Sri Swamiji war nach dem Jayalakshmi Aradhana in Jayalakshimpuram und einem Aufenthalt danach noch in Varanasi in den Mysuru Ashram am 7. Mai zurückgekehrt. Gleich in der Prayer Hall setzte Er Sich auf einen besonderen Stuhl vor dem Kalagni Shamana Datta Tempel und nahm die Münzgirlanden der Devotees entgegen. Wie durch ein Wunder erfahren immer sehr viele Devotees in Mysuru von Seiner Ankunft und haben auch die Zeit, zumindest kurz in den Ashram zu kommen, um Ihn begrüßen zu können. Er wirkte eigentlich nicht sehr müde von der Reise, obwohl Er an dem Tag sicherlich lange Stunden in Fortbewegungsmitteln verbracht hatte. Gleich am nächsten Morgen kam Sri Swamiji etwas später dann in den Devi Tempel zu einem Arati, rituellle Verehrung und Fütterung von einer Auswahl von wenigen Kühen vor dem Hari Sannidhi Tempel und anschließend zum Homa-Purnahuti an der kleinen Feuerstelle gleich daneben. Er nahm Sich wie auch die Wochen zuvor viel Zeit bei den letzten Opferungen vor dem Purnahuti und dem Vorbeigehen der Devotees an dem Homafeuer sowie anschließendem kurzen Darshan für neu angereiste Devotees oder solche, die besondere Überreichungen für Ihn hatten.
Im Ashram waren da bereits schon seit einiger Zeit die Vorbereitungen auf die Chandi- und Vriksha Yagnas im Gange. Besonders unter dem riesigen Dach vor der Pounda Rikha Ranga Sthala-Bühne war der gesamte Platz voll von Arbeitern und vor allem Bambus- und Papier- und getrockneten Blättermaterialen, die die Hallendecke und die Plätze um die Homa-Feuerstellen verzieren sollten. Teilweise waren auch viele sehr hohe Holzgestelle aufgebaut worden, dass die Dekorationen unter dem eisernen Zeltdach angebracht werden konnten. Insgesamt waren 11 zusätzliche große Feuerstellen aufgestellt worden, die jedoch über einen Meter vom Boden aufragten, von einem sie umgebenden hohen Holzgestell umsäumt. Alles um den riesigen Platz war sehr geschäftig und oft laut von Maschinen, Rufen der Arbeiter, anfahrenden Fahrzeugen etc. Der Ashram war mal wieder geschäftig wie ein Bienennest! Wie von den Priestern vorweg zu hören war, sollten die Chandi- und Vriksha Yagnas „the rarest of the rare“ (absolut einzigartig) werden.
Am 8. Mai fand morgens bei der Feuerstelle in der Nada Mantapam ein Agnihotra-Ritual statt. Ein besonderer Shrauta Priester war eigens aus dem kleinen Dorf Mattur, Shimogga Distrikt gekommen, wo die Leute angeblich ausschließlich Sanskrit sprechen sollen. Sri Swamiji und Sri Balaswami verfolgten beide interessiert die Rituale und gaben am Ende Ihren Segen. Shrauta kommt von Shruti, Sanskrit hören. Das meint, dass ein Shrauta Priester lediglich die Veden (Veda ist das, was gehört wird/wurde) als Autorität sieht und während der Rituale aus ihnen rezitiert. Smarta ist das was erinnert wird. Das sind alle sekundären Texte, die um die Veden herum entstanden sind (wie u.a. die Puranas). Diese waren aufgeschrieben worden und konnten erinnert werden. Im Ashram sind meistens Smarta Priester. Shrauta Priester müssen von ihrer Initiation in die Rituale an fortwärend 3 Feuer am Weiterbrennen halten. Deshalb können Shrautra Priester auch kaum reisen, geschweige denn ins Ausland oder gar nach Übersee reisen.
Vom 9. -11. Mai fand das Narasimha Jayanti-Fest bei dem Lakshmi Narasimha Tempel statt. Da dort leider nur wenig Platz vorhanden ist, drängten sich die Devotees im Sitzen und vor allem im Stehen so dicht wie möglich um den kleinen Tempel, um wenigstens kurze Zeit Sri Swamiji und Sri Lakshmi Narasimha zu sehen bei den Verehrungsritualen. Sri Balaswami startete früher am Morgen bereits jeweils mit Abhishekas an dem Idol, und Sri Swamiji übernahm kurz for Mittag die Verehrungsrituale mit dem finalen Arati. Und am letzten Abend des Festes entfachte Sri Swamiji wie die letzten Jahre zuvor nach den Verehrungsritualen in 4 Ritualbechern lodernde Feuer mit der fortdauernden Zugabe von Ghee. Da das Licht um Ihn herum ausgestellt war, gab es eine recht mystische Atmosphäre. Das war die letzte besondere Opferung an Sri Narasimha, der dem Feuerelement sehr nahe steht. Gleich darauf verließ Er den Platz und ging zurück in Sein Guru Nilayam. Man muss hier beachten, dass Sri Swamiji neben Seinen vielen Tätigkeiten täglich über eineinhalb Stunden bei Sri Lakshmi Narasimha verbrachte. Es gab Jahre, wo Sri Swamiji nur abends bzw. am letzten Tag auch mittags bei Sri Narasimha erschien und die Rituale Selbst ausführte. Seine Gesundheit scheint derzeit Seine vielen Aktivitäten zuzulassen. Das allein ist schon bei dem fortgeschrittenen Alter ein Wunder!
An den folgenden Abenden kam Sri Swamiji mit Seiner Begleitband „Celestial Message Troupe“ in die Nada Mantapam, um dort Bhajan-Aufnahmen zu veranstalten. Zuschauer waren dabei nicht zugelassen worden…Er sang dabei sehr energievoll, von Alter keine Spur…
Die Veranstaltungen im Ashram gingen von da an wirklich „Schlag auf Schlag“, kaum war eine große Veranstaltung zu Ende fand schon am naechsten Morgen die nächste große statt.
