Man kann Adhyatma Yoga so verstehen, dass es der Weg zum Erkennen des eigenen Selbst (Atman) ist,  nicht durch das intellektuelle Analysieren, sondern durch das Entwickeln und natürliche Leben der spirituellen Prinzipien.
Nachfolgend einige Ausführungen zum Thema „Adhyatma Yoga”, vielleicht als Einstimmung zum Shiva-(ratri) Tattva:
Sri Swamiji gab zu verschiedenen Anlässen Anweisungen zu Adhyatma Yoga. Er hatte vor über einem Jahr schon einmal gesagt, dass die Erlangung von Siddhi im Kriya Yoga nicht die letzte Stufe sei (obwohl dies schon eine höhere Yogastufe ist und viele Jahre benötigt zur Erlangung dieses Ziels). Nach der Perfektionierung im Kriya Yoga käme die Stufe des Adhyatma Yoga.
Am 1.1.10 sagte Sri Swamiji nach Seinem großartigen Klavierkonzert in der Nada Mantapam teilweise auf Englisch, dass Er die einzelnen Töne bei dem Klavierspiel so erklingen lasse, wie Er die Energien der vielen einzelnen feinen Nerven-/Energiebahnen in Seinem Körper spüre. Er würde auch die Energien aus dem Publikum aufnehmen, die dann einen Teil Seines Klavierspiels bildeten. Der Körper sei ein äußerst kostbares Gebilde. Ich kann nicht beschreiben, wie kostbar er ist (Aber er wird immer wieder verunreinigt!). Als Beispiel erwähnte Er die Nieren… Wir sollten uns fragen, tief analysieren, wie der Körper beschaffen sei und welche Aufgabe er habe. Wir sollten uns fragen, wie das alles funktioniere und was das alles für einen Stellenwert habe (in unserem gesamten Lebensausdruck). „Who am I  (Wer bin ich)? Würde man sich fragen müssen (und über das Verstehen des Aufbaus und der Funktion des Körpers zum Atman kommen). Das sei Adhyatma Yoga…
Am 14.1.10 sagte Sri Swamiji während Seiner Rede zum Maha Sankranti-Fest u.a., dass wir unsere Indriyas (die 5 Tatorgane und die 5 Sinnesorgane) zu kontrollieren lernen sollten. Manchmal sei da ein Widerstreiten zwischen den einzelnen Sinnesorganen/Tatorganen (die ausbalanciert sein sollten). Ihr solltet über Euch selbst still nachdenken. Und Ihr solltet Eurem (Energie-)Nevensystem Training geben durch Pranayama. Anta Mukha (nach innen schauen). Denkt über Euch selbst nach – Wer bin ich? Was ist diese Maya (Illusion, dass die physische Welt so erscheint, wie sie sich unseren Sinnesorganen vermittelt). Wie kann man seine Illusion kontrollieren? Die Theorien darüber hörten sich sehr schön an. Aber es sei ein ernstes Thema (über das man selbst tief nachdenken sollte, ohne zuviele Theorien darüber zu lesen). Ich werde später darüber mehr Erläuterungen geben. Ich werde vielleicht Vedanta-Klassen initiieren mit mehr Informationen zu einem späteren Zeitpunkt. Vergeudet nicht Eure Zeit! Denkt keine herabziehenden Dinge…
Am 30.1.10 sagte Sri Swamiji nach der Sri Chakra Puja teilweise auf Englisch sprechend, dass man darüber reflektieren solle, wer man sei (Who am I). Man sollte u.a. darüber nachdenken, wie man in seinem Körper handeln sollte. Was ist mein Karma? Bücher über die Upanishaden zu lesen sei nicht notwendig. Dieses führe nur zur Konfusion und noch mehr Fragen zu dem Thema. Man sollte das Guru Mantra chanten und meditieren (über den Guru/das Guru Tattva). Falls Ihr versucht (die Wirklichkeit, Euer eigenes Selbst) zu verstehen durch (systematische) Selbstbefragung, werdet Ihr eines Tages verstehen. Swamiji Selbst handle wie ein karmisch agierender Mensch (als Vorbild für uns und obwohl Er völlig frei ist in Seinen Handlungen). Das ist der Grund, warum Er Selbst den Mysore Ashram Karma Bhumi nenne. Wie könne man sich dem Selbst/Gott nähern? Dadurch, dass man sich forwährend auf die Wahrheit/Gott konzentriere, weg von den weltlichen Vorstellungen undVerstrickungen.
Am 31.1.10 sprach Sri Swamiji während des Sonntagsdiskurses davon, dass wir das 10 Kapitel des Srimad Bhagavatam, wo die Geschichten um Sri Krishna erzählt werden, lesen solten. Bei dem Lesen der Upanishaden (die hoch philosophisch sind), würden immer neue Fragen auftauchen und verwirrten die Leser meistens. Beim Lesen des entsprechenden 10. Kapitels des Bhagavatam ist das Schöne daran, dass es zwar Fragen auftauchen lässt, sie aber gleichzeitig auch erschöpfend beantwortet. Dort werden Geschichten von dem Leben der Personen um Sri Krishna geschildert in einer leicht verständlichen Weise, wie sie mit dem Leben umgingen. Auch wie man als Ehefrau und Eheman zusammen leben sollte, die Rolle eines Königs (Herrscher,Vorgesetzter etc.). Die Beschäftigung mit den spirituellen, dharmischen Prinzipien dort sollen zu einem ausbalancierten, harmonischen Geist/Verstand führen. Alle beschriebenen Prinzipien in dem Bhagavatam-Kapitel seien adhyatmischer Natur.
Nach der Philisophie von Sri Shankaracharya ist Adhytma Yoga eng verwandt mit dem Samkhya Yoga, bestehend aus den verschiedenen Tattvas. Während der Samkhya Yoga Purusha und Prakriti als die höchsten Prinzipien sieht, lehrt Sri Shankaracharya, dass darüber noch das Brahman steht als höchtes Absolutes.
Man muss die einzelnen Tattvas (z. B. die Janendriyas, Karmendriyas, die Tanmatras, das Mahat etc.) durch tiefes Nachforschen, Meditation und Erfahrung im täglichen Leben verstehen lernen und so langsam durch sie hindurch auf höhere Ebenen gelangen bis hin zum Brahman, dem unqualifizierten Alleinen.
Sri Guru Datta -Pingala