Sri Swamiji war nach dem Ganapati Chaturti-Fest in Vijayawada Anfang September für die Zeit bis zum Navaratri-Fest in den Mysore Ashram gekommen. Lediglich für 2 Tage war Er kurz zu dem bekannten Mookambika Tempel in Kollur, Nord-Karnataka gefahren und hatte anschließend auf dem Rückweg noch einen kurzen Aufenthalt in einem Aghora Tempel (einer wilden/grimmigen Form Shivas) gehabt. Der Mookambika Tempel gilt als einer der 18 Shakti Peethas Indiens, die besonders wichtig sind für die Devi-Verehrung. (Der Chamundi Tempel gehört ebenfalls zu einem der 18 Shakti Peethas).

Erfreulicherweise konnte Sri Swamijis Gesundheitszustand als durchweg stabil bezeichnet werden, abgesehen von einem manchmal leicht rauhem Hals mit belegter Stimme.
2 Wochen vor dem Navaratri-Fest hatte Sri Swamiji Seine Sonntag nachmittag-Bhajans und –Diskurse auf Samstag abend umgelegt und am Sonntag abend stattdessen uns Devotees die Möglichkeit gegeben, Ihm in der Prayer Hall spirituelle Fragen von allgemeiner Bedeutung stellen zu dürfen, die Er dann vor den versammelten Devotees beantwortete. Von dieser ersten Veranstaltung in der Prayer Hall, die vor allem in der Kannada-Sprache abgehalten wurde, wollte eine Devotee eine schriftliche Zusammenfassung in Englisch anfertigen, was dann leider doch nicht geschehen war. Bei der nächsten Frage- und Antwortveranstaltung am 4. Oktober wurde der Inhalt teilweise übersetzt über die Simultan-Übersetzungsanlage und kann auch unter www.dattavani.org nachgelesen werden (dort auf Teachings, dann Datta Vaakya anklicken und das Datum aussuchen). Bemerkenswert war in diesem Zusammenhang, wie ausführlich/weitschweifig einige Devotees ihre Fragen/Anliegen formulierten, was jeweils von Sri Swamiji mit viel Geduld akzeptiert wurde.

Weiterhin startete Sri Swamiji Sonntag morgens wieder nach einer mehrwöchigen Pause das Tulabharam (Aufwiegen Seines Körpergewichts mit Reis und anderen Nahrungsmitteln) in der Prayer Hall nach der Sri Chakra Puja und den sonntäglichen Einzel-Darshans für die Devotees. Dieses fand auf einer großen blumengeschmückten Waage im Beisein aller Devotees statt. Man konnte sich an dem Ereignis beteiligen und separat buchen. Die Teilnehmer/Sponsoren erhielten die Möglichkeit, mit Sri Swamiji ein Foto aufnehmen zu lassen und mit Ihm ein paar Worte zu wechseln. Eine alte Devotee aus London, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters und Gesundheitszustandes wohl nicht noch einmal in den Mysore Ashram kommen kann, konnte Ihn sogar mit Seiner Erlaubnis kurz umarmen, während Sri Swamiji auf der Waagenplattform saß.

Da Sri Balaswami bis Anfang Oktober wegen seiner Chaturmasya Deeksha in Hyderabad nicht im Mysore Aschram war, zelebrierte Sri Swamiji für ca 4 Wochen fast jeden Morgen die Sri Chakra Puja in der Prayer Hall. Teilweise führte Er die einzelenen Rituale so ausführlich aus wie noch vor 10 Jahren, als Er morgens noch regelmäßig die Sri Chakra Puja Selbst zelebrierte, zeitweise waren es aber auch nur kurze Aratis am Sri Devi-Altar in der Prayer Hall. Ab und zu lud Er uns Devotees nach der Sri Chakra Puja zu Seinem Darshan in den Shuka Vana (riesiges Vogelgehege im Aschram) ein, wo Er vermutlich am Morgen bereits einige Zeit mit den Vögeln verbracht hatte.
Als dann mehr Devotees aus Indien und dem Ausland kurz vor dem Navaratri-Fest im Ashram anwesend waren, gab Er fast jeden Morgen Einzel-Darshan am Darshan-Fenster in der Prayer Hall.

