Normalerweise kommt Sri Swamiji seit längerer Zeit sonntags meistens gegen kurz nach 18 Uhr in die Prayer Hall für die sonntäglichen Bhajans – manchmal allerdings auch bis zu einer Stunde später. Seine Begleitmusiker spielen und singen derweil eingängige Bhajans. Am 15.11.15 kam Sri Swamiji allerdings bereits gegen 17.30 Uhr dorthin gleich nach dem Beginn der Bhajan-Veranstaltung. Dabei hatte Er gerade ein mehrstündiges Trustee-Meeting mit den Vorständen der indischen Ashrams beendet. Es waren noch nicht allzuviele Devotees während dieser Zeit zugegen, vor allem einige der älteren Ashramkinder und indische Besucher waren dort. Sri Swamiji setzte Sich dann gleich zu Anfang mit den Kindern in die vorderste Reihe nahe den Musikern. Er saß dort weniger als nur einen halben Meter von den umgebenden Kindern entfernt und schaute dort zu oder schloss meditativ die Augen. Gegen 18 Uhr hatte sich die Prayer Hall dann langsam mit vielen Devotees gefüllt, die alle begeistert mitsangen bzw. den Bhajan-Vorführungen lauschten. Das Mikrofon wurde vor allem an die Mädchen herumgereicht, die gleich bei Sri Swamiji saßen und die jeweiligen Bhajans vorsangen. Es entstand ein ungemein dynamisches Ereignis, und alle Zuhörer strahlten begeistert ihre Freude aus. Sri Swamiji kommentierte nur relativ wenig die Darbietung der Kinder und jungen Frauen und ließ sie durchweg gewähren bei der Auswahl der Bhajans etc. Er saß einfach nur still dabei und schien die Veranstaltung sehr zu genießen. Viele von uns Devotees dachten natürlich, dass Er uns bzw. die Bhajangruppe lediglich ein Beispiel für eine frühzeitige Beteiligung an den Bhajanveranstaltungen geben und alle segnen wollte. Nach einer sehr stimmungsvollen fast zweistündigen Veranstaltung wurde dann das Kakadaratri angestimmt. Und erst dann ging Sri Swamiji zu Seinem Stuhl nach vorne und empfing noch einige Devotees, bevor Er sich ganz zurückzog. Diese Art der Beteiligung, die vor über 20 Jahren sicherlich öfter vorkam, kann man heutzutage mit viel Glück vielleicht noch höchstens einmal im Jahr erleben!

Am nächsten Tag, dem ersten Montag des Kartika-Monats, kam Sri Swamiji erst spät in die Prayer Hall, wo kurz vorher die Abhishekas und andere Verehrungen am Sachchidanandeshvara-Lingam abgeschlossen waren. Er setzte Sich dann vorne seitlich auf den Bühnenabsatz und sprach zu uns Devotees über längere Zeit. Er trug Seine Haare lediglich am unteren Ende locker zusammengebunden (ohne Stirnband) und wirkte dadurch sehr schön und gnadenvoll. Er nutzte allerdings die Gelgenheit, um alle Devotees gehörig auszuschimpfen (das Ausschimpfen von Sri Swamiji ist normalerweise für uns nur schwer zu ertragen, ist aber ein günstiger Gnadenausdruck, da Er damit uns viele ungünstige Dinge wegnimmt/auflöst). Er sei ärgerlich, betrübt, enttäuscht über die geringe generelle Teilnahme der Devotees an den Abendbhajans. An den Abenden in der Woche kämen nur sehr wenige zu den Abendbhajans. Die Mysore-Devotees und auch die meisten Erwachsenen aus dem Ashram würden während dieser Zeit entweder sich mit ihren Kindern schulisch etc. beschäftigen oder Fernsehen, aber nicht zu den Bhajans kommen oder die Kinder schicken. Selbst an den Wochenenden kämen nur relativ wenige zu den Bhajans. Die Devotees im Ashram, die nicht zu den Bhajans kämen, sollten sich überlegen, sich doch zu beteiligen oder sofort den Ashram zu verlassen! Er sei enttäuscht, dass viele keine Verbesserung in ihrem Verhalten und der spirituellen Entwicklung zeigten. Viele fragten sich, warum sie keinen spirituellen Fortschritt machten. Die Bhajan-Veranstaltungen seien eine der zentralen Veranstaltungen im Ashram (Er sagte in den letzten Jahren auch öfter, dass er mit uns nur arbeiten könne, wenn wir morgens zur Puja und abends zu den Bhajans kämen). Er sprach dann vor allem die älteren Kinder und jungen Erwachsenen, die im Mysore Ashram leben an und fragte sie teilweise einzeln, warum sie nicht (rechtzeitig) zu der Bhajan-Veranstaltung gekommen seien. Er rief dann beide Kinder-Gruppen zu Sich nach vorn, die rechtzeitig gekommen waren und auch die verspäteten (über das Zuspätkommen hatte Er ebenfalls Sein Missfallen ausgedrückt). Er sagte, dass diese Kinder die zukünftige Ashramgeneration seien. Er segnete sie daraufhin mit dem Geschenk eines i-Pads, mit dem man u.a. Sri Swamijis Bhajans vom Internet herunter laden kann. Er betonte wieder und wieder, wie wichtig Er die Beteiligung bei den Bhajan-Veranstaltungen halte (damit sind ebenfalls die Satsang-Veranstaltungen an den jeweiligen Orten außerhalb des Ashrams gemeint).

So tat Sri Swamiji mit Seinem Darshan beides: Einerseits betonte Er generell, wie wichtig die Teilnahme an den Bhajans sei, indem Er die Spätkommenden und Nichtteilnehmenden ausschimpfte und auch um uns alle letztendlich zu segnen. Vielleicht wird man noch Seine sonntägliche Rede an uns unter www.dattavani.org nachlesen können, da Hira Duvvuri, die die Zusammenfassungen schreibt und übersetzt, währenddessen anwesend war und sich Notizen gemacht hatte…

Hier noch eine traurige Nachricht: Janaki aus dem Mysore Ashram ist vorgestern nach langem Kranksein verstorben. Viele von uns können sich sicherlich noch an sie erinnern. Sie hatte den Ashram-Buchladen über viele Jahre in den späten 80er und auch 90er Jahren geführt und immer ein offenes Ohr und Herz für uns Angels gehabt!

Sri Guru Datta – Pingala