Im Januar 2017 wurde die Elektrizitätkapazität in der Bharadwaja Kuteera erhöht bzw. ausgebaut, dann auch gleichzeitig der im unteren Stockwerk liegenden indischen Räume. Im Zusammenhang mit den Leitungsverlegungen war auch das Streichen der dortigen Räume notwendig geworden, und es wurden gleich alle Räume komplett gestrichen. Das war der Auftakt fuer weitere Arbeiten, die vor dem Diamond Jubilee noch kommen sollten. Nach und nach wurden alle Unterkunftsgebäude im Aschram außen vollständig gestrichen und Ausbesserungsarbeiten vorgenommen (Ausnahme: Anvika Kuteera, wo verschiedene Arbeiten einige Monate vorher abgeschlossen wurden). Weiterhin konnte man eine Vielzahl von baulichen Veraenderungen und auch Neubauten bestaunen, die in sehr kurzer Zeit von Februar bis Mai 2017 getätigt wurden: Sri Swamijis Guru Nilayam erhielt außen ein Erweiterung des Balkons. Es wurde ein neues Gebäude für den Buchladen gegenüber dem Nada Mantapam-Eingang in kürzester Zeit erstellt, das viel größer als das bisherige ist. Die Nada Mantapam wurde innen renoviert und erhielt innen und außen einen wunderschönen künstlerischen Anstrich aus verschnörkelten Musikinstrumenten, Tier- und Landschaftsszenen etc. Neben der Kalyana Mantapam (Lakshminarasimha Kuteera) wurde eine überdachte Essensausgabestelle erstellt (für größere Feste gedacht, bei denen viele Besucher im Aschram sein werden). In der Veda Patha Shala (Aschramschule für die Priesterschüler) wurden Umbaumassnahmen vorgenommen sowie auch hinter der Aschram Vedaschule und in der Dinig Hall. Die größeren freien Plätze zwischen der Aschramzufahrtsstraße und dem Venkateshvara Tempel wurden mit Steinböden zu ansehnlichen Parkplätzen ausgebaut. Die Aschram Canara Bank am Eingang zieht nach Jahren wieder in die obere Etage (wo sie vor Jahren schon einmal war), die dortigen Räume werden gerade umgebaut. Das waren nur einige der vielen Umbau- und Renovierungsprojekte, die vor dem Diamond Jubilee veranstaltet wurden. An jeder Aschramecke war emsiges Schaffen wochenlang vor dem großen Fest zu beobachten gewesen.

 

Meinem Bericht möchte ich vorweg schicken, dass meine noch nicht groß veränderte Situation meiner Knieprobleme neben meinen Verpflichtungen als Koordinator mich zwangen, einige Veranstaltungen, zu denen auch Sri Swamiji gekommen war, nicht oder nur teilweise besuchen zu können oder erst im Nachhinein. Von daher konnte ich nicht so ausführlich über viele Ereignisse schreiben, wie ich eigentlich beabsichtigte. Ich bitte das zu entschuldigen…

 

Sri Swamiji war am 23.4.17 nach Malaysia gereist, um dort vor allem das lang erwartete Hanuman Chalisa Chanting-Programm mit tausenden Hanuman-Verehrern zu leiten und den Jayalakshmi Aradhana-Tag mit den malayischen Devotees zu begehen. Am 1. Mai kam Sri Swamiji in den Mysore Ashram am Abend zurück, einiges später als man hier im Aschram zunächst annahm und dann aber doch früher als man dachte. Er war plötzlich da am Anfang der Abend-Bhajans in der Prayer Hall. Und Er ging auch gleich durch zu Seinem Guru Nilayam, um sich auszuruhen nach der mehrtägigen Tour. Am nächsten Morgen kam Er zum Darshan in die Prayer Hall aus Seinem Guru Nilayam herunter und setzte Sich zunächst vor den Dattatreya-Temple, um den Devotees Darshan zu geben. Zunächst rief Sri Swamiji einige VIPs zu Sich, denen Er Sri Chakra Puja-Teertham aus Seiner eigenen Hand gab. Später folgten immer mehr auch andere Devotees nach. Und dann kam die Verkündung, dass ein jeder Anwesender zu Ihm für das Teertham kommen könne. Sofort liefen die vielen Devotees nach vorne, um sich der Schlange anzuschließen, die sich vor Sri Swamiji formte. Und plötzlich verkündete Sri Swamiji, Er würde Selbst zu allen Devotees kommen. Wir sollten nur so stehen bleiben, wo wir gerade standen. Die Schlange war mittlerweile so lang geworden, dass sie innen ganz um die Prayer Hall herum reichte. Und Sri Swamiji ließ es Sich nicht nehmen, einmal an der gesamten Schlange vorbeizueilen und jedem Devotee Theertam in die Handmuschel zu gießen. Wir Devotees fühlten uns freudig beschwingt durch die spontan unerwartete Aktion unseres Sadgurus. Fast alle, die im Ashram wohnten einschließlich aller Aschram-Gäste müssen schließlich herbeigeeilt sein, um das Theertam aus Seinen geheiligten Händen zu erhalten.

 

Bereits am nächsten Morgen kam Sri Swamiji wiederum in die Prayer Hall, um nach der Sri Chakra Puja durch Sri Balaswami Darshan an dem Darshan-Fenster dort zu geben. Er trug Seine Haare offen und sah dadurch sehr anziehend aus.

 

Die nächsten Morgende zeigte Sich Sri Swamiji eher nur kurz und auch nur kurz während der Abend-Bhajans in der Prayer Hall.

 

Am Samstag,6.5.17 fand am Morgen die Sri Chakra Puja von Sri Balaswami zelebriert vor dem Narasimha-Schrein statt. Dies war ein Teil der Narasimha-Rituale die während der Narasimha Jayanti-Tage stattfinden sollten. Das Abishekam an dem Narasimha-Idol wurde denn auch gleich nach der Puja dort zelebriert von Sri Balaswami einschließlich des Mangala Aratis bereits am späten Morgen. Am gleichen Abend gab es Bhajans zunächst nur mit Sri Swamijis Begleitgruppe und den anwesenden Devotees. Sri Swamiji erschien erst später, ca. 19.45 Uhr dazu und sang energievoll sehr eingehende Bhajans bis nach 21 Uhr. Man kann sich diese Veranstaltung auf Livestream für Mai 2017 anschauen.

