Hinweis: Mysore heisst seit wenigen Jahren nun auch offiziell Mysuru und wird ueberall in den Medien etc. so benannt (ebenso heisst Bangalore nun offiziell Bengaluru und Mangalore nun Mangaluru – der Begriffsteil “uru“ bedeutet Ort, Platz etc.). So moechte ich ebenfalls unser Mysore zukuenftig Mysuru nennen.
Sri Swamiji kam von Seiner fast dreiwöchigen Tour nach Hubli, Hyderabad und den USA über Deutschland/Frankfurt am 6. Dezember ‘16 wieder zurück in den Mysuru Ashram. Nur wenige Devotees in Deutschland wussten von dem Darshan in Frankfurt, und es war nur ein kleiner Kreis von Begeisterten um Sri Swamiji auf einem Video bei Facebook – „Avadhoota Datta Peetham“ zu sehen. Die Rede von Sri Swamiji anlässlich dem 40. Jahrestag Seiner Deutschland- und Schweizbesuche ist nun bei www.dattavani.org nachzulesen. Am frühen Nachmittag ankommend, ging Sri Swamiji gleich auf kürzestem Weg in Sein Guru Nilayam, dabei natürlich auch die vielen auf Ihn wartenden Devotees herzlich begrüßend. Und nur wenige Stunden später war Er auch schon wieder bei einem Willkommens-Darshan in der Prayer Hall zu sehen, wo aber von einer Kindergruppe spezielle längere Mantren rezitiert wurden und Er mit uns nur zuhörte und nichts sagen musste. Er begrüßte noch einige neu angekommene Devotees und verließ gleich darauf die Prayer Hall.
Am nächsten Morgen nach der Sri Chakra Puja gab Sri Swamiji sogleich nach Seinem Dazukommen Einzel-Darshans am Darshan-Fenster auf der Rückseite der Prayer Hall. Das war vermutlich der Ersatz für den Vortag, wo Sri Swamiji keine Samarpana-Gelegenheit für die Devotees gegeben hatte. Am gleichen Abend während der Abend-Bhajans kam Er allerdings nicht zum Darshan auf den Darshan-Balkon in der Prayer Hall.
Auch am Morgen danach kam Sri Swamiji zum Einzel-Darshan in die Prayer Hall, vermutlich weil Donnerstag der Guru-Tag ist und günstig für einen Darshan beim Guru. Er wirkte dabei sehr gut gelaunt, obwohl der Darshan sich ziemlich lange hinzog. Anschließend war Sri Swamiji noch im Shuka Vana und gab dort persönlichen Darshan an die Vögel fütternden Devotees. Und einige Angels konnten die gute Gelegenheit nutzen, ganz nahe bei Sri Swamiji zu sein, während sie auch sich den Vögeln widmeten. Am gleichen Abend war Sri Swamiji während der Abend-Bhajans nur kurz auf den Darshan-Balkon in der Prayer Hall.
Am 9. Dezember gab Sri Swamiji wiederum Einzel-Darshan in der Prayer Hall und war gleich danach auch noch im Shuka Vana, wo man in Seiner Präsenz verschiedenen Papageien füttern konnte. Einzelne Angels, die davon erfuhren, konnten dort sehr schöne und persönliche Darshans erhalten…Eigentlich war für diesen Tag die Einweihung des neuen unterirdischen Hanuman Tempels unterhalb der existierenden großen Karya Siddhi Hanuman-Statue im Ashram geplant. Aber Sri Swamiji hatte vor ein paar Wochen bei einem Ortstermin die verantwortlichen Bauleiter von einigen Planveränderungen bei dem Tempelbau insturiert, sodass eine großes Mehr an Konstruktionsarbeiten zu verrichten ist, und vermutlich wird die Fertigstellung und Einweihung erst zum Shivaratri-Fest im nächsten Jahr ausgeführt werden.
