Sri Swamiji feierte dieses Jahr Ganapati Chaturti am 5. September ausnahmsweise mal nicht im Vijayawada Aschram wie fast alle Jahre zuvor, sondern blieb dafür im Mysore Aschram. Vermutlich wollte Er sich noch etwas ausruhen vor Seiner Abreise nach London, wo wenige Tage später der neue Hanuman Tempel eingeweiht werden sollte. Nach der Tempeleinweihung kam Er aber nicht wieder nach Mysore zurück sondern blieb noch einige Tage in UK, bevor Er direkt anschließend nach China weiter reiste, wo das erste Seiner Konzerte am 24.09.16 stattfinden sollte. Eine Reihe von Devotees aus Mitteleuropa flogen nach Dalian, China, wo sie das große Ereignis mit Sri Swamiji live miterleben konnten.

Am 26.9.16 kam Sri Balaswami wieder in den Mysore Ashram zurück. Er hatte nach Seiner Chaturmasya Deeksha im Mysore Ashram über 2 ½ Monate verbracht, wo er sehr intensive Rituale und Diskurse zu verschiedenen spirituellen Schriften gegeben hatte. Er war danach für ca. 2 ½ Wochen durch Andrah Pradesh/Telagana gereist.
Sri Swamiji erschien am 27.9.16 am Haupteingang der Prayer Hall, wo bereits viele der angereisten Devotees erwartungsvoll Seine Ankunft erwarteten. Er ging auch direkt in Richtung Seines Guru Nilayams und gab dabei den Devotees freudig lächelnd kurzen Darshan. Im Vorbeigehen begrüsste Er noch eine ganze Reihe von Devotees und tauschte einige wenige Worte mit ihnen aus, bevor Er den Interviewraum und gleich anschließend den Gang zum Guru Nilayam betrat. Sri Swamiji wirkte dabei eigentlich gar nicht müde oder eilig (obwohl Er sicherlich müde war). Am gleichen Abend kam Sri Swamiji auch schon wieder wenige Stunden später in die Prayer Hall für das offizielle Svagatam (Willkommensfeierlichkeit). Es waren natürlich viele Devotees gekommen, und wir konnten an Sri Swamiji nahe vorbeigehen und Seinen Darshan erhalten. Viele überreichten Münzgirlanden, die zu anderen Darshan-Anlässen schon gar nicht mehr ausgegeben werden. Einige Devotees überreichten individuelle Geschenke an Ihn. Sri Swamiji schien gut gelaunt zu sein, schwieg aber meistens und sprach nur mit wenigen Devotees. Anschliessend berichtete Prasadi offiziell vor dem Mikrofon von Sri Swamijis Tempeleinweihung in London und dem Konzert in Dalian, China. Gleich nach dem Darshan saß Sri Swamiji nur noch eine kurze Weile schweigend auf Seinem Sitz und schaute freundlich auf uns Devotees, um dann wieder in Sein Guru Nilayam zurückzugehen ohne Seinerseits zu uns gesprochen zu haben (woran man erkennen konnte, wie müde Er doch gewesen war).

An den beiden folgenden Tagen gab Sri Swamiji immer nur kurze Darshans vom Vishnu Darshan-Balkon sowohl morgens nach der Sri Chakra Puja und abends während der Bhajans. Er ruhte Sich vermutlich noch von der langen Auslandsreise aus, um dann erfrischter die Navaratri-Feierlichkeiten begehen zu können.

Am 30. September sprach Er morgens nach der Sri Chakra Puja noch eindringlicher zu den bereits angereisten Devotees: Wir sollten im Ashram während der nächsten Tage kein Essen wegwerfen. Man solle sich lediglich kleine Portionen holen und ggfs. noch einmal kleine nachholen. Der Ashram habe für die Feste bisher immer viele Reisspenden von Devotees vor allem aus Andrah Pradesh erhalten, was dieses Mal nicht der Fall sei. Der Ashram musste erheblich viel Geld in den Erwerb von Reis und andere Nahrungsmittel stecken. Sollten Devotees ihre Essensreste in die Abfallkübel werfen, würde Er persönlich diese Essensreste essen….. Er rief uns Devotees auf, besonders für das Annadanam der nächsten Tage zu sponsorn. Es liefen denn auch später freiwillige Helfer durch den Ashram mit Handplakaten, kein Essen fortzuwerfen… Am Nachmittag des gleichen Tages wurde ein Informationstreffen im Pavilion des Angel Hall-Daches mit den Angels durchgeführt, die noch nicht so oft zu einem Navaratri-Fest gekommen waren und auch weiteren Interessierten. Dabei war u.a. überlegt worden, für das Annadanam zum Navaratri-Fest zu sammeln, um den Ashram bei der Finanzierung der Festtagsspeisen zu unterstützen. Weiterhin wurde auch eine kleine Einführung in die Navaratri-Sevas, die man buchen konnte, gegeben. Am Abend wurden Diksha-Vastrams vor allem an die Priester, aber auch andere Brahmanen aus der Ashram-Küche oder dem Video-Team, von Sri Balaswami vergeben. Sri Swamiji war zu diesem Anlass ebenfall zugegen. Gleich anschließend wurde ein sehr schönes Navaratri-Video in der Nada Mantapam gezeigt, das alle wichtigen Ereignisse und Rituale rund um das Mysore Ashram-Navaratri-Fest in ästhetischer Weise vorführte. Teil des Videos waren auch Sri Swamijis Tripura Bhajans mit Kompositionen über die einzelnen Chakras und Göttinnen, die sehr wirkungsvoll Sri Swamijis Navaratri-Rituale und –ereignisse untermalten.

