Es ist seit vielen Jahren Tradition im Mysore Aschram, dass Weihnachten mit Sri Swamiji gefeiert wird. Nur, dieses Jahr waren lediglich 6 – 7 christliche Anhaenger von Sri Swamiji hier, die sich zunaechst unsicher waren, ob Sri Swamiji einer Weihnachtsfeier zustimmen und ob Er ueberhaupt da sein wuerde. Beides wurde dann von Ihm positiv bestaetigt. Bereits letztes Jahr, als auch nur relativ wenige Christen (jedoch mindestens doppelt so viele wie dieses Jahr) da waren, gab Er zu verstehen, dass auch eine kleine Weihnachtsfeier mit ein paar stimmungsvollen Liedern unter dem Weihnachtsbaum ausreichen wuerde. Uns wurde schnell klar, dass wir trotz unserer recht winzigen Praesenz viele Ideen fuer ein ausfuellendes Programm hatten. Schon bei dem ersten Vortreffen flossen die Ideen wie Stroeme in einem Wasserfall! Der Zeitpunkt wurde auf den 24.12. gelegt, worueber Sri Swamiji sich zunaechst wunderte, haette Er doch eher mit dem 25.12. gerechnet. Aber Er sagte trotzdem zu zu kommen. Der Veranstaltungsort sollte die Prayer Hall (Gebetshalle – nun Dattatreya Tempel) sein; die Jahre vorher war es jedes Mal in der Nada Mantapam aufgefuehrt worden. Neben den ueblichen “Obstacles” wie die viel zu verspaetet eintreffenden Mikrofone etc. liefen die Proben erstaunlich gut ab. Dann am Heiligen Abend selbst mit etwas Lampenfieber trotz des relative kleinen Publikums von ca. 300 Devotees waren wir dann bereit: Neben den ueblichen Weihnachtsliedern und dem Verlesen der Weihnachtsgeschichte gab es noch eine selbstkomponierte Hymne auf Sri Swamiji (Swamiji will be with you always) von Hanuman und Dhenuka aus den USA, ein paar Fragen zur Weihnachtsgeschichte an die Kinder aus dem Publikum von mir (Pingala), eine Frage zu der Beziehung zwischen Jesus Christus und Lord Dattatreya von Antje. Anschliessend stellte uns Sri Swamiji Seinerseits die Frage, in welcher Sprache die ersten Bibelschriften erschienen seien. Die Antwort kam sehr schnell aus unserer Reihe: in hebraeisch. Prasadi erklaerte daraufhin, dass Sri Swamiji eine handgeschiebene Bibel in hebraeisch besaesse, die ein Mann aus Madras vor vielen Jahren (Jahrhunderten?) geschrieben habe. Last but not least kam ein Sketch von Chinkurli aus Holland/USA zusammen mit Swamiji Manasa Datta, der das kleine Jesuskind spielte. Chinkurli war als Maria verkleidet und kuemmerte sich um das kleine heilige Kind. Anschliessend hielt Manasa Datta noch eine kurze Rede ueber Sri Swamijis Neigung fuer Weihnachten, Jesus Christus und die heilige Maria (Vergleich mit Jayalakshmi Mata, Sri Swamijis Mutter). Er sang dann auch ohne Chor und Begleitung ein von Sri Swamiji in den USA auf “Mother Mary” komponiertes Lied. Es war fuer mich erstaunlich zu sehen, wie begeistert die Inder Weihnachten mit uns feierten. Anschliessend gab es spaet abends noch ein Weihnachts-Dinner im kleinen Kreis im VIP-Speiseraum des Aschrams. Auszuege aus Sri Swamijis Ausfuehrungen zu der Beziehung zwischen Jesus und Dattatreya: Sri Swamiji sagte, dass Er nur einige Hinweise gebe und nicht alles erklaere. Eine Gemeinsamkeit sei z.B. die Disziplin, auf die sowohl Jesus als auch Sri Dattatreya bei Ihren Anhaengern wert gelelgt haetten.Dattatreya sei wie Jesus in jungen Jahren verschwunden (dieser in einem See, wo letzterer, ist noch unbekannt). Beide seien Ihren Juengern in subtiler Form erschienen – Jesus nach dem Kreuztod, Datta nach dem Wiederauftauchen aus dem See. Jesus habe damals das Leiden auf sich genommen. Das sei ein Merkmal fuer alle grosse Seelen/Avatare. Man brauche sich z.B. nur Ramas Lebensgeschichte im Ramayana anzusehen. Das Leiden stelle sich ein, wenn man einen physischen Koerper annehme. Man koenne dem Leiden in einem physichen Koerper nicht ausweichen. Andererseits haetten die grossen Seelen nicht wirklich gelitten. Fuer Jesus Christus war das ein Spiel (Lila). Er mochte/begruesste das Leiden. Er nahm die Suenden der Leute und das Leiden auf sich, um ihnen Moksha (Befreiung) zu geben. Sri Swamiji erklaerte dann, wie Er das bereits an vielen Orten getan hatte, die Bedeutung des Kreuzes: Der senkrechte Balken stehe fuer das Ego (englisch “I”); der Querbalken fuer die Ausschaltung des Egos (wei Er oefter sagt: “minus Zero”). Es gaebe keinen allzugrossen Unterschied zwischen Sri Dattatreya und Jesus Christus. Sri Dattatreya assimiliere alle religioesen Traditionen. Jai Guru Datta Jai Jesus Jai Marry Merry Christmas Pingala