Am Navaratri-Vortag, dem 12.10.15 war der Hauptanreisetag für die ausländischen Devotees. Die Schweizer Devotees, die mit 25 Teilnehmern die mit Abstand größte Gruppierung aus dem europäschen Raum darstellten, hatten für diesen Nachmittag einen separaten Darshan-Termin mit Sri Swamiji vereinbart, der von allen als sehr intensiv und schön empfunden wurde. Dabei konnten sie Sri Swamiji zu einer Zusage zu einem Schweizbesuch und ein Maunaseminar sowie das Abhalten eines Konzertes bewegen. Die Veranstaltungen mit Ihm werden voraussichtlich vom 25. – 29. Juni 2016 in Flüeli Ranft stattfinden. Wer mithelfen möchte für die Vorbereitungen von Sri Swamijis Besuch, kann sich bei Shabari oder Nahusha melden.

Einige der bereits angereisten deutschen Devotees konnten bei einem anschließendem separaten Treffen mit Sri Swamiji in der Meditationspyramide (Dhyana Sumeru) Ihm den vor kurzem im Aschram eingetroffenen Klangstein aus Deutschland überreichen. Sri Swamiji hatte bei dieser Gelegenheit natürlich den Klangstein auch direkt einmal ausprobiert und ihm einige klangvolle Töne entlockt. Der wunderschöne dunkelfarbige große Stein, der wie ein hochpolierter Lingam aussieht, ist derzeit (noch) in der Meditationspyramide zu bewundern.

Am gleichen Nachmittag hatte Pingala ein Informationstreffen für vor allem neue Devotees in dem Pavilion des Bharadwaja Kuteera-Dachs organisiert, um Informationen rund um das Navaratri-Fest zu geben. Gleich anschließend wurde am gleichen Ort das erste Bhajan-Training für Angels (Devotees aus dem Ausland) von Sheetal Persad aus Canada durchgeführt, die die nächsten Tage in die späten Abendstunden in die Nada Mantapam verlegt wurden.

Weiterhin fand die Vastram-Ausgabe in der Präsenz von Sri Swamiji und Sri Balaswami an die Brahmanen und Priester in der Nada Mantapam statt, die vor allem die Rituale ausführten, aber u.a. auch an das Küchenpersonal und Mitglieder des Video-Teams. Sri Balaswami sprach zu dieser Gelegenheit einige einführende Worte und erläuterte, dass die Vastram-Diksha den teilnehmenden Brahmanen vor allem zur eigenen Reinigung dienten. Die Teilnehmer müssen während des Navaratri-Festes einige Restriktionen befolgen wie beispielsweise das Fasten tagsüber während der Ritualdauer etc. Sri Swamiji brauche keine Diksha auf Sich zu nehmen, da Er ja bereits völlig rein sei (andererseits hält vor allem Sri Swamiji die Restriktionen für diese Diksha und noch weitere für Sich selbst ein, ohne offiziell daran teilzunehmen). Prasadi, Sri Swamijis Assistent fasste Sri Balaswamis Rede zum Verständnis von uns ausländischen Devotees auf Englisch zusammen.

Zu dem diesjährigen Navaratri-Fest waren dieses Jahr fast 160 Devotees aus dem Ausland erschienen. Das war seit mindestens 10 Jahren die höchste Zahl an Devotees zu einem Navaratri-Fest aus dem Ausland, obwohl aus Russland nur 5 und Malaysia nur 6 gekommen waren (üblicherweise sind es aus diesen Ländern je ca. 10 Devotees mehr)Neben den relativ vielen Schweizer Devotees waren viele kleinere Gruppierungen aus verschiedenen europäischen Ländern erschienen: aus Deutschland 9, aus Dänemark 5, aus Frankreich 6, aus England 9, aus Trinidad 7. Insgesamt waren viele neue Devotees darunter, die das erste oder vielleicht bereits zweite Mal in den Mysore Aschram gekommen waren. Die größte Gruppierung kam wieder einmal aus den USA mit 41 Devotees – darunter vor allem NRI. Aber auch viele NRI waren aus den verschiedensten anderen Ländern wie den Vereinigten Emiraten, Oman, Quatar, Australien, Neuseeland, Singapur, Südafrika und selbst Vietnam erschienen. Aber es waren bereits auch viele indische Devotees von den ersten Navaratri-Tagen an in den Ashram gekommen, viel mehr als noch in den letzten Jahren.