Zum diesjährigen Navaratri-Fest kamen während der 12 Festtage knapp 200 Gäste aus dem Ausland, um an dem einzigartigen Ereignis teilzunehmen. Das war bisher die weitaus höchste Anzahl von ausländischen Devotees bei einem Navaratri-Fest gewesen. Aus der Schweiz waren 15 Devotees gekommen, aus Deutschland 9 (Viele schweizer und deutsche Devotees waren 3 1/2 Monate vorher bei dem Mouna Seminar in der Schweiz gewesen und/oder sparten sich Finanzmittel und Urlaubszeit für das Diamantene Ashramjubileeum im nächsten Jahr auf und waren deshalb nicht zu Navaratri 2016 in den Ashram gekommen). Aus Holland kamen 4 aus Dänemark 5 Devotees. Aus Japan waren Yoko mit ihrem Ehemann Naohiro erschienen sowie 5 weitere neue japanische Devotees (Sri Swamiji hatte während Seines Besuchs in Japan die Gründung eines Datta Yoga Music Centers angeregt.). Aus Russland kamen 6 Devotees, aus Malaysia 14 und aus Trinidad 20 Devotees (eine kleine und eine größere Reisegruppe). Aus England erschienen lediglich 2 Devotees (wegen der nur kurzzeitig zurückliegenden Einweihung des neuen Hanuman-Tempels in London durch Sri Swamiji). Aus den USA waren dieses Mal über 90 NRI gekommen, teilweise mit ihren Verwandten aus Indien. Weiterhin kamen noch 4 aus den Vereinigten arabischen Emiraten und 3 aus Australien.

Das gesamte Navaratri-Fest verlief überaus harmonsich, und es schien, dass alle angereisten Devotees aus dem Ausland sich wohl bewusst waren über die einzigartige Besonderheit, Schönheit und Kostbarkeit des Festes. Fast alle verbrachten soviel wie möglich die Zeit ihres Aufenthalts bei den Navaratri-Ereignissen und Ritualen von Sri Swamiji durchgeführt. Sri Swamiji führte alle Rituale wiederum in der bisherigen ausführlichen Form aus mit dem Herzstück der Avarana Pujas und Devi-Homas. Abends sang Er für einige Stunden von ihm neu komponierte Devi-Bhajans und gab Diskurse vor allem über das Tripura Rahasya (altindische Schriften zur Devi-Verehrung, die schließlich zur nondualen Philosophie überführen; diese werden Sri Dattatreya zugeschrieben), für allein schon der Teilnahme daran sich ein Aufenthalt im Ashram sehr gelohnt hätte. Daneben gab es 2 hintereinander geschaltete Basis-Kriya Yoga-Kurse und einen Kriya Yoga-Teacher`s Training-Kurs, an denen eine Reihe von ausländischen Devotees teilnahmen. Weiterhin gab es noch Ereignisse wie die frühen Devi-Pujas am Padmavati-Schrein im Venkateshvara-Tempel, Sri Mata-Schreibwettbewerb und einigen weiteren… Sheetal Persad aus Canada hatte versucht, mit einigen von uns Angels spezielle Bhajans einzuüben für einen besonderen Angel-Auftritt in der Nada Mantapam. Aber da die Programme rund um die Rituale so dicht, reichhaltig und langandauernd waren, blieb nur das Bhajan-Training für die späteren Nachtstunden übrig, was für die meisten einfach zu spät war.