Vom 13. – 16. Mai wurden die 31. Veda-Examina durchgeführt. Wie der Ashram-Hauptpriester Vamshi Krishna Ganapathi am Eröffnungstag in Englisch und Sanskrit mitteilte, waren ca. 600 Veda Schüler in den Ashram gekommen. Bei den Examina wurden insgesamt 522 Veda Schüler getestet. Das ist bisher nach meinem Wissensstand die mit Abstand höchste Zahl bei den im Mysuru Ashram durchgeführten Veda Examina. Weiterhin teilte der Hauptpriester mit, dass in nächster Zeit öfter Agnihotra-Rituale und Ishtis im Mysuru Ashram durchgeführt werden sollen. Das ist ein Teil der verehrten Shrauta Rituale, die einige wenige Priester hier im Ashram verrichten werden. Sri Swamiji war während dem Eröffnungsritual präsent. Der Ashram war in diesen Tagen voll mit zumeist jugendlichen Priesterschülern, die alle weiße traditionelle Dhotis (indische Beinbekleidung) und Umhänge trugen. Alle Ashramplätze waren gefühlt voll von diesen Priesterschülern und -lehrer, ein Bild wie von Indien aus alter vedischer Zeit.
Am 16. Mai kam Sri Swamiji nach einem Arati im Devi Tempel und der Pradhana Homa in die Prayer Hall, um die Priesterschüler und Vedalehrer zu segnen, die über die letzten Tage die Examina absolviert hatten. Diese zogen sich wegen der wenigen Tage, die zur Verfügung standen täglich bis ca. 21.00 Uhr hin. Gleich nach der Segnung in der Prayer Hall verließ Sri Swamiji den Ashram, um an einem Walkathon (längere Wegstrecke, die in einer Gemeinschaft zurückgelegt wird, um z.B. Geld für einen Wohlttätigkeitszweck zu sammeln oder auch um Bewusstheit für bestimmte gesellschaftliche Zustände etc. zu schaffen) teilzunehmen, der die indischen Verteidigungskräfte unterstützen sollte in der Auseinandersetzung mit Pakistan. Im indischen Teil Kashmirs waren ca. 3 Wochen vorher 26 indische (Hindu-) Touristen grundlos von moslemischen Fanatikern an einem Touristenort erschossen worden, Die Angreifer sollen sich danach nach Pakitstan zurückgezogen haben. Indien hatte daraufhin mit Angriffen gegen vermutete Terroristenorte in Pakistan reagiert. Dies führte zu dem Konflikt. Die höchsten spirituellen Vertreter der muslimischen Seite, der christlichen Kirche und hohe Swamis neben Sri Swamiji nahmen u.a. an dem Walkathon gemeinsam teil. Der Konflikt zwischen den beiden Ländern konnte nach relativ kurzer Zeit bilateral verhandelt und beendet werden. Trotzdem war der Flugverkehr im nordindisch-pakistanischen Gebiet weiterhin ausgesetzt worden und hatte die Anreise von Angels/NRI behindert, die zu den beiden Festen kommen wollten.
Am 17. Mai gegannen für 2 Tage die Verteilung von Zertifikaten und Goldmedallien durch Sri Swamiji und Sri Balaswami für die neuen erfolgreichen Abschließer der Bhagavad Gita-Kurse, die in Indien zumeist auch online stattfinden. Sri Swamiji kam nach dem Abhishekam im Devi Tempel und der Homa am Platz daneben gegen kurz nach 10 Uhr in die Nada Mantapam. Sri Balaswami hielt später eine Rede an die versammelten Devotees. Danach begann die eigentliche Überreichung von Sri Swamiji auf der Nada Mantapam-Bühne. Zwischendurch hielt Sri Swamiji auch eine Rede und kündigte an, dass diesen Sommer während Seines Besuchs in den USA 40 000 Devotees in einem Stadium die Bhagavad Gita chanten werden. Er wünschte Sich nun widerholt, dass 100 000 indische Devotees gemeinsam mit Ihm die Bhagavad Gita chanten sollten. Dabei erwähnte Er das Koti Deepam in Hyderabad im Herbst des Jahres als eine Veranstaltungsmöglichkeit. Wir sollten alle die Bhagavad Gita täglich chanten, mindestens 1 Kapitel, da allein nur das Chanten sehr viele positive Veränderungen in uns bewirken kann. Man kann Sri Swamijis Rede auch selbst aufrufen bei Facebook, Avadhoota Dattapeetham-Page.
Sri Swamiji kam während dem 17. u. 18. Mai jeweils morgens und abends für einige Stunden in die Nada Mantapam für die Verleihungen der Medaillen und Zertifikaten. Die erfolgreichen Aspiranten wurden jeweils aufgerufen, um sich in die Schlange einzureihen und vor Sri Swamiji die Medaille und Urkunde in Empfang zu nehmen.
Interessant zu beobachten ist, dass Sri Swamiji, selbst wenn Er nur auf Seinem Elektromobil zu den Veranstaltungen kommt nach dem Verlassen des Lifts, Sich mit verschiedenen Devotees unterhaelt, die vielleicht an dem Tag angereist waren. Und man kann fast genau spüren, dass alles genau nach (Sri Swamijis) Plan läuft. Wo Sri Swamiji Sein Mobil anhält, wie Er mit wem über was spricht. Wo der/die Devotee steht, wie Sri Swamiji dabei spricht, in welchem Tonfall, wie Er dabei Seine Hände einsetzt und wie Er sie hält, wie lange Er zuhört, wann Er antwortet. Alles hat eine versteckte Bedeutung und soll wohl genauso sein. Es wird auch bei anderen Leuten so sein, dass alles (oder fast alles) wie automatisch abläuft – wie nach einem versteckten Plan. Es ist um Sri Swamiji aber aus meiner Sicht besonders gut zu spüren. Und Er weiss genau, wann und wie Er sich bewegen muss etc. etc…. Alles scheint in Seiner Hand zu sein. Und Sri Swamiji nimmt alles wahr, jede noch so kleine Kleinigkeit. Dabei ist keine Spur von Alter zu finden. Er ist jeweils hoch konzentriert und wach und ganz klar „on the spot“.
Nach dem 2. Nachmittag, als alle Verteilungen abgeschlossen worden waren, gönnte Sri Swamiji Sich nur eine kurze Pause außerhalb der Nada Mantapa-Bühne und kam am frühen Abend gleich wieder auf die Bühne, um ein Namasankirtan für ca. 1 Stunde mit uns Devotees zu veranstalten. Es ist nicht zu verstehen, woher Sri Swamiji die Energie in Seinem Alter nimmt, um all diese Programme Selbst zu gestalten…Und dabei wirkte Er überhaupt nicht müde oder kränklich während der vielen Programme seit Seiner Rückkehr in den Mysuru Ashram.
