Sri Swamiji war kurz vor Seiner Abreise zum Mouna-Seminar nach Deutschland noch einige Tage im Mysore Ashram gewesen und hatte dort in Seiner Abschiedsrede viele interessante Details zum Praktizieren von Mouna ausgesprochen, die unter www.dattavani.org nachgelesen werden können.
Auch bei Seiner Rückkehr im Mysore Ashram war Er noch tagelang von den Ereignissen in Deutschland und Island beschäftigt gewesen, was sich in fast allen Seiner anschließenden Reden widerspiegelte. Er betonte immer wieder die Notwendigkeit und auch hohe Effektivität von echtem inneren Schweigen/Stille, die Er allen Devotees und Sadhakas dringend empfahl.
Am 20. September fand am frühen Morgen bereits um ca. 7.40 Uhr die Fortsetzung der Yoga Vasishta-Diskurse von Sri Balaswami für die nächsten 3 Tage in der Prayer Hall statt, die sehr lesenswert unter www.dattavani.org, dort Chaturmasya Discourses 2014 nachgelesen werden können. Anschließend zelebrierte er die Sri Chakra Puja. Danach wurde in der Nada Mantapam eine Veranstaltung zum Yoga für Kinder im Zusammenhang mit dem diesjährigen Dasara-Fest in Mysore statt (in Mysore wird Navaratri meistens mit dem Begriff „Dasara“ bezeichnet, was soviel wie 10tägiges Fest bedeutet). Mysore ist die wohl wichtigste Stadt in Südindien für das Navaratri-Fest, zu dem sicherlich über 1 Million Besucher aus ganz Indien und dem Ausland erwartet werden. Die Hauptveranstaltungen dieses Festes finden rund um den Amber Vilas Maharaja-Palast und dem Chamundi-Tempel statt. Es werden aber auch viele Nebenveranstaltungen zu verschiedenen spirituellen Themen veranstaltet, die thematisch zum Navaratri-Fest passen wie die Yogaveranstaltung für Kinder im Mysore Ashram. Neben einigen Würdenträgern aus der Politik und dem öffentlichen Leben erschien auch der karnatische Kultusminister. Sri Swamiji und Sri Balaswami nahmen in der Mitte der Würdenträger auf der Bühne der Nada Mantapam platz. Sri Swamiji führte sogar einige der neuen Tatva-Mudras praktisch vor (Agni-Mudra, Vayu-Mudra etc.) und erläuterte sie mit längeren Ausführungen. Alle Zuschauer und auch alle geladenen Gäste auf der Bühne probierten diese aus und schienen recht erfreut und interessiert an der Vorstellung und den Erläuterungen von Sri Swamiji zu sein. Nachdem Sri Swamiji und die geladenen Gäste die Bühne bzw. das Auditorium verlassen hatten, wurden die Kinder noch bis zum Abend mit Yogaübungen in der Nada Mantapam belehrt.
Am 21. September wurde nach der Sri Chakra Puja die offizielle Einweihung des Shuka Vana (neues riesiges Vogelgehege) in der Prayer Hall veranstaltet. Sri Swamiji sagte, dass Er die Einweihung aus verschiedenen Gründen schon bereits vor dem Navaratri-Fest durchführen wollte. Nach Seiner Aussage seien nur „Familienmitglieder“ bei der Einweihung anwesend, die den Shuka Vana aktiv unterstützt hätten. Es waren verschiedene geladene Gäste gekommen, die u.a. in großen Vogelgehegen in den USA, Singapur etc. aktiv sind. Auch der Hauptpriester vom Tirupati Venkateshvara Tempel war zu der Einweihung gekommen, der auch eine besondere Beziehung zu Vögeln hatte und dazu sogar in Englisch eine kurze Rede hielt. Der Ashram hat für die Haltung von bedrohten und besonders bedrohten Papageiarten besondere staatliche Zulassungen erhalten, um diese offiziell dort beherbergen zu können. Es gibt nun dort auch eine besondere Tierärztin, die auf die Haltung und Behandlung von Vögeln spezialisiert ist und die ebenfalls während der Einweihung eine kurze Rede hielt. Der Shuka Vana beherbergt eine Vogelklinik, was wohl einzigartig in Indien ist. Neben den Reden der Gäste und Sri Swamijis wurde auch ein neues Shuka Vana-Video gezeigt. Dort wurden neben der allgemeinen Vorstellung des Vogelgeheges besondere Papageien-Anordnungen zu den verschiedenen Planeten etc. sowie auch die Behandlung von verletzten und behinderten Vögeln gezeigt. Den Schluss des Videos bildeten einige lustige Tanz- und Paradevorführungen der Papageien. Sri Swamiji kam dann später ebenfalls für einige Zeit zum Shuka Vana, um dort die Einweihung mit den Devotees vor Ort vorzunehmen.