Es gab wieder Datta Kriya Yoga-Kurse, an denen viele der westlichen Devotees teilnahmen. Weiterhin gab es eine Reihe von Wettbewerben wie das Schreiben des Sri Mata-Namens, künstlerische Bildgestaltungen mit dem Namen „Sri Mata“, Sri Lalita Sahasranama-Chanten etc. Auch sollten alle Devotees wie die Jahre zuvor den göttlichen Namen Sri Devis ständig chanten. Wir Devotees sollten uns ständig mit dem Thema des Navaratri-Festes beschäftigen, innerlich und auch durch äußerliche Aktivitäten. Durch die fortwährende Konzentration auf Sie kann man eher die Gnade Sri Devis erfahren, vor allem bei einem solch großartigen Fest wie Navaratri es ist. Die Länge des Festes und auch die ständig zunehmende Energie spielen sicherlich dabei eine große Rolle.

Zu unserer aller Freude gestaltete Sri Swamiji die Navaratri-Rituale und alles andere um diese herum wie bereits die Jahre zuvor. An dem ersten Navaratri-Tag kündigte Sri Swamiji bei den Abend-Diskursen allerdings wieder einmal an, dass Er diese ausführliche Art der Rituale nur noch 2 weitere Jahre (also einschließlich Navaratri 2017) durchführen werde. Es werde zwar wohl immer Navaratri im Mysore Ashram zelebriert werden, aber eben nicht mehr auf diese grandiose Art und Weise. Weiterhin sagte Er, dass Er das Navaratri-Fest als ein Experiment mache und die Wirkung der Navaratri-Rituale noch bis hinein in die nächsten Yugas zu spüren sein werden (es gibt in einer Zeitepoche 4 Yugas, die nach den meisten hinduistischen Quellen jeweils zwischen mehr als 400 000 und mehr als 1 700 000 Jahren andauern)!!! Prasadi hatte an dem Nachmittag bereits verkündet, dass Sri Swamiji die Navaratri-Rituale nun seit 49 Jahren ohne Unterbrechung durchführe (Nächstes Jahr zum Golden Jubilee des Mysore Aschrams [50 jähriges Bestehen des Mysore Aschrams] wird es dann auch das 50. Navaratri-Fest sein. Sri Swamiji soll bei Seinen Diskursen während dem Navaratri-Fest auch gesagt haben, dass Er Navaratri-Rituale seit 1961 zelebriere. Im Mysore Asham hatte Er vermutlich kurz nachdem Er 1966 in Sri Shailam mit der allgegenwärtigen und alldurchdringenden göttlichen Präsenz und Macht eins geworden war [Einswerdung mit Shakti Mata, AHAMGRAHOPASANA – I AM THE INFINITE] , mit den Navaratri-Ritualen begonnen.). Am ersten Tag kam Er auch gar nicht einmal spät von Seinem Guru Nilayam in die Prayer Hall, um nach dem Darshan bei der an dem Tag verehrten Kuh (Kuh-Puja wird jeden Morgen vor der Sri Chakra Puja von einigen Priestern draußen vor der Prayer Hall veranstaltet und kann von Devotees gesponsort werden) und dem Dattatreya Tempel in der Prayer Hall mit der Prozession in die Prayer Hall. Er wurde während der Prozession in einem Devi-Ratha (mit Blumen verzierter Wagen, der von vielen Devotees an Seilen vorwärtsbewegt wird) gefahren, begleitet von Sri Balaswami. Vor dem Wagen liefen jeden Morgen 2 Reihen von indischen Frauen in Saris mit der gleichen Farbe (rot, grün etc. je nach der verehrten Göttin) und eine Gruppe von Musikern und Tänzern aus Ortschaften bei Srikakulam, Nord-Andrah Pradesh, die währenddessen in durchdringender Weise einige von Sri Swamijis Devi-Bhajans intonierten und dazu tanzten.

