Im Nachfolgenden findet sich die Fortsetzung des 9. – 16. Datta-Avatara
9. Inkarnation: Vishvambhara Avadhuta (Welterhalter ohne Bindungen), Murthy installiert im Akividu-Ashram am 3.11.1989
Am Dienstag, als der Stern Chitra im Aszendet und Vollmond war, manifestierte sich Sri Vishvambhara Avadhuta im Monat Chaitra (Mär./Apr.). Um die Handlungen Seiner Siddha-Devotees zu beobachten wie weit sie Ihm tatsächlich folgten, nahm Sri Datta die Gestalt eines Avadhuta an. Er ging zu ihnen und beobachtete ihr Verhalten. Er sah einige frei von Gedanken, andere mit zerstreuten Gedanken, einige noch egoistisch und andere noch verunreinigt mit Begierden, Lust und Ärger, einige wenige sehr genau Seinen Anweisungen folgend. Sri Datta hatte Mitleid mit ihnen und versuchte, ihren Geist zu befreien von aller verunreinigender und zerstreuter Natur und ihre innere Intelligenz in Richtung Erlangung des Wissens über das Selbst auszurichten. Aber der Effekt hielt nur für eine kurze Zeit an. Sri Datta sah, dass sie dabei waren, in ihren vorherigen Zustand zurückzufallen. Er warnte sie, dass sie sich über diesen Zustand im Klaren sein sollten. Die Siddhas erkannten Sri Datta in dem Avadhuta und sagten anbetend: „Oh Datta, Du  gnadenvoller, Mitleidvoller, bitte beschütze uns! Wir finden das sehr schwierig zu praktizieren, zu was Du uns alles instruiert hattest. Unser unsteter Geist rennt oft Amock. Wir sind in jeder Beziehung Schwächlinge. Ohne Deine Gnade und wenn Du uns nicht immer korrigierst, werden wir nicht in der Lage sein, uns weiterzuentwickeln.”
Sri Datta nahm daraufhin die kosmische Form von Sri Vishvambhara Avadhuta an. Diese Gestalt war extrem leuchtend und vielfarbig. Diese Form ist der Ausgang von Geburt, Erhaltung und Auflösung der Welt. In dieser Gestalt wandte sich Sri Datta wieder an sie: „Ich bin die Zuflucht von Maya. Ich bin frei von allen Attributen und  Formen. Ich bin der allumfassende Zeuge und allgegenwärtig. Ich bin frei von allen Handlungen.Seid unterwiesen, Mantra-Japa zu tun und Yoga zu praktizieren. Seid vollkommen versichert, dass alle, die fortwährend und unter allen Umständen an Mich denken, befreit sein werden.” Er eröffnete ihnen auch das Geheimnis Seines Wurzel-Mantras (Bhijakshara) „Draam”. Nachdem Er das gesagt und getan hatte, legte Er Seine kosmische Gestalt ab und nahm die frühere eines Avadhutas an. Dann verschwand Er.