Sm 24. September sprach Sri Swamiji morgens nach der Sri Chakra Puja auf dem Vishnu Darshan-Balkon in der Prayer Hall sitzend zu uns. Es war zum großen Teil eine ziemlich kraftvolle Rede, wo Er uns als Devotees recht gehörig „den Kopf wusch“. Er sagte u.a., dass wenn wir Devotees sprechen, lediglich Nonsens aus unseren Mündern kommen würde. Wenn aber der Sadguru spreche, wäre das (immer) schön, der Sadguru habe eine schöne/angenehme Stimme. Sein Sprechen würde (letztlich) zu Moksha führen. Man sollte soviel Ruhe/Stille wie nur möglich bewahren (und nicht unnötig reden), besonders während der nächsten Festtage im Ashram. Ihr könnt die Guru Gita oder andere wichtige spirituelle Texte chanten statt zu sprechen. Seid bitte (so) ruhig (wie möglich). Ich werde Euch nicht fragen, ob Ihr Sevas gebucht oder für Annadanam gespendet habt (Das müssten wir selbst entscheiden). Meine Anordnungen wirken permanent. Eure Gespräche, Kommentare etc. haben keinerlei bleibenden/längeren Wert. Seid also so still wie möglich. Alle Pujas und Rituale sind große Sevas, wenn man sie unterstützt. Das größte Seva ist jedoch die Stille. Dann werdet Ihr (einmal) verstehen, warum Ihr hier (in dieser Welt) seid. Das Image einer Gottheit zu dekorieren sei nicht genug (um größere spirituelle Verdienste zu erhalten)… Ihr erhaltet lediglich einfache Unterkünfte hier im Ashram, fragt nicht nach besonderenAusstattungen etc. oder beschwert Euch darüber, dass der Deckenventilator nicht funktioniert etc.. Die Devotees, die in den Sammelunterkünften nächtigten, hätten oft nur kürzere Nächte wegen den Moskitos oder verschiedenen Störungen. Aber sie wachen dann morgens früh auf und sind früh zu den Programmen anwesend. Die Zimmer zugeteilt erhalten haben, kommen meistens erst verspätet zu den Ashram-Programmen. Geht heute in den Shuka Vana und schaut Euch dort alles an…
Am gleichen Abend fand in der Nada Mantapam die Vastram Deeksha (Überreichen von brahmanischen Gewändern an die Rituale ausführenden Priester und Brahmanen) in der Gegenwart von Sri Swamiji statt. Danach sprach Er zu uns und sagte u.a.: Swamiji muß jedesmal die Erlaubnis von Sri Devi erhalten, bevor Er die Avarana Puja durchführt . Ihr glaubt, dass das automatisch geschehe, aber das ist nicht so… Jedes Kleidungsstück etc., mit dem Sri Devi dekoriert wird während Navaratri hat eine besondere Bedeutung! Ihr glaubt, dass sie nur farbenprächtig sei. Nein – dies hat alles eine spezielle Bedeutung!… Alle Gottheiten bleiben die ganze Nacht über wach während des Navaratri-Festes und halten Fasten ein. Schweigen/Stille ist was sie respektieren. Ihr solltet (um das Navaratri-Deeksha-Ritual mitzumachen) nur einmal am Tag essen und meistens Schweigen einhalten. Der einzige Weg für uns Devotees die Gottheiten zu verehren sei durch das Singen von Bhajans und Nama Japa (Rezitieren der heiligen Namen). Ich werde nun Bhajans über Sri Krishna and Sri Rama singen, die Inkarnationen von Sri Vishnu sind…. Ich versuche noch immer, mich an Sri Jayalakshmis Bhajans zu erinnern, die sie mich in meinem Alter von ca. 4 Jahren gelehrt hat. Wenn ich mich an sie erinnere, singe ich sie auch. Selbst heute noch führt mich Jayalakshmi (als Mein Guru) und schiebt mich auch vorwärts…. Bald darauf fing es gewaltig zu regnen an, und der Regen dauerte bis zum nächsten Morgen. Dies wiederholte sich jede Nacht fast bis zum Navaratri-Ende.
Zum diesjährigen Navaratri-Fest waren insgesamt ca. 120 – 130 Devotees aus dem Ausland erschienen, darunter sehr viele NRI aus den USA, UAE, Australien etc. Aus der Schweiz waren lediglich 6 Devotees gekommen, aus Deutschland 5, aus Frankreich 4, niemand aus Holland oder Dänemark. Selbst die russischen Devotees waren lediglich mit 3 bzw. 5 Devotees zugegen. Kali Ray hatte einenTriYoga-Kurs im alten Dattatreya-Tempel während der Navaratri-Zeit durchgeführt, zu dem knapp 30 Yoga-Schüler aus verschiedenen Ländern – größtenteils China – teilnahmen. Da lediglich wenige Angels erschienen anwesend waren, wurde auf ein vorbereitendes Informationstreffen dieses Mal verzichtet. Die notwendigen Informationen über den Ablauf und die Rituale zum Navaratri-Fest wurden auf der individuellen Ebene je nach Bedarf erteilt. Während Sri Swamiji vor allem bei dem Prasadamverteilen an die Sevakartas individuellen Darshan gab, lud Sri Balaswami recht gezielt vor allem die Devotees aus dem Ausland zumDarshan/Interview in seinen Raum hinter der Nada Mantapam ein.
Am 25. September (Devi: Gowri) startete im Mysore Ashram das Navaratri-Fest. Sri Swamiji kam als Sri Gowri dekoriert wie erwartet gegen 9.15 Uhr aus Seinem Guru Nilayam, schritt über den von Devotees vorbereiteten Blumenteppich bis zum Dattatreya-Tempel und von dort aus von der Prayer Hall bis zur Nada Mantapam in dem Devi-Ratha (blumengeschmückter Wagen). Darin waren neben Sri Swamiji, Sri Balaswami und die Statue der Devi-Gottheit, und der Wagen wurde sehr langsam von Devotees mit Seilen vorwarts gezogen. Vorweg tanzte und musizierte sehr rhythmisch eingehend eine Gruppe semiprofessioneller Tänzer aus aus Regidi, einer Gegend um Sri Kakulam, Andrah Pradesh, die auch am frühen Morgen mit Nagara-Bhajans durch die Ashramstraßen zogen. Alles schien so wie auch die Jahre vorher abzulaufen. Auch die Kumari-Puja für die 16 jungen Mädchen bis höchstens 16 Jahre wurde wie bisher von Sri Swamiji und nachfolgend den Devotees zelebriert. Anschließend kam die Sri Chakra Puja, gefolgt von Sri Swamijis rituellen Vorbereitungen für die Avarana Puja, dem Herzstück der gesamten Navaratri-Rituale. Sri Swamiji schritt wie auch die Jahre vorher langsam und die 9 Kokosnüsse auf den Wasserbehältern rituell verehrend durch die Chakren vom Muladhara bis hin zum Sahasrara-Chakra innerhalb weniger Stunden. Dabei „durchbricht“ er die sogenannten Festungen von Chakra zu Chakra. Pandits sagen, dass es nur für