Am ersten Morgen,1. Oktober, des Navaratri-Festes (Göttin: Gowri) kam Sri Swamiji relativ früh von Seinem Guru Nilayam in die Prayer Hall, um hier nach einer kurzen Verehrung des Dattatreya-Idols im dortigen Tempel langsam zu dem wartenden Devi-Ratha (blumengeschmückter Wagen mit der jeweiligen Göttin des Tages). In dem Devi-Ratha wurde Er dann –Sri Balaswami neben Sich – von Devotees in Richtung Nada Mantapam gefahren, ein erhabender Anblick, den niemand von uns Devotees missen wollte – die meisten der ausländischen Devotees warteten bereits in der Prayer Hall auf Ihn und liefen noch ein Stück des Weges mit Ihm neben dem Wagen, so weit wie die vielen Devotee-Massen um den Wagen herum dies erlaubten. Vor Ihm spielte eine halbprofessionelle Tänzer- und Musikergruppe aus einem Dorf bei Sri Kakulam Seine Bhajans und tanzte dabei recht anmutig. Weiterhin gab es eine Frauengruppe in speziellen Saris, die Krüge auf dem Kopf mit Kokosnüssen und Devi-Stoffdreiecken trugen. Bei der Nada Mantapam angekommen, schritt Er vor dem Göttin-Idol her in Richtung Kumari Puja-Platz, wo Er die jungen Mädchen wie Göttinnen rituell verehrte und anschließend weiterschritt zur Nada Mantapam-Bühne, wo Er etwas später die Sri Chakra Puja zelebrierte. Anschließend folgte die Avarana Puja, die Sri Swamiji wieder wie die Jahre vorher schweigend und Sich in einem anderen Zustand befindend, ausführte. Dabei wandelt Sri Swamiji langsam mit ausgesprochen meditativen Bewegungen um den Altar. An jedem Morgen spielte während Sri Swamiji´s Pujas eine Musikergruppe entweder klassische karnatische oder Hindustani-Musik. Am ersten Tag umrundete Er noch bei der Verehrung des ersten Chakras neunmal den Devi-Altar, bevor Er mit dem zweiten Chakra begann. Er verringerte die Anzahl der Altarumkreisungen je Chakra weiter, bis Er bei dem obersten Chakra nur noch eine Runde wandelte. Da Sri Swamiji Sich anscheinend viel Zeit bei den Ritualen gelassen hatte, wurde die Avarana Puja erst gegen 13.30 Uhr abgeschlossen. Anschließend führte Er das Devi Homa-Purnahuti aus. Das Annarchana (Offerierung von Reisspeise an Sri Devi) beendete Er erst nach 14.30 Uhr. Anschließend folgte eine kurze Pause, in der die Ashram-Bhajangruppe Devi-Bhajans spielte und sang. Dann folgte das Chanten der Priester, das in längeren Stufen langsam das Mangala Arati einläutete. Wie bereits die Jahre zuvor führte Sri Swamiji das Mangala Arati mit vielen verschiedenen Lichterschwenkern aus und zum Ende hin begleitet von lauten Trommelwirbeln der Priester im Hintergrund und aufsteigenden Rauchschwaden, die der gesamten Szene noch mehr Dramatik verliehen. Nach dem Devi-Dolatsavam (Wiegen der Devi in den Schlaf) setzte Sri Swamiji Sich schließlich auf den Silberthron, um dort schweigend als Göttin Selbst zu sitzen und Sich Seiner Selbst zu erfreuen. Wiederum ein erhabender unvergesslicher Anblick! Schließlich ging Er zu Seinem Stuhl am Bühnenrand, wo Er den vielen Devotees, die Sevas gebucht hatten, persönlichen Darshan gab. Er wechselte dabei manchmal einige Worte, vor allem mit denen, die Er bereits lange nicht mehr gesehen hatte und die gerade neu in den Ashram gekommen waren. Nach der Prasadam-Verteilung gab es lediglich jeden Abend nur ganz kurze Pausen, wo Sich Sri Swamiji kurz in Seinem Raum in der Nada Mantapam ausruhen konnte. Bereits vorher und während der Pause gab Sri Balaswami in seinem Nada Mantapam-Raum hinter der Bühne Darshan auch den Angels, die er meistens selbst auswählte und rufen ließ. Sri Swamijis Musiker setzten daraufhin mit ihrem Instrumentenspiel und Singen ein bis Sri Swamiji wieder auf der Bühne erschien für das Singen Seiner neu komponierten Devi-Bhajans und dem Diskurs. Zwischendurch gab Er viele Kommentare zu den neuen Bhajans und dem jeweiligen Inhalt der Diskurse.

Das Thema von Sri Swamijis Diskurs-Reihe war das Tripura Rahasya, von dem es das Karma Kanda gibt (Beschreibung der rituelle Verehrung von Sri Tripura) und das Jnana Kanda (philosophische Abhandlung zur Erlangung des nondualen Wissens und damit die Befreiung (Moksha)). Es sind die Belehrungen Sri Dattatreyas an Seinen Schüler Parashurama. Während des Navaratri-Festes 2014 hatte Sri Swamiji bereits angefangen, einige Themen aus dem Tripura Rahasya zu referieren. Dieses Mal hatte Er verschiedene Aspekte klar gegliedert herausgesucht, deren Befolgung von uns Schülern zur Befreiung des Kreislaufs von Geburt und Tod führen. Dieses waren hauptächlich Qualitäten, die man sich aneignen sollte, um auf der spirituellen Leiter emporsteigen zu können. Diese Qualtitäten werden vor allem von Sri Swamiji als unabdingbar gesehen. (Sri Swamiji muss dabei sogar gesagt haben, Tripura Rahasya sei Sri Ganapathy Sachchidananda Rahasya!)Und erst mit diesen Basisqualitäten sollte man sich tiefer in ernsthafte Sadhana begeben. Das besondere an diesen Texten war, dass zumindest die ersten Belehrungen der Texte der 10 Abende von Samvartha Avadhuta stammen sollen, dem Parashurama begegnete, bevor er zu Sri Dattatreya ging. Laut der englischen bekannten Übersetzung des Textes hatte Parashurama zunächst von Samvartha Avadhuta verschiedene Äußerungen gehört, die Belehrungen darstellten, die er aber nicht verstand. Daraufhin erst suchte er Sri Dattatreya auf, um sich von Ihm unterweisen zu lassen. Sri Dattatreya empfahl ihm daraufhin, 14 Jahre lang die Göttin Sri Tripura zu verehren, was Parashurama denn auch tat. Erst dann war sein Geist soweit gereinigt und fähig, die Belehrungen Sri Dattatreyas zur Nondualen Wirklichkeit nach und nach zu verstehen. Sri Swamiji ging in Seinen Diskursen soweit wie bisher noch nie mit der Darlegung der Nondualen Wirklichkeit, die eingebettet ist in die Verehrung Sri Tripuras. Tripura Devi wird dabei nicht als eine von vielen Göttinnen gesehen, sondern stellt letztendlich die schöpferische unmanifestierte Kraft Brahmans dar, die alles erschafft von der groben Materie bis in die subtilsten Manifestationen. Sri Swamiji hatte denn auch bei einem Seiner Diskurse gesagt, dass es am besten wäre, wenn man Trirpura Devi als unmanifestierte Energie oder Wirklichkeit wahrnehmen und verehren würde (allerdings ist die Verehrung einer manifestierten Göttin mit Form und Name leichter zu verstehen, wahrzunehmen und zu verehren, weshalb Sri Swamiji die Statuen der Göttinnen für Seine Pujas verwendet und verehrt zum Wohle Seiner Devotees). Tripura kann übersetzt werden als die Göttin der 3 Welten oder auch der 3 Zustände. Nach dem Advaita Vedanta sind die 3 Zustände die des Wachbewusstseins, des Traumzustands und des Tiefschlafs. Mit diesen 3 Bewusstseinsebenen nehmen wir die Welt wahr und an ihr teil.