Zugehöriges Shloka:     
Viśvambarāya Devāya  Bhakta Prīya Karāya Ca
Bhakta Prīyāya Devāya Namo Pritāya Te Namahah
10. Inkarnation als Sri Maya Mukta Avadhuta (frei von Maya), Murthy installiert im Accarapakam-Ashram am 26.4.1991
Einmal, um die Verehrung Seiner Ihn liebenden Devotees zu testen, erschien Sri Datta als umherziehender (bettelnder) Avadhuta (Mendicant Avadhuta). Er ging in ein Haus von einem frommen Brahmanen mit Namen Sheela an einem Shraddha-Tag (der in Erinnerung an den Todestag von Verwandten jährlich begangen wird). Der Bettel-Avadhuta sah jung aus und leuchtend mit einer goldenen Aura um sich. Er hatte einen Lendenschurz umgebunden, trug eine Bettelschale in einer Hand und den Asketenstab (Danda) in der anderen Hand. Ganz plötzlich war er gekommen und okkupierte einen Platz, der für einen Gast für das Essen reserviert war. Er wurde begleitet von einem schwarzen Hund. Die Brahmanen wurden wild, als sie ihn sahen, denn sie fühlten Seine Präsenz mit dem Hund als Sakrileg (In Indien gilt ein Hund als unrein, und ein othodoxer Brahmane würde im Zustand der Reinheit keinen Hund sich ihm nähern lassen, geschweige denn anfassen). Und mit Verachtung fragten sie Ihn: „Wer bist du?” Die Entgegnung war: „Ich bin formlos!” Irgendwie erkannte Sheela Ihn dann als göttlichen Sri Datta, verbeugte sich vor Ihm, und mit dem größten Respekt offerierte er Ihm das Essen, das für das Shraddha-Fest zubereitet war mit Ghee und Honig, wie dies für die Gäste des Festes vorgesehen war. Sheela verneigte sich wieder und wieder, um Seine wundervolle Gnade für sich und seine Vorfahren zu erhalten. Die anderern Brahmanen, die das mit angesehen hatten, wurden sehr wütend und sprachen schlecht über Sheela. Sie verfluchten Sheela und gingen aus dem Haus. Sie versammelten alle Brahmanen des Dorfes und erzählten ihnen über Sheelas dekadente und ungnadenvolle Handlung, und wie er das gesamte Shraddha-Fest verunreinigt hatte mit der Bewirtung des Mendikanten und seines Hundes. Die Brahmanen des Dorfes wollten nicht von einem ihrer eigenen Brahmanan-Gemeinde solch ein Sakrileg hinnehmen. Sie alle marschierten dann mit viel Wut zu Sheelas Haus. Dort fanden sie den Bettel-Avadhuta vor und sagten sehr hart zu ihm: „Oh, du verkommener, unbrahmanischer Bettler. Warum bist du hierhin gekommen, und mit welcher Autorität hast du dieses brahmanische Shraddha Karma (Shraddha-Ritual) gestört? Der Avadhuta antwortete ungerührt gelassen: „Sagt mir, wer Brahma ist und was Karma. Ich weiß nur von Atman.” Einige gelehrte Brahmanen kamen nach vorne und versuchten Ihm zu antworten: „Brahma ist die unvergängliche Silbe „OM”. Karma ist zweifach: permanent und gelegentlich wie in den Vedas verkündet wird.” Der Mendikant fragte sie sofort: „Was sind die Vedas? Und was haben sie Euch gelehrt?” Die Brahmanen sagten: „ Die Vedas sind vierfältig. Du bist verkommen, ein gefallener Kerl, unwert die Veden zu hören. Wie könnten wir dir von ihnen erzählen?” Der Bettler sagte ruhig: „Da ich frei von Maya bin, habe ich keine Notwendigkeit oder nicht einmal ein Recht auf die Vedas. Ich berühre keine Handlungen, die