einen verwirklichten Meister der höchsten Ebene möglich ist, so ungehindert und scheinbar leicht durch die Hindernisse an den Übergängen zwischen den einzelnen Chakras zu schreiten… Gegen 13.30 Uhr endeten die Rituale mit dem Annarchanam (rituelle Offerierung von Speisen an Sri Devi) und der Devi-Homa. In der nachfolgenden Pause sang und spielte die Ashram-Bhajangruppe unter Begleitung der Ashrammusiker viele Bhajans von Sri Swamiji bis um ca. 15 Uhr die vorbereitenden Rituale für das Mangala Arati von den chantenden Priestern eingeleitet wurden. Gegen 16.30 Uhr erfolgte das Mangala Arati durch Sri Swamiji gefolgt von dem Dolotsavam und dem Besteigen des Silberthrons vor den versammelten Devotees. Die gesamten Rituale haben auf einer inneren Ebene sehr signifikante Bedeutungen, die man als Devotee aber nur erahnen kann. Schließlich wurde Prasadam aus Sri Swamijis Händen für jeden einzelenen Sevakarta (die mit einem Ticket ein spezielles Ritual gebucht hatten) gegeben, die jeweils zu Ihm hin aufgerufen wurden. Nach einer dreiviertelstündigen Pause fing gegen 18.30 Uhr die Abendveranstaltung statt mit einem Diskurs und Bhajans von Sri Swamiji. Zu dem diesjährigen Navaratri-Fest hatte Sri Swamiji verschiedene Themen u.a. aus dem Tripura Rahasya (man kann den Titel als das „Mysterium jenseits der Trinität“ übersetzen) ausgewählt. Das sind die Belehrungen von Sri Dattatreya an Seinen Schüler Parashurama zur Verehrung von Sri Devi (Mahatmya Kanda) gefolgt von Unterweisungen aus dem Advaita/Jnana-Yoga (Jnana Kanda), der hier eine Shakti-Ausprägung hat. Die gesamten Texte des Mahatmya Kanda-Teils waren eigentlich verloren gegangen, sind aber von Sri Swamiji zu verschiedenen Gelegenheiten erläutert worden. Lediglich der Jnana Kanda ist als literarischer Text erhältlich. Wie die Jahre zuvor war auch geplant worden, die Texte, an denen Sri Swamiji Sich bei Seinen Abenddiskursen orientiert, zu übersetzen und an die nichtindischen Devotees zu verteilen. Darüber hinaus wurden die Diskurse abends mit der Übersetzungsanlage simultan übersetzt. (In meinen nachfolgenden Ausführungen über Sri Swamijis Abenddiskurse habe ich einerseits verschiedene Aspekte der englischen Diskurse aus „dattavani.org“erwähnt und auch einige ergänzende Bemerkungen von Sri Swamiji, die nicht dort erschienen waren. Die diesjährigen Navaratri-Diskurse von Sri Swamiji waren sehr besonders, da Er den Aspekt der Hingabe an Sri Devi verband mit dem Aspekt der spirituellen Erkenntnis (Jnana). Ich habe mir deshalb erlaubt ausführlicher vor allem diese Aspekte wiederzugeben.). Der erste Diskurs beinhaltete hauptsächlich den Aspekt, dass ohne die Präsenz von Sri Devi selbst die höchsten Gottheiten wie Brahma, Vishnu Shiva, Ishvara, Sadashiva etc. nur leblose Hüllen (Preta) sind, da ihnen die belebende Energie Sri Devis fehlt. Sie ist die allesbewegende Energie und auch das Bewusstsein dahinter. Annähernd der gesamte Diskurs ist unter www.dattavani.org , dort unter Datta Vaakya das jeweilige Jahr, Monat und Tag auswählen. Ausserdem sagte Sri Swamiji noch, dass der Guru sogar direkt zu uns kommen könnte, um uns wichtiges Wissen/Erkenntnis zu vermitteln. Aber wir müssten dafür auch vorbereitet sein. Sri Swamiji sang die zum Diskurs gehörigen Bhajans sehr kraftvoll und ausdrucksstark! Auch schien Er bis zum Ende des Navaratri-Festes bei guter Gesundheit zu sein. Es wurden kurz vor Beendigung des Abends einige Dias gezeigt auf den beiden großen Bühnen-Leinwänden, wo wieder wie im Jahr zuvor eine Fliege ca. 1 Stunde lang während der Avarana-Rituale auf Sri Swamijis Zeigefinger platz nahm, die keinerlei Furcht erkennen ließ. Auf Seinen Schultern wollte sie nicht sitzen bleiben, sondern kam immer wieder auf Seinen Finger zurück. Sri Swamiji ließ sie dort sitzen, wie Prasadi erklärte…Den Abschluss des Abends bildete der Verabschiedungs-Bhajan an Sri Devi. Parallel dazu konnten wir Devotees Teller mit Früchten oder Süßigkeiten an Sri Devi auf der Bühne offerieren, die wir dann später selbst behalten konnten. Viele Devotees nahmen diese schöne Gelegenheit wahr, nahe an Sri Swamiji und unter Seiner Beobachtung die Gaben darzureichen. Bereits kurz nach 20 Uhr endete der ereignisreiche Tag. Ebenfalls während der nachfolgenden Abende hielt Sri Swamiji diesen Zeittakt recht genau ein (vermutlich u.a. eine Konzession an Sein Alter und Seine Gesundheit).
Am 26. September (Devi: Rajarajeshvari) fand zunächst ab 7.30 Uhr das Freitags-Abhisheka im Datta Venkateshvara Tempel statt mit Sri Balaswami als dem Ausführenden. Sri Swamiji startete Seine Prozession vom Guru Nilayam zur Nada Mantapam wie vorher gegen 9.15 Uhr….Bei der Abendveranstaltung am gleichen Tag sprach Sri Swamiji u.a. darüber, dass man spirituelles Wissen/Erkenntnis nur an Leute weiter geben sollte, wenn diese auch die Reife und das Verständnis dazu erreicht haben. Andernfalls könnte es dazu kommen, dass die unterwiesene Person mehr Ego bekommt oder sich aufgrund des mitgeteilten Wissens falsch verhält. Wenn man einer unreifen Person sagt, dass Gott in einem selbst wohne und der eigene Körper wie ein Tempel sei, unterlässt diese evtl. die Verehrung im Außen und entwickelt keine Hingabe mehr an Gott(heiten), was dann den spirituellen Niedergang der Person veranlassen würde. Weiterhin erläuterte Sri Swamiji in Seinem Diskurs die alles umfassende Macht von Sri Devi/Sri Tripura, die selbst von den ursprünglichen Gottheiten wie Brahma, Vishnu und Shiva verehrt würde. Sie ist die ursprüngliche kreative Kraft hinter allen Erscheinungen und wird vor allem durch unsere Hingabe an sie erfreut und uns zugeneigt. Der Diskurs mit Sri Swamijis Kommentaren ist ebenfalls unter www.dattavani.org nachzulesen. Die Veranstaltung endete wiederum kurz nach 20 Uhr mit dem Offerieren der Devotees von Süßigkeiten oder Obst an dem Bildnis Sri Devis auf der Bühne.