Am 10. Dezember begann bereits vor der Sri Chakra Puja, zelebriert von Sri Balaswami, eine GnaNaBhaYoga-Konferenz in der Prayer Hall zunaechst mit dem Thema Jnana. Zwei Pandits (Veda-Gelehrte) erlaeutereten dabei einen vedantischen Vers aus der Bhagavad Gita. Wir erfuhren bei der Gelegenheit, dass an dem Tag der Bhagavad Gita Jayanti-Tag (Geburtstag der Bhagavad Gita) war. Der Vortrag wurde auch waehrend der Sri Chakra Puja fortgefuehrt. Leider hatten wir anfangs die Headphones für eine Übersetzung nicht ausgeteilt (es war auch niemand anfangs für eine Übersetzung zu finden), aber später war Hira aus den USA bereit, nach Anweisung von Sri Balaswami dies zu tun. Die Essenz dieses Bhagavad Gita Shlokas war: Nur die Realität ist wirklich und bleibend, alles andere ist unwirklich und vergeht (was letztlich alles Stoffliche ist bis hin zu den subtilsten Formen des Geistes). Der Kommentar eines der Pandits dazu war: Aber selbst auf die unwirklichen Dinge des täglichen Lebens reagieren wir, als ob sie wirklich seien (was wir ja zumindest nach außen hin auch tun müssen, um normal an dem Leben in dieser Welt teilhaben zu können. Es ist nach den Vedanta-Schriften und auch Sri Swamijis Hinweisen erst einmal nur ein geistiges Konzept und sollte keinesfalls praktisch im täglichen Leben ausgeführt werden.). Später kam Sri Swamiji zu dem Vortrag dazu, um zuzuhören und die Pandits anschließend zu ehren. Er gab später den Hinweis, dass am späten Morgen Rezitationen der Bhagavad Gita von Priestern im Venkateshvara Tempel vorgenommen werden wird und wir nach Möglichkeit diese uns dort anhören sollten. Weiterhin sagte Er in Seiner Rede, dass in diesem Kali Yuga das Dharma auf dem Abstieg ist. Die, die den Nektar der Unsterblichkeit trinken, praktizierten intensiv das Dharma (bevor sie den unsterblichen Zustand erreichten). Einge verstehen Dharma nicht, auch wenn sie in vielerlei Hinsicht über Dharma belehrt werden. Sie sind (wie) Dämonen. Aber selbst die Dämonen, die den Nektar der Bhagavad Gita trinken, die versuchten es zu verstehen und zu befolgen, würden (schließlich) Göttlichkeit erreichen. Der erste Schritt dahin sei, Dharma (rechtschaffenes Leben und Handeln) zu verstehen. Dafür sollte man (u.a.) die Bhagavad Gita studieren….
Am gleichen Abend wurde die JnaNaBhaYoga-Konferenz weiter geführt mit den Themen Yoga (Vortrag zu einigen Yoga Sutra-Versen Patanjalis) und dann Nada (Töne/Musik). Zum Nada-Aspekt wurden die Verse der Bhagavad Gita von Künstlern sehr schön gesungen und abschnittweise von einem Pandit in Telegu erläutert. Diese Veranstaltung dauerte in der Präsenz von Sri Swamiji mehrere Stunden bis nach 21.30 Uhr.