mit den Gunas (Tamas, Rajas und Sattva) befleckt sind verglichen mit einem Hund. Ich bin von dem Selbst besessen. Ich berühre keinen Hund mit meinem Geist, der in Maya versunken ist. Dieser Hund hier bei Mir ist gelehrt, kennt alle Veden und Shastren und ist der Kenner von Brahma, also wert, Mein Begleiter zu sein.” Die Brahmanen waren erstaunt und wie betäubt, als der Hund die Vedas nach den Instruktionen des Mendikanten rezitierte. Der Bettelmönch segnete Sheela und ging fort in einen nahegelegenen Wald. Als die Brahmanen das gesehen hatten, erkannten sie Ihn als den allwissenden Meister und beteten zu Ihm: „Oh Meister, Du Allgnadenvoller! Wir sind versunken in solch einer Unwissenheit. Wir konnten Dich nicht erkennen, obwohl Du gekommen und bei uns warst. Vergebe uns! Bitte beschütze uns und unsere Familien, und wir werden nicht verflucht sein für das, was wir aus Unwissenheit und Maya taten.” Diese Inkarnation ereignete sich am Mittag eines Mittwochs am Vaishaka Chaturdashi-Tag (Apr./Mai) zu einer Swati-Konstellation (spezielle Sternenkonstellation)
Zugehöriges Shloka:     
Māyāmuktāya Śuddhāya Māyāguņa Harāya Te
Śuddha Buddhātma Rūpāya Namostu Paramātmane
11. Inkarnation: Adi Guru (der erste Meister), Murthy installiert im Chennai-(früher Madras genannt) Ashram am 10.07.1989
Am Samstag, einem Vollmondtag im Monat Ashadha (Guru Purnima im Juli) erschien Sri Dattatreya als Adi Guru. König Alarka, der auf der Suche nach Heiligen war, um zu lernen, frei von Anhaftung und Begierden zu sein, fand Sri Dattatreya in den Sahyadri-Bergen. Alarka näherte sich Ihm und lieferte sich Ihm vollkommen aus. Er wandte sich an Sri Datta und sagte: „Oh Meister, bitte habe Gefallen an mir! Befreie mich von Trostlosigkeit, Ungnade und Elend durch Deine Gnade (Anugraha). Während Er zuhörte, lachte Sri Datta und sagte: „Oh König, Du bist eingebettet in Maya. Reflektiere darüber, wer Du bist und warum Du Dich elend fühlst. Du wirst dann erkennen, was Du bist und warum Du nicht die fünf Elemente bist, aus denen sich der Körper konstituiert. Du bist etwas Höheres, unendlich und sublim. So initiert durch Sri Dattatreya begann König Alarka tief zu reflektieren. Durch die Gnade von Ihm erkannte er, dass die elend sind, die den Köper als Ich ansehen. Die, die Anhaftung an den Körper und die Welt haben, werden durch die weltlichen Versuchungen getäuscht. Aber dann sagte Alarka zu sich selbst: „Ich habe weder Freund noch Feind noch Unehre. Ein Königreich oder kein Königreich zu haben, sollte mir eigentlich egal sein. Vorher fühlte ich mich sehr elend wegen der Unwissenheit in Maya. Durch die Gnade des kosmischen Sri Adi Guru fühle ich nun Freiheit von Anhaftung an Prakriti (Erde, hier die Welt), in die ich versunken war, da meine Unwissenheit weniger geworden und dann verschwunden ist.” Sri Datta war erfreut über König Alarka und sagte: „Nun ist da weder „mein” noch  „dein”. Du bist nun befreit!”. Sri Adi Guru lehrte König Alarka auch Ashthanga Yoga, den achtfachen Yogaweg, der die spirituelle Reifung beschleunigt. König Alarka verließ den Platz in großer Ekstase der Erleuchtung.