Am 27. September (Devi: Lakshmi Durgi) wurden die Navaratri-Rituale wie auch die Tage vorher von Sri Swamiji durchgeführt mit der genauen Einhaltung des Zeitrahmens der letzten Tage. Während der Abendveranstaltung sprach Sri Swamiji über den Aspekt der Schöpfung als Maya – Illusion. Durch die Gnade des Gurus sind Erleuchtete in der Lage, Maya zu überwinden. Yogis besiegen Maya durch ihre yogischen Busübungen. (Einfache) Devotees identifizieren Parashakti als Maya und können sie mit ihrer Hilfe überwinden. Selbst Heilige und große Könige wie Bali, deren Handlungen ausschließlich rechtschaffen waren, wurden von Maya getäuscht und erlitten ihren spirituellen Niedergang. Der Grund dafür ist das eigene Ego, das ohne Hilfe von Sri Devi nicht überwunden werden kann. Sri Krishna erklärte daher, dass es unmöglich sei, der Illusion zu entfliehen. Nur jene, die sich Ihm völlig hingeben, würden in die Lage versetzt, die Illusion/Maya zu überwinden. Sri Swamiji sagte weiterhin dazu, dass wenn wir denken:“Ich tue dies, ich tue das…!“ ist das ein (ausgeprägter) Egosinn und eine Illusion. Der Geist und das Herz würden sich immer aus Verlangen beschweren: “Oh, ich erhielt das nicht, oh ich erhielt jenes nicht…“All das ist ein Illusionsspiel….
Am 28. September (Devi: Meenakshi) kam Sri Swamiji in der für uns nach Außen sichtbaren Form von Sri Meenakshi zur Nada Mantapam. Dabei hatte Er wie auch die Göttin meistens dargestellt wird, einen grünen Papagei auf Seiner Schulter – vermutlich war es Bittu, der Elektus-Papagei, der nun bereits am längsten bei Sri Swamiji ist. Wegen dem bevorstehenden Wochenende waren schon viele Devotees zum Ashramfest anwesend. Während des Abendprogramms sprach Sri Swamiji zunächst zu den vielen Eltern, wie sie ihre Kinder trainieren sollten, dass auch diese Verehrung gegenüber Sri Swamiji empfinden und Seine Bhajans hören bzw. singen. Danach sprach Er von den Papageien des Shuka Vana und Meenakshis Verbindung zu den Papageien. Er sprach auch von der Heilkraft, die von den Nahrungsmitteln ausgehe, von denen Papageien vorher gefressen haben. Er Selbst lasse Sich täglich von einem Papagei ein wenig in den Mund geben, und es würde Ihn gesund, fit und ohne Schmerzen halten! In anderen Fällen hätten sich sogar Heilungen ereignet. Man sollte möglichst keine Tiere töten, auch keine Insekten wie Moskitos etc., da auch sie ein Recht auf Leben haben. Es sei ausreichend, ihren Zutritt zu den Räumlichkeiten mit Anti-Insektenmitteln zu verhindern. Man sollte sogar selbst so unscheinbaren Geschöpfen wie Insekten von seinem Essen abgeben, indem man etwas davon nach draußen hinlegt etc. Weiterhin lobte Sri Swamiji wie auch zu vielen Anlässen vorher die Disziplin der Leute/Devotees in Japan und Europa/Deutschland. Im Mounakurs in Deutschland habe man sogar nicht mehr den Atem der Kursteilnehmer gehört. Er wolle einen solchen Kurs auch in der Nada Mantapam anbieten, aber Er befürchte, dass die indischen Devotees keine Ruhe/Stille bewahren könnten. Anschließend wurde ein kurzes Video von Sri Swamijis Island-Tour gezeigt, wo Er in einem Helikopter sitzend eine Reihe von aktiven Vulkanen umflog, die sehr eindrücklich riesige Fontänen von Feuer und Lavaasche speiten.
Am 29. September (Devi: Parashakti) war auch der Maharishi Shuka Jayanti, der wie im letzten Jahr in die Navaratri-Zeit fiel. Wir Devotees waren tags zuvor von Sri Swamiji aufgefordert worden, an dem Jayanti-Tag in den Shuka Vana zu gehen und Darshan bei Maharishi Shuka Brahma zu nehmen. Die Morgen- und Nachmittagrituale verliefen wie in der bereits beschriebenen Form. Angemerkt werden kann, dass Sri Swamiji nach der Sri Chakra Puja für die rituellen Vorbereitungen der Avarana Puja immer recht viel Zeit benötigte, bis Er mit den Umkreisungen des Devi-Altars begann. U.a. deshalb fielen die Zahl der Umkreisungen immer geringer aus. Die letzten Tage umrundete Sri Swamiji den Altar immer nur ein Mal pro Chakra und offerierte dann jeweils am Altar verschiedene Materialien an Sri Devi, bevor Er zur Umkreisung auf der nächst höheren Chakraebene fortschritt. Dadurch war die Avarana Puja meistens bereits um ca. 11.30 Uhr abgeschlossen. Anschließend rezitierte Sri Balaswami die 300 Namen Sri Devis… Bei dem Abenddiskurs referierte Sri Swamiji über die Natur von Wünschen/Begierden. Sri Lakshmi Devi Sei der Urgrund der Wünsche. Sie erscheinen wegen Ihr, nehmen wegen Ihr zu und verschwinden auch wieder wegen Ihr. Dazu erzählte Sri Swamiji die Geschichte von dem Kampf zwischen den Göttern und den Menschen: Zu einer bestimmten Zeit hatten die Menschen keinerlei Wünsche. Sie lebten alle wie Yogis. Und da sie keine Wünsche hatte, hielten sie es auch nicht für nötig, den Göttern durch Rituale zu opfern. Dadurch erhielten diese keine Nahrungsmittel mehr und erlitten miserable Zustände. Schließlich kreierte Sri Lakshmi das göttliche Kind Kama, das die Ausgeburt von Begierde ist. Aber auch dieser konnte zunächst bei den Menschen keine Form von Wünschen erzeugen. Kama wurde ärgerlich darüber und begann, die Menschen zu bekämpfen. In den Kampf wurden dann ebenfalls die Götter gegen die Menschen mit hinein gezogen. Aber sie wurden von den Menschen besiegt und Kama getötet. Später wurde er wieder belebt. Der wichtige Aspekt hier war, dass die Menschen nicht ohne Wünsche leben können und dass sie den Göttern durch Rituale Opferungen darbringen sollen. Die Wünsche werden mit der Gnade der göttlichen Mutter dann spirituell förderlich sein. Später soll ein Mensch dann mit der Gnade der Gottheiten den Pfad des Wissens/der Selbsterkenntnis beschreiten. Anschließend wurde wiederum in Sri Swamijis Präsenz das neue Shuka Vana-Video gezeigt, bevor die Abendveranstaltung wieder recht früh zu Ende ging.