Dr. Phanishree hatte freundlicherweise die Manuskripte von Sri Swamiji in Englisch übersetzt, die an alle ausländischen Devotees verteilt wurden. Diese wurden als große Hilfe gesehen bei dem Verstehen der Diskurse von Sri Swamiji. Die Diskurse wurden ebenfalls simultan übersetzt meistens von Frau Meera Datta. Verschiedene Seiner Diskurse sind bereits auf www.dattavani.org nachzulesen. Die erste Frage von Parashurama war die, was immerwährende Glückseeligkeit ist. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass man alles verlieren kann, was man einmal zu besitzen glaubte. Er war ebenfalls blockiert von seinem Ärger, mit dem er alle Herrscher der Welt im Kampf auslöschte und so glaubte, die Welt gereinigt und den Tod seines Vaters Sri Jamadagni gesühnt zu haben (im Folgenden wird hier der 1. Text von Sri Swamijis Scripts direkt übersetzt, um einen gewissen Einblick in die Belehrungen des Avadhutas zu bekommen). Er begegnete dann Samvartha Avadhuta and erkannte dessen Besonderheit durch seine Ausstrahlung Allerdings sah der Mann oberflächlich gesehen ziemlich sonderlich aus. Als Parashurama sich ihm zuwenden wollte, wurde er von Samvartha Avadhuta mit Steinen beworfen, und er versuchte wegzulaufen. Parashurama jedoch näherte sich ihm und fragte, wer er sei. Samvartha Avadhuta gab sich daraufhin zu erkennen. Er schaute mit Mitleid zu Parashurama herüber und sagte, er hätte seinen (hohen) Zustand erreicht durch die Gnade von Sri Dattatreya. Er habe erkannt, dass der Atman zeitlos und alles druchdringend ist, und das ganze Spiel nur die Schöpfung Atmans sei, bewege ich mich umher wie ein aufgezogenes Spielzeug. Parashurama bemerkte ihm gegenüber daraufhin, dass er tief eingebettet sei in die Furcht vor dem weltlichen Leben. Er solle ihm doch den Weg zu Furchtlosigkeit und Glückseeligkeit zeigen. Samvartha erwiderte darauf, dass er Zuflucht zu einem Guru suchen sollte. Mit seiner Initiation und Anleitung solle er dann auf seine Atma Shakti meditieren, die niemand anderes als Tripura Devi sei. Er sollte ihre Segnungen suchen.Erkenne, dass der Atman in Dir die allgegenwärtige Energie ist. Und es ist durch die Kraft Deiner Atman-Energie, dass alles um dich herum sich wie ein Schatten manifestiert. Dann wird all deine Konfusion, Angst und Unwissenheit demystifiziert werden. Du wirst dich dann in dieser Welt unbekümmert und unbehindert bewegen und den Status eines Weltlehrers erreichen.

Die ersten Bhajan- und Diskursabende endeten jeweils relativ früh, teilweise noch vor 20.30 Uhr mit dem Devi-Dolotsavam am Devi-Altar durch Sri Swamiji im Beisein von Sri Balaswami, während wir Devotees der mit Blumengirlanden geschmückten Devi-Schaukel auf der Bühne Süßigkeiten oder Früchte darbringen konnten.

Am 2. Oktober (Göttin: Rajarajeshvari) startete Sri Swamiji relativ spät erst gegen 10 Uhr Seine Prozession im Devi-Ratha zur Nada Mantapam. Bei der Avarana Puja umrundete Er den Devi-Altar je Chakra nur ein Mal. Da die vorhergehende Sri Chakra Puja und Vorbereitungen für die weiteren Pujas lang andauernden, wurde das abschließende Annarchana erst gegen 13.30 Uhr durchgeführt. In der Mittagspause setzte wieder die Ashram-Bhajangruppe ein, und anschließend bereiteten die Priester wiederum durch Ihr Chanten langsam das Mangala Arti von Sri Swamiji am Devi-Altar vor. Nach der Prasadamverteilung von Sri Swamiji an die Devotees, die ein Seva gebucht hatten, gab es wiederum nur eine relativ kurze Pause von wenigen Minuten, bevor Sri Swamijis Musikergruppe den Bhajan- und Diskursabend mit ihrer Musik begannen. An dem 2. Diskursabend wurde die Manifestation Tripura Devis beschrieben, die wie eine Weltlehrerin angerufen und verehrt wird. Sie manifestierte sich dadurch, dass Parashurama Sri Dattatreya aufsuchte und ihn als Guru um spirituelle Unterweisung bat. Daraufhin erläuterte Sri Dattatreya zunächst das Wesen von Tripura Devi und auch die Notwendigkeit ihrer Verehrung. Besonders erwähnenswert war noch, dass Sri Swamiji im Kontext mit Seinen Bhajans und dem Diskurs sagte, dass Er zu dem werde, mit dem Er sich gerade beschäftige. „Wenn ich Lakshmi sage, werde ich zu Lakshmi Devi, wenn ich über Shiva spreche, werde ich zu Shiva… Und ich vergesse (augenblicklich) meinen Sachchidananda-Zustand (Zustand jenseites jeglicher Manifestation von Name und Form).

