Zu dem diesjährigen Datta Jayanti-Fest waren wie anfangs erwartet nicht über 270 Devotees aus dem Ausland gekommen, sondern „nur” knapp 230. Es gab unter den Devotees 3 große Gruppen, die jeweils mit ihrem/r Lehrer/in erschienen waren; eine Gruppe aus der Ukraine, eine mit dem lokalen Guru Babaji aus Zentralamerika und die der kalifornischen Yogalehrerin Kali Ray. Viele der Anmeldungen vor allem aus diesen Gruppen waren wieder abgesagt worden, wodurch sich schließlich die Gesamtzahl deutlich verringerte.
Insgesamt waren Gäste aus 19 Ländern erschienen. Darunter waren auch so relativ selten vertretene Länder wie China, Ukraine, Nepal, der Tschechischen Republik, Venezuela und auch Mexiko. Aus der Schweiz und Deutschland kamen 32 Devotees. Damit war das diesjährige Datta Jayanti-Fest das größte von den Besucherzahlen her gesehen seit Sri Swamijis 60. Geburtstag.
Sri Swamiji hatte Seine Ankunft aus Chennai mehrmals verschoben, um noch nach Buthan eine Auslandsreise zu unternehmen, die wieder abgesetzt wurde und abermals geplant und schließlich von Ihm ausgeführt wurde.
Er kam in der Nacht des 8. Dezember in den Mysore Ashram, von vielen der bereits anwesenden ausländischen Devotees glücklich begrüßt.
Während der nächsten Feiertage fanden neben den Abhishekas in dem Datta-Tempel an dem Idol von Sri Kalagni Shamana Datta und den üblichen Einweihungen in die Audumbara Guru Datta Diksha, danebeben auch Utsavas wie Rathotsavam, Mantapotsavam, Pallaki Utsavam und Tepotsavam (die jeweiligen Bedeutungen dazu kann man in den Datta Jayanti-Berichten der vorherigen Jahre nachlesen) statt. Ein Kriya Yoga Kurs und ein Kriya Yoga-Lehrer Trainingskurs wurden ab dem 10.12. abgehalten. Der verschobene Bonsai Trainingskurs wurde ab dem 13.12. jeweils nachmittags abgehalten. Ebenfalls gab es einen Malwettbewerb zu einem beliebigen Thema aus dem Datta Darshanam-Buch.
Am nächsten Morgen hielt Sri Swamiji nach der Sri Chakra Puja eine längere bemerkenswerte Rede, deren Inhalt von Swami Manasa Datta mitgeschrieben und später verteilt wurde. Von mir wurden noch verschiedene Aspekte ergänzt: Es sind seit dem letzten Jahr für das Navagraha Japa insgesamt 280 Millionen Rezitationen abgeschlossen worden. Hunderttausende Leute setzen das Chanten fort und widmen es Lord Datta. Die Navagraha Japas sind sehr wichtig zu diesem Zeitpunkt. Jedermann muß beten und rezitieren:
„Namah Suryaya Chandraya Mangalaya Budhaya Ca, Guru Shukra Shanibyascha Rahave Ketave Namaha”.
Dieses Jahr und die kommenden 8 Monate des nächsten sind schlechte Perioden. Um die gegensätzlichen und tragischen Geschehnisse zu überwinden, müssen wir uns im Navagraha Japa üben. Die Erde ist voll von Katastrophen und Konfusionen. Ich sage, dass der gesamte Planet selbst durch diese Dinge hindurchgeht. Genauso verschiedene andere Planeten. Und zwischen den Menschen und Planeten leben wir (?)