Am 30. September (Devi: Vishalakshi) fragte Sri Swamiji bei dem abendlichen Diskurs zunächst, wer die wirkliche Mutter von Sri Dattatreya sei. Sie heiße Lokamata (Weltenmutter oder Mutter der Welt). Sie sei auch die Mutter von Brahma, Vishnu und Shiva… Das Ziel sei, die Seelen zu befreien (aus dem Samsara – Kreislauf der Geburten) bzw. zu Selbsterkenntnis zu verhelfen. Sie ist die Schöpferin jeglicher Schöpfung.Sie mag die Schöpfung. Weiterhin sagte Er sinngemäß, dass Sie nicht erkannt werden kann mithilfe der 3 Gunas. Bevor man nicht mit Ihr verschmolzen ist, kann man Sie nicht erkennen. Selbst Shiva und Vishnu können Sie nicht erkennen. Das gesamte Universum mit allen Planeten etc. sei nur ein sehr kleiner Aspekt von Ihr. Nichts sei permanent, und man müsste früher oder später sowieso alles hinter sich lassen (spätestens beim Sterben). Also brauche man sich auch nicht darüber zu sorgen, streiten, weinen etc. Selbst das subtile Licht wie auch der Bindu Rupa (die allerste Manifestation von Schöpfung) kommen von Ihr. Sie ist unmessbar, endlos. Wir können Sie auch nicht beschreiben, es sei besser für uns da still zu bleiben. Ihr müsst selbst in die Nichtesxistenz verschwinden, um sie tatsächlich zu erfahren. Falls man etwas über die Schöpfung wissen will wie den Geschmack etc. sollte man versuchen, den Geschmack des/der Schöper/in des Geschmacks zu verstehen.. Wir sollten mit dem zufrieden sein, was Er uns hier mitteile. Fragt nicht nach Moksha. Ich kann es Euch nicht geben. Selbst Andal Nasyam, den Schnupftabak, der früher von den äteren Frauen benutzt wurde, kann ich Euch nicht geben…Ihr solltet Euer Vertrauen in Mich nicht verlieren durch falsche Erwartungen, Fragen etc. Ihr solltet den Pfad der Erkenntnis gehen ohne vom Dharma abzuweichen. Ihr solltet Euch dabei über nichts beschweren. Sagt nicht zu Swamiji, dass Ihr alle Navaratris gesehen habt und nun etwas von Ihm etwas haben wollt. Dann werdet Ihr augenblicklich alle Verdienste verlieren. Seid vorsichtig! Echte Hingabe ist Liebe bzw. Verehrung ohne eine Gegengabe dafür zu erwarten. Haltet Euren Glauben und Verehrung an mich unerschütterlich, selbst wenn Ich Geburt oder Tod gebe… Wir sollten sehr dankbar sein, auch nur mit Sri Swamiji zusammen sein zu können! Mutter Gottes wisse, was und wenn etwas zu geben… Diejenigen, die gelernt hätten, sie zu preisen selbst wenn sie starke Rücken- und Knieschmerzen hätten, könnten diese Schmerzen größtenteils überwinden… Anschließend wurde ein Video über den Sri Datta Human Service (SDHS) gezeigt, der einerseits bei den Ashramfesten vielfältigen Seva durchführt und auch in den Gegenden, wo die jeweilige SDHS-Gruppierung beheimatet ist. Mittlerweile über 2000 Devotees von den Gebieten, wo die größten Ashrams liegen, sind derzeit im SDHS aktiv. Der Hauptort des SDHS ist Hyderabad, wo auch die meisten Freiwilligen des SDHS leben. Sri Swamiji wird im Dezember dieses Jahres ein Konzert in Hyderabad geben, wo die Erlöse daraus der Organisation des SDHS zugute kommen sollen.
Am 1. Oktober (Devi: Sarasvati) kam Sri Swamiji relativ früh und ganz in weiß gekleidet zur Prozession in Richtung Nada Mantapam. Viele Devotees trugen ebenfalls weiße Kleidung. Nach der Kumari Puja verteilte Er Schreibstifte an Kinder und Studenten am Rande der Bühne stehend. Als jedoch immer mehr ältere Erwachsene dazu kamen, reagierte Sri Swamiji ungehalten und wies darauf hin, dass Er später auch für die Erwachsenen Schreibstifte verteilen würde und entzog Sich bald den noch vielen anstehenden Erwachsenen in Richtung Bühne. Der Sarasvati-Tag ist vor allem für die Schüler, aber auch die meisten Devotees äußerst wichtig, da neben dem Segnen der Schüler, Studenten, Musiker und Priester Sri Sarasvati insbesondere spirituelles Wissen schenkt. Die Nada Mantapam füllte sich bis zum Mittag mit immer mehr Devotees und lokalen Besuchern bis fast zum letzten Platz. Bis zum Navaratri-Ende waren in den folgenden Tagen durchgehend sehr viele Devotees anwesend…Später am Morgen gab Sri Swamiji wie vorher angekündigt den erwachsenen Devotees Schreibstifte einzeln in die Hand, was sich sicherlich über 1 Stunde hinzog…Während der Abendveranstaltung sagte Sri Swamiji u.a., dass nur ca. 1 % der Devotees den Pfad der Wahrheit, der zur Befreiung führe, beschreiten würden. Dieser Weg verlange disziplinierte Übung. Er werde keine weltlichen Dinge ermöglichen, sondern Unwissenheit auflösen. Um dieses Wissen erlangen zu können, müssten wir einen Guru aufsuchen, nur mit Ihm sei uns dieses Wissen zugänglich. Die Göttliche Mutter würde uns anschauen durch den Guru. In gleicher Weise sei Sri Vidya, die Wissenschaft über die Verehrung der Kräfte des Sri Chakra nur mit einem darin erfahrenen Guru zu erreichen. Adi Guru Dattatreya sei ein Devotees der Mutter Gottes. Sri Swamiji erzählte dann in Kürze die Geschichte Parashuramas, dem Sohn von Maharishi Jamadagni und dem Schüler von Sri Dattatreya, der gleichzeitig auch ein Devotee der Mutter Gottes war. Dieser rächte den Tod seines Vaters, indem er alle Kshatriyas, die ihm bei seinen 21 Reisen um die Welt begegneten, tötete. Die Folgen/Sünden dieser Taten verfolgten ihn, und er kam nicht zur Ruhe. Im nächsten Yuga wurde er von Sri Rama (einem Kshatriya) im Kampf besiegt und erkannte Sri Ramas Überlegenheit an. (Anmerken sollte man hier, dass Parashurama als eine der 10 Inkarnationen von Lord Vishnu