 

Am Sonntag morgen fand wiederum die Sri Chakra Puja vor dem Narasimha-Schrein statt. Anschließend folgten die Narasimha-Rituale von Sri Balaswami durchgeführt. Sri Swamiji kam erst anschließend hinzu und startete das Tulabharam (Aufwiegen Seines Körpergewichts auf einer blumengeschmückten großen Waage gegen Reis). Am gleichen Abend spielte zunächst Sri Swamijis Musikgruppe einige Bhajans, bevor Sri Swamiji gegen 6.30 Uhr dazu kam und Antworten auf Fragen von Devotees aus dem Publikum gab. Die Veranstaltung endete um ca. 20 Uhr.

 

Am Montag, 8.5.17 fand am Morgen die Einweihung des Patala Anjaneya Tempels statt, der unterhalb der großen Karya Siddhi Hanuman Statue gebaut worden war. Dieser soll u.a. die Geister der Unterwelt besänftigen. Die Einweihung des Tempels war mindestens zweimal verschoben worden, da Sri Swamiji mehrfach Veränderungsanordnungen gegeben hatte. Und erst zu Seinem Diamond Jubilee konnte die Einweihung vorgenommen werden. Sri Swamiji zelebrierte an diesem Morgen die Einweihungs-Puja an den Füßen der großen Hanuman-Statue, die sich auf dem ca. 6 m hohen Tempeldach befinden. Von unten ganz nahe beim Tempel konnte man Sri Swamijis Puja nicht beobachten. Dazu musste man weiter entfernt stehen/sitzen. Später wurde das Purnahuti der Einweihungsrituale am Venkateshvara Temple verrichtet. Und dann kam Sri Swamiji wieder zum Hanuman Tempel zurück, um dort eine Rede zu halten, u.a. über die Bedeutung von Patala Hanuman und der besonderen Anordnung der 3 Hanumans an diesem Platz. Anschließend fuhr Sri Swamiji auf Seinem Elektromobil, das aussieht wie ein bequemer, kleiner dreirädriger Motorroller wieder zurueck durch den Bonsaigarten zur Prayer Hall und weiter zum Guru Nilayam. Die vor dem Hanuman Tempel versammelten Devotees konnten nun einen Darshan beim Patala Hanuman nehmen, und die Schlange bestehend auch von vielen Leuten von ausserhalb war beträchtlich lang. Man musste etwas warten, bis zur kleinen, engen Treppe zu kommen, die zu dem Schrein führt. Der aus roter Koralle bestehende Sri Panchamukha Anjaneya dort hat lediglich die Größe eines Daumens (wie das sprichwörtliche „Brahman in unserem Herzen“) und ist aussen von einem offenen Kristallstein umgeben.

 

Am gleichen Abend fand nach den Bhajans das Mangala Arati durch Sri Swamiji am Narasimha-Idol in der Prayer Hall statt, wo Sri Swamiji sehr mysteriös anzusehen verschiedene 2 oder 3 kleinere Ritualbehälter mit Ghee speiste, während aus ihnen Feuerflammen aufstiegen. Jedoch war von Sri Swamiji Selbst dabei weniger zu sehen. Und auf dem Live Video kann man für mehr als eine halbe Stunde fast nur Dunkelheit mit einem Gheelicht an der Tempelseite sehen. Wie auch bereits im letzten Jahr zelebriert, sass Sri Swamiji mit offenem Haar und unbekleidetem Oberkörper auf Seinem Platz in dem kleinen Sanktum Sanktorum und sah dort wie ein Himalaya-Sadhu aus.

 

Am Dienstag, 9.5.17 war Vollmond und Narasimha Jayanti. Wiederum wurde die Puja vor dem Narasimha-Schrein zelebriert und später das Abhishekam und die Rezitation der 1 000 Namen Narasimhas gechantet. Zum abschließenden Mangala Arati erschien Sri Swamiji und führte es aus. Am gleichen Abend gab es wiederum nach den Abend-Bhajans die Narasimha-Verehrung, dieses Mal von Sri Swamiji Selbst. Sri Swamiji blieb jedoch nach dem Mangala Arati nicht bis zum Schluss, dem Darshan aller Devotees beim Narasimha Tempel. Er eilte bereits früh aus der Prayer Hall zurück in Sein Guru Nilayam. Während des gesamten Festes der vorherigen Tage waren viele Devotees im Ashram anwesend gewesen. Neben den Schulen, die Kinder zu einem dharmischen Training ind den Ashram geschickt hatten, gab es auch Upanayana Rituale im Ashram und mindestens eine Hochzeit. Am gleichen Abend gab es zunächst den Vollmond-Umzug mit einem Dattatreya Utsava(Festival)-Idol.

 

Am Mittwoch, 10.5.17 fand für uns alle erstaunlicherweise weitere Narasimha-Puja und –abhishekam sowie Mangala Arati statt im dortigen Sanktum Sanktorum. Sri Swamiji kam hinzu, um das letzte Ritual der Narasimha-Puja zu zelebrieren und blieb noch eine kurze Zeit in dem kleinen Tempelraum stehen bzw. sitzen, um einigen Devotees den Darshan von Narasimha und sich Selbst zu gewähren, bevor Er zu Seinem Guru Nilayam ging. Am gleichen Abend kam Sri Swamiji noch einmal, um das Mangala Arati am Narasimha-Idol auszuführen, dieses Mal jedoch im Scheine von vielen Lichtern und Leuchtern etc. Erst damit war 5 Tage währende Narasimha Jayanti-Fest abgeschlossen.

 

Am Donnerstag, 11.5.17 kam Sri Swamiji einige Zeit nach der Sri Chakra Puja in die Prayer Hall, um den anwesenden Devotees Einzel-Darshan zu gewähren. Er platzierte Sich dafür vor dem Dattatreya Tempel in der Prayer Hall und ließ die Devotees in einer langen Schlange zu Sich kommen, zuerst die, die eine Homa gebucht hatten und danach die mit kleineren Gaben für Ihn. Teilweise nahm Er sich sehr viel Zeit mit Einzelnen, um verschiedene Dinge mit ihnen zu klären, besprechen etc. Am gleichen Abend wurde während der Bhajan-Veranstaltung verkündet, dass Sri Swamiji am nächsten Tag für mehrere Abende Bhajans vor den Devotees in der Nada Mantapam singen und spielen würde. Wir waren alle natuerlich höchst erfreut über die Ansage.