In der Nada Mantapam angekommen zelebrierte Er zunächst die Kumari Puja (ca. 20 vorpubertäre Mädchen im Alter zwischen 1 u. ca. 14 Jahren, die dort auf Stühlen sitzen und bei dem Ritual wie leibhaftige Devis verehrt werden). Danach ging Er weiter zur Bühne und nahm am Devi-Altar Platz, wo Er bald die Sri Chakra Puja ausführte. Erst danach begann Er mit den elaborierten rituellen Vorbereitungen für die Avarana-Pujas. Auch wurden die Rituale wieder von bekannten Musikern musikalisch unterstützt, deren Aufführungen auch zur Konzentration der Devotees auf die Rituale beitragen.

Sri Swamiji beendete die Avarana Pujas bereits am Morgen, um dann nach dem Annarchana (Opferung eines Reisgerichts und verschiedener Stoffdreiecke etc.), dem Verlesen des Lalita Trishati Nama und der Devi-Homa den geopferten Reis an die Devotees zu geben. Die Avarana Pujas zelebrierte Er so, dass für das erste Chakra noch alle 9 Runden um den Devi-Altar von Ihm absolviert wurden, während Er die aufgestellten Kokosnuss-Kalashas (Behälter/Töpfe) und den darin enthaltenen Pflanzenkeimen rituell verehrte. Bei dem 2. Chakra schritt Er 8 Runden um den Devi-Altar. Bei dem 3. Chakra nur noch 7 Runden usw. bis Er lediglich noch eine Runde bei dem 9. Chakra um den Devi-Altar drehte. Anschließend gab es eine kurze Mittagspause, bei der man das Reis-Prasadam zu sich nehmen und etwas ruhen konnte, bevor es ca. 1/2 Stunde später bereits mit Devi-Bhajans durch die Ashram Bhajangruppe weiterging (Bei den diesjährigen Navaratri-Festlichkeiten wurden die Pausen durchweg sehr kurz gehalten, da Sri Swamiji das Gesamtprogramm früh enden lassen wollte. Dies war sicherlich begründet durch Sein zunehmendes Alter und damit einhergehenden körperlichen Einschränkungen. Man muss sehen, dass das gesamte Navaratri-Programm von früh morgens bis spät abends ausschließlich von Sri Swamiji Selbst ausgeührt wird, mit Ausnahme des einleitenden Chantens des Mangala Aratis durch die Priester).