Das Datta Jayanti-Fest im Mysuru Ashram war dieses Jahr von Angels und NRI nur verhältnismäßig spärlich besucht worden. Vermutlich sparen sich sehr viele Devotees ihre Finanzen und Urlaub für die großen Ereignisse im nächsten Jahr auf, wo zur Shivaratri-Zeit im Ashram ein Datta Kriya Yoga Sannidhi (Zusammensein mit Sri Swamiji beim Thema Kriya Yoga) stattfinden wird, dann das weltweit mit großer Vorfreude erwartete Diamond Jubilee vom 21. – 28. Mai, und das vielleicht letzte in der bisherigen ausführlichen Form von Sri Swamiji zelebrierte Navaratri 2017. In diesem Zusammenhang kann auch erwähnt werden, dass ganz überraschend nicht nur die Wahl von Mr. Trump als dem zukünftigen amerikanischen Präsidenten am 8. November feststand, sondern dass am Abend vorher für den 8. November alle 1 000 Rs- und 500 Rs-Banknoten von dem indischen Prime Minister, Narendra Modi für ungültig erklärt worden waren. Nicht einmal die indische National Bank (Reserve Bank of India) hatte vorher davon erfahren. Über Nacht waren mit einem Schlag 86 % des in Indien umlaufenden Bargeldes für ungültig erklärt worden. Und das öffentliche Geschäftsleben kam augenblicklich zu einem plötzlichen Halt, da kein Geschäft und auch alle einfachen Shops am Straßenrand die ungültigen Geldscheine mehr annehmen wollten (mit wenigen Ausnahmen wie Krankenhäuser etc.). Weiterhin waren die Banken nicht darauf vorbereitet und hatten keine ausreichenden 100 Rs Banknoten, bzw. wurden angewiesen, lediglich maximal 2 000 Rs der alten Geldscheine in neue bzw. noch gültige umzutauschen. Viele Banken schlossen daraufhin ihre Niederlassungen für mindestens einen Tag. Und die meisten ATMs waren größtenteils für viele Tage nicht mehr funktionstüchtig bzw. geschlossen. Es bildeten sich noch Wochen danach täglich lange Schlangen vor den Bankschaltern von Leuten, die alte Geldscheine gegen neue eintauschen wollten oder Geld von ihren Konten abheben wollten. Auch waren die aus dem Ausland anreisenden Devotees einiges davon betroffen, und an den Flughafen-Bankschaltern wurden in der Regel nur Beträge bis maximal 5 000 Rs gegen ausländisches Geld gewechselt. Einige sowohl ausländische wie auch viele indische Devotees hatten deshalb ihren Ashrambesuch abgesagt bzw. auf später verschoben. Insgesamt waren zum Datta Jayanti-Fest ca. 120 Devotees aus dem Ausland erschienen. Aus Deutschland und der Schweiz waren lediglich 3 bzw. 4 Devotees gekommen; aus Dänemark 1 Devotee und eine NRI-Familie; aus Holland und Frankreich je 1 Devotee und aus Kanada 2 Devotees, dafür aber 6 aus Trinidad, 9 aus UK und 14 aus Malaysia. Die amerikanische Yoga-Lehrerin Kali Ray war mit einer größeren internationalen Gruppe von ca. 20 ihrer Schüler anwesend. Die NRI aus den USA bildeten dieses Mal wiederum mit 45 Devotees die größte Gruppe der aus dem Ausland Kommenden. Weiterhin waren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Singapur jeweils 4 anwesend. Einige wenige NRI kamen aus Neuseeland und Australien.
Wie auch zu allen anderen größeren Ashramfesten gab es wieder einen Datta Kriya Yoga-Kurs für Anfänger und bereits Praktizierende. Daneben fand ein Datta Kriya Yoga Trainer-Kurs für Kriya Yogalehrer statt, der auch nach den Festtagen fortgeführt werden sollte und täglich über mehrere Stunden ging.
Man konnte auch wie zu allen bisherigen Datta Jayanti-Festen am Morgen in der Prayer Hall an einer Initiation in eine Audumbara Guru Datta Diksha teilnehmen, deren Sankalpa (Versprechen, dass man die Diksha ausführen wird) mit vedischen Versen vom Dattatreya-Priester Rama Shastri rezitiert und in Telegu kurz erläutert wurde. Daran nahmen aber so gute wie keine Angels teil.