 

Am Freitag,12.5.17 kam Sri Swamiji am Abend tatsächlich in die Nada Mantapam gegen 19.30 Uhr. Er fuhr auf Seinem Elektrodreirad bis an den hinteren Bühnenrand und ging dann von dort zu Seinem Stuhl bei dem in der Mitte befindlichen Synthesizer. Es sollte ein Ausprobieren und Trainieren der Akustik, der Musik und den Musikern werden. Zwischen den recht kraftvollen Bhajans – u.a. zur Verehrung Narasimhas und Dattatreyas – gab Sri Swamiji öfter längere Anweisungen an die Musiker und die Technik. Am Ende der einstündigen Veranstaltung begrüßte Sri Swamiji für längere Zeit herzlich und in sehr jovialer Weise im Beisein von vielen Devotees den deutschen Krishna aus Düsseldorf, der sich ungemein freute, mal wieder im Aschram und in Sri Swamijis Nähe zu sein.

 

Am Samstag, 13.5.17 kam Sri Swamiji nach der Sri Chakra Puja in die Prayer Hall und gab Darshan am Dattatreya Tempel. Viele Devotees reihten sich in die Schlange zum Einzel-Darshan an. Am gleichen Abend kam Sri Swamiji wiederum für eine Stunde in die Nada Mantapam zum Bhajan-Training mit Seiner Musikgruppe. Er spielte/sang dort vor allem neue Bhajans u. a. von Sri Hanuman.

 

Am Sonntag nach der Sri Chakra Puja kam Sri Swamiji gegen 10 Uhr in die Prayer Hall und nahm dann das Tulabharam vor (Aufwiegen Seines Körpergewichts mit Reis und verschiedenen Gaben der Devotees). Der erste Devotee ließ Sri Swamiji mit Teepackungen aufwiegen. Allerdings waren dies 100 kg Teepackungen (die natürlich viel schwerer waren als Sri Swamijis Körpergewicht), die anschließend zum Teil für Teebereitungen für die Devotees am gleichen Tag genutzt wurden (free tea for everybody). Danach ließ eine Ashrambewohnenerin Sri Swamiji mit tausenden Rakshas (orangefarbenen Armbändchen zum Schutz der Devotees), die sie in den letzten Monaten für das Diamond Jubilee produziert hatte, in großen Plastiksäcken aufwiegen (was eigentlich nur ein Überreichen des Produkts ihres Sevas war). Erst anschließend wurden wie sonst auch Reissäcke herbeigebracht, die mit Sri Swamijis Körpergewicht aufgewogen wurden. Viele Devotees beteiligten sich an dieser Seva- und Darshanmöglichkeit, bei der man auch ein Foto mit Sri Swamiji zusammen machen lassen konnte. Ein kurzes Gespräch mit Ihm ist zu diesem Anlass ist auch möglich.

 

Am gleichen Nachmittag gab Sri Swamiji in der Prayer Hall zuerst Armbanduhren an die Aschramangehörigen aus. Danach fuhr Er mit Seinem Elektrodreirad zum Venkateshvara Tempel, um dort der Einweihung des Brahmotsavam beizuwohnen. Bei Seiner Ankunft machte Er zuächst die übliche Runde bei allen kleinen Tempeln rund um den Venkateshvara Tempel, bevor Er in den Haupttempel eintrat. Später kam Er zur Nada Mantapam, um dort noch einmal kraftvolle neue Bhajans zu spielen und zu singen.

 

Am Montag, 15.5.17 begann das Brahmotsava Festival offiziell mit den vielen Programmen tagsüber. Jedoch fand die Sri Chakra Puja doch wieder in der Prayer Hall mit Sri Balaswami statt. Anschließend kam Sri Swamiji zum längeren Darshan in die Prayer Hall. Es wurden zunächst 2 große Handwagen hereingefahren mit Kokosnussbaum-Setzlingen darin. Diese konnten wir Devotees sponsorn. Die Sponsoren konnten „ihre“ Pflanze von Sri Swamiji gleich vor Ort segnen lassen und später den Setzling an vorbereiteter Stelle in den Aschramboden einpflanzen. Diese Aktion zog sich für längere Zeit hin. Und Sri Swamiji nahm sich viel Zeit für die immer noch nachströmenden Devotees, die das Pflanzen von Kokosnussbäumen im Aschram unterstützen wollten. Anschließend hielt Sri Swamiji eine denkwürdige Rede zu Thema Kokosnuss und spirituelle Belehrung, die wir ausländischen Devotees über die Headphones verfolgen konnten:

 

Es gäbe 3 Dharmas der Belehrungen: 1. Das Affenbaby halte sich an seiner Mutter immer fest, egal wo sie hingehe, hinspringe etc. Obwohl das Junge sonst keine Kraft habe, würde es dennoch mit sehr festem Griff an der Mutter festhalten. Und selbst, wenn die Mutter verletzt wird und evtl. stirbt, halte das kleine Äffchen weiterhin an ihr fest.

 

2. Das kleine neugeborene Kätzchen wird von seiner Mutter getragen. Die Mutter trägt es überall mit, wo sie hingeht und behandelt ihr Junges vorsichtig. Selbst wenn sie auf einen Zaun oder eine Mauer springe, halte sie das Junge sanft und fest.

 

3. Die Fischmutter habe keinerlei Körperkontakt mit ihren Fischjungen, und sie dirigiert/führt sie lediglich mit ihren Augen. Die kleinen Fischchen sind frei, sich so oder anders zu bewegen (aber sie werden sich instinktiv genau an die „Anweisungen“ der Mutter halten).

 