Zugehöriges Shloka:
Cidātma Jnānarūpāya Gurave Brahmarūpine
Dattātreyāya Devāya Namostu Paramātmane
12. Inkarnation: Samskara Hina Shiva Rupa (Ohne Samskaras, „nur” in der Gestalt von Shiva), Murthy installiert im Jayalakshmipuram-Ashram am 25.5.1989
Pingala Naga (ein enger Schüler von Sri Datta) fand einmal Sri Datta unter einem Krishna Amalaka-Baum sitzend vor an dem heiligen Ort Mandra, die Veden rezitierend.  Im „Sri Datta Darshanam”-Buch von Sri Swamiji trifft Pingala Naga Sri Dattatreya, als dieser ein Acharya – der Hauptpriester – des Yagna von Sri Parashurama ist. Bei den Video-Aufnahmen sagte Sri Swamiji plötzlich, dass Sri Datta sogar auf einem schwarzen Platz oder Fleck gesessen habe, und Pingala Naga das nicht gefallen hatte. Pingala Naga empfand Sri Datta in einer außergewöhlichen Situation befindlich und fragte Ihn:  „Oh Meister, was ist das Stadium, in dem Du Dich befindest? Es ist nicht das Stadium des Brahmacharis (enthaltsamer Schüler) oder das des Grhasthis (verheirateter Haushälter), noch der des Vanaprashthas (Waldeinsiedler), da Du keine Bußübungen praktizierst oder selbst das des Sannyasins (entsagender Mönch) nicht. Aber Du bist nackt und erfreust Dich an einer Frau und Wein? Ich verstehe Deine Handlungsweisen und die dahinterliegenden Motive nicht!” (Sri Swamiji sagte an dieser Stelle, dass Er durchaus einige dieser Pingala Nagas unter Seinen Devotees hätte, die Ihn öfter nicht verstünden und Seine Handlungsweisen in Frage stellten.) Der Meister  war erfreut über Pingala Nagas Fragen nach den mystischen Wurzeln Seines Handelns und sagte lächelnd und mit großer Güte: „Dieses Stadium, in dem Ich Mich befinde, ist das 5. Stadium. Es ist sehr unterschiedlich von den normalen vier Lebensstadien eines Menschen. Nur ein Mahatma (Heiliger) wird um diesen Zustand wissen.Du wirst vielleicht noch nicht davon gehört haben. Dieses 5. Stadium ist jenes, wo Ich die ganze Welt als mein Selbst (Atman) sehe. Ich verbleibe uninteressiert, frei von allen Gegensätzen (Dwandwas) und von allen Qualitäten (Gunas). Ich befinde mich immer im Zustand des vollkommenen Gleichmuts (Samarasa) des 5. Stadiums (Sri Swamiji nannte diesen Zustand: immerwährender Brahma Swarupa-Zustand).” Nachdem Sri Datta das gesagt hatte, segnete Er Pingala Naga indem Er ihm Seine rechte Hand auf den Kopf legte (Shaktipat durch Hasta Sparsha) und manifestierte sich sofort in einer sehr ansehnlichen und einnehmend glänzenden Gestalt eines verheißungsvollen Shiva-Rupa (Gestalt Shivas). Dies geschah am Montag des 8.Tages in der ersten Hälfte des Shravana-Monats (Jul./Aug.). Nachdem er das gehört und Seinen Segen erfahren hatte, erschauerte Pingala Naga verwundert und verehrte dann Sri Datta spontan auf verschiedene Arten, die Essenz des gesamten Vedanta enthaltend. Während er sich später vor Ihm verneigte, sagte er: „Oh Sri Datta, bitte vergib mir meine Unwissenheit! Aus purer Verwirrung habe ich Dich befragt! Bitte segne mich und schenke mir die Befreiung!” Sri Shiva Rupa segnete Pingala Naga, indem Er die Form eines Shiva-Lingams annahm, der Pingala Naga in sich aufnahm und ihm so die Erleuchtung und Befreuung gab.