Die Leute haben nicht aufgehört nach dem „Warum” von all diesem zu fragen. Fragt nicht dieses „warum, warum” wegen allem. Es gibt fast keine Antworten auf diese „Warums”. Dagegen sollten wir eher durch diese Schwierigkeiten und Karmas durchgehen. Ihr solltet bereit sein, diese zu erfahren. Jede Person hat ihre individuellen Perspektiven und Meinungen. Sie meinen verscheidene Dinge über unterschiedliche Angelegenheiten. Die Leute fragen fortgesetzt: „Was ist Dein Gefühl zu dieser oder einer anderen Sache”, etc. Viele Leute fragen selbst: „Was ist denn mit Sri Swamiji, und was sagst Du über Ihn” und all dieses….Ich habe kein Problem mit ihrer Meinung über Mich. Meine gute Arbeit geht weiter. Nach den Ansichten und Meinungen anderer zu suchen wird nur Öl in das Feuer (des Zweifels) gießen. Ihr werdet dadurch total konfus und geht verloren… Manche fragen: „Warum mag Swamiji Musik? Warum gibt es überhaupt eine Verbindung zwischen Körper und Geist?” Ohne Musik kann die Schöpfung nicht weitergehen. Es ist wie bei der Ein- und Ausatmung. Shruti (Klang) ist wie unsere Mutter. Vater ist der Rhythmus, der Herzschlag. Vater / Mutter, sie beschützen unsere Pancha Bhutas (die 5 Elemente im Körper). Ohne diesen Schutz verschwindet / stirbt man. Manchmal verunreinigt sich der Körper selbst durch die Verbindungen mit dem Geist (Manas und Buddhi). Die Indriyas (Sinnesorgane) leiten uns fehl. Die Mutter ist nur eine Zeugin der Ereignisse. Sie ist Sarvantayami. Um diese im Gleichgewicht und bei Gesundheit zu halten, sollte man gut und tief atmen. Wenn man Krankheiten hat, sagen auch die Ärzte, dass man tief atmen solle, um u.a. die Schmerzen zu dämpfen… Natürlich sterben auch heutzutage noch etwa 20 % der Patienten (trotz der ausgeprägten medizinischen Versorgung). Ich überlebe durch meine Anhaftung an Euch. Normalerweise sagt man, dass ein Heiliger keine Anhaftung haben sollte. Aber meine Perspektive dazu ist anders…(Er kreiert Sein Attachment an uns, um für uns arbeiten und sogar weiterleben zu können…)
Ich bin ein Karma-Yogi und glaube daran, in einer guten Art Karma zu verrichten. Gutes für andere zu tun ist Yoga für Mich. Durch die Verrichtung von Karma zu Moksha zu gelangen ist der richtige Weg! Es ist Dharma für Mich. Ja, es gibt viele Fragen über (Euer) Familienleben, welche Ihr Mir zur Lösung stellen wollt. Es ist aber besser, das Stillsein zu lernen und durch die schwierigen Karmas zu gehen als über Probleme zu reden! Aber, mehr als alles andere – die Zeit ist der größte Heiler und Guru. Datta-Energie ist Zeitenergie! Und Ihr müsst lernen, es leicht zu nehmen mit Geduld!
Viele Devotees teilen anderen immer ihre Gefühle mit. Aber Gefühle sind nicht wichtig. Geht nicht nach den Gefühlen! Gefühle gehören letztlich dem Körper an (sind bezogen auf den Körper und den niederen Geist). Allerdings führen gute Gefühle zu Bhakti – intensiver spiritueller Verehrung.
Weint nicht, vergesst Eure Indriyas (die inneren und äußeren Sinne). Der Körper ist wie ein Schiff, er ist nur eine Begrenzung (des Geistes). Einige Leute schauen immer nur auf den Köper. Ihr müsst Eure Sinnesorgane kontrollieren. Indriya Nigraha (Kontrolle der Sinnesorgane) ist ein Muß für alle!
Wiederum, fragt nicht nach dem „Warum”, warum alle diese Yagnas, Yagas etc. während Datta Jayanti hier. Diese Drei-Tage-Yagnas sind sehr wichtig! Kommt mit Glauben an diese großen Rituale und besänftigt Mutter Natur! Für alle Eure Fragen bin Ich nicht hier, sie immer zu beantworten. Ich habe die Antworten auf alle Fragen, aber Ich brauche nicht zu antworten. Ich habe keine Zeit dazu. Meine Zeit hat andere Dimensionen. Ich gebe die angemessenen Antworten zu gegebener Zeit. Ihr müsst auf Euch selbst schauen!