Zusätzlich gäbe es noch das Dharma der Kokosnuss, die eine sehr heilige Pflanze sei. Sie hat 3 verschiedene Schichten um ihr Inneres herum. Alle 3 Schichten lassen sich nicht so leicht voneinander lösen und brauchen viel Mühe, das zu tun. Die äußere Faserschicht werde Faser für Faser abgetragen. Diese präsentierten unsere Sorgen und Probleme. Wir hielten zu sehr an der Welt und unseren Problemen fest und könnten dadurch nicht das Göttliche wahrnehmen. Wir seien zu sehr involviert mit unseren und den Problemen der anderen. Man solle seinen Problemen wie z.B. körperlichen Schmerzen gegenüber losgelöst sein. Ebenfalls gegenüber denen der anderen. Wir sollten Mitleid/Mitgefühl zeigen, aber uns nicht ganz in die Situation unseren Mitmenschen hineingeben, so als ob es unsere eigenen wären. Das sei nicht erforderlich. Wir sollten immer losgelöst von den äußeren Problemen sein und beispielsweise Schmerzen (wenn möglich) vergessen. Wenn die Faserschicht irgendwann einmal weitgehend abgetragen sei, wäre dann die Kokosnussschale die Schicht, die sich nicht (von uns selbst) abtragen lasse. Man könne sich da bemühen so viel man wolle. Es würde nicht gelingen. Die Schale müsse zerbrochen werden (vom Guru). Es gäbe keinen anderen Weg. Die Schale repräsentiere unser Ego. Erst wenn das Ego zerstört sei, könne man das Fruchtfleisch und die Milch genießen. Er sagte auch, dass die eigentliche Nussubstanz nicht so leicht von der Schale abzutrennen sei. Man muesse sich dazu sehr bemühen. Wenn wir in der Präsenz unseres Gurus seien, sollte man nicht denken, was man denn als nächstes tun müsse nach dem Darshan, wann der Darshan denn enden würde etc. Man sollte die Vergangenheit und Zukunft vergessen und sich ausschließlich auf die Präsenz des Gurus konzentrieren (viele Devotees können den Darshan des Gurus gar nicht richtig nutzen, da sie sich schnell durch solche Dinge/Gedanken ablenken lassen). Am gleichen Abend kam Sri Swamiji gegen 19 Uhr zum Venkateshvara Tempel und zelebrierte das Homa Purnahuti dort am üblichen Feuerplatz. Anschließend gab es Bhajans im Venkateshvara Tempel, wo vor allem die Ashram-Bhajangruppe sehr kraftvoll und stimmungsvoll unter der Leitung des Ashrammusikers Mani Shankar die Bhajans sang.

 

Am Dienstag, 16.5.17 waren bei der morgendlichen Puja viele der angereisten Priester in der Prayer Hall präsent zur Einweihung der diesjährigen Veda Examina. Die meisten der Prüfer waren von außerhalb gekommen. Einige von ihnen saßen nach der Sri Chakra Puja auf dem eigens errichteten Podest mit einem Schüler, der von den Lehreren öffentlich getestet wurde. Dabei chanten die Lehrer einen Passus aus einem Vedatext, den der jeweilige Prüfling fortsetzen soll. Dabei werden unterschiedliche Fähigkeiten der Schüler geprüft wie die Aussprache, die Betonung/Modulation der Verse, die Flüssigkeit des Vortrags etc.Sri Swamiji war kurz zuvor in die Prayer Hall gekommen und verfolgte die öffentliche Prüfung interessiert und wohlwollend. Er strahlte dabei ganz besonders stark und schien innerlich sichtlich beteiligt zu sein. Teilweise klopfte Er auch mit den Händen den Takt zu den verschiedenen Rezitationen.

 

Am Abend gab es wieder eine Homa mit Purnahuti durch Sri Swamiji am Venkateshvara Tempel und anschließend wieder überaus kraftvolle Bhajans im Venkateshvara Tempel. Die Akustik ist dort sehr vorteilhaft und dadurch tönt die Musik besonders gut. Die Stimmung unter den dort versammelten Devotees war einzigartig und erhebend!

 

Am 17.5.17 gab es zur Sri Chakra Puja mit Sri Balaswami spezielle vedische Rezitationen der auswärtigen Priester, die in großer Anzahl vor dem Puja-Altar sassen. Es war sehr erhebend, dabei zu sitzen und die vedischen Verse im Inneren klingen zu lassen. Eine Vertiefung der Konzentration ist dadurch möglich. Sri Swamiji kam nach der Puja in die Prayer Hall, vollführte ein Arati am Dattatreya Tempel und schritt dann auch gleich weiter zum Darshan-Fenster in der Prayer Hall, um den vielen mittlerweile angereisten Devotees einen persönlichen Darshan zu ermöglichen.

 

Am gleichen Abend war das Programm in etwa mit den vorherigen Tagen im Venkateshvara Tempel identisch.

 

Am 18.5.17 fand die Sri Chakra Puja in der Prayer Hall statt, die von Sri Swamiji Selbst ausgeführt wurde. Viele Priester hatten sich vor dem Pujaplatz versammelt und chanteten eingängige vedische Verse. Etwas später noch bei der Sri Chakra Puja spielte Clara Moreau aus der Schweiz auf ihrem Akkordeon und sang dazu französische Chansons. Sie schloss ihre Vorführung mit dem Singen von „Om Namo Hanumante Namaha“ ab, in die die dabei sitzenden Devotees einstimmten. Nach der Sri Chakra Puja gab Sri Swamiji kurz Darshan am Dattateya Tempel auch an Clara. Weiterhin rief Er ihr aus der relativen Entfernung noch verschiedene Instruktionen etc. zu. Mit dem Darshan schloss die Morgenveranstaltung ab. Am gleichen Abend gab es ein Tepotsamvam im Sapta Rishi Sarovar-Ritualbecken anlässlich des noch währenden Brahmotsavam-Festivals, bei dem Sri Swamiji auf Seinem Schwanenboot durch den Sapta Rishi Sarovar gleitete.

 

Am 19.5.17 endeten die Veda Examina. Und die Priester hatten noch einmal die Möglichkeit, gemeinsam zur Sri Chakra Puja vor Sri Balaswami am Devi-Altar zu chanten. Nach der Sri Chakra Puja gab es noch eine Zusammenkunft der Priester in der Prayer Hall im Beisein von Sri Swamiji und den Devotees.

 

Am 20.5.17 gab es ein großes Priester-Sabha (Zusammenkunft von Priestern) auf dem Vorplatz der Pounda Reeka Ranga Sthala. Für Sri Swamiji war eigens ein bunter schöner Mantapam (offene, überdachte Konstruktion) in der Mitte des Vorplatzes errichet worden. Sein Stuhl war drehbar. Und Sri Swamijis Position, der darauf saß, wurde ca. alle 2 – 3 Minuten um eine Viertel Drehung rechts herum verändert, sodass letztlich alle Devotees und Priester Sri Swamiji für einige Zeit von vorne sehen konnten. Er saß dabei ganz entspannt und majästetisch auf Seinem Drehstuhl. Es war eine sehr intensive Situation entstanden. Und wir konnten die Großartigkeit Sri Swamijis und derVeranstaltung dadurch besonders gut spüren. Die versammelten Priester chanteten gemeinsam verschiedene Verse aus den Veden, welche die Einzigartigkeit der SituationZu diesem Anlass wurden 75 vedische Bücher veröffentlicht, die auch im Internet heruntergeladen werden können. Für das Diamond Jubilee hatte der Aschram das erste Mal eine zusätzliche Übersetzungsanlage mit 200 Empfängern/Headphones ausgeliehen. Für die Wartung und Ausgabe der Headphones hatten sich vor allem 2 Devotees bereits Monate vorher bereit erklärt, die während der gesamten Festzeit einschließlich Sri Swamijis indischen Geburtstag ohne viel Hilfe von anderen die Austeilung bewerkstelligten. An diesem Tag wurden die Kopfhörer das erste Mal ausgeteilt und leisteten guten Empfang der Simultanübersetzung von Mrs. Hira Duvvuri für uns Angels. Sri Balaswami hielt eine großartige Rede zu der Veranstaltung.