Zugehöriges Shloka:
Samsāra Dukha Nāśāya Śivāya Paramātmane
Dattātreyāya Devāya Namostu Paramātmane
13. Inkarnation: Deva Deva (Gott der Götter), Murthy installiert im Nujividu-Ashram am 8.11.1989
In dieser Gestalt gab Sri Datta dem Schöpfergott Brahma Darshan, als dieser Ihn mit seinem Gefolge aufsuchte. Diese Inkarnation ereignete sich  an einem Donnerstag, dem 14. Tages der ersten Hälfte im Bhadrapada-Monat (Aug./Sept.). Als Brahma aus dem Satya Loka kam und vor Sri Datta erschien, zeigte sich dieser in Seiner Gestalt als Deva Deva, äußerst glänzend in göttlichem Pracht, unvergleichlich und unbeschreiblich. Brahma verneigte sich ehrfürchtig vor Ihm und sprach: „Oh Bhagawan, Sieg Dir! Oh allwissender Geber von Freude und höchster Glückseeligkeit den Paramahamsas (höchsten Entsagenden), von allen verehrt Werdender. Ich bin gesegnet mit Deinem Darshan. Übertrage bitte Deine Gnade auf mich und segne mich, sodass ich und meine Schöpfung von Geburt und Tod befreit werden  (Nach der indischen Mythologie wird Brahma, der Schöpergott, am Anfang eines Kalpas geboren und stirbt dann am Ende des Kalpas.). Sri Deva Deva sprach: „Es ist göttliche Vorhersehung, dass Dein Karma nun zu einem Ende kommt und Du losgesprochen wirst, dass Du in Meine wirkliche Natur eingehen kannst mit allen den Heiligen um Dich herum”. Somit verschmolz Brahma zusammen mit den Heiligen in die wirkliche Natur von Sri Deva Deva. In einer anderen Version im Sri Datta Darshanam von Sri Swamiji versank der Schöpfergott Brahma durch seine Erschöpfung von Illusion und Unwissenheit selbst so weit in diese hinein, dass er sogar die Veden vergaß und sich nicht mehr an sie erinnern konnte. Er suchte Sri Dattatreya auf, um von seiner Illusion, dass die Erscheinung der Welt wirklich ist,  befreit zu werden und erhielt die ersehnte Hilfe von Sri Datta. Die Inkarnation von Sri  Deva Deva ist eine von äußerster Wichtigkeit, um Befreiung zu erlangen.
Zugehöriges Shloka:     
Sarva Aparādha Nāśāya Sarva Pāpa Harāya Ca
Devadevāya Devāya Namostu Paramātmane
14. Inkarnation: Digambara (luftgekleidet/nackt, endlos, ohne Bindungen), Muthy installiert im Rishikesh-Ashram am 4.09.1989 
König Yadu des Yadava-Klans, der Soma (Mond) Dynastie, zu der auch Sri Krishna gehörte, verehrte in seinen Ritualen Sri Dattatreya. Als König Yadu einmal im Lande unterwegs war, traf er auf einen sehr strahlenden Avadhuta, der sich als Digambara nackt im Staub wälzte, aber trotzdem einen leuchtenden Körper hatte und absolut indifferent zu seiner Umgebung war. Er schien auch in ungetrübter höchster Glückseligkeit zu sein. Als der König den Avadhuta nach seiner Person und seinem Guru befragte, wurde er von Sri Digambara belehrt, dass dieser 24 Gurus habe und Er ihre Qualitäten beobachtet hatte, die sie repräsentierten. „Damit habe Ich ihre große Bedeutung erkannt und bin weise geworden, fortwährend in Gückseeligkeit badend. Tatsächlich ist aber jedes Atom in der Schöpfung ein Lehrer und kann höchste Lehren geben. Alle die, die höchstes Wissen erreicht haben, erlangten dies durch ihre eigene Beobachtung und Reflektion, die ja durch den eigenen Geist zustande gekommen ist. Letztlich ist es der eigene Geist, der die  richtige Unterscheidung lehrt (was wahr und was nicht wahrhaft ist), der Lehrer in allen Geschöpfen. Daher ist der ursprüngliche Lehrer der eigene Geist selbst. Es gibt keinen Zweifel daran. Ich habe Leidenschaftslosigkeit und Unterscheidung gelernt. Ohne besondere Aufmerksamtkeit meinem Körper zu geben, bewege ich mich völlig frei von Anhaftung. Der menschliche Körper ist für die Selbst-Erleuchtung erschaffen.” Durch die Gnade von Sri Digambara wurde König Yadu erleuchtet und erlangte völlige Befreiung.