Am Morgen des 11. Dezebember begann das Datta Jayanti-Fest mit der Sri Chakra Puja von Sri Swamiji vor der Dattatreya Mula Virat Murthi (Dattatreya Statue, die schon von der 1. Dattatreya-Inkarnation Sri Padavallabha verehrt wurde und sich über Generationen im Besitz von Sri Swamijis Familie befunden haben soll). Diese wird lediglich zum Datta Jayanti-Fest einmal jährlich von Sri Swamiji als die zentrale Gottheit auf dem Sri Chakra Puja Altar verehrt. Sri Swamiji zelebrierte wie gewohnt in sehr konzentrierter und gleichzeitig entspannter Art und Weise die Sri Chakra Puja zur Freude aller anwesenden Devotees. Es war eine konzentrierte Spannung auf den Gesichtern der Devotees zu sehen. Am 1. Festtag waren – wie bereits ausgeführt – nicht ganz so viele Devotees wie die Jahre davor anwesend. Gleich nach der Sri Chakra Puja zelebrierte Sri Swamiji das Kshirabhishekam (Milchübergießung) an der zentralen Kalagni Shamana Dattatreya-Murthi im Dattatreya Tempel. Diese führte Er relativ zügig aus. Und anschließend begann Er das Punya Shravana zum Andenken an die in diesem Jahr verstorbenen Devotees/Disciples – rituelle Begießungen eines vor Ihn geschobenen kleinen Reishügels aus gekochtem weißen Reis, der die Koerper der Verstorbenen symbolisiert. Dabei hatte Er zwei schwarze Vögel auf Seinem Arm und der Schulter, denen Er ab und zu einige Körner von dem Reishügel zu fressen gab. Parallel wurden die Namen von verstorbenen Devotees verlesen, von denen auch einige Angels (ausländische Devotees) waren. Dieses Ritual führte Er sehr bedächtig aus und fütterte die zahmen Vögel immer wieder mit den Reiskörnern bzw. ließ sie dabei auf Seinen Armen und Schultern herumspazieren. Als nächstes gab Sri Swamiji die von Prasadi so angekündigte Hauptbotschaft von Sri Swamiji zum diesjährigen Dattatreya Jayanti-Fest. Man kann diese Rede bereits bei www.dattavani.org nachlesen. Sri Dattatreya steht für das Guru-Prinzip, und alle Botschaften sind deshalb von äußerster Wichtigkeit für einen Devotee/Disciple (Verehrer/spiritueller Schüler). Sri Swamiji sprach uns Devotees teilweise in sehr klarer und forscher Art an und sagte u.a.: Das Haupthindernis (um echtes Glücklichsein und die Wahrheit zu erreichen) sei unser Ego. Mit Ego verstehe man alles nicht richtig. Wir befänden uns fortwährend in Dunkelheit. Wir befänden uns wie in einem Meer in Dunkelheit schwimmend mit keinem Ufer in Sicht. Das Wasser sei sehr kalt und unangenehm für uns. (In dieser Weise redete Er noch eine ganze Weile weiter.) Einige meinten, sie befänden sich in einer positiven Lebenssituation bzw ihre Situation sei gar nicht so schlecht. Aber das sei ein Irrtum! Der einzige Ausweg für uns alle sei die Hinwendung zum Guru, zu Sri Dattatreya… Weiter in Seiner Rede führte Sri Swamiji die relativ geringe Anzahl der Devotees an diesem 1. Datta Jayanti-Tag u.a. auf die derzeitige Geldknappheit durch die Demonetisierung und den heraufziehenden Hurricane/Wirbelsturm am Bay von Bengal zurück, von dem vor allem die Küstenlandstriche in Andrah Pradesh und Tamil Nadu affekiert worden waren. Die ernsthaften Devotees hätten sich aber von alledem nicht abhalten lassen, trotzdem in den Mysuru Ashram zu kommen. ..Mit dem Abschluss Seiner Rede waren alle Devotees aufgerufen, die ein Seva gebucht hatten, Prasadam aus Sri Swamijis Händen zu erhalten. Damit endete die recht lange Morgenveranstaltung in der Prayer Hall. Bereits kurz nach Mittag sang eine Bhajangruppe in der Nada Mantapam sehr schöne Bhajans von Sri Swamiji.