 

Am gleichen Abend gab es unerwartet Bhajans mit Sri Swamiji in der Nada Mantapam. Zu Anfang sprach Er für längere Zeit zu uns Devotees u.a. über die Installation von „SGS Post“ für die Smartphones und weitere andere. Sri Swamiji spielte und sang dann noch einmal zu unser aller Freude vor dem eigentlichen Fest sehr eingängige Bhajans für uns. Die Veranstaltung endete nach 21 Uhr.

 

Die Gesamtzahl der Besucher aus dem Ausland ließ sich nur schwer ermitteln, obwohl jeder von uns aufgerufen war, sich für eine Identitätskarte separat in einem Buch registrieren zu lassen. Vom Zählen der Namen her waren insgesamt 290 Devotees inkl. der Auslands-Inder (NRI) gekommen. Tatsächlich waren es aber sicherlich mindestens 310/320, da die NRI sich teilweise als indische Gäste für eine andere Identitätskarte registrieren ließen. Viele der Sponsoren der Aschramunterbringungen waren zu dem Fest angemdeldet, und die sonst noch zur Verfügung stehenden Räume wurden an Sponsoren des Diamond Jubilee und Devotees gegeben, die sich für Sri Swamiji und den Aschram sehr angagieren. Aus Deutschland und der Schweiz waren je 16 und 15 Devotees erschienen, aus Dänemark immerhin 7, aus Holland mit der Dr. Ram Sukhai-Familie ganze 12. UK war mit 23 Devotees vertreten, von denen die meisten im Hotel residierten, aus Malaysia 29 Devotees, die sich nach und nach kurz vor dem Fest angemeldet aber auch größtenteils Hotelunterkünfte hatten – ähnlich war es bei den 20 Devotees aus Trinidad (zuerst wollten annähernd 100 aus Trinidad kommen). Aus Canada waren lediglich 8 Devotees gekommen, obwohl sich anfangs fast 30 angemeldet hatten. Aufgrund der Nichtverfügbarkeit von Räumen im Aschram waren nur wenige schließlich erschienen. Die meisten Devotees waren NRI aus den USA mit fast 100. Einige wenige kamen auch aus Australien, Neuseeland, Vereinigte Arabische Emirate, Oman, Singapur.

 

Am 21.5.17 begann das Diamond Jubilee mit einer Prozession Sri Swamijis vom Datta Venkateshvara Tempel zur Nada Mantapam. Zunächst erschienen weit vor Ihm lokale Musik-und Tanzgruppen, die farbenfroh und gut gelaunt vor dem die Aschramstraßen säumenden Publikum hin- und hertanzten. Auch viele der Devotees tanzten vor Sri Swamijis Wagen vor Freude über das große Ereignis. Sri Swamiji saß in einem großen mit Rudraksha-Perlen und Blumen verziertem Wagen, der von Devotees gezogen wurde. Es dauerte eine geraume Zeit, bis Sri Swamijis Wagen die Nada Mantapam erreichte und Er dann in der Nada Mantapam zu sehen war. Sri Swamiji ging anschließend gleich zur Nada Mantapam-Bühne, um dort die Sri Chakra Puja Selbst zu zelebrieren. Danach hielt Er eine bemerkenswerte Rede, in der Er u.a. auf die echte Freude und die künstliche Freude längere Zeit einging. Die natürliche Freude sei auch spirituell erhebend. Künstliche Freude könnte man viel bei Parties, Hochzeiten etc. sehen, wo das Gesicht zu einem Lächeln verzogen wird, was aber nicht stimmig ist und für das Gegenüber nicht unbedingt erfreulich wäre. Auch ist dies nicht förderlich für die eigene Gesundheit oder die spirituelle Entwicklung. Ebenfalls auf den Gegenpol Ärger ging Er längere Zeit ein und unterschied vier Arten von ärgerlichen Leuten. Die schlimmsten unter ihnen behalten ihren Ärger ein Leben lang oder über Jahre. Der nicht ganz so ärgerliche Menschentyp behalte seinen Ärger aber auch noch für 24 Stunden und brenne innerlich vor Ärger. Der durchschnittlich ärgerliche Typ halte seinen Ärger bis zur Nachtruhe. Und der fortgeschritten spirituelle Mensch spürt zwar Ärger, drückt ihn vielleicht aus, vergisst ihn dann aber nach sehr kurzer Zeit. Wir sollten öfter bei einem angemessenen Anlass lachen, was sehr gesund sei und nicht immer nur versuchen, ernst und würdevoll auszusehen. Swamiji habe die Prozession sehr genossen, als er die vielen Devotees mit ausgelassenen, glücklichen Gesichtern sah und fühlte Sich ebenfalls glücklich, obwohl Er normalerweise zu solchen Anlässen eher ernst und angespannt sei und beobachte, dass sich niemand verletze oder ein Unglück passiere.

 

Am gleichen Abend war die Einweihung des Diamond Jubilee in der Nada Mantapam gefeiert worden. Dabei waren neben Sri Swamiji und Sri Balaswami u.a. 2 Oberhäupter von spirituellen Zentren. Swami Shivaratri Deshikendra vom Suthur Aschram bei Mysuru ist eine lokale spirituelle Größe, der in Mysore auch verschiedene große soziale Projekte hat wie ein College nahe bei dem Dattapeetham Aschram und ein neues schönes Krankenhaus ein Stück weiter Richtung Stadtmitte und weitere andere. Er sprach längere Zeit bei der Eröffnungsfeier und lobte Sri Swamiji ob Seines großen Einsatzes auf spirituellen und sozialen Gebieten sowie auch den Bonsaigarten und den Shuka Vana mit den vielen Papageiarten. Er ist seit Jahren mit Sri Swamiji befreundet und besuchte bisher viele Aschramfeste. Große Zustimmung des Publikums durch Klatschen erhielt er, als er verkündete, dass er Sri Swamiji zu dessen 100. Geburtstag besuchen wolle. Ein anderer der geladenen Swamis, Sri Nirmalananda Natha preiste ebenfalls viele Qualitäten von Sri Swamiji und sagte zum Schluss seiner längeren Rede, dass seit Sri Krishna eigentlich keine neuen Avatare sich inkarnieren würden in dieser Phase des Kali Yugas. Er sehe Sri Swamiji aber als die Inkarnation von Sri Krishna (und damit auch als den Avatar in dieser Zeitphase – er erhielt dadurch natürlich langanhaltenden tosenden Beifall von den vielen Devotees, die in der Nada Mantapam versammelt waren). Und er sehe unseren Aschram als Sri Krishna Dattapeetham Aschram (was wiederum umgehenden großen Beifall es Publikums erzeugte). Sri Swamiji sprach dann ebenfalls zu uns gegen Ende der Veranstaltung. Nach der Einweihung in der Nada Mantapam war Er noch kurz in den neu errichteten Buchladen gegenüber der Nada Mantapam gegangen, um diesen einzuweihen. Anandra Rao und sein Sohn Srinivasulu, die den Buchladen im Ashram leiten, hatten bereits mehrere Jahre auf ein neues Gebäude gewartet. Das bisherige kleine Buchladen-Häuschen war schon lange nicht mehr geeignet gewesen. Im neuen Buchladen schaute Sich Sri Swamiji kurz die neuen Einrichtungen und Bücher an und verkaufte dann an der Kasse Bücher, CDs etc. an verschiedene strahlende Devotees.