Am Nachmittag nach den Devi-Bhajans der Aschram Bhajan-Gruppe und den langen Chant-Beitragen durch die Prieser zur Vorbereitung des Mangala Aratis am Devi-Altar, wurde dieses von Sri Swamiji bereits gegen 3.30 Uhr zelebriert. Anschließend vollzog Er das Devi-Dolotsavam an einer blumengeschmückten großen Schaukel, um Sri Devi in Ruhe/Entspannung zu wiegen bzw. auch zu verabschieden bis zu dem nächsten Tag. Erst danach setzte Sich Sri Swamiji auf einen Silberthron in die Mitte der Nada Mantapam-Bühne. Von der Energie der Rituale her war Er nun eins geworden mit der höchsten Devi-Form, nachdem Er bei der Avarana Puja alle 8 Chakren durchstoßen hatte und mit der höchsten Devi (Sri Rajarajeshvari) verschmolzen war. Und wer genau schaute und offen dafür war, konnte dieses erspüren… Manchmal gab es an den nächsten Tagen dann Veröffentlichungen von neuen Büchern oder CDs etc. Danach kam Sri Swamiji zum Bühnenrand, um den vielen Devotees, die die unterstützenden Rituale gebucht hatten, ein spezielles Prasadam zu überreichen und ggfs. auch einige Worte zu wechseln. Die Prasadam-Verteilung dauerte meistens 1 – 2 Stunden. Anschließend gab es eine ganz kurze Pause von nur ca. 10 Minuten, und gleich danach startete Sri Swamijis Begleitgruppe auch schon die Abend- Bhajans, während Sri Swamiji Selbst bereits eine Viertelstunde später dazu kam, was meistens schon zwischen 5.30 Uhr und 6.15 Uhr geschah. Er gab dann zunnächst ein paar einleitende/erklärende Worte zu verschiedenen Themen bzw. spielte die ersten Bhajans. Die Themen der Diskurse bezogen sich meistens auf Geschichten und Erläuterungen zu der jeweiligen Göttin, die an dem Tag verehrt wurde. Die vorher ausgearbeitetenTexte des Diskurses, an denen Sich Sri Swamiji in etwa orientierte, wurden uns Angels vorher ausgehändigt, sodass wir ggfs. die einzelnen Geschichten etc. rund um die betreffende Göttin des Tages nachlesen konnten. Zusätzlich wurden regelmäßig die Kopfhörer der Übersetzungsanlage ausgegeben an die ausländischen und nordindischen Devotees. Sri Swamiji gab aber auch viele sehr wertvolle Hinweise auf die Guru-Schüler-Beziehung, erwünschtes/günstiges Verhalten und geeignete geistige Übungen für die Devotees etc. Zumeist wurden die Abendveranstaltungen mit dem Offerieren von Früchten oder Süßigkeiten der Devotees an der Devi-Schaukel auf der Bühne in der Präsenz von Sri Swamiji und dem Devi-Mangala-Bhajan abgeschlossen. Dabei saß Sri Swamiji immer sehr konzentriert vor dem Devi-Altar und schien Sich ausschließlich auf die Präsenz von Sri Devi zu konzentrieren. Teilweise legte Er dabei auch längere Zeit die Hände wie zum Gebet zusammen, was den Ausdruck von immenser Bhakti bei Sri Swamiji vermuten ließ. Ab und zu sprach Er oder Sri Balaswami dann noch zu uns, um einige wichtige Hinweise für den Abend oder den nächsten Morgen zu geben. Noch vor 20 Uhr wurden üblicherweise die Abendveranstaltungen beendet. Zweimal forderte uns Sri Swamiji auch auf, nach der Abendveranstaltung in der Nada Mantapam zum Datta-Venkateshvara Tempel zu gehen und dort Darshan zu nehmen, bevor man das Abendmahl zu sich nahm.

Am 15.10.15, dem 3. Navaratri-Tag sagte Sri Swamiji u.a. bei Seinem Abenddiskurs, dass wir tief daüber nachdenken sollten, warum wir zu Ihm gekommen seien. Oft wüsste man es nicht oder wäre sich nicht ganz klar daüber. Es sei ein tiefes Sehnen in uns, dass uns zu Ihm gezogen hätte… (kann wiederum bei www.dattavani.org nachgelesen werden). Am Ende Seines Diskurses warnte Sri Swamiji die versammelten Devotees, dass bereits viele der Anwesenden sich eine Erkältungskrankheit zugezogen hätten, und die Ärzte im Aschram-Hospital überaus beschäftigt mit solchen Leuten seien. Wir sollten möglichst nur abgekochtes Wasser trinken und engen Kontakt zu bereits infizierten Devotees meiden etc. Waren bis dahin nur sehr wenige der ausländische Devotees davon betroffen, änderte sich dies allerdings die nächsten Tage, und sicherlich 60 – 70 % der Angels fingen sich zumindest eine leichte Erkältung ein. An diesem Abend erläuterte Prasadi nach den Abend-Bhajans noch, welche Statuen von Gottheiten auf dem Devi-Altar der Nada Mantapam-Bühne angeordnet sind. U.a. befinden sich auf der unteren Ebene rund um Sri Devi gruppiert Ganapati, Skanda (Subramanyam) und andere.. Aber auch auf der vertikalen Ebene sind neben Sri Devi verschiedene kleine Mantapams übereinander geordnet mit Gottheiten darin, die alle eine bestimmte Energie ausdrücken – ganz oben befindet sich wiederum Ganapati.

Immer wieder rief Sri Swamiji auch zur Unterstützung des Shuka Vana auf, die man durch eine Mitgliedschaft tätigen sollte. Der Shuka Vana benötigt mit seinen über 1200 Papageien und anderen exotischen Vögeln viel finanzielle Unterstütung zur Unterhaltung, dem permanenten Ausbau etc.

