Sri Ganesha Yanamaha

Sri Sarasvat Yainamaha

Sri Padavallabha Narasimha Sarasvati

Sri Guru Dattatreya Yanamaha

Etwa ab dem 16.12. bis zum 27.12.04 war Sri Swamiji jeden Abend entweder in
der Prayer Hall bei den Bhajans oder in der Nada Mantapam bei dem dortigen
Programm zu sehen. Er schien stets gut gelaunt und koerperlich gesund zu
sein! Abends, wenn Er in die Prayer Hall kam, gab es immer etwas besonderes,
sei es ein kleineres Konzert von Ihm, oder Er hoerte einfach nur wie ein
Besucher bei dem Programm zu, waehrend Er mit den anderen Gaesten in der
Reihe sass. Waehrend der Bhagavad Gita-Konferenz waren wir nur ca. 50
Angels, davon viele NRI’s (Non Residential Indians – Nicht in Indien
residierende Inder). Bis Datta Jayanti nahm diese Zahl jedoch sprunghaft zu,
und am Heiligen Abend waren ca. 130 Angels zu zaehlen, der groesste Teil aus
den USA. Nach der Gita-Konferenz gab Sri Swamiji sogar Einzelinterviews fuer
alle Angels, die im Ashram neu angekommen waren. Am 23.12.04 startete Sri
Swamiji – fuer uns alle unerwartet – eine kurze Mekedatu-Tour,
hauptsaechlich fuer die Angels. Waehrend der einzelnen Veranstaltungen
sprach Er vornehmlich in Englisch – ausser bei den Hauptveranstaltungen. Am
Tag nach Datta Jayanti gab es Mantra-Initiationen durch Sri Swamiji in der
Nada Mantapam. Jeder konnte anschliessend noch Sri Swamijis Fuesse ausgiebig
beruehren, auch wenn er/sie nicht an der Initiation teigenommen hatte. Am
28.12. folgten Ihm viele Angels nach Jayalakshmipuram fuer den
Neujahres-Darshan, wo es extra fuer Angels organisierte Unterkuente etc.
gab. Mehrere folgten noch am 31.12.04 nach, nachdem Sri Swamiji noch einmal
ausdruecklich alle Angels einlud zu kommen. Insgesamt waren die vielen
Extraprogramme fuer die Angels sehr kurzfristig angesetzt worden und
erforderten ein hohes Mass an Flexibilitaet (hinzu kamen noch Programme wie
Kriya Yoga-Kurs, Ausstellung im Hospital, etc. etc.). Sri Swamiji erschien
allen in einer unerhoerten Laune des Gebens.

Bhagavad Gita Konferenz, 17. – 19.12.2004

Die Bhagavad Gita-Konferenz war insofern interessant als jeder Vortragender
aus seiner/ihrer Blickrichtung die Essenz der Bhagavad Gita erlaeuterte.
Wohl einer der lehrreichsten und lebhaftesten Vortraege war der von Swami
Sukhabodhananda, der als erster Redner das Publikum mit vielen Beispielen und
vor allem unerwartet lustigen Geschichten aus dem alltaeglichen Leben
begeisterte. So war sein Apell, sich am Leben und den Dinge und Situationen
zu erfreuen und sie zu geniessen. Beispielsweise selbst das staendige
Noergeln einer Ehefrau koennte man geniessen, wenn man genauer und laenger
hinhoeren wuerde (dahinter stecke auch viel Liebe, Besorgnis, Artistik
etc.), also nicht Flucht oder Ablehnung des Lebens oder der eigenen
Pflichten. Es kaeme lediglich auf die eigene Einstellung an. Nur sollte man
eben nicht an den Dingen und Situationen haengen! So wurde denn auch
deutlich, dass der Apell der Bhagavad Gita sehr praktisch ins taegliche
Leben uebertragen werden koennte.

In den Mittagspausen gab es jeweils interessante Yogalektionen von einer in
ganz Indien bekannten Lehrerin (fuer Frauen, Kinder etc.).

Am letzten Tag war fuer uns Devotees von Sri Swamiji sicher der Haupttag,
als Er uns Seine Apelle aus Sicht der Bhagavad Gita mitteilte. So sagte Er,
dass der Schueler manchmal mit nur einem Problem zum Guru komme. Aber in dem
Prozess des Eruierens des Problems zeigt der Sadguru dem Schueler noch viele
andere seiner Probleme und Zweifel auf, die der Schueler hat und vielleicht
bisher nicht sah.