Am gleichen Abend sang/chantete eine Kindergruppe verschiedene vedische Shlokas in der Prayer Hall, bevor Sri Swamiji dazu kam und etwas später mit Seinem Bhajanprogramm für den Abend startete. Er sang und spielte viele der altbekannten von Ihm Selbst komponierten Dattatreya-Hymnen inkl. einiger neuerer.Eigentlich wollte Er nur 2 Bhajans gesungen haben, wie Er am Morgen angekündigt hatte, war dann aber Selbst so sehr motiviert, uns Devotees mehr von Seinen Bhajans hören zu lassen, dass Er weiter und weiter sang in dieser wundervollen Atmophäre. Er sprach auch nur wenig mit Seinen vor Ihm sitzenden Musikern zwischen den Bhajans. Der Bhajan-Abend endete erst nach 21 Uhr, während Sri Swamiji kurz vor dem Verlassen der Prayer Hall noch einigen neu angekommenen Devoteegruppen Einzel-Darshan gab.
Am 12. Dezember, dem 2. Datta Jayanti-Tag zelebrierte Sri Balaswami die morgendliche Sri Chakra Puja. Sri Swamiji kam danach in die Prayer Hall und startete auch gleich das Panchaabhishekam mit den 5 Ingredenzien Milch, Joghurt, Ghee, Zucker und Saft an der Kalagni Shamana Dattatreya-Murhti im Dattatreya Tempel. Parallel spielte eine bekannte Percussion Band sehr eingängige rhythmische Musik, die die Konzentration bei dem Abhishekam noch erhöhte. Anschließend hielt Er eine kurze Rede, in der er u.a. auf den Hanuman Jayanti-Tag hinwies sowie den 4. Geburtstag der großen Karya Siddhi Hanuman Statue im Ashram, wo wir Devotees alle um 11 Uhr erscheinen sollten für die dort stattfindenden Rituale. Anschließend verteilte Er Prasadam an die Devotees, die größere Sevas gebucht hatten.
Im Karya Siddhi Hanuman Tempel vollführte Sri Swamiji ein Abhishekam und später weitere Verehrungen mit u.a. Bilvablättern und zuletzt Gheelichter beim Mangala Arati. Viele neue Devotees aus Andrah Pradesh waren dazu gekommen und nahmen an dem großen Ereignis teil. An dem Morgen schien die Sonne mit großer Kraft vom Himmel, und die vor dem Hanuman-Schrein versammelten Devotees versuchten unter dem aufgespannten Zeltdach Schutz vor der Sonnenstrahlung zu finden, während sie konzentriert die Ereignisse mit Sri Swamiji verfolgten.
Am Abend spielte eine Ensemble indischer Musiker in der Leitung des Gatham-Musikers Suresh (Das Instrument ist ein tönerner Krug, auf dem in Indien vermutlich viele Dorfbewohner seit Jahrhunderten mit ihren Händen bzw. Fingern Perkussionsmelodien spielen.) hinreißende Musik in der Nada Mantapam. Sri Suresh hat bereits öfters bei Sri Swamijis Konzerten mitgespielt und ist ein wahrer Akrobat auf diesem Instrument. Und alle anderen Musiker waren ebenfalls herausragende Virtuosen auf ihren jeweiligen Instrumenten. Einer der Musiker stammte aus Israel und spielte und sang wie ein indischer Meister-Musiker auf meistens Handschlag-Instrumenten und Trommeln. Die Souveränität und Spielfreude der Musiker war auf ihren Gesichern gut abzulesen. Bei dem überaus hörenswerten Konzert sollte das Publikum ebenfalls verschiedene kurze Passagen mitsingen, die Interaktion zwischen Publikum und Musikern klappte dabei hörbar gut. Es waren alles Musikstücke, die man tatsächlich als wahre Kunstwerke bezeichnen konnte. Und vieles was gespielt wurde, war sicherlich spontan bzw. improvisiert worden von den Künstlern. Die beschwingte Atmosphäre war von Sri Swamijis Präsenz während des Konzerts noch spürbar intensiver aufgeladen worden.