 

Neben den Programmen in der Nada Mantapam fanden vor allem verschiedene Yagna-Rituale sowohl auf dem Vorplatz der Paundarika Ranga Sthala als auch in der Prayer Hall vor dem Sachchidanandeshvara Lingam und auf einer Seite in der Nada Mantapam statt. Es waren verschiedene Homa-Zelebrierungen wie eine Shata Chandi Homa, ein 11 tägiges Rudra Homa, eine Ishta Homa, die morgendlichen Pradhana Homas etc.

 

Am 22.5.17 verlief das Festprogramm so, dass Sri Swamiji auf Seinem Prozessionswagen – jeden Tag war es ein anderer Wagen, mal ein besonderes Auto oder eine schöne Pferdekutsche etc. – begleitet von „Pauken und Trompeten“ zur Nada Mantapam kam und dort zunächst die Sri Chakra Puja zelebrierte. Danach wurde die Bühne hinter dem herunter gelassenen Vorhang kurz umgebaut, und das Chaitanya Archana (Verleihung von Ehrentiteln an Personen mit besonderen Verdiensten im Bereich der vedischen Kultur, sozialen, musikalischen und anderen gesellschaftlichen Bereichen). Entweder gestaltete danach Sri Swamiji eine besondere Programmeinlage oder es kam dann die Mittagspause. Nach der Mittagspause gab es entweder einen interessanten Vortrag (z.B. über Vastu) oder erst später ein Konzertereignis in der Nada Mantapam. Bis zum Morgen des 24.5.17 war die Nada Mantapam noch nicht ganz so voll besetzt. Am gleichen Abend füllte sie sich zusehends, und es war nach dem Programmanfang kaum noch ein Sitzplatz – auch am Hallenrand nicht mehr – zu bekommen.

 

Sri Swamiji hatte zur Chaitanya Archana-Verleihung eine ganze Reihe außergwöhnlicher Ehrenträger dabei. Beispielsweise war da der Buddhistische Mönch, Mr. Gunaratnam aus Singapur, der für Seine außergewöhnlichen Arbeiten auf dem spirituellen Gebiet geehrt wurde. Selbst Aschram-Hauptpriester Vamshi hielt bei seiner Ansprache zu Sri Gunaratnam viele positive Aspekte des Buddhismus (beispielsweise die dharmische Regel Ahimsa- Nichtverletzen irgendeines Lebewesens) und dem Ehrenträger selbst hoch. Weiterhin war einer der Ehrentitelträger der deutsche Prof. Dr. Peter Schreiner aus der Schweiz, der auch der Sanskritlehrer von Shabari in der Schweiz war. Er hatte u.a. einige der großen indischen Puranas ins Deutsche übersetzt und las sogar eine Passage in Deutsch aus dem Vishnu-Purana in der Nada Mantapam vor, das überaus gewaltig und schön klang. Der Chefredakteur des Star of Mysore, K.B. Ganapathy, war unter den Ehrentitelträgern und erzählte einige Passagen aus seinen Begegnungen mit Sri Swamiji in dessen jungen Jahren, als dieser in Mysore noch als Postbote arbeitete. So habe Sri Swamiji nach Seiner Rückkehr von den Botengängen Seine Arbeitstasche an den Nagel hängen wollen. Und die Tasche sei wie von selbst (einige Zentimeter) hoch an den Nagel gesprungen. Der Vorgesetzte von Sri Swamiji soll dann den Nagel noch höher gehängt haben, um dieses Phänomen genauer zu untersuchen, und trotzdem sei die Tasche wieder an den besagten Nagel hinaufgeflogen, was natürlich alle in der Poststelle sehr erstaunte. Neben den Postangestellten dachte Herr K.B. Ganapathy daraufhin bei sich, dass an Sri Swamiji tatsächlich einiges Göttliches sei, sein Interesse war daraufhin an Sri Swamiji geweckt. Er erhielt die Datta Peetha Bhandu-Ehrung (Verpflichteter gegenüber/Anhänger/Beschützer des Datta Peetham Aschrams) aus Sri Swamijis Händen.

 

Ab dem 25.5.17 war der Aschram so voller angereister Devotees, dass an mehreren markanten Punkten auf der Aschram-Ringstraße temporäre Essensausgabenstelle aufgestellt wurden, um die vielen Devotees zu beköstigen. Viele der Devotees schliefen in den Fluren der Erdgeschosse der Unterkunftsgebäude und hatte dort auch ihr Gepäck tagsüber deponiert. Für die abendliche Essensausgabe standen die indischen Devotees bereits immer schon lange vor dem Ende des Abendprogramms lange an. Die Schlange bildetete sich meistens bis halb um die Nada Mantapam herum bis über den Vorplatz der Paundarika Ranga Sthala.