Am 20. Mai wurde später nach der Sri Chakra Puja und Arati im Sri Rajarjeshvari Temple ein Anagha Vrata durchgeführt, das jeweils am Ashtami-Tag eines Monats begangen wird.
Ab dem 21. Mai wurden Dhanvantri Pujas und Homas für die nächsten 4 – 5 Tage vor dem Karya Siddhi Hanuman Temple zelebriert . Dort war dafür eigens eine riesige Homafeuerstelle errichtet worden. Einige der Rituale fanden auch auf der speziell umzäunten Ritualplattform seitlich des Venkateshvara Tempels ausgeführt worden, mindestens eine Dhanvantri Puja in Seinem Beisein im Venkateshvara Tempel selbst. Diese Rituale sollten vor allem für Sri Swamijis Gesundheit durchgeführt werden. Er Selbst kam zumeist einige Zeit vor den Purnahutis der Homas dazu. Sri Swamiji zeigte Sich sehr zufrieden mit diesen Ritualen wie Er in einer Seiner Reden hören ließ.
Am 22. Mai wurde für uns ganz überraschend ein Hanuman Jayanti (einer der 6 Geburtstage Sri Hanumans) im Ashram begangen. Früh am Morgen zelebrierte Sri Balaswami ein Abhishekam am Karya Siddhi Hanuman Tempel. Danach war verkündet worden, dass die Devotees vor Sri Swamijis Puja am Bhu-Hanuman in die Prayer Hall Kommen sollten. Dort kam Sri Swamiji zuerst durch den Rajarajeshvari Tempel, um dort ein Arati zu machen und danach ein Homa-Purnahuti an dem Feuerplatz direkt daneben. Anschließend ging Er vom Dattatreya Tempel in der Prayer Hall, eine Hanuman Fahne schwenkend zu Fuß Richtung Karya Siddhi Hanuman Tempel, die Devotees gleich hinter Ihm herziehend. Dort zelebrierte Er dann die Hanuman Puja und hielt auch eine längere interessante Rede, die auf Facebook angesehen werden kann. Und dann verteilte Er noch Prasadam an die Sevakartas.
Am 23. Mai gab es am Abend eine Dhanvantri Puja im Datta Venkateshvara Tempel, die recht stimmungsvoll war, da zum Ende hin das elektrische Licht ausgestellt wurde und lediglich die Öllampen geheimnisvolles Licht erzeugten. Sri Swamiji saß eine längere Zeit bei den Ritualen. Die Rituale schlossen auch das Dhanvantri Idol ein im gleichnamigen Tempel des Venkateshvara Tempelkomplexes.
Am 24. Mai gab es am Abend eine Durga Deepa Puja in der Prayer Hall, an der Sri Swamiji Selbst die meisten Ritualschritte durchführte. Zum Ende hin wurde das elektrische Licht gelöscht, und nur die flackernden Öl- und Gheelampen verwandelten die Atmosphäre in ein intensives Erlebnis…
Am 25. wurde am Morgen das letzte Dhanvantri Ritual zelebriert. Irgendwann nach den üblichen Ritualen Sri Swamijis im Devi Tempel kam Sri Swamiji mit Sri Balaswami und einigen Priestern und Brahmanen noch zu dem Sapta Rishi Sarovar Ritualbecken. Dort erhielt Sri Swamiji von einigen Priestern und ausgewählten Brahmanen eine rituelle Dusche mit geweihtem Wasser von einer Art Sieb über Seinem Kopf. Die Brahmanen gossen das Wasser oben in das Sieb hinein, das dann auf Sri Swamijis Kopf und Körper gut verteilt herunterrieselte.
Und am Abend fand in der Nada Mantapam die Einweihung des Venkateshvara Brahmotsava und von Sri Swamijis Geburtstagsfeierlichkeiten statt. Dazu war u.a. der Politiker und Maharaja-Sohn Yaduveer Wadiyar eingeladen worden, der gleich neben Sri Swamiji auf der Nada Mantapam-Bühne einen Stuhl erhielt. Er wurde später denn auch aufgerufen, von dem Podium zu sprechen. Sri Swamiji betonte in Seiner Rede später Seine gute Beziehung zu der Wadiyar-Familie, von der auch einige seine Devotees sind. Hier noch zur Erinnerung aus dem Lebensgeschichte von Sri Swamiji: Als junger Swami in seinen frühen Zwanziger Jahren hatte Sri Swamiji auf Einladung der Maharaja-Familie in dem großen Palast eine private Puja für die Familie zelebriert. Zu dieser Zeit war Er noch kein Peethadhipati eines offiziellen Ashrams. Die Maharaja-Familie war sehr angetan von Sri Swamiji und bot Ihm an, im Palastbereich einen (kleinen) Ashram/Tempel für Sri Swamiji zu errichten. Sri Swamiji lehnte das Angebot allerdings freundlich ab (aus gut nachvollziehbaren Gründen…)…
Am 26. Mai war der Haupt-Geburtstag von Sri Swamiji (Sri Swamiji’s Geburtstag nach dem Grogorianischen Kalender) mit der von allen Devotees herbeigesehnten Pratyaksha Padapuja in der Nada Mantapam. Sri Swamiji war vorher in einer Prozession rund um die Nada Mantapam in einem goldenen, mit Blumen geschmueckten Wagen von einem der beiden weißen Ashram-Pferden gezogen worden. Als Er vor dem Eingang der Nada Mantapam angelangt war, kam Er von dem Wagen herunter und fütterte erst einmal den Schimmel, der Ihn da über die Ashramstraße gezogen hatte. Sri Swamiji stand Selbst neben dem Pferd und redete immer wieder bruhigend und liebevoll mit ihm und streichelte es auch hin und wieder am Hals, während es die Chapatis und Kekse von dem Tablett fraß. Er hielt auch für längere Zeit das Tablett gemeinsam mit dem Pferde-Pfleger. Erst danach wandte Er Sich dem Eingang der Nada Mantapam zu und zog prachtvoll in die Halle ein, die wartenden Devotees links und rechts des Durchgangs stehend, um die direkte Nähe und ggfs. Aufmerksamkeit von Sri Swamiji zu erhaschen. Auf der Bühne angekommen, ging Sri Swamiji auch gleich weiter zum Purnahuti der Rudra bzw. Ayushya Homa gleich neben der Nada Mantapam. Alles lief perfekt ab als Er kam, um das Purnahuti auszuführen. Die Rituale waren so weit fortgeschritten, dass Sri Swamiji sofort die Purnahuti-Gabe in das Ritualfeuer hineinwerfen konnte. Und gleich kam