Am 13. Dezember, Vollmond und der Haupttag des Datta Jayanti-Festes, regnete es vom sehr frühen Morgen bis in die späte Nacht hinein. Der Regen lies erst am nächsten Morgen etwas nach und war die abgeschwächte Auswirkung des Wirbelsturms über dem Bay von Bengal. Parallel fiel der Strom im gesamten Stadtteil inklusive dem Ashram während des gesamten Tages aus. Das war sicherlich andererseits eine Erleichterung für die sehr angespannte Trinkwasser-Situation in Mysuru und hatte das große fast ausgetrocknete große Trinkwasserreservoir Krishna Raja Sagara vielleicht leicht aufgefüllt.
Die Sri Chakra Puja wurde dieses Mal an dem Morgen wiederum von Sri Swamiji Selbst an dem Mula Virat-Murthi von Sri Dattatreya ausgeführt. Es waren nun viel mehr Devotees anwesend als noch am 1. Datta Jayanti-Tag. Wo immer Platz in der Prayer Hall war, saßen die Devotees eng aneinander gekauert zu sammmen bis weit in den Shiva Tempel neben der Prayer Hall hinein. Das anschließende zentrale Öl-Abhishekam (mit Sesamöl) von Sri Samiji an der Kalagni Shamana Datta-Murthi in der Prayer Hall konnte auch von den am Rande sitzenden Devotees auf Bildschirmen in der Prayer Hall verfolgt werden. Und anschließend wandte Er sich den kleineren Utsavah-Idolen Dattatreyas vor dem Dattatreya Tempel zu, um dort ebenfalls die Ölübergießungen vorzunehmen. Wenn man dafür offen war, konnte man sogar die immense Energie spüren, die von dem Abhishekam ausging. Sri Swamiji stand bzw. setzte sich dann hinter die beiden Idole, wo die lange Schlange von Devotees nun heranrückte, und die Devotees ihrerseits in der Präsenz von Sri Swamiji die Idole mit dem Öl verehren konnten. Sri Swamiji war größtenteils in sehr guter Laune und strahlte fortwährend große Freude und Entgegenkommen aus über die gesamte lange Zeit, an der die Devotees an Ihm vorbei gingen. Er war sicherlich in einem anderen Bewusstseinszustand, der Ihn diese besondere Freude ausstrahlen ließ! Die Schlange von außerhalb der Prayer Hall zog sich lange Zeit von der Bühne der Paundarika Ranga Sthala über den gesamten Prayer Hall- und Dining Hall-Vorplatz bis in die Dining Hall hinein, dort hindurch und dann in die Prayer Hall hinein bis zu den Dattatreya-Murthis. Gleich am Anfang der Abhishekams erfüllte die Ashramgruppe aus dem Cochin Ashram die Prayer Hall mit ihrer sehr ausdrucksvollen und inspirierenden Bhajanmusik. In dieser Atmosphäre konnte man sehr lange in höchster Konzentration und Freude dabei sitzen und lauschen, während man gleichzeitig auch auf Sri Swamiji schauen konnte. Das war tatsächlich der Höhepunkt des gesamten Datta Jayanti-Festes. Ein unvergleichliches inneres und äußeres Ereignis! Nach 10 Uhr morgens fand das wichtigste Anagha Vratam des Jahres in der Nada Mantapam statt, welches normalerweise nur jeweils am 8. Tag eines jeden indischen Monatskalender begangen wird.