Am 17.10.15 kam Sri Swamiji zwar ziemlich spät erst morgens gegen 9.30 Uhr von Seinem Guru Nilayam zur Prozession herunter, beendete aber trotzdem alle Avarana Pujas bereits gegen 11.30 Uhr in der Nada Mantapam und um 12.30 Uhr die Devi-Homa mit dem anschließendem Verteilen des Prasadams vom Annarchana.Es wurde dabei verkündet, dass an dem Tag Shuka Maharishis Geburtstag sei, und wir sollten gleich Darshan bei der Statue von Shuka Maharishi im Shuka Vana nehmen und danach das Prasadam einnehmen. Mit dem Geburtstag von Shuka Maharishi wird dann auch der 2. Geburtstag des Shuka Vana im Ashram gefeiert. Bei der anschließenden Pause sollten wir uns nicht in die Räume zurückziehen und schlafen etc. sondern nach einer kurzen Pause sofort in die Nada Mantapam zurückkommen, da Sri Swamiji uns dort die 10 Papageien, die man bei einem Wettbewerb auswählen könnte, vorführen wollte. Als Er uns dann später die Papageien einzeln leibhaftig auf der Bühne vorstellte, kommentierte gleichzeitig die vom Aschram angestellte Vogelärztin vor dem Mikrophon die einzelnen Exemplare in Englisch. Fast alle der vorgeführten Papageien sind in ihrem Bestand gefährdet bzw. kritisch gefährdet. Sri Swamiji nahm sich dabei viel Zeit mit den Papageien und hatte wie immer sichtbar Seine Freude mit ihnen. Er nahm jeden von ihnen auf Seine Hand und Schulter und sprach mit ihnen bzw. liebkoste sie…

Vom 7. Tag an (19.10.15, Sarasvati) waren noch viel indische Devotees und auch NRI hinzu gekommen, und die Nada Mantapam war praktisch voll bis auf ganz wenige Plätze am äußeren Rand. Der Sarasvati-Tag ist unter den indischen Devotees sehr populär, vor allem für die Familien mit Kindern, die zur Unterstützung ihres Lernens Sarasvati verehren sollten. Sie ist die Göttin der Sprache, der Musik und auch des spirituellen Wissens, symbolisiert durch ihren weißen Sari, der ihre Bekleidung ist. Obwohl wegen der vielen Devotees an dem Morgen alles etwas langsamer anlief, beendete Sri Swamiji bereits in den frühen Nachmittagstunden das Mangala Arati und anschließend die Prasadam-Verteilung.

Am 8. Morgen kam Sri Swamiji wie üblich in die Nada Mantapam und zelebrierte die verschiedenen Pujas und Verehrungen. Gegen 10.30 Uhr verließ Er kurz nach der Formung der Tumeric-Pyramiden (Chakras) plötzlich die Bühne. Sri Balaswami führte daraufhin eingeschränkte Rituale für längere Zeit am Devi-Altar aus ohne jedoch mit den Avarana Pujas zu beginnen. Es war zu vernehmen, dass Sri Swamiji während der Rituale plötzlich müde geworden sei und Sich in Seinem Nada Mantapam-Raum ausruhte. Erst ca. ¾ Stunde später erschien Er wieder zurück auf der Bühne und begann dort mit den Avarana Pujas, ohne dass man noch irgendwelche Schwächeerscheinungen bei Ihm sehen konnte. Da es bereits relativ spät war, führte Er lediglich eine Runde pro Chakra-Ebene aus, also (nur) insgesamt 9 Runden. Dadurch war der Ablauf der Rituale wieder in dem zeitlichen Ablauf wie die Tage vorher. Während des Abend-Diskurses sprach Sri Swamiji interessanterweise u.a. über die verschiedenen Qualitäten (Satva, Rajas u. Tamo Guna) von Leuten und wie sich dieses in ihrer Einstellung und im Äußeren zeige. Dabei sagte Er auch, dass redefreudigen Leuten eher zu trauen sei als grummeligen, reservierten/verschwiegenen Leuten. Sie stellten eine solche Mimik zur Schau, dass man meine, sie wüssten alles…(kann wiederum bei www.dattavani.org nachgelesen werden).