Am 3. Oktober (Göttin: Bhavani) war eine Besonderheit, die es seit Jahren noch nicht gab: Es gab an dem Tag einen zweiten indischen „Dwiteeya“. Das ist der 2. Tag des indischen Kalendermonats (das heisst, dass es zweimal hintereinander einen „Dwiteeya“ gab – am 2. und 3. Oktober) mit der Göttin Bhavani, die bisher noch nicht in dem Göttinnen-Pantheon zum Navaratri-Fest aufgetaucht war. Sri Swamiji begann mit der Prozession am Morgen etwas früher als am vorherigen Morgen. Es wurde von Ihm aber trotzdem weiterhin lediglich eine Umrundung je Chakra bei der Avarana Puja durchgeführt. Das Annarchana fand denn auch etwas früher statt als an den beiden vorherigen Tagen. An dem Abend wurde die Qualität Kontemplation/meditative Selbstbefragung (Vichara) zusammen mit Bhakti gegenüber Tripura Devi (Mutter Gottes) beschrieben.

Am 4. Oktober (Göttin: Durgi Lakshmi) hielt Sri Swamiji am Abend einen Diskurs u.a. über das Hauptthema Seines Manuskriptes zu dem speziellen Tag: Zusammensein und Freundschaft mit Tugendhaften (erleuchteten Seelen/dem Guru). Ergänzend sagte Er, dass die Botschaft über die Befreiung (Moksha)an sich schon sehr gut sei. Aber den Hilfebedürftigen und den Armen zu helfen – ist das nicht größer als Selbstverwirklichung? (Meint vermutlich hier, dass man sich zunächst erst einmal in sozialer Arbeit und Verhalten üben sollte und so die Qualitäten erwirbt, die später einmal zu einem gereinigten Geist und letztlich zur Befreiung führen.) Etwas später erwähnte Sri Swamiji eine alte Devotee, die in einem Dorf in Tamil Nadu wohnte und eigentlich lediglich ihr schwächliches Leben hätte leben können, sagte sich aber, dass sie die Botschaft(en) von Sri Swamiji verbreiten sollte, egal ob sie bei der Anstrengung dabei sterben sollte… Wie viele von Euch haben wirklich jemanden zu Sri Swamiji gebracht (dass diese/r ein Devotee geworden ist)? Man solle gegenüber denen dankbar sein, die einen selbst zum Sadguru gebracht hätten, auch wenn diese (später) nicht mehr Seine Devotees sein sollten. Als ein Devotee sollte man nicht nur in den Ashram kommen und wieder gehen, wenn die Festzeit vorbei sei (und sich nicht persönlich für Sri Swamiji/den Ashram einsetzten während des Festes ). Es sei nicht genug, dass man sich selbst innerlich rein halte und auch sonst ein guter Mensch sei (Es braucht mehr, um tatsächlich die Gnade des Gurus zu erhalten). Man brauche Satsang (das Zusammensein mit Verwirklichten/dem Sadguru). Satsang mit den Gläubigen (meint hier eher die Heiligen/Selbstverwirklichten) sei selbst bereits schon die Befreiung (da wir dann auf dem Weg sind und irgendwann einmal diese erlangen werden – früher oder später)….Keine Befürfnisse/Wünsche zu haben sei ein Zeichen von Jivan Mukti…Wir sollten nicht denken, weil Sri Swamiji so einfach für uns erreichbar ist und Sich beim Austausch mit uns auf unsere Ebene begiebt, dass wir so einfach mit Ihm umgehen könnten. Nein, Ich bin pures Feuer. Man kann (als normaler Mensch/Devotee) nicht so einfach mit mir umgehen! Man sollte mir nicht zu nahe kommen. Mein Feuer verbrennt alles!!! Das ist meine Qualität/die Qualität des Gurus!