Am Abend fand zunächst ein Tepotsavam im Sapta Rishi Sarovar statt (Floß-/Boot-Fest im Ashram-Ritual und Schwimmbecken). Sri Swamiji war zu dieser Veranstaltung nicht hinzugekommen. Sri Balaswami führte an dem dortigen Schwanenboot am Dattatreya-Idol einige Rituale aus und hielt eine längere Rede, auf die hin die Ashram-Bhajangruppe einige Dattatreya Bhajans spielte und sang. Die Atmosphäre war wie auch sonst zu diesem Anlass sehr inspirierend unter dem weitgeöffneten Himmelszelt über uns und den vielen farbigen Lichtern, die das Ritualbecken verheißungsvoll erleuchteten. Devotees Sri Swamiji hatte Seinerseits bereits vor 18 Uhr Seinen Platz in der Nada Mantapam eingenommen. Dort fanden die Rezitationen der gesamten Bhagavad Gita in Sanskrit durch 15 Ashramkinder statt. Die Kindergruppe chantete den Bhagavad Gita-Text sicherlich mindestens 12 x für mehr als 4 Stunden ohne Unterbrechung! Und die meiste Zeit saßen sie dort auf ihren eingenommenen Plätzen mit zum Namaskar gefalteten Händen! Erstaunlicherweise hörten sich ihre gechanteten Shlokas am Ende noch genauso frisch und klar an wie bei dem 1. Durchgang. Und Sri Swamiji saß tatsächlich die gesamte Zeit dabei und hörte ihnen zu. Und als das Bhagavad Gita-Chanten dann endete, sangen bzw. rezitierten die Kinder kurze Zeit später die von Sri Swamiji komponierte „Gita Sara“ (Kurzfassung der Bhagavad Gita in Gesangsform) und auch noch einige weitere Mantren. Erst um kurz vor 22 Uhr endete die Vorstellung der Kindergruppe. Und erst einige Minuten später war dann Sri Balaswami in der Prayer Hall, um dort das abschließende Mangala Arati an der Kalagni Shamana Dattatreya-Murthi zu zelebrieren, während einige der Ashram-Musiker alle sieben Kakadarati-Bhajans (abschließende Bhajans zu Ehren Dattatreyas, die jeden Abend in der Prayer Hall gesungen werden) mit den vielen versammelten Devotees. Die gesamte Veranstaltungsserie des Abends endete erst gegen kurz vor 23 Uhr. Damit war das diesjährige Datta Jayanti-Fest zwar gemäß den indischen Feiertagen abgeschlossen. Aber am nächsten Morgen konnten interessierte Devotees in der Nada Mantapam noch an einer Initiation von Sri Swamiji in ein Mantra teilnehmen. Man sollte dazu bereits um 6.30 Uhr morgens dort sein. Der Ashram-Priester Vamshi rezitierte zu Beginn einige einleitenden vedischeShlokas, bevor Sri Swamiji mit der eigentlichen Mantra-Initiation begann. Er gab anschließend noch verschiedene Erläuterungen dazu. Und bereits um 10 Uhr verließ Sri Swamiji die Nada Mantapam in Richtung Bhairava Tempel , der nach einem Umbau von Ihm neu eingeweiht wurde. Die sehr kleine Tempelanlage hatte sich lange Zeit halb unteridisch liegend in einem etwas baufälligen Zustand befunden. Ein Raja Yogi soll dort vor mehr als 100 Jahren seine spirituellen Übungen verrichtet haben. Nur wenige Devotees konnten bei Sri Swamiji unten in der Tempelanlage sein während der Einweihung, da der Platz sehr klein war. Viele nahmen nur kurzen Darshan an der Murthi und stiegen dann wieder die Treppenstufen hinauf zurück an den Platz,wo nicht ganz so viele Devotees standen und das Ereignis verfolgten. Erst damit schloss auch das diesjährige Datta Jayanti-Fest ab.
Sri Guru Datta – Pingala