Es gibt keine Notwendigkeit, zu den Wurzeln von allem zu gehen und den Ursprung zu finden. Zum Beispiel der heilige Fluß Ganges. Stellt jemand die Frage, wo er geboren ist und analysiert es? Der Ganges ist verunreinigt mit u.a. Fabrikabwassern etc. Nehmen wir nicht ein Bad in ihm? Unsere Reinheit des Geistes ist wichtig. Taucht ein in die Heiligkeit des Ganges. Solch eine gläubige Einstellung hilft sehr viel! Schaut auch nicht nach den (physischen) Wurzeln des Sadgurus. (Weil wir nicht die spirituellen Wurzeln des Sadgurus verstehen, suchen wir nach den physischen, die uns aber nur irre leiten können). Seid Ihr nicht hungrig und durstig? Zuerst stillt Euren Durst! Warum sollte man sich mit seltsamen Ideen plagen? Es ist genauso wie zu einem guten Restaurant/Hotel zu gehen und in die Küche zu schauen. Dort passiert es hin und wieder, dass dem Koch unreine Dinge in den Kochtopf fallen. (Sri Swamiji spielte dann auf lustige Weise, wie sich der Koch beim Kochen den Schweiß von der Stirn abwischt und diesen in den Kochtopf fallen lässt.) Trotzdem gehen wir in ein Restaurant und essen genüsslich das Gericht. Schaut nur auf die spirituellen Strahlen des vom Sadguru ausgehenden Lichts.
Falls Ihr Swamiji mögt, gebt Eure Energie, Euer Leben. Falls Ihr einiges nicht mögt, erzählt aber keinen Unfug darüber…
Dann sagte Er, dass auch Shirdhi Sai Baba, Ramana Maharishi und auch Jesus Christus Gerichtsverfahren erdulden mussten, und warum das bei Sri Swamiji anders sein sollte? Ihm gehe es bei Gerichtsverfahren nur um die Findung der Wahrheit und Gerechtigkeit. Er sagte dann auch, dass im Kali Yuga „Nullen” zu Helden würden, das aber nur zu einer begrenzten Zeit und wieder in eine „Null” zurückfallen würden. Ein (echter) Held (Hero) sei immer ein Held. Lasst uns über Yagnas und soziale Hilfe sprechen und wie wir den Ashram unterstützen können. Unterstützt Euch selbst und unterstützt Mich….
Am 10.10.08 fand nach der Sri Chakra Puja und der Einweihung der Navagraha Homas der erste Abschnitt der Jna Na Bha Yoga-Konferenz (siehe auch hier) in der Nada Mantapam statt. Diese Art der Veranstaltung war die erste in ihrer Art und sollte an den folgenden Tagen die Konzepte von Jnana, Nada, Bhakti und Yoga beleuchten. Sri Swamiji sagte dazu, dass wir alle (nur) Studenten seien und wie Arjuna den Ausführungen Krishnas folgen sollten.
Der erste Vortragende war ein großer Gelehrter aus Andrah Pradesh, der über Jnana referierte. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand die Geschichte von dem Jungen Nachiketa, der von seinem Vater an Dharmaraja, dem Todesgott, verschenkt wurde. Der junge Nachiketa stellte Dharmaraja dann 3 Fragen, u.a. zu dem höchsten Wissen. Dharmaraja testete den Jungen zunächst und offerierte ihm viele weltliche und auch himmlische Angebote, die der Junge aber alle ausschlug und sich damit für die Unterweisung des höchsten Wissens qualifizierte. Sri Adi Shankaras Kommentare zu den Upanishaden seien ebenfalls große Quellen des Wissens.