Am Morgen des 5. Oktobers (Göttin: Meenakshi) begann Sri Swamiji Seine Prozession von der Prayer Hall zur Nada Mantapam zwar vergleichsweise früh gegen kurz nach 9 Uhr. Aber nach der Sri Chakra Puja in der Nada Mantapam war erst einmal für fast 1 Stunde der Vorhang zugezogen, bevor die Avarana Puja startete. Am Abend bei der Prasadamverteilung durch Sri Swamiji überreichten einige der Angels Ihm den gesammelten Geldbetrag von allen Angels für Annadanam (Spende für die im Ashram ausgeteilten Mahlzeiten), was von Sri Swamiji und Prasadi als sehr willkommen gesehen wurde. Es hatten später noch einige kleinere Angelgruppen das Pradhana Annadanam gebucht (Seva mit dem weitaus höchsten Geldbetrag), um den Ashram bei den Ausgaben für die Mahlzeiten zu unterstützen. Am Abend ging Sri Swamiji insbesondere auf das Thema aus seinem Manuskript zum Tripura Rahasya besonders ein: Widmung/Hingabe (Shraddha) an das spirituelle Ziel – Moksha bzw. an den Guru. Er sagte dabei weiterhin, dass Shraddha zwei Aspekte habe Widmung/Hingabe (dedication) und Konzentration. Der Glaube an dich selbst sei besonders wichtig! Man solle auch Vertrauen/Glaube in die Schriften haben, die durch alle Zeiten hindurch bestätigt wurden. Ensthafte Widmung/Hingabe an eine Aufgabe bzw. Ziel sei sehr wichtig zu fassen. Man sollte sich beispielsweise fest vornehmen, täglich Bhajans zu singen. Wenn man dies für 3-4 Tage tue, sei man dann am nächsten Tag automatisch bereit, einige zu singen (das ist der Effekt, den man durch Shraddha erreicht)… Sri Devi sei die Natur selbst (wird im Sanskrit mit Begriff Prakriti übersetzt). Alle erschaffenen Dinge (vom groben Sichtbaren bis zum subtilsten Unsichtbaren) seien alle die Ornamente von Sri Devi…Heute bekämpften sich die Leute wegen der Wasserverteilung (Tamil Nadu und Karnataka haben seit Wochen deswegen Auseinandersetzungen mit teilweise drastischen Aktionen wie Straßensperren etc.). Sie verdienten diese (schwierige) Situation. Die Natur werde immer mehr zerstört, immer mehr Straßen würden gebaut. Früher gab es große Bäume an den Straßenseiten zum Ashram hin. Nun sind sie alle abgeholzt worden… Man sollte Ragi essen (Fingerhirse) und nicht weißen, polierten Reis. Ragi werde jetzt nur noch auf den Ashramfeldern angebaut. Ragi sei gesünder als weißer, polierter Reis, der nur dazu beitrage, dass man einen dickeren Bauch bekomme. Genug ist genug! Stoppt mit dem Essen von weißem Reis! Ragi benötige weniger Wasser und sei auch in trockeneren Gegenden anbaubar. Ihr habt Eure Natur zerstört…!

Am 6. Oktober (Göttin: Parashakti) war der Vorhang zwar nach der Avarana Puja geöffnet, aber Sri Swamiji war für fast 1 Stunde nicht auf der Bühne (Während der Navaratri-Feier im letzten Jahr hatte Sri Swamiji während der Avarana Puja ebenfalls mindestens ein Mal die Bühne für längere Zeit verlassen, da ein körperliches Schwächegfühl bei Ihm aufgetreten war.). Da aber keine Anzeichen zu bemerken waren, dass man Sorge um Sri Swamiji haben müsse wegen Seiner Gesundheit, blieben alle Devotees ruhig und warteten einfach. Am gleichen Abend war das Thema seines Manuskripts vor allem die Verehrung Gottes (Ishvara Aradhana/Ishvara Pranidana), die man sich als spirituell Strebender aneignen sollte. Sri Swamiji hatte während Seiner Bhajans auch mindestens einmal für längere Zeit vor lauter Rührung Tränen in Seinen Augen, auf die uns Frau Meera Datta, die Übersetzerin Seiner Reden aufmerksam machte. Ähnlich gerührt war Sri Swamiji noch vielleicht zu ein oder zwei anderen Ereignissen während des Navaratri-Festes. Weiterhin sprach Sri Swamiji u.a. darüber, dass das Übersetzen von Seinen Reden sehr gut sei für die Übersetzer selbst. Sie seien wie Yogis, die das (gut) ausführten. Er nannte dann das Beispiel eines indischen Mädchens, dass den Inhalt aller Seine Reden auch lang zurückliegender Jahre genau erinnern könne. .. Später bemerkte Er, dass man sich nicht davon zurückhalten sollte, wo einen das Herz hinziehe…

Am 7. Oktober (Göttin:Vishalakshi) war das Thema des Abend-Diskurses die Erkenntnis der Unwirklichkeit der Welt und die, dass Atman die einzige Wirklichkeit sei. Sri Swamiji sagte u.a., dass Er uns Schritt für Schritt mit Seinen Diskursen näher zum Atma Tattva gebracht habe… Es sei aber (thematisch) viel mehr (zu beachten auf dem Weg zu Atma Tattva und das nicht von Samvartha Avadhuta mitgeteilt wurde). Der Atman ist nur Eins und die einzige Realität, alles andere sei falsch…! Wenn man seine Arbeit für die Familie (und ähnliche Tätigkeiten) verrichte, sei dies wie Roboter-Tätigkeit. Falls man sich aber rund um die Uhr auf Sri Swamiji konzentriere, z.B. auf ein inneres Bild von Ihm, dass Euch erscheint, das sei wahr. Man solle dies kontinuierlich tun zu allen Zeiten (und unter allen Umständen)! Lasst nicht nach in Eurer Konzentration (auf Swamiji)! Haltet Euch immer und durchweg an Ihn…! Zum ersten Mal war an dem Abend ein Kamera Team in der Nada Mantapam, die mithilfe einer kleinen Drohne Videoaufnahmen machte. Die Drohne hatte 4 kleine Propeller, die das Fluggerät in der Höhe hielten und die beim Überfliegen der Devotees mächtig Luft nach unten wirbelten. Bereits an dem Abend waren viele Devotees angereist für den folgenden Sarasvati-Tag, der in Indien sehr populär ist und auch das bevorstehende Wochenende, nach dem auch die letzten und intensivsten Navaratri-Tage folgten.