Er zurück auf die Bühne und vollzog ein kurzes Arati an dem Goldenen Simhasana (Löwenthron). Dann erst setzte Er Sich auf auf den Thron. Und Sri Balaswami startete auch gleich mit der öffentlichen Pada Puja. Sri Swamiji hatte ein goldenes Band über Seinen Kopf gezogen, das von einem Stirnband-Ende zu dem auf der anderen Kopfseite reichte – vermutlich, dass Er Kopfschmuck einschließlich einer Krone besser auf dem Kopf in Balance halten konnte. Nach der Fusswaschung und -verzierung und den umfangreichen Offerierungen kam zum Schluss die große Diamantkrone, die Er Sich auf Seinen Kopf setzte. Damit ist Er auch überall hin sichtbar der Herrscher über alle Dinge. Er hatte sie nur relativ kurz auf. Später erhielt Er noch einen großen Rudraksha-Turban, auf den Er Sich eine Shaligrama-Kette legte. Da Sri Swamiji Selbst nicht mit Seinen Augen den Turban überblicken konnte, brauchte es geraume Zeit, bis die Shaligrama-Kette so über den Rudraksha-Turban gezogen werden konnte von Ihm, dass sie dort liegenblieb und gleichzeitig der größte eingefasste Shaligrama-Stein genau vor Seiner Stirn von der Kette herunter hing – die Vereinigung von Shiva (Rudraksha-Turban) und Vishnu (Shaligrama-Kette). Wir Devotees waren begeistert und klatschten überschwenglich. Dann kamen noch einige besondere Überreichungen von VIP-Devotees während Sri Swamiji noch auf dem Thron saß. Er hielt dann noch eine Rede auf dem Thron sitzend, die man auf Facebook sich anhören/nachlesen kann/konnte. Und dann machte Er auch schon die Ansage für das nun folgende Programm – die Verleihungen der Chaitanya Archana-Ehrungen an würdige Devotees.
Da die Pratyaksha Pada Puja viel später begann und länger dauerte als der Festplan vorsah, startete das Chaitanya Archana-Programm mindestens 1 Stunde später als geplant. Bei der Verleihung der Ehrentitel wurden dieses Mal sogar 3 „Datta Peetha Bandhu“-Titel vergeben wie auch erstmals den „Natya Nidhi“-Titel für eine Tänzerin. Der Einsatz für Datta Peetham in Ihrem Feld wurde bei jedem der Ehrenträger ausführlich vorgestellt. Sie sind sicherlich gute Vorbilder auch für uns Devotees, ihrem Einsatz für Sri Swamiji bzw. Datta Peetham nachzueifern.
Am Nachmittag des Tages und auch denen der folgenden Tage gab es Punkt 3 Uhr ein Konzert in der Nada Mantapam (ohne Sri Swamiji) mit verschiedenen Musikgruppen. Anschließend gab es an jedem Tag einen rituell bedeutsamen Umzug mit einem Venkateshvara-Idol (Utsava Murthy), die auf einem kleinen Wagen durch die Ashramstrassen gezogen wurde.
An den Abenden waren jeweils weitere Konzerte auf dem Programm mit jeweils der Präsenz von Sri Swamiji und auch Sri Balaswami. Besonders erwähnenswert war vielleicht die Musikgruppe am Samstag, 31. Mai mit einem speziellen Instrumenten-Ensemble. Neben einem besonderen Harmonium-Spieler und 10 Violinen waren u.a. auch eine Elektro-Bassgitarre, eine Elektrogitarre, ein Schlagzeug und 2 Elektroorgeln dabei. Sie spielten einige von Sri Swamijis Bhajans auf einzigartige Weise und auch noch einige sehr hörenswerte virtuose eigene Kompositionen, ein echter Ohrenschmaus…
Am Sonntag, 1. Mai begann noch vor der Sri Chakra Puja eine Dattatreya, Mrtyunjaya and Ayushya Homa in der Feuerstelle der Nada Mantapam. Sri Swamiji wurde währenddessen in einer goldfarbenen Sänfte zwischen Hanuman und Venkateshvara Tempel nicht etwa von Pferden gezogen und Rädern getragen. Es waren ca. 20 Helfer in gelbem Umhang und grünen Hosen, die die Seine Sänfte auf ihren Schultern trugen. Die Prozession folgte in weitem Bogen der Ashramstrasse und erreichte schließlich die Nada Mantapam. Dort ließ Er erst einmal viele Devotees zu Sich an die Sänfte kommen und extra Darshan mit kleinen Offerierungen zu ermöglichen. Erst dann verließ Er die Sänfte und trat in die Nada Manatapam ein.
Etwas später am Morgen startete Sri Swamiji dann das Samarpana der Devotees (Offerierung eines Geburtstagsgeschenks an Sri Swamiji, während Er auf dem Goldenen Thron saß). Es waren zwar nicht so viele Devotees im Ashram wie sonst zu Sri Swamijis „englischem Geburtstag“. Das lag daran, dass eine knappe Woche später das einzigartige Chandi und Vriksha Yagna-Programm beginnen sollte. Es kamen aber viele Leute/Devotees vermutlich aus der Umgebung von Mysuru in den Ashram, um bei Sri Swamiji Darshan zu nehmen und ein Geschenk an Ihn zu überreichen. Sri Swamiji war lange Zeit auf dem Goldenen Thron in recht guter Laune und sehr jovial zu sehen, während die Devotees links und rechts in Schlangen vor Ihm zu Seinem Darshan kamen. Er sprach mit vielen Leuten kurz und freundlich lächelnd, sehr auf die Devotees eingehend. Shabari für das DYC Switzerland und ich für das DYC Germany konnten Sri Swamiji eine extra handgefertigte sehr schöne große Mala aus einem Wollstoff überreichen, die Er mit diesem Material und auch den Verzierungen an der Mala vermutlich noch nie bekommen hatte. Die Mala war von Sandra Trams aus Deutschland angefertigt worden. Er legte sie sich sofort um den Hals und ließ sie dort einige Zeit. Auch konnte Shabari die gemeinsamen Spendenlisten des DYC Germany und DYC Switzerland an Sri Swamiji geben. Prasadi erläuterte Ihm kurz den Anlass (Spenden für den Schulbetrieb in der vom Ahobilam Ashram gebauten Schule). Sri Swamiji schien aber schon bei der Überreichung dies gewusst zu haben, und nickte sehr zufrieden.