Am 9. Tag (21.15, Shakti Durgi) begann früh morgens bereits kurz nach 6 Uhr die Chandi-Homa, die neben der Navaravarana Puja das intensivste/kraftvollste Ritual darstellt. Bei dieser Feuerzeremonie werden die letzten und stärksten Hindernisse verbrannt, die noch auf dem Weg zur Vereinigung mit der höchsten Form Sri Devis vorhanden sind. Neben vielen Devotees aus dem Ausland nahmen auch viele indische Devotees teil, die alle an der roten Kopfbinde zu erkennen waren, die sie während des Rituals trugen. Nach der Sri Chakra Puja gab Sri Swamiji zunächst allen Sevakartas dieses Rituals einen Einzel-Darshan am Darshan-Fenster der Nada Mantapam. Da es so viele Teilnehmer des Rituals gab, dauerte der Darshan mehr als 1 Stunde an. Anschließend startete Sri Swamiji mit den Avarana Pujas und vollführte wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit wiederum lediglich pro Chakraebene 1 Runde und schloss mit der Prasadamverteilung des Annarchana das Morgenprogramm bereits kurz nach 13 Uhr ab.

Am frühen Nachmittag gegen kurz nach 15 Uhr fand der Bhajan-Vortrag der Angels statt, die die Tage vorher regelmäßig 5 – 6 Bhajans einschließlich dem Hanuman Chalisa eingeübt hatten. (Im letzten Jahr hatte es keinen Vortrag von uns Angels gegeben, da viel weniger westliche Devotees gekommen waren und das Interesse daran nicht sehr groß erschienen war…) Während Sri Swamiji bereits am Altar saß und das Mangala Arati vorbereitete, konnten wir unsere Bhajan-Auswahl Sri Swamiji und dem Publikum der Nada Mantapam darbringen. Insgesamt ca. 50 Angels und einige NRI aus 14 Ländern partizipierten und boten eine duchaus kraftvolle und hörenswerte Darbringung ihres Gesangs, unterstützt von Sheetal Persad am Elektropiano und Mahesh (Sri Swamijis Begleitmusiker) an den Tablas. Obwohl Sri Swamiji während der gesamten Zeit mit den Navaratri-Ritualen beschäftigt war und kaum zu uns schaute, ist davon auszugehen, dass Er ganz zufrieden war mit der Darbietung. Gleich anschließend sang eine Auswahl von Sängerinnen der Ashram Bhajan-Gruppe unter der Leitung von Sheetal.
Bei dem Abenddiskurs sagte Sri Swamiji u.a. dass wir unsere körperlichen Schwächen und Schmerzen vergessen bzw. sie gar nicht erst in unser System lassen sollten. Man sollte der Boss gegenüber seines Körpers sein (und sich seinen Schwächen und Schmerzen nicht hilflos ausgeliefert fühlen.) Er habe Devotees, die durch ihre Hingabe an Ihn ihre Schmerzen und Gebrechen vergessen würden. Dieses sei sehr wünschenswert. „Werft die Schmerzen aus Eurem Geist und Körper!“ Weiterhin sagte Er, dass wir niemals Seine Aufmerksamkeit einfordern sollten und dass Er uns Devotees oft nicht anschauen bzw. äußerlich ignorieren würde. Dies täte Er mit Absicht, um uns zu trainieren, auf dass wir (langsam) stärker werden und die Hingabe an Ihn trotzdem aufrecht erhielten. Wir hätten gelernt, sensibel zu sein. Diese Eigenschaft verließe uns nicht so schnell… Auch würden wir darüber lange nachgrübeln, wenn uns jemand kritisiert/verbal verletzt hätte. Vielleicht hatte derjenige, der dies tat, es gar nicht (so) ernst gemeint. Aber wir würden einen großen Berg daraus machen und fingen an, den anderen dafür zu hassen. Man sollte dagegen lachen und fragen, wer da verletzt wurde. Es sind lediglich der Körper, der Geist/Intellekt, die davon betroffen sind. Aber diese seien nicht von uns. Man sollte denjenigen, der einen beleidigt hatte fragen, ob man ihm/ihr helfen könnte, mich noch mehr zu beschimpfen. Aber dazu seien wir nicht in der Lage. Euer großes Ego ist das Problem….Die weitaus größte Anzahl der Devotees, die zu Ihm kämen, würden mit persönlichen Problemen zu Ihm kommen. Lediglich ein Handvoll Seiner Devotees würden lediglich aus reiner Liebe zu Ihm kommen und keinerlei eigennützige Motive haben…