gilt. Und obwohl dieser bereits von Anfang an sicherlich über eine höhere Intelligenz und Reinheit verfügte und ihm später für kurze Zeit großes spirituelles Wissen von dem Avadhuta Samvarta gelehrt wurde, er das aber nicht verstehen konnte und deshalb Sri Dattatreya aufsuchte, um von Ihm belehrt zu werden. Dieser belehrte ihn daraufhin ausführlichst über Sri Vidya (was den gesamten Inhalt des Tripura Rahasya ausmacht), trug ihm aber auf, Sri Tripura zunächst erst einmal 14 Jahre lang in der Abgeschiedenheit der Bergwelt als Einsiedler physisch durch Rituale zu verehren, sodass er die Reinheit des Geistes erlangen sollte, die nötig war, um höheres spirituelles Wissen zu verstehen.) Durch die Gnade und Belehrung des Gurus erlangte Parashurama Selbsterkenntnis, das höchste Wissen! Wissen, dass die gesamte Schöpfung in einem selbst ist, ist die Erfahrung der Wahrheit! Wir suchen die göttliche Mutter überall (im Außen), aber können sie nicht finden. Wir müsssen sie in uns selbst suchen. Das ist die Belehrung des Sadgurus heute an Euch!.. Ihr seid die wenigen unter Milliarden von Menschen, die das Glück haben, hier im Ashram „gelandet“ zu sein, um glücklich an den Navaratri-Ritualen teilnehmen zu können!..Sri Swamiji verkündete dann ein sehr wichtiges Konzert für den 6. April nächsten Jahre im Opera House Sydney, einem der weltbekanntesten Konzertsäle. Jede/r, der/die irgendwie dorthin kommen kann, sollte dieses tun!..Dann berichtete Sri Swamiji von Seinem geliebten Papagei Flight, der vor einigen Tagen plötzlich verstorben war. Der kleine Papagei Flight war als sehr junger Vogel in den Ashram gekommen, und Sri Swamiji hatte ihn schnell in Sein Herz geschlossen. Nachdem Flight ein Bein verloren hatte, lernte er sehr schnell mit nur einem Bein auszukommen. Er war oft unter Sri Swamijis Bart verschwunden und blieb dort bis zu über eine Stunde lang. Niemand konnte wissen, ob Flight sich gerade dort befand oder nicht. Am Tag der Einweihung des Shuka Vana sei er plötzlich verstorben. Sri Swamiji habe viele Tränen für ihn vergossen, und für Ihn sei der kleine Flight ein Yogi gewesen. Sri Swamiji vollzog sogar auch das Beerdigungsritual im Shuka Vana für ihn.Während Er über Flight sprach, kamen Sri Swamiji wiederum die Tränen. Sri Balaswami sprach dann dazu, dass Sri Swamiji nicht bei dem Tod Seiner Eltern geweint habe, sondern lediglich philosophische Gedanken hatte. Aber bei Flight sei Er emotional sehr mitgenommen worden. Er solle versprechen, zukünftig keine Tränen mehr darüber zu vergießen. Dieses tat Sri Swamiji dann auch zuversichtlich!…Es wurde dann zunächst ein kurzes Video über das bevorstehende Konzert im Opera House in Sydney gezeigt und danach ein Video über Flight und Sri Swamijis viele Interaktionen mit ihm, untermalt mit sehr gefühlvollen Mollklängen. Der Abend endete später als sonst ca. 21.15 Uhr.
Am 2. Oktober (Devi: Chandi & Shakti Duri) kamen 2 Tage zusammen, weshalb auch 2 Göttinnen gleichzeitig rituell verehrt wurden. Außerdem erinnerte Sri Swamiji an den Geburtstag Seiner Mutter, Sri Jayalaskshmi Mata, der genau am Ashtami-Tag eines Navaratri-Festes gefeiert werden sollte. Außerdem fand etwas später am Sapta Svara Tempel in der Nada Mantapam das Kalyanam an den Idolen Seiner Eltern statt. Weiterhin startete bereits vor 7 Uhr morgens die äußerst kräftige und reinigende Chandi-Homa (das wohl intensievste Homa des Jahres im Ashram), an dem unglaublich viele Sevakartas teilnahmen – sicherlich mehr als 500 – 600. Sri Swamiji kam mit der Prozession relativ spät in die Nada Mantapam. Gleich nach der Kumari Puja vollzog Er das Purnahuti der Chandi Homa mit mehreren Opferutensilien und hielt eine Rede, die leider nicht übersetzt wurde. Danach erhielten die vielen Homa-Sevakartas das Prasadam einzeln aus Seinen Händen, was eine geraume Zeit dauerte. Anschließend zelebrierte Er recht schnell die Avarana Puja. Und Er saß zum Schluss noch sehr lange am Altar um ein großes – vermutlich Saligrama – Objekt (es hatte in etwa die Form eines Sri Chakra) zu waschen, abzutrocknen und mit Sandel-/Tumericpaste und auch Kumkuma einzureiben an einen zentralen Platz auf den Altar zu stellen…Am Nachmittag nach dem Dolotsavam wirkte Sri Swamiji auf dem Silberthron sitzend unglaublich sanft, zerbrechlich, friedlich und so gar nicht von dieser Welt zu sein. Bei der Veröffentlichung von meheren CDs während Er noch dort saß, schaute Er Sich längere Zeit diese in Seiner Hand an und fingerte sehr langsam an ihnen herum, als ob Er sie gar nicht richtig wahrnehmen würde. Erst als Prasadi zu Ihm kam und Ihn einige Male ansprach, reagierte Er schließlich und gab verschiedene Instruktionen evtl. zu Veränderungen auf dem CD-Cover etc…Am Abend sprach Sri Swamiji über die Inkarnation von Mahalakshmi, wie sie die kombinierten Kräfte von vielen Gottheiten erhielt, um den überaus mächtigen Dämonen Mahishasura zu bekämpfen, der die Welt und alle Gottheiten besiegt hatte und über alle regierte. Es entstand ein langer Kampf, in dem schließlich Mutter Gottes den Dämonen unter ihren Füßen zermalmte und die Welt und Götter so von ihm befreite. In dem Zusammenhang mahnte Sri Swamiji, dass die Devotees Ihn nicht fragen sollten, ob Er Seine Füße auf ihren Kopf stelle. Ihr solltet mit Eurem Kopf/Sahasrara Meine Füße (beim Ashtanga oder Shashtanga Namaskar) berühren und nicht Ich Euren Kopf. Ihr könnt sowas nicht