Am gleichen Abend gab es ein Divya Namasankirtan der Ashram Bhajana Mandali (Ashram-Bhajangruppe), die sehr stimmungsvolle Guru Bhajans sang. Bei einer Seiner Reden um die Geburtstagszeit empfahl Er u.a. den Indern, die von Shabari aus der Schweiz mitgebrachten Finger-Massageringe an einem Ashram-Counter zu erstehen und alle Finger damit zu massieren. Dies hätte sehr günstige Wirkung auf den gesamten Körper, da die Finger energetisch mit vielen Körperteilen in Verbindung stehen. Dabei trug Er Selbst einen der Ringe an einem Seiner Finger. Damit endete das ereignisreiche Geburtstagsfest von Sri Swamiji. Dieses Mal hatte Er das Fest, das von über 80 Angels und NRI besucht wurde, wieder einmal 8 Tage dauern lassen einschließlich dem Datta Venkateshvara Bhramotsava.
An den nächsten Tagen gab es ebenfalls verschiedene kleinere und größere Programme von Sri Swamiji.
Ausschließlich zu den Chandi und Vriksha Yagnas waren insgesamt ca. 200 Angels und NRI erschienen. Mit allen Besuchern auch noch von Sri Swamijis Geburtstagsfeier waren wir ca. 250 Angels und NRI im Mysuru Ashram gewesen (einige konnten für beide Feste im Ashram verbleiben).
Am 5. Juni nach der Sri Chakra Puja und Sri Swamijis Darshan im Devi Tempel ging Er später über den Platz vor der Pounda Rikha Ranga Sthala, wo ein sehr schönes riesiges Relief von Vana Durga aufgestellt war, vollzog dort ein kurzes Ritual und schritt dann weiter mit Sri Balaswami, Prasadi und einigen Priestern und Helfern an den Homaplätzen vorbei bis zu der hinteren Bühne, wo Er ab dem nächsten Tag Selbst die Homas durchführen würde und vollzog ein kurzes Ritual an der dortigen Vishnu Murthy im Hintergrund. Es gibt ein sehr schönes kurzes Video, das den gesamten großen und überaus reich geschmückten Bereich zeigt zu Musik von Sri Swamiji. Es wurde aufgenommen, als alle Deko-Arbeiten bereits fertig, aber noch keine Devotees auf dem Platz waren. Es wurde auch eine Art Einweihungs-Homa von Sri Swamiji und den Priestern durchgeführt. Etwas später erhielten die Priester und Brahmanen, die an den Homaritualen teilnehmen würden auf der gleichen Bühne Deeksha-Vastrams, die sie für die Rituale tragen würden. Auch alle Freiwilligen der verschiedenen Teams – Video-Team, Audio-Team und Bhajan Mandali sollten gelb-ockerfarbene Vastrams/Saris tragen.
Am gleichen Abend gab es Bhajans mit Sri Swamiji in der Prayer Hall. Dabei erzählte Er vollständig den Inhalt des 1. Kapitels des Devi Mahatmya und ließ lediglich die konkreten Preisungen an Sri Devi aus.
Am 6. Juni starteten bereits for 7 Uhr morgens die ersten Einstiegsmantren für das Chandi Yagna an 11 sehr großen Feuerstellen plus Sri Swamijis spezieller Feuerstelle. Sie waren vom hinteren Ende des Platzes vor der Poundarika Ranga Sthala-Bühne bis hin zu der linken Seite neben der Bühne aufgreiht. Offiziell hieß das Yaga „Shodasha Laksha Navarna Mantra Sahita Sahasra Chandi Yaga“. Dies waren insgesamt 1 600 000 Mula Mantren des Chandi Yaga, bestehend hauptsächlich aus Bhijaksharas (Wurzelsilben) und insgesamt 1 000 Devi Mahatmyas. So wurden täglich vermutlich 160 000 Mula Mantren neben 100 Devi Mahatmyas gechantet. Es saßen jeweils mindestens 11 Priester an jeder Feuerstelle. Hauptpriester Vamshi Krishna Ganapathi leitete das Chanten der Mantren des Devi Mahatmyas (oder auch Saptashati oder Chandi genannt). Dies ist ein besonders wichtiger Text aus der Verehrung des Göttlichen in Seiner weiblichen Emanation mit 700 Shlokas. Alle diese 700 Shlokas gelten auch durchweg als Mantren. Gleichzeitig erzählen sie in der Sanskrit-Sprache die Geschichte der Glorie Sri Devis, die auch vor allem am Anfang des Texts als Mahamaya bezeichnet wird. Wie auch im Mahabharata steht der Kampf der göttlichen gegen die dämonischen Kräfte im Vordergrund. In 3 verschiedenen Abschnitten werden die Kämpfe Sri Devis gegen die machtvollsten Dämonen beschrieben, gegen 1. Madhu und Kaitabha, gegen 2. Mahishasura und dessen Armee (hier kann man beachten, dass der Name Mysuru oder Mysore genau von diesem Mahishasura Mardini – die Göttin, die Mahishasura tötet – herstammt wie auch die Devi-Form Chamunda synonym mit der vorherrschenden Göttin Mysurus Chamunda oder Chamundeshvari indentisch ist; Mysuru selbst hat also durchaus viele Gemeinsamkeiten mit dem Devi Mahatmya) und gegen 3. Shumbha und Nishumbha und ihre Dämonenarmee. Die Kämpfe werden sehr anschaulich und dramatisch beschrieben. Aber natürlich kann man sich bereits vorher denken, dass Sri Devi (Mahamaya) alle Kämpfe für Sich entscheidet, und selbst die stärksten Dämonen keine Chance gegen Sie haben, die die Herrscherin der subtilen und physischen Welten ist. Im Devi Mahatmya enthalten sind auch die Belehrungen des Weisen Medhas (manchmal auch als Sumedhas bezeichnet, was guter Geist/Verstand meint) an zwei Wahrheitssucher, der eine – König Suratha und der andere – der Händler Samadhi. Beide erlangen durch die Gnade Sri Devis ihre erhofften Ziele. Der König erlangt sein Reich zurück und soll im nächsten Manvantara der neue Manu sein. Samadhi erlangt – wie schon sein Name vermuten lässt – Atma Jnana und Moksha. Und Sri Devi verspricht, dass Sie sich immer dann inkarnieren wird, wenn das Unrecht in der Welt sehr groß wird.