 

Am 25.5.17 gab es am Abend in der Nada Mantapam das langerwartete Königlich dänische Ballett. Die Kontaktperson zum Aschram war Meru,ein dänischer Devotee, der Komponist/Musiker ist und die Ballettgruppe bereits vor Jahren zu einem großen festlichen Anlass in den Aschram bringen wollte, was aber letztlich an äußeren Faktoren gehapert hatte. Bei seinen folgenden Bemühungen war er dann erst zu diesem großen Ereignis erfolgreich gewesen (durchaus ein Beispiel daür, dass man mit seinen Bemühungen für eine große Sache nicht locker lassen sollte, um letztendlich erfolgreich zu sein). Das königlich dänische Ballett ist sehr bekannt und gehört unter den internationalen Ballettgruppen zur Weltspitze. Die Tänzergruppe bestand aus lediglich 7 Künstlern. Zunächst sang eine europäische Sängerin Passagen aus westlichen klassischen Musikstücken zu den Pianoklängen von Sri Swamijis Konzertpiano, das von Meru gespielt wurde. Anschließend trat die Ballettgruppe mit Stücken u.a. aus dem „Schwanensee“ (Ballettkomposition zur Musik von Tschaikowski) auf. Die Tanzstücke verzauberten die Atmosphäre in der Nada Mantapam zusehends, und das indische Publikum klatschte jeweils nach den verschiedenen Tanzpassagen großen Beifall. Die Musik und die Tanzart des Balletts setzte einen markanten Gegensatz zu indischer Musik und Tanz. Sri Swamiji hielt Kommentare teilweise zu den Tanzstücke nach den jeweiligen Tanzeinlagen.

 

Am 26.5.17 war Sri Swamijis Geburtstag nach dem westlichen Kalender und der Haupttag des gesamten Diamond Jubilee. Das große Ereignis, die Pratyaksha Pada Puja (öffentlich für das Publikum sichtbare Puja zur Verehrung von Sri Swamijis Füßen), fand nach der Sri Chakra Puja von Sri Swamiji Selbst bereits um ca. 9 Uhr in der Nada Mantapam statt. In kurzer Zeit war die Nada Mantapam so voll, dass viele Devotees keinen Platz in der Halle fanden und an den Eingängen versuchten, über die Leute in der Nada Mantapam hinwegzuschauen zur Bühne, auf der Sri Swamiji erhöht auf Seinem Goldenen Löwenthron (Swarna Simhasana) saß. Etwa in der Mitte der Puja erschien der Ministerpräsident von Maharashta, der als einer der führenden Politiker auf indischer Bundesebene gilt. Sri Swamiji war während der Pada Puja durch Sri Balaswami längere Zeit in Kontemplation mit geschlossenen Augen. Er setzte Sich zum Ende der Pada Puja die große Diamantkrone auf und strahlte überaus stark Seine Gnade aus, die von Ihm auf uns Devotees übertragen wurde.

 

Der maharashtrische Ministerpräsident sprach dann nach der Pada Puja eine längere Zeit über seine ersten Eindrücke im Aschram und über seine Beziehung zu Sri Swamiji und erklärte sich als Devotee von Sri Swamiji und sagte u.a., dass er sich diesem Platz zugehörig fühle, obwohl er nun das erste Mal da. Er sprach in einfacher, klar verstaendlichem Englisch, und seine Devotionserklärung gegenüber Sri Swamiji wurde ihm von Publikum reichlich mit Beifall honoriert. Er war der einzige Ehrengast während dieser Zeit auf der Bühne mit Sri Swamiji.

 

Es war da schon spät am Morgen gewesen. Trotzdem setzte Sri Swamiji nach dem Auftreten mit dem Ministerpraesidenten das Chaitanya Archana an. Auch dieses dauerte längere Zeit. Und Sri Swamiji lies noch verschiedene der Ehrenträger am Mikrophon Reden halten, die meistens von der Beziehung der Ehrenträger zu Sri Swamiji handelte.

 

Nach einer kürzeren Mittagspause ging es auch schon mit der Dharma-Ratha-Prozession weiter. Das war der eigens für das große Bhagavad Gitabuch hergestellte Wagen, auf dem das in einem Gestell bereits aufgeschlagenene riesige Buch zur Nada Mantapam transportiert wurde. Es ist 2,24 m lang und 1,56 m hoch und damit das größte Buch seiner Art. Die Bhagavad Gita wurde darin in 18 verschiedenen der Hauptsprachen gedruckt und wog auch ganze 800kg. In der Nada Mantapam wurde es gleich auf der Bühne auf ein vorbereitetes Gestell offen aufgestellt. Es sieht sehr ästhetisch aus mit vielen Bildern auf den Seiten. Es wurde während der Verleihung des Weltrekordes auch einmal umgeblättert, was ein Laufen von der einen Seite des Buches zur anderen beinhaltet, während der Leser die umzublätternde Seite in seiner Hand hält. Ein Vertreter des Guiness Weltrekord-Komitee aus England war extra eingeladen worden, den Weltrekord für das größte Hindu Smirti–Buch offiziell festzustellen und in der Nada Mantapam zu verkünden. Das Publikum war natürlich begeistert und klatschte öfter zu den Verkündungen. Weiterhin war an dem gleichen Abend auch noch der Weltrekord für die meisten Vogelarten (468) in einem Vogelgehege zu feiern. Und als ob das nicht schon viel war, kam auch noch ein weiterer Weltrekord hinzu: Die größte Ausstellung von Bonsaibäumen in einem Bonsaigarten – bestehend aus 2649 Bäumen. Das Publikum stand in einem wirklichen Weltrekordfieber, und teilweise tanzten die Leute auf begeistert ihren Plätzen.

 

Am gleichen Abend gab es ein Konzert der Maladi-Brüder mit ihrer Begleitgruppe. Es war ein wundervolles Konzert mit sehr besonderer virtuoser Gesangsdarbietung.

 

Am nächsten Morgen nach der Sri Chakra Puja sollte eigentlich die Gnana Bodha Sabha/DYC-Konferenz in der Nada Mantapam stattfinden. Die Vertreter der Gnana Bodha Sabhas und DYCs wurden gebeten, ihre Jahresberichte, die diese an Sri Swamiji Selbst überreichen wollten, neben Ihm zu deponieren. Sri Swamiji wollte später, wenn Er mehr Zeit hätte, in die Berichte schauen. Sie wurden alle auf einen Stapel gelegt und dann neben Seinen Ruheraum in der Nada Mantapam gebracht. Damit war die Gnana Bodha Sabha-Konferenz wegen der wenigen zur Verfügung stehenden Zeit schon zu Ende und man wendete sich dem Chaitanya Archana zu, das bis Mittag andauerte. Vorher wurden noch manuelle Nähmaschinen sowie weitere Materialien an bedürftige Inder an der Nada Mantapam-Seite verteilt.