Am 10. Tag (22.10.15, Purnakala Rajarajeshvari) wurde im Mysore Ashram mit dem Vijaydashami-Tag der Höhepunkt und gleichzeitig das Ende des Navaratri-Festes gefeiert. Die letzten Dämonen (im Außen und in uns) waren besiegt worden und es galt noch die abschließenden Rituale zu zelebrieren. Sri Swamiji verehrte nach der Sri Chakra Puja u.a. die um den Devi-Altar gruppierten 9 Kalashas und holte die bereits weit aufgegangenen Pflanzenkeime aus den Wasserkrügen, um sie am Altar Sri Devi darzubringen. Anschließend führte Er eine kurze Verehrung eines Shami-Baumes aus. Ein kleines Exemplar war extra auf die Bühne gebracht worden. Wir Devotees sollten nach Sri Swamijis Anordnung einen Büschel dieses Baumes berühren, es wurden dazu einige Freiwillige Helfer des Sri Datta Human Service (SDHS) im Publikum herumgeschickt mit verschiedenen Büscheln. Es gab dann noch ein Mangala Arati zum letzten Abschluss.

Später wurde das Ergebnis der Papageien-Auswahl durch die Devotees von Sri Swamiji auf der Bühne präsentiert. Der sehr freundlich und intelligente Papagei Varam holte den 1. Platz. Sri Swamiji ließ ihn natürlich zu Sich auf die Bühne bringen und beschäftigte Sich mit ihm ausgiebig, während Er zu dem Publikum sprach. Natürlich wollte Er Varam auch mal zum Sprechen bringen. Aber unser Held schien gar nicht in der Laune zu sein, Sri Swamiji und uns mit seinen Sprechtönen zu begeistern. Er schnäbelte einfach nur die meiste Zeit an Sri Swamijis Bart und turnte auf Seiner Schulter herum. Außer ein paar lauten Krächzern und Sprechansätzen, kam leider nichts von ihm. Auch die vereinten Animationen aus dem Publikum halfen da nichts. Vielleicht war unser Freund auch nur etwas irritiert durch die Umgebung und die vielen Menschen in der Nada Mantapam…?

Am gleichen Abend wurde ein indischer Götterfilm gezeigt über Ashtalakshmi in der Präsenz von Sri Swamiji, der extra für Dattapeetham produziert worden war. Es gab englische Untertitel, wodurch die Verfolgung der Dialoge für die ausländischen Devotees möglich war. Der Abend endete damit relativ spät. Am nächsten Morgen fand mit der Shanti-Homa das allerletzte Ritual des Navaratri-Festes statt, wodurch Frieden und Entspannung nach den ereignisreichen Tagen rituell eingeleitet wurden. Aber erst am nächsten Abend wurde Sri Swamiji noch als leibhaftige Präsenz der göttlichen Mutter auf einer Blumenschaukel mit Blumengirlanden und vielen Blumenblüten zu Seinen Füßen verehrt. Damit endete das diesjährige Navaratri-Fest.

Hier noch ein Ausblick auf die nächsten wichtigen Feste des Mysore Ashrams:

  • Im Mai 2016 wird das Golden Jubilee des Mysore Aschrams (50jähriges Bestehen des Aschrams) groß gefeiert werden. Zu der Planung des besonderen Ereignisses waren alle Vorstandmitglieder der Jnana Bodha Sabhas bereits zu Sri Swamijis 73. Geburtstag (Mai 2015) aufgerufen worden.
  • Anfang Oktober 2016 wird der Mysore Aschram das 50. Navaratri-Fest mit Sri Swamiji und den Devotees feiern.
  • Im Mai 2017 wird das Diamond Jubilee des Mysore Aschrams stattfinden. Sri Swamiji wird dann 75 Jahre alt werden. Es soll ein sehr großes Fest werden.
  • Ende September wird Sri Swamiji nach Seinen bisherigen Ankündigungen das letzte Navaratri-Fest in der bisherigen Form mit den Devotees feiern. Die dieses noch einmal erleben möchten, sollten versuchen, dabei zu sein.

Sri Guru Datta – Pingala