erwarten. Das seien finale Segnungen, für die man normalerweise noch nicht vorbereitet ist. Auch solltet Ihr nicht erwarten, dass Ich Euch mit der Hand auf dem Kopf oder am Körper berühre, oder fragen, ob Ihr Swamiji berühren könntet. Legt lediglich Blumen auf die Füße von Swamiji…Zum Schluss des Abends hin deckte Sri Swamiji noch das Geheimnis des Geschenks, dass Er uns Devotees machen wollte, auf. Ihm wurden einige Querflöten gebracht, und Sri Swamiji erklärte dann ihre Herkunft, ihre besondere Bauart und wie man sie spiele etc. Zunächst spielte Er auf einer 6löchrigen Bambusflöte einige Weisen. Er hatte erst vor wenigen Monaten angefangen, sich intensiver mit dem Flötenspiel zu beschäftigen, spielte aber wunderschöne Weisen auf der Flöte. Nach ein wenig Warmspielen, wechselte Sri Swamiji sogar ab und zu die Oktaven. Und es war einfach wunderbar, Ihm da zuhören zu können. Später spielte Er noch kurz auf anderen einige kürzere Stücke sowie auch auf einer italienischen transparenten Querflöte mit bunten Farbeinschlüssen, die laut Seiner Information recht schwierig zu spielen ist – eigentlich nur für Profis. Er verkündete, dass Er Sein gesamtes Flötenspiel für den Abend Sri Jayalakshmi Mata widme. Dr, Phani, der ebenfalls Querflöte spielt, sagte mir, dass Sri Swamiji Sein Spiel nicht von Notenskalen etc. lerne, sondern dass Er nach anfänglichen kleineren Anleitungen von Flötisten Selbst alles herausgefunden und ausprobiert habe. Die Weisen, die Er spielt waren wohl alle selbst komponiert…
Am 3. Otober (Devi: Rajarajeshvari) fand erst einmal früh das Freitag-Abhishekam im Datta Venkateshvara Tempel statt. Sri Swamiji kam wiederum etwas später gegen 9.30 Uhr in der Devi-Prozession in die Nada Mantapam. Zunächst wurde die Kumari Puja zelebriert und die Sri Chakra Puja. Dann wurden die Gewächse unter den Kokosnüssen in den Kalashas am Devi-Altar herausgenommen und Sri Devi offeriert. Später sprach Sri Swamiji und sagte u.a., dass Er die Devotees, die trotz aller Schwierigkeiten und Hindernissen aus Liebe zu Ihm oder für die Mutter Gottes zum Navaratri-Fest in den Mysore Ashram gekommen seien, segne mit spirituellem Wissen, Gesundheit und Wohlstand und dem Yoga, Seva für Ihn zu verrichten. Dann sagte Er, dass Er vermutlich nur noch 3 Jahre bis zu Seinem 75. Geburtstag das Navaratri-Fest in der Form wie bisher ausführen werde, und die Devotees sollten versuchen, zu diesen Anlässen in den Mysore Ashram zu kommen. Anschließend werde Navaratri im Ashram wahrscheinlich weniger umfangreich zelebriert werden und vielleicht auch an anderen Orten ….Die Lebensenergie sei überall im Körper, selbst in den Haarspitzen zugegen. Und nur einen kleinen Teil irgendwo am Körpers zu verlieren, sei schon ein größerer Verlust. Dann sprach Er von dem Beispiel eines alten Devotees, der selbst noch mit 91 Jahren sich gute Gesundheit von Sri Swamiji bei einem Darshan wünschte, um die Verheiratung seines Enkels noch miterleben zu können. Sri Swamiji sagte, dass dieser Mann nichts verstanden hatte. Er hatte wohl immer geschlafen, wenn Sri Swamiji Seine Diskurs hielt. Solche Devotees könnten oft wiedergeben, was es an einem bestimmten Tag im Ashram zu essen gab, aber nicht Swamijis Instruktionen an uns. Sie können genau sagen, wann sie mal ungerecht im Ashram behandelt worden waren und wer Fehler wann gemacht hat von den Devotees, aber nicht, wann sie selbst einmal etwas falsch gemacht haben. Man sollte zu solchen Leuten nicht einmal sprechen, da ihre Sünden sonst an uns haften würden….Zu Sri Ramas und Sri Krishnas Zeiten gab es viele Devotees, die die gute Gelegenheit hatten, mit ihnen eine Zeitlang zusammen sein zu können. Ihr (die hier mit Swamiji einige Zeit zusammen seid) seid genauso gesegnet wie diese!.. Wenn man dem Guru vertraue, müsse man alles akzeptieren, was der Guru tut oder sagt als richtig. Falls Er einen Büffel als Gott bezeichne, sollte man ohne das infrage zu stellen, sich vor dem Büffel verbeugen. Er sagte, dass die ausländischen Devotees die Sprache nicht verstünden, trotzdem aber in den Ashram kämen und an allem Teil nehmen und lange Zeit die Rituale verfolgen und vor Sri Swamiji für viele Stunden einfach nur sitzen. Sie erhielten Seine Segnungen…Bei dem abendlichen Diskurs sagte Sri Swamiji u.a., dass echtes Leiden nicht das ist von Unfällen oder Krankheiten oder sogar der Erfahrung des Todes, sondern die Wurzelunwissenheit im Herzen zu haben! Ihr mögt fragen, was spirituelles Wissen ist. Das eigene Selbst zu kennen ist spirituelles Wissen (Jnana)!!!Wir sollten möglichst beim Essen auf Knoblauch und Zwiebeln verzichten, da sie rajasisch/tamasisch wirkten auf den Körper und Geist. Knoblauch soll viele Krankheiten heilen können – das ist aber nicht Swamijis Meinung. Auch andere scharfe Gerichte und Essenzusätze sollten nicht konsumiert werden. Weiterhin sei Reinlichkeit in der Wohnung und unseres Körpers essentiell für spirituelles Wohlbefinden. Und man sollte nur eine begrenzte Anzahl von Dingen, die man wirklich brauche, für den Haushalt anschaffen…Herr Pavan Neti aus den USA stellte an dem Abend die weiter entwickelte Internetseite www.dattapeetham.org vor, die er bereits zu Sri Swamijis Geburtstagsfest präsentiert hatte. Dort gibt es eine Vielzahl von Verbindungen zu anderen Webseiten, sehr viele Bhajantexte von Sri Swamiji in verschiedenen Sprachen, Fotos von Sri Swamiji etc. etc.