Am Abend des 10.12.08 gab es ein unvergleichliches Konzert mit der indischen Musikgruppe Rhythmscape, das neben den klassischen indischen Elementen auch viele jazzige und vor allem 3 Bhajans von Sri Swamijis beinhaltete. Der Bandleader war als einer der besten Tabla-Spieler Indiens bekannt. Die mehr jazzige, intellektuell gefärbte Musik wirkte anfangs zwar überaus virtuos aber etwas konstruiert. Etwa ab der Mitte des Konzerts veränderte sich das dann, als der Tabla-Spieler eine Geschichte aus seiner Kindheit erzählte und sie mit gleichzeitig geeigneten Schlagrhythmen vertonte. Er spielte dann später sogar äußerst virtuos auf seinen Wangenhohlräumen. Es war einfach unglaublich. Ebenfalls die anschließende Unterhaltung der Musiker in der „Tacke tacke tacke tacke ta tack-Sprache” war umwerfend und reizte alle zum Lachen, einschließlich Sri Swamiji und Sri Balaswami, die sich dann auch lachend darüber unterhielten. Der Schluß war wohl das Größte, als sie noch sehr rhythmisch Sri Swamijis Mangala-Bhajan „Raga Ragini Devi Mangalam” spielten, wobei fast alle aus dem Publikum auf ihren Plätzen und auch vor der Bühne dazu tanzten. Sri Swamiji kam dann auf die Bühne zu den Musikern. Als der Ghatam-Spieler Ihm seinen Kahlkopf entgegenbeugte, ließ Sri Swamiji Seine Finger auf dem Kopf trommelnd tanzen wie auf einer Ghatam und auch bei dem Tablaspieler auf dessen Wangen, wie dieser das im Konzert getan hatte. Alle Zuhörer liefen danach noch lange gutgelaunt schmunzelnd umher!
Am nächsten Morgen gab es während und nach der Sri Chakra Puja einen Vortrag über Nada von dem Gelehrten Padmanabha. Dieser sprach in Englisch zu uns, und unter seinen sehr interessanten Ausführungen waren Bemerkungen wie: Verschiedene gesungene Noten sind gut für unseren Geist und beruhigen ihn (Er gab dann genau zu diesen Tönen eine Gesangskostprobe). Die Klänge lange zu halten sei wie Pranayama. Wenn man die Klänge in tiefer und konzentrierter Weise singe (oder musiziert), kann es geschehen, dass man alles –einschließlich sich selbst – vergisst und ganz in der Musik aufgeht (entspricht dem höheren Nada-Yoga). Dieses könne man nur selten erreichen. Er habe diese Zustände öfter erfahren, und sie seien ausschließlich Sri Swamijis Anugraha (Gnade).
Sri Swamiji saß während des Vortrags auf dem Shiva-Darshan Balkon in der Prayer Hall, was ich seit dem Bestehen des Prayer Hall-Umbaus 2002 noch nicht gesehen hatte und sicher eine spezielle Bedeutung hatte.
Später kam Er herunter in die Prayer Hall und setzte sich in die Datta-Tempel-“Umzäunung”, um von dort aus zuzuhören. Zum Schluss fügte Sri Swamiji noch hinzu, dass die westliche Musik sich immer genau an die Notenvorgaben hielte, während dies bei der indischen Musik nicht so sei. Die indische Musik „ist frei wie ein Vogel oder wie ein Ozean!”