Am 8. Oktober (Göttin: Sarasvati) kam Sri Swamiji wie jedes Jahr mit einem weißen Sari bekleidet in die Nada Mantpam (Sarasvati wird immer mit einem weißen Sari dargestellt). Die Rituale dauerten besonders lange, und erst nach 14 Uhr schloss Sri Swamiji mit dem Annarchana das Morgenprogramm ab. Am Nachmittag sang die Ashram Bhajangruppe nur relativ kurz bevor die Priester das Mangala Arati mit ihren Rezitationen vorbereiteten. Das Mangala Arati fand erst gegen 18.30 Uhr statt. Und die Prasadam-Verteilung, zu der viele VIPs gekommen waren, zog sich bis nach 20 Uhr hin. Zunächst wurde dann verkündet, dass es nach der Prasadam-Verteilung kein Abendprogramm mehr geben sollte. Jedoch erschien Sri Swamiji wenig später wieder auf der Nada Mantapam-Bühne. Da war es bereits 21 Uhr! Sri Swamijis Diskurs, der dann folgte, war sicherlich der Höhepunkt der Belehrungen zum Tripura Rahasya. Das Thema war die Aneignung der Erkenntnis über die „wahre/richtige Philosophie“, die man erlangen könne. Er sagte dabei, dass man innerlich fortwährend kontemplieren solle, dass man der Atman sei („Aham Brahmasmi“, ist auch einer der 4 Mahavakyas – der 4 großen Lehrsätze für eingeweihte Sannyasins). Sri Swamiji sprach dann auch viel von Seinen direkten Erfahrungen der Wirklicheit! Er fühle sich beispielsweise nicht von anderen getrennt. Er teile die Freude der Leute, wenn Er bei ihnen ist und sie glücklich seien. Auch wenn Kinder nicht besonders schön malen oder singen könnten, lobe er sie, um ihre Bemühungen zu unterstützen und sie zu mehr Bemühungen zu motivieren. Aber er lobe sie auch, um ihre Freude daran mit ihnen zu erleben. Er habe beispielsweise vor kurzem einen Austausch mit Harrison Ford (sehr bekannter amerikanischer Filmschauspieler) gehabt. Ihn hätte der Gesprächsinhalt mit Ford weniger interessiert. Er fühle sich aber nicht getrennt vom anderen und konnte gut zuhören und sich an dem Gesprächskontakt erfreuen… Er wüsste, dass Er der Atman sein….Das Abendprogramm endete erst gegen 22.30 Uhr.

Am 9. Oktober (Göttin: Chandi Devi) war nach Sri Swamiji der Geburtstag von Sri Jayalakshmi Mata, Seiner verehrten Mutter. An dem Tag waren die morgendlichen Rituale ebenfalls langanhaltend und spät zu Ende wie auch das Nachmittagsprogramm. Sri Swamiji gab erst spät das Prasadam an die Sevakartas aus. Aber man konnte sich wundern, dass das dann überhaupt nicht lange dauerte und nach einer sehr kurzen Pause war Sri Swamiji auch wieder früh auf der Bühne zurück. Das Thema des Diskurses über das Tripura Rahasya war dieses Mal die Aneignung der Erkenntnis, dass der Körper nicht der Ataman ist (sowie alle anderen Manifestationen nicht…). Die Anleitung zu dieser Einsicht wird durch die Vidya Gita von Tripura Devi gelehrt.