 

Nach einer längeren Pause wurde mit dem Abendprogramm begonnen. Es fand zunächst die Veröffentlichung einer CD von dem weltbekannten Violinist, Dr. L. Subramaniam: Datta Symphonie auf der Bühne statt, der bereits sei 1977 Sri Swamijis Devotee ist. Er hatte die CD-Aufnahmen mit dem Londoner Symphonieorchester in nur 2 Tagen in London mit 85 der Symphoniemusikern aufgenommen. Es war großartige Musik mit schöner Chormusik im Hintergrund. Man kann sich die Passagen bei „Facebook – Avadhuta Datta Peetham“ anschauen. Die Musik war wie tatsächlich eine Glorifizierung von Sri Swamiji, der mit unvergleichlichem Ausdruck die gespielten Passagen anhörte. Anschließend spielte Dr. L. Subramaniams Musikgruppe zunächst ohne ihn mit einem anderen Violinisten einige Musikstücke. Dann erschien der Meister selbst und wechselte den Musiker durch seine eigene Person aus. Es war dieses Mal kein internationales Musikerensemble sondern bestand lediglich indische Musikern. Dr. L. Subramaniam spielte in der ihm bekannten unübertrefflichen Weise selbstkomponierte Stücke und solche von Sri Swamiji.

 

Am 28.5.17 war der für die Devotees wichtige letzte Tag des Diamond Jubilee, an dem man nach der Sri Chakra Puja Sri Swamiji (Geburtstags-)Geschenke überreichen konnte (Samarpana). Zu diesem Ereignis waren besonders viele Devotees in der Nada Mantapam zu sehen, die alle zu Sri Swamiji wollten, um Ihm einige besondere Gaben zu überreichen. Schnell formten sich 2 riesige Menschenschlangen, die von Sri Swamijis Padukas aus zu beiden Seiten der Nada Mantapam durch die gesamte Halle reichten aus den Eingaengen zur Nada Mantapam heraus und draußen vor der Nada Mantapam um fast die gesamte Halle herum. Sri Swamiji saß derweil recht ernst auf Seinem Swarna Simahasana und gruesste und sprach auch mit vielen an Ihm vorbeigehenden Devotees. Er hatte vor dem Samarpana eine längere Rede gehalten. Die meisten waren wohl einfach nur glücklich den Darshan bei Sri Swamiji zu erhalten und waren davon wie bezaubert. Sri Swamiji wartete das Ende der Samarpana-Schlangen ab, die erst lange nach 14 Uhr zu Ende gingen.

 

Am gleichen Abend fand das Massenchanten der Guru Gita in der Präsenz von Sri Swamiji in der Nada Mantapam statt. Alle Devotees, die dort waren, konnten mitchanten. Mani Shankar, der Sänger und Pianist aus Sri Swamijis Gruppe leitete das Singen mit einer großen Gruppe aus Aschramsänger/innen und Devotees, die sich weiß gekleidet hatten und auf einer Seite der Nada Mantapam zusammen saßen. Sri Swamiji saß währenddessen auf dem Goldenen Löwenthron, Sri Balaswami zu Seiner rechten Seite sitzend und hörte aufmerksam zu und war die meiste Zeit in komplentativer Stimmung. Er schloss für längere Phasen die Augen, sichtlich die Darbietung genießend! Die Guru Gita beschreibt großartig die einzigartige Größe des Gurus, der der höchste Herr, Gott und das Absolute ist! Sie beschreibt den Prozess der ersten Kontakte des Schülers zum Guru, was er dann wie tun muss, um den Lehrer zufrieden zu stellen, und beschreibt seine weitere Entwicklung bis zur nondualen Offenbarung durch den Guru, die ihren Höhepunkt in dem Hinweis „Tat Tvam Asi“ hat, über den man meditieren sollte. Der Sadguru ist das in Form gegebene absolut Göttliche, das uns hier auf Erden zum Absoluten führt. Meine/unsere Verehrung einem solchen Sadguru! Meine/unsere Verehrung einem solchen Sadguru, der uns durch eine Welt führt, die durchdrungen von dem Geist Sri Devis ist und bereits vor der Verwirklichung zu großer Freude und Genießen (Bhukti) der spirituelle Übungen führt. Das Chanten der Guru Gita war neben der Pratyaksha Pada Puja der Höhepunkt und gleichzeitig absolut krönende Abschluss des Diamond Jubilee.

 

Am nächsten Morgen fanden die Abschlüsse fast aller Homa-Rituale statt, die während der Festtage das rituelle Rahmenprogramm gebildet hatten.

 

In die Nada Mantapam kam Sri Swamiji nach der Sri Chakra Puja zum Darshan. Er zeigte sich sehr erfreut über die Devotees, die bereit waren, den Aschram mit kleinen monatlichen Spenden zu unterstützen. Er sei vor allem wegen diesen Devotees in die Nada Mantapam gekommen, wurde verkündet. Er segnete dann durch die rechts gelegenen Reihen der Devotees gehend alle Anwesenden mit einem langen Wedel, den er dem jeweiligen Devotee leicht auf den Kopf oder Schulter klopfte. Dies zog sich natürlich für längere Zeit hin, und alle Devotees warteten geduldig, bis sie an der Reihe waren. Die linken Reihen, wo vor allem die VIPs und ausländischen Devotees teilweise auf Polsterstühlen saßen, erhielten seltsamerweise keinen Segen von Sri Swamiji (vielleicht war es Ihm dann zuviel, oder es war keine Zeit mehr vorhanden, oder sie hatten es einfach nicht verdient?). Gleich anschließend wurde von 10 Macao-Papageien die Reihenfolge der Papageien ausgewählt, die man für Top oder weniger Top hielt. Sri Swamiji war ebenfalls zugegen und unterstütze aktiv mit Schutzbrille (gegen unwirkürliches Hacken oder Flattern der Papageien) ein kurzes Füttern der Papageien und stellte dann in Telegu die verschiedenen Top-Macaos dem Publikum vor. Das Programm endete gegen 12 Uhr. Am gleichen Abend gab es lediglich das übliche Abend-Bhajanprogramm.

 

Nach dem Morgenprogramm in der Nada Mantapam am Ekadashi day, 5. Juni, an Sri Swamijis Geburtstag nach dem indischen Kalender gab Er noch eine längere Rede an uns versammelten Devotees. Das Resumee der Rede kam zum Ende Seiner Rede hin: Er hätte bereits seit Jahrzehnten so viel getan für uns auf allen Ebenen. Letztlich gehe es neben den vielen Programmen mit Ihm lediglich um das Verstehen und die Antwort der Fragen: „ Wer bin ich? Wo komme ich her und wohin gehe ich? Warum bin ich hier auf dieser Welt?“…

 

Sri Guru Datta – Pingala