Abends gab es dann überraschend einen Bhajanabend mit Sri Swamiji in der Nada Mantapam, bei dem Er anfangs Selbst über das Konzept von Bhakti sprach. Die anschließenden Bhajans wurden von Ihm und Seiner Begleitgruppe in äußerst lebendiger Weise vorgetragen. Sicherlich inspiriert von dem überaus virtuosen Konzert vom Vorabend sang dann Sri Swamiji bei einem der letzten Bhajans den Namen Dattas in immer schnellerer und perkussiver Weise und seeeehhr lange, sodass jeder erstaunt war und die meisten nach vorne liefen, um zu tanzen etc. Nach dieser Einlage gaben alle Devotees in der Nada Mantapam minutenlang stehende Ovationen! Und Sri Swamiji lachte begeistert dazu…
Am 12.12.08 hielt Sri Swamiji noch auf dem Puja-Sitz sitzend eine überaus lebendige Rede, deren Essenzen ebenfalls im Internet (auf englisch auf der Ashram-Webseite www.dattapeetham.com) nachzulesen sind. Dabei faltete Er anfangs während der Rede Seine Hände wie zum innigen Gebet vor Seinen Lippen, während Er zu uns sprach. Fast am Ende Seiner Rede fiel der Strom plötzlich aus. Die versammelten Devotees, die Seiner eindrücklichen Rede fasziniert gelauscht hatte, klatschten dann begeistert über Seine Rede rhythmisch immer schneller und rezitierten lautstark: „Datta, Datta, Datta, Datta…” wie Er das tags zuvor bei dem Bhajanabend getan hatte. Sri Swamiji fiel in die Rezitation ein, und es entstand eine besonders intensive Atmospäre. Danach fand das alljährliche Öl-Abhisheka über eine Dattatreya-Statue in der Prayer Hall vor dem Datta-Tempel statt, bei dem Sri Swamiji mit den ersten Ölbehältern das Idol weihte. Anschließend konnten die angereihten Devotees jeweils mit ihren Öltöpfen Abhishekas über die Statue ausführen.
Am Abend gab es das Haupt-Tepotsavam im Sapta Rishi Sarova, bei dem Sri Swamiji Wasser aus ausgewählten, den höchstgelegenen Seen im Himalaya in den Sarova hineingoss. Agastya aus Dänemark hatte die Wasserproben von seiner letzten Reise im Himalaya mitgebracht. Anschließend ließ Sri Swamiji sich auf Seinem Hamsa-Boot über den Sapta Rishi Sarova gleiten und sang mit uns Devotees stimmungsvoll Mantren.
Den Abschluss bildete dann das überaus stimmungsvolle Kakadarati (Sri Swamijis Schwenken von Öllichtern vor dem Kalagni Shamana Datta-Idol in der Prayer Hall mit gleichzeitigem Singen der Kakadarati-Bhajans) den Abschluss des Datta Jyanti-Festes.
Am 13.12.08 sprach die bekannte Yogalehrerin aus den USA, Kali Ray, während und nach der Sri Chakra Puja über das Prinzip von Yoga. Anschließend hielt Sri Swamiji noch eine ergänzende Rede, die ebenfalls im Internet zu finden ist unter www.dattapeetham.com. Er sagte dabei auch u.a., dass heute ein sehr kraftvoller Tag sei. Er fragte dann ins Publikum, was denn überhaupt ein powervoller Tag sei? Dann gab Er selbst die Antwort: Wenn wir Sri Swamiji treffen/ das Zusammensein mit Ihm sei ein powervoller Tag!
Anschließend konnten die Navagraha Homa-Sevakartas sich selbst bei den Homaritualen beteiligen. Gegen Mittag fand das Purnahuti an allen 9 Homakundas statt. Alle Homa-Feuerstellen waren seitlich der Paundarika Ranga Sthala (Bühne vor der Prayer Hall, die besonders für vedische Rituale genutzt wird) erhöht aufgebaut worden.
Am gleichen Abend fand eine Tanzveranstaltung in der Nada Mantapam im Beisein von Sri Swamiji statt.
Am 14.12.08 hielt Sri Swamiji wiederum eine längere wiederum äußerst lebendige Rede in der Prayer Hall nach der Sri Chakra Puja: Verrichtet Euer Dharma. Was ist mit Dharma gemeint? Eure Pflichten zu erfüllen, ist damit gemeint. Auch das (gute/gesunde) Atmen gehört mit zu unserem Dharma (Svadharma). Der eigenen Familie zu helfen, sie zu unterstützen, gehört auch zu Eurer Pflicht. Aber, dass die eigene Tochter verheiratet ist, 2 Söhne hat, Euer ältester Sohn in den USA große Geschäfte macht etc. ist Euer Karma. Wenn Ihr erzählt, wieviel er dort leistet und wieviel Geld etc. er hat, ist das Euer (Sri Swamiji sagte hier etwas zynisch) “schlechtes” Karma. Das gehört nicht zum Dharma (dass man schaut, dass der Sohn die besten Jobs erhält). Oder das jemand anderen erzählt, dass er so vielen Spannungen durch familiäre Probleme ausgesetzt ist, ist Euer Karma. Denkt darüber nach, was Euer Dharma, Eure Verpflichtung ist und was Euer Karma. Eine dharmische Tätigkeit wäre z.B. auch, den Mysore Ashram zu unterstützen mit gutem Seva.