Sri Swamiji kam meistens gegen 9.00 – 9.30 Uhr hinzu und saß an dem Hauptfeuer ganz rechts oben vom Publikum aus gesehen) auf der Yagna-Bühne mit einer Schutzbrille gegen die auffliegenden Funken. Die Sevakartas, die eine der großen Homas gebucht hatten, konnten sich neben Ihn rund um das Feuer setzen und für eine kürzere Zeit mit Ihm zusammen Ghee aus Homalöffeln in die Flammen gießen. So konnten viele Devotees, die eine Homa gebucht hatten, nach und nach zu Sri Swamiji kommen und teilnehmen. Eine einzigartige Erfahrung, direkt bei Sri Swamiji zu sitzen und mit Ihm ins Feuer zu opfern. Alle Teilnehmer waren äußerst beglückt und genossen diese Chance sichtlich. Sri Swamiji vollzog gegen 11.30 Uhr ein Purnahuti an einem der anderen 11 Feuerstellen Selbst, jeden Tag an einer anderen. Die Priester zogen anschließend von den Feuerstellen ab, da sie die Devi Mahatmyas des Tages inkl. Purnahutis vollendet hatten. Danach setzte Sri Swamiji sich noch einmal an „Seine Homakunda“ und opferte weiterhin mit Unterstützung durch Mantren-Chanten einiger Priester in das Feuer. Erst um ca. 13.00 Uhr war die gesamte Veranstaltung beendet. Am Nachmittag chanteten die Priester noch einige Zeit an den Homafeuern weiter. Man sollte beachten, dass Sri Swamiji trotz Seiner 83 Lebensjahren so lange so nahe bei dem recht großen Feuer saß. Dort ist es in dieser Entfernung vom Feuer durchweg sehr heiß! Die anderen Priester sassen zwar auch vielleicht ähnlich lange an den Feuern. Aber normalerweise sind sie niemals älter als ca. 60 oder sogar nur 50 Jahre. Es erfordert doch einige Erduldung von Hitze und anderen Unbequemlichkeiten, die sehr fordernd sein können! Hier noch einmal, wie intensiv diese Yagna-Tage waren: Normalerweise werden während des Navaratri Festes nur eine Chandi Homa zelebriert inkl. ein Chandi Saptashati von insgesamt 10 – 12 Priestern gechantet (sind also zusammen 10 – 12 Chandis). Dies ist das eigentliche Hauptereignis während der gesamten 10 Navaratri-Tage. Bei unserem großen Chandi Yaga nun wurden jeden Tag mindestens 11 X so viele Homas durchgeführt und Saptashatis gechantet, und das über 10 lange Tage. Und das jeweils mit der vollen Teilnahme von Sri Swamiji. Man kann sich so vorstellen, wie intensiv reinigend diese Rituale waren.
Am Abend wurde anlässlich des Vana Durga Festes je eine Gottheit des Tages in der Nada Manatpam in der Reihenfolge: Ganapathi, Vishnu, Lalita, Shiva, Subramaya, Dattatreya, Hanuman und Surya Deva von Sri Swamiji, Sri Balaswami und einer Reihe von Priestern rituell mit einer Puja und der speziellen Gottheit zugehöriges Sahasranama (1008 Namen der Gottheit) verehrt. Am ersten Abend – ab ca. 17.20 Uhr – vollzog Sri Swamiji Selbst die gesamte Puja einschließlich der Blumenblütenopferungen während des Chantens des Sahasranama von einigen Priestern. An den folgenden Abenden begann Sri Balaswami mit der Puja und anschließend kam Sri Swamiji hinzu. Nach der Puja hielt entweder Er oder Sri Balaswami dann auch gleich eine Rede oder erst später, nachdem Gelehrte Vorträge mit breiter Themenfächerung auf der Bühne gegeben hatten. Jeden Abend hielt ein anderer Gelehrter – teils aus dem Mysuru Ashram oder von außerhalb – eine Rede. Dies wurde uns Angels meistens von Lakshmi Sindhuri übersetzt. Vor dem Veranstaltungsschluß sang noch die Ashram Bhajan Mandali (Gruppe) einige sehr eingänge Bhajans.
Wir Angels haben nun eine neue Dining Hall mit nicht scharfem Essen in der Ramashankara Kuteera. Diese ist etwas kleiner als die vorherige. Dort gibt es im dortigen neu ausgebauten Keller einen hinteren Raum, in dem lediglich Angels speisen können. NRI wurden in den großen Raum verlegt, der davor liegt.
Hier noch einige Informationen zum Wetter während der Geburtstags- und Yagna Feierlichkeiten, das indirekt mit den Vana Durga-Ritualen zusammenhängt: Diesen Sommer begann der Monsoon überraschend bereits Ende Mai, ca. 2 Wochen vor dem normalen Termin, Mitte Juni. Und es regnete direkt von Anfang an sehr viel. Das teilweise heftige Regenwetter zog sich auch die nächsten Wochen noch hin. Und die Niederschläge waren im Kavery Catchment area, also in der Bergregion, wo der Kavery als Quelle beginnt und viele Bäche sich hier mit ihm vereinigen, sehr hoch. So hoch, dass bereits Ende Juni die maximale Füllungshöhe des Kavery Stausees, Krishna Raja Sagara, seine maximale Höhe von 124,80 Fuß erreicht hatte. Das war so früh, wie in den letzten 35 Jahren noch nicht beobachtet worden war. Die letzten Jahre waren in Südindien fast alle sehr regenreich. Aber es war die maximale Stauhöhe nie vor Anfang August erreicht worden. Die Füllung der Stauseen in Karnataka ist für sehr viele Menschen von entscheidendem Ausschlag. Millionen Menschen von Bengaluru und den umliegenden Städten einschl. Mysuru sind von dem Wasser des Krishna Raja Sagara-Stausees abhängig. Dürren haben fast katastrophale Auswirkungen, genauso wie zuviel Wasser/Überschwemmungen.