Man sollte beim Guru nicht nur Fragen stellen, man sollte vor allem auch
auch praktizieren (was man dann aus den Belehrungen gelernt hat). Der echte
Guru stellt Seine eigenen Belehrungen in Frage, wenn der Schueler sie nicht
verstanden hat. Dann aendert Er zunaechst die Art Seiner Belehrung. Der Guru
denkt dann, dass die Sache sehr ernst fuer den Schueler sein muss. So
empfing Arjuna zwar die Belehrungen Sri Krishnas auf dem Schlachtfeld und
erhielt sogar Vishvarupa (Gottesschau), musste aber am Ende der Belehrungen
eingestehen, sie nicht verstanden zu haben. Er bat um eine erneute
Belehrung, die ihm Sri Krishna auch gewaehrte. In Arjunas Palast erhielt er
die gleichen Belehrungen inmitten von Prunk, Annehmlichkeiten, aber auch
anderen Ablenkungen (durch Minister, Gesandte, etc., etc.). Als dann Sri
Krishna „Mangalam“ (Ende) sagte, war Arjuna bestuerzt, da er nun noch
weniger verstanden hatte. Sri Krishna sagte daraufhin zu ihm, dass er auf
dem Schlachtfeld nur mit einer Frage oder Ablenkung beschaeftigt war,
naemlich, ob er siegen und Koenig werden wuerde. Hier waere er jedoch mit
noch viel mehr Ablenkungen beschaeftigt.

Eine Geschichte von Sri Swamiji: Ein Guru sagte auf die Nachfrage seines
Schuelers: „Du wirst Jnana/Moksha (Gottesbewusstsein/Befreiung) erreichen,
wenn ich gestorben bin.“ Der Schueler nahm das woertlich und beobachtete
anschliessend fuer lange den Zustand des Gurus, wann dieser denn Zeichen
eines nahenden Todes aufweise, da er ja glaubte, die Befreuung zu erreichen,
wenn der Guru sterben wuerde. Aber nichts geschah dergleichen. Schliesslich
sagte der Guru zu ihm: Du wirst die Befreuung erreichen, wenn das „ich“
gestorben ist, war, was ich meinte mit meiner Aussage!“ So verstand der
Schueler den Guru falsch.

Die Verehrung/Liebe gegenueber Guru/Gott sollte konstant bleiben, auch bei
grossen Pruefungen/Tests. Falls wir einen echten spirituellen Zweifel
bekommen wuerden, waere der Guru sofort da, um den Zweifel zu klaeren.

Zum Schluss sang Sri Swamiji noch die „Gita Saara“ (Essenz der Bhagavad
Gita) mit uns. Er hatte fuer uns 18 Sanskritverse komponiert, die mit den
jeweiligen englischen Uebersetzungen in einem kleinen Heftchen in der Nada
Mantapam verteilt wurden.

Vaikuntha Ekadashi, 22.12.2004 – 11.Tag des zunehmenden Mondes im
hinduistischen Margashira-Monat (an dem man in den Himmel sehen/gehen kann)

Sri Swamiji war bei der Oeffnung des Nordtores im Venkateshvara-Tempel
morgens um 5 Uhr zugegen, wo die Devotees anschliessend durch das Tor gehen
konnten.

Spaeter nach der Sri Chakra Puja hielt Sri Swamiji eine laengere Rede in
Englisch. Dabei sagte er sinngemaess, dass der Kartika-Monat ideal fuer die
Meditation sei. (Von Swami Manasa Datta konnte ich erfahren, dass alle
nachfolgenden 3 Moante nach Navaratri spirituell signifikant sind. Man
brauche nicht extra spirituelle Uebungen zu taetigen, um guenstige
Schwingungen zu erreichen – diese erschienen von selbst durch das Schwingen
der spezifischen Nadis. Die Auswirkungen von spirituellen Uebungen wuerden
sich verdoppeln.) Es sei waehrenddessen auch sehr kalt, und die Haut wuerde
vermehrt unter Trockenheit leiden (Er sagte auch spassenshalber, dass Er
tonnenweise Cremes und Lotionen verbraucht haette, da Seine eigene Haut sehr
trocken sei). Das hinge u.a. mit dem 11. Hauptnadi (Energiekanal) zusammen.
Er erwaente in diesem Zusammenhang auch den Alambhusha-Nadi, der nun
verstaerkt schwingen wuerde. Dieser erzeuge einerseits spirituell guenstige
Schwingungen, aber auch mehr Muedigkeit bzw. Traegheit. Das spezielle
Schwingen der Energiekanaele wuerde es ermoeglichen, dass der Vishnu-Ghranthi
(Energieknoten im Manipura-Chakra) sich oeffne und man so in den Vaikunta
(Himmel Vishnus) sehen koennte (in der Meditation). Deshalb sei auch das
Fasten an dem Tag begruessenswert (um sich koerperlich und geistig darauf
einstellen zu koennen). Leute mit Krankheiten und koerperlichen
Einschraenkungen konnten/sollten natuerlich normale Kost zu sich nehmen.