In dem gleichen Avatara Digambara wurde Sri Datta von einem Mann namens Sadya Deva aufgesucht, der sich vor Ihm verbeugte und nach dem Pfad der Seeligkeit fragte. Sri Digambara sprach: „Man sollte Begierde, Ärger, Stolz, Egoismus aufgeben und auf das höchste Prinzip kontemplieren. Man sollte seinen Geist auch in Gleichmut halten in Zeiten des Erfolgs und Misserfolgs, Schmerz und Vergnügen.” Auf Seine einzigartige Gestalt schauend und Seinen göttlichen Worten lauschend, ersuchte Sadya Deva Seine Gnade (Anugraha), und Sri Digambara der Allgnadenvolle segnete ihn mit der Erleuchtung.

Auch Kartaveeryajuna erlangte Erleuchtung durch die Meditation auf die erhabene Gestalt von Sri Digambara, Veda Dharma durch das Chanten Seines Namens, Deepika durch das Hören Seiner Leelas (göttlichen Spiele), Vishnu Datta durch die Verehrung zu Seinen Füßen, Ayuraga durch die Verneigung vor Sri Digambara und Parashurama durch seine Hingabe an Ihn. Diese Inkarnation ereignete sich bei Sonnenaufgang an einem Mittwoch, Vollmondtag der ersten Hälfte des Ashvija-Monats (Sept./Okt.).
Zugehöriges Shloka:     
Dukha Durgati Nāśâya Dattāya Paramātmane
Digambarāya Śāntāya Namostu Buddhisākşine
15. Inkarnation: Datta Avadhuta  (frei von Bindungen), Murthy installiert im Hyderabad-Ashram am 17.11.1989
Der Bettel-Avadhuta, der sich von dem Shraddha-Fest bei dem Devotee Sheela entfernt hatte, setzte sich in dem Wald unter einen Baum und versank in tiefe Meditation. Einige Brahmanen, die begierig waren, den verschwundenen Avadhuta zu sehen, gingen ebenfalls in den Wald in der Hoffnung, Ihn dort zu finden. Zu ihrer großen Freude fanden sie Ihn dort unter einem Baum in Meditation sitzend. Als sie näher zu Ihm herankommen wollten, fanden sie anstelle des Mendikanten umherstreifende Tiger, Schlangen und andere furchterregende Tiere. Trotz der furchteinflößenden Szene vor ihnen, liefen sie nicht davon und blieben an dem Platz, inbrünstig betend, dass Er sie nicht verlassen solle. Sri Datta, der erfreut war über ihre Ernsthaftigkeit und Inbrunst ihrer Verehrung, erschien ihnen dann als Sri Datta Avadhuta. Er war plötlich zu sehen mit einer sehr anziehenden Frau auf Seinem Schoß sitzend und begann mit ihr zu singen. Die Brahmanen liefen trotz dieser Szene nicht fort von Ihm, selbst als sie Ihn in diesem Zustand sahen. Dann begann Sri Datta mit der Frau zu spielen, Wein trinkend und Fleisch essend. Jedoch obwohl sie alles dies sahen, waren sie nicht abgeschreckt. Einige von ihnen erkannten, dass die anziehende Frau niemand anderes als Yogamaya (die illusionäre Kraft des Yoga) war, die mysteriöse Kraft des vollendenten Meisters. Sri Datta lehrte den verdienten Devotees in der Gestalt von Sri Datta Avadhuta das Geheimnis von Brahman und Seiner Kraft, die Yogamaya genannt wird.