Während es in dem Geburtstagsfest lediglich eine überschaubare Menschenmenge gab außer dem Haupttag, 26. Mai, waren zum Chandi &Vriksha Yagna von Anfang an viele Gäste vor allem aus Indien gekommen. Der große Platz vor Sri Swamijis Homakunda war so aufgeteilt, dass ganz vorn die Sevakartas der ganz großen Sevas links auf dem Boden und rechts auf Stühlen sassen. Dahinter saßen die Devotees, die die generellen Homas mit Sri Swamiji gebucht hatten und ebenfalls mit Ihm am Feuer opfern konnten – links wieder auf dem Boden, rechts die auf Stühlen sitzenden. Hinter diesen konnten die Devotees sitzen, die keine Sevas gebucht hatten und lediglich dabei sein wollten. Noch dahinter saßen teilweise auf der Pounda Rikha Ranga Sthala-Bühne viele junge Frauen vom Mysuru Ashram und andere, die das Lalita Sahasranama oder das Saundarya Lahari von Sri Shankaracharya chanteten. Dieses war nicht so einfach, da auch das Chanten der Priester auf dem Platz laut zu hören war. Von Freitag, 13. Juni an, war der große Platz so voller Leute, dass viele Devotees sich auch außerhalb des Platzes aufhielten. Und am Samstag und Sonntag, den beiden letzten Tagen, konnte man sich fast nicht mehr auf seinem Platz in der Menge bewegen, und viele fanden vermutlich keine Sitzgelegenheit an dem Hauptplatz. Es mögen auch viele Besucher aus Mysuru gekommen sein. Am Samstag morgen gegen 11 Uhr unterbrach Sri Swamiji kurz Seine Opferungen am Feuer und sprach sehr eindringlich zu uns Devotees, doch nicht nur auf die Mobilfone zu schauen oder mit der Familie/Nachbarn zu reden und so seine Zeit zu vergeuden. Das Chandi Yaga sei doch eine so wertvolle Zeit in Seiner Präsenz, die man nicht so einfach an sich vorbeigehen lassen sollte, ohne sich selbst voll zu engagieren. Man solle doch besser Mantren chanten und sich auf das Yaga konzentrieren. Und tatsächlich war die Atmosphäre danach einiges ruhiger, und viele chanteten tatsächlich aus Büchern oder von ihren Mobilfonen Mantren. Und es war einiges angenehmer in der engen Menge länger zu sitzen. Viele Angels nahmen die außergewöhnliche Gelegenheit wahr, im Beisein von Sri Swamiji fast täglich ins Homafeuer zu opfern.
Nachdem die Homa-Rituale des Tages geendet waren, ging Sri Swamiji noch einmal auf den erhobenen Homa-Plattformen von Feuer zu Feuer und machte letzte Opferungen an jedem der Feuer. Dann ging Er noch auf die Pounda Rikha Ranga Sthala-Bühne und vollzog dort noch Rituale.
Und schließlich gab es eine Prozession mit Sri Swamiji und den Devotees von den Homaplätzen aus bis zum Sapta Rishi Sarovar. Dort zog Sri Swamiji mit den Devotees ein. Einige Priester zelebrierten dann Abhishekas mit geweihtem Wasser an einigen Murthies, die während der vergangenen Tage in die Rituale einbezogen waren. Anschließend schwamm Sri Swamiji Selbst gemächlich bis in die Beckenmitte und streckte dort rücklings Seinen Körper aus auf dem Wasser. Und Er konnte so im Wasser gleiten, ohne Sich bewegen zu müssen. Er vollzog Padmasana und streckte dabei die Arme über dem Körper aus, noch immer augenscheinlich entspannt auf dem Rücken liegend und ohne die Arme oder Beine zu bewegen – ganz toll! Und Er wirkte dabei (auf mich) recht jugendlich, wie Er so geschickt im Wasser schwebte. Es gab da kein Nachhelfen mit den Armen etc. Es wirkte unglaublich elegant! Er erhielt dafür natürlich großen Ablaus von den Devotees, die derweil auf den Zuschauerrängen saßen. Nach einiger Zeit und mehrfachen Veränderungen Seiner ausgestreckten Körperstellungen, kam Er langsam wieder an den Rand geschwommen und tauchte noch 1 bis 2 mal unter, bis Er zu den anderen im Nichtschwimmerbecken wartenden Devotees unter der Absperrung durchtauchte. Dort zeigten sich alle begeistert, und Sri Swamiji machte Anzeichen, dass die Devotees dort um Ihn herum ebenfalls selbst im Wasser kurz untertauchten bevor Er zu den Stufen watete und aus dem Wasser kam. Damit war die Morgenveranstaltung abgeschlossen. Es hatte während der Prozession teilweise etwas geregnet, und viele Devotees im Ashram waren nicht mit der Prozession gelaufen. Sri Swamiji hatte auch die Langzeit-Devotees gebeten, neuen Devotees die Chance zu ermöglichen, mit Ihm zum Sapta Rishi Sarovar zu kommen. Die Langzeit-Devotees sollten sich in die Nada Mantapam setzen und dort auf Bildschirmen zuzuschauen, während das Sapta Rishi Sarovar-Ereignis dort übertragen wurde. Dann gab es eine Pause bis zum späten Nachmittag.
Am gleichen Abend versammelten wir Devotees uns wieder in der Nada Manatpam. Sri Balaswami hielt ziemlich zu Anfang eine längere Rede und bestätigte noch einmal, dass Sri Swamiji entgegen anfänglicher Bedenken, so lange täglich vor dem Homafeuer ausharren und alle Opferungen Selbst tun konnte. Da die Rede vieles der vergangenen Tagen zusammenfasst, soll diese – auch wenn sie ziemlich lang ist – für Interessierte hier in Englisch wiedergegeben werden (Sanskritwörter, die nicht geläufig sind, können im Internet recherchiert werden):
Pujya Sri Datta Vijayananda Teertha Swamiji’s benedictory address on June 15, 2025.
On this blessed evening, we are all very delighted to be in Pujya Appaji’s presence. Not just today, but for these ten days, Pujya Appaji as Raja Rajeshwari Mata has taken us all to Maṇidvīpa. While others have normal desires, Guru has śivasankalpās! This Sahasra Chandi Yaga and Vana Durga Shanti Yagnya is a śivasankalpa. This is not something that any ordinary individual would think of undertaking or be able to perform. The space and resource which are needed for such an event and the scale of this mega event is only possible for Pujya Appaji. In Vanadurga nāma, we also hear the nāma navadurga. As long as the sun and moon are there in the skies, the ashramas established by Pujya Appaji shall remain; and this event shall remain indelibly not just in our hearts, but also in the history of this Peetham forever.