Viele Devotees fragten immer zuerst nach Wohlstand. Sie sitzen vor einer Tempelgottheit, und das erste, was ihnen einfällt wonach sie bitten sollten, ist Wohlstand. Aber es ist besser und wichtiger zuerst um gute Gesundheit zu bitten. Denn ohne gute Gesundheit ist es sehr schwierig Jnana zu erreichen (verschiedene Yoga-Sadhanas auszuführen etc.). Zuerst bittet also um Gesundheit, dann um Jnana und dann erst um Wohlstand, wenn das dann noch wichtig und Datta Euch in dieser Sache gut gesonnen ist. Aber Ihr könnt auch gute Gesundheit haben und spirituelles Wissen erreichen ohne besonderen Wohlstand.
Nach dieser Rede gab Sri Swamiji zunächst Darshan für die anwesenden Homa-Sevakartas. Anschließend wurden die Devotees noch zum Bleiben in der Prayer Hall aufgefordert. Und als alle dann schließlich saßen, wurde der Vorhang neben dem Datta-Tempel aufgezogen und Sri Swamiji gab für längere Zeit den versammelten Devotees auf dem Goldenen Thron sitzend schweigend Darshan. Er hob dabei Seine rechte Hand zum Abhaya-Mudra, um die Devotees zu segnen. Seine nun 4. Thronbesteigung des Goldenen Throns war ebenfalls nicht publik gemacht worden. Es gab keine Rede dazu, keine Rituale oder Überreichungen von Geschenken der Devotees wie das vorher der Fall war. Sicherlich hatten deshalb nicht alle der sich im Ashram aufhaltenden Devotees von dem Ereignis gewusst und vielleicht einige sogar auch verpasst.
An diesem Tag, dem Haupttag der Navagraha-Rituale, führte Sri Swamiji zuerst Abhisheka-Rituale an den Navagraha-Idolen auf der Paundarika Ranga Shala aus, um dann anschließend die Purnahutis an den Homastellen auszuführen. Er chantete mit uns Devotees wie auch zuvor schon sehr eindringlich und rhythmisch in der Prayer Hall das Mantra „Om Aim Hrim Shrim Shiva Rama Anagha Datta Ya Namaha” Er gab dort wiederholt die Anweisungen, das Mantra für das nächste Jahr zu chanten und die Anzahl dem Mysore Ashram mitzuteilen (siehe auch hier). Ebenfalls nach den Purnahutis chantete Er das Mantra mit großer Macht und Nachdruck, sodass Ihm fast die Stimme versagte.
Am gleichen Abend wurde kurzfristig ein weiteres Tepotsavam angesetzt, bei dem Sri Swamiji mit allen Devotees stimmungsvoll und kraftvoll rhythmisch das „Om Aim Hrim…”-Mantra chantete bzw. sang. Damit endetet das diesjährige Datta Jayanti und Navagraha Maha Yagna-Fest im Mysore Ashram. Sri Swamiji war dieses Mal besonders enthusiastisch sowohl bei Seinen Reden, die Er fast ausschließlich wegen der vielen ausländischen Devotees in englischer Sprache hielt, als auch bei Seinem Bhajansingen und Seinen Mantra-Rezitationen. Es war ein ekstatisches Schwingen zwischen Ihm und den Devotees zu bemerken, von dem sich sowohl Sri Swamiji inspirieren ließ, als auch umgekehrt, die Devotees sich von Sri Swamijis Enthusiasmus!
Sri Guru Datta – Pingala
Dieser 400 Jahre alte Dattatreya-Murti wurde schon von Sri Padavallabha (frühere Inkarnation Dattatreyas) verehrt und wird nur einmal im Jahr an Datta Jayanti öffentlich gezeigt.