Swamiji wuerde auch manchmal Selbst (nur) Manasa Puja (stilles geistiges
Verehrungsritual) vollziehen. Das sei recht einfach und unkompliziert. Man
benoetige nicht die vielen Pujamaterialien etc. Man brauche sich eben nur
still hinzusetzen und sich auf Gott/Guru zu konzentriern und die Verehrung
geistig durchzufuehren. Man koenne den Guru oder auch Sri Swamiji geistig
umarmen und auch kuessen (dabei zeigte er spassenshalber eine Umarmung und
herzte und kusste den/die imaginaere/n Guru/Gottheit wild und
leidenschaftlich). Er gaebe uns hier und heute nun die Erlaubnis/Initiation
fuer Manasa Puja (zumindest den bei Seiner Rede Anwesenden).

Datta Jayanti/Heiligabend, 24.12.04

Trotz des Datta Jayanti-Programms wurde uns Angels von Sri Swamiji eine
Auffuehrung zum Heiligen Abend auf der Buehne der Nada Mantapam gestattet.
Die Vorbereitungen und das Einueben der Lieder verlief trotz der hohen
Teilnehmerzahl sehr entspannt und reibungslos. Die Auffuehrungszeit war auf
ca. eine halbe Stunde begrenzt worden, weshalb wir auf spezielle
Kostuemierungen, Auffuehren eines Weihnachtsspiels etc. verzichten mussten. Prasadi erklaerte zu Anfang der Auffuehrung die Frage, warum Sri Swamiji die auslaendischen Devotees mit dem Begriff „Angels“ tituliere damit, dass diese aus vielen Laendern nach Indien/Mysore geflogen/geschwebt kaemen.
Insgesamt waren am Heiligen Abend knapp 40 Angels auf der Buehne zum Singen
der Weihnachtslieder versammelt und wurden von Joe/Krishna aus Deutschland
an der Elektroorgel und Dr. Hans Burgener aus der Schweiz an der Geige
begleitet. Wie ueblich wurde die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel in
Englisch verlesen. Als Sondereinlage las Shabarai aus der Schweiz die
Weihnachtsgeschichte anschliessend noch in Kannada vor, was von vielen
Indern mit begeistertem Schmunzeln und Ablaus aufgenommen wurde. Chaitanya
aus Deutschland/Neuseeland trug Paralleln zwischen der
Weihnachtsgeschichte, den Namen der heiligen Familie etc. und den
hinduistischen Texten vor. Den Abschluss und Uebergang zu dem Datta
Jayanti-Programm sang der Angelchor „Dattatreya Trimurti Rupa“ von Sri
Swamiji komponiert vor und die Kurzfassung der „Guru Gita“.

Nach dem Ueberreichen von Geschenken von uns Angels versammelten wir uns um
Sri Swamiji zu einem Gruppenfoto, waehrend Er leise zu uns sprach ueber die
Bedeutungen der heiligen Namen:

Soweit ich es mithoeren konnte erklaerte Er, der Name Mary wuerde phonetisch
aehnlich wie der englische Mirror (Spiegel) klingen – In den Spiegel zu
schauen bedeute, sich selbst spirituell zu entdecken – verwirklichen. Mary
bedeute auch Meru (Heiliger Berg Kailash oder das dreidimensionale Sri
Cakra), was ein Hinweis auf Weisheit sei. Jesus in Englisch klinge so
aehnlich wie Ishvara (der ein Name von Shiva ist). Er sagte auch „Je(s)us“
(ich und wir), was auch heisst, dass ich und wir eins (in dem Namen Jesus)
sind.

Danach sang Sri Swamiji sehr schoene Datta Bhajans. Ansschliessend wurden
wir in eine spezielle Dining Hall zu einem Weihnachtsessen von Sri Swamiji
eingelanden. Sri Swamiji erschien sogar unerwartet kurz nach unserem
Eintreffen als Santa Claus verkleidet und warf schwungvoll mit Bonbons um
sich! Wir Angels umstuermten Sri Swamiji mit Lachen und Begeisterung.
Schliesslich legte er jedem von uns noch einen Wollumhang als
Weihnachtsgeschenk um den Hals. Zum Abschied rief Er noch laut: „Merry
Christmas, Merry Datta Jayanti, Merry Hanuman Jayanti, Happy New Year“!
Bilder davon sind im Internet unter Datta Peetham.com zu sehen.

Pingala