While the Vana Durga Chandi Yaga was underway, we all were immersed in this maṇidvīpa. All those who are on the spiritual path speak of Naimisāraṇya – which the Shastras refer to as a place where some are frightened, some are content and some are immensely happy. Those who have no Bhakti but are compelled to be present there, become afraid because of the smoke rising from the continual Yagas being performed there. This is not mere smoke but a great blessing in the form of homadhūli.
If you sit in front of the Homakuṇḍa, you can see the sun’s rays as they fall on Hari Sannidhi. The sun’s rays illumine the smoke emerging from the Yagnya, and it makes me wish the Chandi Yaga could be done everyday. Everyday, Mother Earth prays that such Yagas be done so that the Devatas could descend to earth and bless everyone. The Devatas always wish that everyone should have food to eat, and enough water to quench their thirst; but the Devatas cannot work independently and bless everyone because then each individual jīvi’s karma would not be reduced. Guru wishes for the welfare of each jīvi. Guru can see our difficulties but they do not seem as big to Him as they do for us. We are all delusioned into only being aware of this lifetime, but Guru is aware of this jīvi’s journey across lifetimes and wishes to bless us to cross this ocean.
The other day a very strange event occurred. Around the third or fourth day, as the Yaga began, Swamiji like a small child wanted the āsana to be shifted and then changed. He wanted a lower āsana – an old āsana which Appaji used to use many years ago for agni puja. All the people who were opining that Appaji was getting old and cannot sit for so long and take that smoke, were silenced for the remaining days. One woman devotee even cried that she was unable to sit in front of the Homa for ten days because of the intense heat and smoke, but Appaji sat for seven hours every day for ten days! This is only possible because of Yoga Shakti! Most people who perform Homas, cannot even sit in front of the homa for more than 3-4 hours, but Appaji sat in front of the Homa and even offered samitas with both hands. One of the scholars even referred to Sri Swamiji as Savyasāchi. Many people cannot even offer ārti without also turning the bell while ringing it. For that matter, many people believe they should not sit and perform a Homa. But Appaji dispelled all such notions and proved that there is no space for untouchability and discrimination. We all must speak about this and share with the world! There are many such revolutionary and beautiful movements which Appaji has started. The seed has been sown by Appaji. We will understand their significance in the days to come.
How many of us know that jyōti or the inner light is within each one of us? If this light is not lit and shown, it is like keeping our eyes closed when the sun is in the skies. If we do not realise and illumine this inner light, then our lives would be in vain. Imagine a void space where there is no air, can fire be lit there? In the same way, this agni known as analā can only be lit with prāṇāyāma. No matter how many changes occur in us, which impact relationships with others – causing even friends to become enemies and vice versa – the Guru always remains our well-wisher and wants only the best for us. Those who wish us well and whom we have a thick friendship with, are known as āpta. Appaji has performed this Yaga only to illumine that inner light in countless devotees.
If we do not respect Mother Nature, our nature will not change. Hence Appaji gave utmost importance to Vana Durga Mata and performed this Yaga. Trees bear witness to every event. An Ashvattha Vruksha was witness to Venkateswara Swami’s avatara and wedding. When we sit by a river, does the river not speak to us? Mother Goddess is present as vanadurga and jaladurga in nature and as raṇadurga on the battlefield. As human beings, we cannot survive without the elements. We need air to breathe and water to survive. We must pray to Vanadurga Mata for Her Grace. Each one of us must take an oath to plant at least one plant in honour of Sri Swamiji.
We always give excuses that we do not have space or do not know where to get trees. In kshetras, there is a rule that a sthala vriksha must be present. Pujya Appaji has established that not one sthala Vruksha but 10,000 trees are present in this Kshetra – earning Him a Guinness record. This string of beautiful events and experiences is like a beautiful garland strung together like a Dattamāla by Sri Swamiji. Only if we recall and recount these experiences can we consider ourselves to be true devotees.
The mūlamantra in Chandi Yaga is of great significance. This was chanted 16 lakh times during the Sahasra Chandi Yaga this time where Chandi Saptashati was chanted 1000 times. Appaji has a sankalpa to perform āyuta Candi Yaga where Chandi Saptashati will be performed 10,000 times! When and where this will be done has not been announced yet by Sri Swamiji but all devotees are awaiting eagerly. Life should always be filled with such utsavās and celebrations. We should all await the opportunity to participate in a big or small way and to perform annadānam in every festival.
tyāgāya namaḥ
tyāgakāraṇāya namaḥ
tyāgakāraṇa tyāgāya namaḥ
These were three nāmās of Dattatreya Svami which we heard amongst the thousand nāmās. He is the cause who blesses us to sacrifice and to sacrifice the offering of sacrifice as well.
Today, we were also very blessed to witness Pujya Appaji immerse in the waters and swim from one end of Saptarishi Sarovara to the other. May all those who were unable to attend this Yaga because of various circumstances be blessed to attend in the future. May those who could attend but did not make the effort to attend be blessed with Sadbuddhi to come soon and have Darshana. Jaya Guru Datta.
Es gab während der vielen Abendveranstaltung auch viele kleine Programme wie die Überreichung des Sri Bhagavatam-Buches in Blindenschrift, aus dem auch eine Passage Sri Swamiji und dem Publikum vorgelesen wurde. Sri Swamiji forderte uns Devotees an einem Abend zum Vana Durga-Fest auf, keine Plastikverpackungen mehr zu benutzen. Es gebe heutzutage gute Alternativen für Plastik/Kunststoff, die biologisch abbaubar seien. Die Meere und auch unsere Umgebung werde von Plastikabfall zugemüllt. Er ließ die Devotees die Hände erheben, die das tun wollten. Zu sehen war, dass fast alle in der Nada Mantapam ihre Hände als Zustimmung erhoben. Dem entsprechend wurden für die Mahlzeiten entweder die Ashramteller ausgegeben oder Einmal-Teller, die biologisch abgebaut werden können. Jedoch bestand im Nachhinein doch noch vieles Einmal-Geschirr, das während der Festtage ausgegeben wurde, aus reinem Plastik. Man kann sich aber doch nach und nach an Sri Swamijis Empfehlungen halten und darauf achten, möglichst abbaubare Materialien zu verwenden – in Indien wie auch in westlichen Ländern.
Die Abendveranstaltung endete nach 21.00 Uhr. Damit endete eine lange Festzeit von ca. 1 Monat im Mysuru Ashram.
SGD – Pingala Datta