Praladha, der Sohn von Hiranyakashipu (einem sehr kraftvollen Dämon aus puranischer Zeit) befolgte zwar das Bhagavata Dharma (Lebensweise, bei der Sri Vishnu verehrt wird), erlangte aber trotz Instruierungen von Narada, dem vedischen Götterboten, keinen höchsten Frieden. Praladha war ein König und fühlte sich aber nach einiger Zeit angewidert von seinem höfischen Leben. Er kam zu einem Wald, während des Jagens von wilden Tieren und fand dort Sri Datta Avadhuta vor. Nachdem er die heitere Gestalt von Sri Datta Avadhuta gesehen hatte, fühlte er sich unwiderstehlich zu der glänzenden Gestalt hingezogen. Praladha näherte sich Ihm in großer Verehrung und fragte Sri Datta Avadhuta, wie er die höchste Glückseeligkeit erreichen könne. Daraufhin sagte Sri Datta Avadhuta: „Gott Vishnu inkarnierte sich für Dich als Narasimha, da Du Sein geliebter Devotee warst. Und Er tötete auch Deinen Vater, den dämonischen Hiranyakashipu. Du bist nun reif für die Erreichung des höchsten Wissens. Man sollte die gegensätzliche Unterscheidung (gut und böse, heiß und kalt) des Chitta (Speicher des Intellekts) in dem Geist auflösen, den Geist im Ego, der die Ursache aller Modifikationen ist und das Ego durch den Mahat (kosmischen Geist) in die Maya. Die Maya sollte schießlich in das Selbst aufgelöst werden. Man sollte als das Selbst (Atman) verbleiben, mit Sicherheit wissend, dass der Atman allein Paramatman ist.                                                                                                      Sri Swamiji sagte hier, dass Sri Datta Seine Belehrungen an Praladha in der Form der Avadhoota Gita gegeben hatte, und Praladha selbst ein Avadhuta wurde.   Anschließend regierte Praladha sein Königreich nach den Anweisungen von Sri Datta in einem unangehaftetem Geist und gab das Königreich später an seinen Sohn weiter. Er selbst wurde ein Asket (oder Avadhuta), blieb versunken in dem höchsten Geist mit Brahma Jnana (das höchste Wissen um Brahman, dem höchsten Göttlichen) und erreichte die Befreiung.
Es war auch in dieser Gestalt, dass Sri Datta die gefeierten Helden aus puranischer Zeit, König Kartaveeryajuna und Sri Parashurama testete und erleuchtete. Er erschien auch einem großen Siddha namens Goraknath, einem der neun Nath-Yogis, den Er belehrte und erleuchtete.
Diese Inkarnation ereignete sich am Donnerstag während des Sonnenaufgangs, dem 13. Tag des Monats Jyeshtha (Mai/Jun.) während einer Swati-Konstellation.
Zugehöriges Shloka:     
Gorakşākhyam Nija Bhaktamekam
Rarakşa Devaha Karunanchitākaşaha
Yo Jeştha Rākā Divase Śubhe Tam
Dattāvadhūtam Śaranam Śrayeham
16. Inkarnation: Shyama Kamala Lochana (mit schwarzen Lotosaugen, der damit die Sünden/das schwierige Karma Seiner Devotees absorbiert), Murthy installiert im Vijayawada-Ashram am 10.2.1989
An einem Mittwoch bei Sonnenaufgang, dem 12. Tag der hellen Hälfte des Kartika-Monats, als der Stern Revati im Aszendent war, inkarnierte sich Sri Datta als Sri Shyama Kamala Lochana. Dies ist eine volle göttliche Gestalt, ein Ort der Glückseeligkeit, eine Verkörperung von Wahrheit. In diesem Avatara beschrieb Sri Datta Seinen Devotees die Geheimnisse des Dharmas. Die Kraft Gottes, die das Individuum, die Familie, die Gesellschaft, die Menschheit und das Universum aufrechterhält als ein Gesamtes, wird Dharma genannt. „Verbleibe im Dhrama und der Rest, der gut ist, wird Dir dazugegeben.” Das ist die Essenz der Belehrungen der 16. Inkarnation von Sri Datta.                                                                                       Sri Dattatreya erklärte, dass „genauso wie Ich Mich selbst gegeben habe als das adoptierte Kind von Maharishi Atri und seiner Frau Anasuya, genauso gab ich Mich Selbst an alle Devotees, die auch sich selbst Mir hingegeben haben. Mit anderern Worten: Denen, die meine adoptierten Kinder werden, werde Ich Mich als ihr adopiertes Kind geben.”                                                                                       Und weiterhin an Seine Devotees: „Ich habe euch die Meditations-Praxis gegeben, die Essenz der Essenzen des vedischen Wissens, Brahma Jnana genannt, um euch die Befreiung zu ermöglichen. Durch tiefe Meditation werdet ihr spirituelles Wissen erlangen, das Schlechte in euch zerstören, den Geist tugendhaft machen, eure Seelenkraft erheben und zur Erreichung des höchsten Wissens über das (euer) Selbst kommen, das Brahma Jnana ist,  mit der inneren Einstellung von perfektem Gleichmut und wahrer Erleuchtung.