Am 4. Oktober fand morgens neben der Sri Chakra Puja auch die Shanti Homa in der Nada Mantapam statt, die die aufgewühlten Energien des Kampfes von Sri Devi gegen die dunklen Mächte besänftigen soll. Sri Swamiji ließ nach der Sri Chakra Puja Vishwanatha Shastri, den Sohn des bekannten Ashramgelehrten Kuppa Krishna Murthy zu verschiedenen Fragen vor dem Publikum sprechen. (Dieser hatte vor einiger Zeit eine längere Ausbildung als Priester und Vedagelehrter –speziell im Fachgebiet Vedanta – absolviert und soll nun die Veda Pata Shala (Vedaschule) im Ashram leiten.) Vishwanatha Shastri sprach vor allem über spirituelle Unwissenheit und wie diese durch spirituelles Wissen überwunden werden kann. Seine Antworten sind unter www.dattavani.org nachzulesen. Sri Swamiji lobte ihn nach der kurzen Rede, kritisierte aber auch, dass es ein wenig besser hätte sein können (er kann nicht nur loben, da man sonst keine Anstrngungen mehr macht, sich zu verbessern und ein mehr Ego entwickelt). Viele Devotees wären nicht interessiert, wie sie sich das Licht des spirituelles Wissens aneignen könnten. Sie wollen eher ihre Dunkelheit der Unwissenheit loswerden. Später sprach Sri Swamiji über den interessanten Aspekt, dass Karma nie rein sei. Es werde lediglich verrichtet, um reif zu werden. Karma ist nie abgeschlossen. Keine Kreatur ist von dem Ausführen von Karma befreit, sondern muss Handlungen ausführen, die auch natürlicherweise zu Karma führen. Nur wenn man die Erleuchtung erlangt hat, sei das eigene Karma vollendet. Alle Handlungen desjenigen werden zwar weiterhin Karma erzeugen, die sich aber lediglich auf der körperlichen Ebene auswirken, ihn aber innerlich nicht belasten werden. Durch das Ausführen guter Handlungen, werde gutes Karma erzeugt, und man kann zu höheren und höchsten Ebenen der Existenz empor kommen. Aber man wird früher oder später wieder von dort herunter fallen, wenn man nicht gleichzeitig auch Jnana erlangt hat… Man sollte nicht denken, dass der Guru zu beschäftigt sei, um uns zu sehen. Das ist nicht so. Auf die gleiche Weise wie unsere Lebensenergie immer da ist und uns wie beobachte, genauso beobachte uns auch unser Guru (auf einer subtilen Ebene)… Wir hätten nichts (was physisch wirklich uns gehört). Entwickelt Hingabe. Hingabe sei permanent und könne von anderen nicht fortgenommen werden. Betet, dass andere, die uns verletzt haben, mit einem guten Herzen gesegnet werden. Denkt nicht schlecht von anderen. Gott wird entscheiden, was gerecht und fair ist…
Am gleichen Abend gab es eine kleine Theateraufführung von Mireille aus Frankreich, deren beiden Kinder die Protagonisten auf der Nada Mantapam-Bühne waren und während ihres Schauspiels Sri Swamijis gesamtes Shata Shloki Ramayana chanteten. Sie hatten sich dafür auch passende Verkleidungen ausgesucht und spielten so, dass das gesamte Publikum begeistert war. Später konnten sie auch zu Sri Swamiji kommen und wurden von Ihm sogar fest an Seine Seiten gedrückt. Natürlich lobte Sri Swamiji sie in Seiner anschließenden Rede und nahm die Auffürhung zum Anlass, vor allem die indischen Eltern zum Lehren von Sri Swamijis Gebeten etc. ihrer Kinder zu bewegen…
Am 5. Oktober fand am Abend das letzte Ereignis des diesjährigen Navaratri-Fest statt: Sri Swamiji wurden auf einer blumengeschmückten großen Schaukel in der Nada Mantapam von Devotees Blumen zu Seinen Füßen gestreut. Sein Haupt wurde mit einer Blumenkrone verziert. Sri Swamiji strahlte überaus stark Seine natürliche Glückseeligkeit aus, während Er dort sass – ein wundervoller Anblick für uns Devotees! Anschließend sprach Er noch zu uns Devotees, was leider nicht übersetzt werden konnte, aber unter www.dattavani.org nachgelesen werden kann. Er sagte sinngemäß, dass er sehr schätze, wenn Devotees nicht nach persönlicher Aufmerksamkeit von Ihm fragten. Wenn man als Devotee Ihn sehe, sei das ausreichend. Swamiji müsse Euch nicht (in einem separaten Darshan) sehen/treffen. Was sollte Ich auch mit den Devotees besprechen? Wie die Wandfarbe in Ihrer Wohnung sei? Einige Langzeit-Devotees würden aufgebracht oder ärgerlich mit Swamiji werden, wenn sie keine persönliche Aufmerksamkeit von Ihm erhielten. Das zu sehen verletzte Ihn. Sie hätten in den ganzen Jahren der Gefolgschaft nichts gelernt! Sie hätten keine Ahnung von Seiner Glorie und Seiner Kraft/Macht…
Mit dieser Veranstaltung endete das diesjährige ereignisreiche Navaratri-Fest im Mysore Ashram.
Sri Guru Datta – Pingala