Am 10. Oktober (Göttin: Shakti Durgi) starteten am Morgen tatsächlich bereits kurz nach 6 Uhr die Priester mit ihren Rezitationen und Ritualen die Chandi Homa, die die zentrale Feuerzeremonie eines Navaratri-Festes darstellt. Dabei werden die letzten starken Verunreinigungen in der Atmosphäre, aber auch bei uns Devotees ausgebrannt. Es partizipierten zu diesem Navaratri-Fest so viele Sevakartas an der Chandi Homa wie nie zuvor während eines Navaratri-Festes. Das abschließende Purnahuti fand bereits früh gegen ca. 10.30 Uhr statt. Sri Swamiji hielt dazu auch eine Rede, die bereits bei www.dattavani.org in Englisch nachzulesen ist. Dabei betonte Er immer wieder wie erfreut Er gerade über dieses Navaratri-Fest sei, und wie gute Devotees Er doch hier um Sich habe…! Er soll auch verkündet haben, dass Er das nächste Navaratri-Fest noch in der gleichen auführlichen Form veranstalten wolle. Anschließend konnten alle Teilnehmer an der Chandi Homa sich für den Prasadam-Darshan bei Sri Swamiji in einer Reihe aufstellen, die so lang war, dass sie bis hinter die Toreinfahrt der Nada Mantapam herausreichte und weiter um die Ecke der Nada Mantapam-Seite…Erst danach startete Sri Swamiji die Avarana Puja – natürlich auch lediglich eine Runde je Chakra. Erst gegen 14 Uhr war diese zu Ende und das Annarchana folgte. Das Managala Arati am Nachmittag fand ebenfalls wieder spät statt. Anschließend kamen als Rishis, Götter und Dämonen verkleidetet Devotees auf die Bühne, um einen längeren Sketch zu spielen. Sri Swamiji und das Auditorium der Nada Mantapam genossen sichtlich die lustige Einlage. Sri Swamijis Devotee, Mr. Dwaraka, der Sri Swamiji schon seit seinen Jugendjahren folgt (nun ziemlich genau 60 Jahre) war als Hauptdämon (Chanda oder Munda) verkleidet und kämpfte schließlich einen aussichtslosen Kampf gegen Sri Chamundeshvari, die ihn am Ende des Kampfes mit ihrem Dreizack besiegte und tötete. Das Prasadam des Tages wurde von Sri Swamiji erst ab 18 Uhr an die Sevakartas verteilt. Sri Swamiji legte anschließend nur eine kurze Pause ein, um dann auch gleich wieder auf der Bühne für das Abendprogramm zu sein. Erst gegen 20.30 Uhr starteten die eigentlichen Belehrungen über das Tripura Rahasya. Das Thema war an diesem letzten Diskurs-Abend, dass Erkenntnis durch die spirituellen Schriften lediglich zum Debattieren geeignet sei – echte Erkenntnis ist Erfahrung der Wirklichkeit! (Alle die genannten Themen aus dem Tripura Rahasya sind gleichzeitig auch Qualitäten, die nur mit der Gnade von Tripura Devi erlangt werden können und bedürfen ihrer Verehrung…)

Am 11. Oktober (Göttin: Purna Kala Rajeshvari) schritt Sri Swamiji zum letzten Mal des diesjährigen Navaratri-Festes mit Sri Balaswami an Seiner Seite in der Prozession zur Nada Mantapam. Dort zelebrierte Er die Sri Chakra Puja. Anschließend umrundete Er das letzte Mal den Devi-Altar, reichte verschiedene Opferungen den einzelenen Kokosnüssen in den Kalasha-Töpfen dar und befreite anschließend die aufgegangenen Pflanzentriebe aus den Untertöpfen der Kalashas, um diese dann Sri Devi zu opfern. Dabei fühlte Er sich vermutlich etwas schwächlich, weshalb Er sich von einem Seiner Priester-Helfer an der Hand das letzte Stück um den Devi-Altar unterstützen ließ. Später opferte Er auch einige Zweige von einem Bonsai-Shami-Baum an dem Sri Devi-Altar. Danach kam auch gleich das Dolotasam an der Devi-Schaukel als letzte rituelle Zeremonie. Und Sri Swamiji setzte Sich schließlich auf den Silberthron, als Ausdruck Seines Satchidananada-Zustandes und gleichzeitiger vollständigen Verkörperung Sri Devis. Und schon ging es wieder weiter mit dem nächsten Programm: Verleihung von Preisen an die Devotees, die die meisten „Sri Mata“-Namen geschrieben hatten. Weiterhin wurden auch Preise verteilt von Sri Swamiji für die schönsten künstlerischen Darstellungen der Sri Mata-Namen arrangiert in sehenswerten Bildern. Am Nachmittag hatte uns Sri Swamiji „frei gegeben“, u.a. auch in die Innenstadt von Mysore zu fahren, um z.B. den großen Umzug, Jambu Savaari, mitzuerleben. Er warnte auch vor den großen Menschenmassen und möglichen Verkehrsstaus, die nicht so einfach zu umgehen seien. Am gleichen Abend gab es wiederum Bhajans und Diskurs mit Sri Swamiji in der Nada Mantapam. In Seiner Rede zwischen den Bhajans sagte Sri Swamiji u.a., dass Er sich an diesem Tag in einem sehr irritierten Zustand befunden hätte. Er sei froh, dass Sri Devi Ihn unterstützt habe, in einem relativ ausgeglichenen Zustand zu verbleiben… Wir könnten Seinen Zustand nicht verstehen. Wir sähen nur ein wenig von Swamijis Äußerem. Er würde uns öfter anschauen, aber oft ganz andere Dinge sehen…Wir sollten auf keinen Fall von Sri Swamiji lassen. Wie auch immer die Situation für uns sei, wir sollten uns fortwährend auf Ihn konzentrieren (Sri Swamiji ist die Personifizierung des Selbst oder Gottes so wie Er es bei dem Tripura Rahasya Diskurs erläutert hatte: Alles Weltliche ist eigentlich unwirklich, nur die Konzentration auf den Guru und die inneren Bilder dazu seien wirklich und von Wert.). Der Bhajan-Abend endete wiederum spät nach 21 Uhr.

Am 12. Oktober (Ekadashi-Tag) gab es am Morgen die Shanti-Homa nach der spät beginnenden Sri Chakra Puja in der Nada Mantapam. Am gleichen Abend gab es ein Telegu-Video mit wiederum Zusammenschnitten von Navaratri-Szenen, mit Seinen Navaratri-Kompositionen wirkungsvoll in Szene gesetzt. Und mit dem sich anschließenden Dolotsavam, bei dem Sri Swamiji auf einer Devi-Schaukel Selbst saß und mit Blumen verehrt wurde, endete das diesjährige 50. Navaratri-Fest im Mysore Ashram.
Sri Guru Datta – Pingala