Zugehöriges Shloka:     
Akhanda Advaita Rūpāya Nirgunāya Gunātmane
Krişnāya Padmanetrāya Namostu Paramātmane
Die Philosophie und Weisheit der 16. Avatare von Sri Dattatreya ist harmonisch und eins. Es ist die Philosophie von Karma Yoga, Bhakti Yoga und Jnana Yoga, Dhyana Yoga mit einbegriffen. Es ist ein perfekter, integraler Yoga, den man als Maha Yoga bezeichnen kann, der alle Yogawege und –schulen umfasst. In den oben erzählten Geschichten erfahren zumeist die spirituell fortgeschrittenen Schüler Sri Dattatreyas Seinen Darshan, Seine Belehrungen und durch Seine Gnade die Befreiung. Insofern sind dort auch eher die fortgeschrittenen Stadien des Bhakti-Yoga und Atmajnana-Yoga ausgeführt, richtungsweisend für alle Praktizierenden auf dem spirituellen Pfad. Man darf aber nicht außer acht lassen, dass Sri Dattatreya in Seiner Vishnu-Qualität in den verschiedenen Avataren auch durch die Lande gezogen und den Leuten, die vielleicht spirituell nicht so weit entwickelt waren, Darshan gegeben und sie zu rechtschaffenen Lebensweisen belehrt hatte.
Aus den Gesprächen mit Pandit Rani Subbiah Deekshitulu wurde deutlich, dass Sri Dattatreya kein lebender Meister im üblichen Sinne war, also kein Indiviuum, sondern mehr ein Prinzip ist, nämlich das immerwährende Guru-Prinzip des absoluten Meisters, des Sadgurus, das in jedem echten inkarnierten höchsten Meister zu finden ist. Das Erste (und eigentlich Einzige) das ist, ist nur Gott, ohne Name, Form oder Verstehen (Nirguna Brahma). Gibt sich Gott, der das Volle Uneingeschränkte ist, in eine Form oder Gestalt, so wird diese Gestalt in den Qualitäten  eines vollkommenen Meisters (Avatara) sein. Warum gibt sich die Vollkommenheit in eine Gestalt? Ausschließlich und einzig, um die, die sich in Unwissenheit und Weltverhaftung/Bindung an die Wirklichkeit der Welt befinden zu belehren und zwar darüber, dass da (nur) Gott ist, und um so die Gebundenen zu befreien. Gott in der Gestalt gibt sich also an die, die belehrt werden wollen. Er verschenkt sich (Datta)  so an Seine Devotees. Dieser Meister ist ausgestattet mit den vollen göttlichen Gaben (Purna Brahma und jenseits der Gunas → Atri). Dieser Meister ist also immer Datta-Atri-ya (Dattatreya) – ein Geschenk des vollkommen reinen Göttlichen an Seine Devotees. Das ist das Guru-Prinzip: das rein Göttliche in der Gestalt belehrt Seine Devotees und Schüler.
2.4.2007, Chaitra Shuddha Purnima                                                          (Geburtstag von Sri Vishvambhara Avadhuta)  
Sri Guru Datta – Pingala