Rede Sri Swamijis am 24.12. 2004 zu Dattatreya Jayanti

Für viele ist das Interesse an Spiritualität der letzte Ausweg, wenn nichts mehr funktioniert. Obwohl es traurig ist, ist es wahr. Stellt euch vor: Wenn eine Person am sterben ist, versuchen wir alle Methoden, um sein Leben wieder zu erwecken. Wir geben ihm Sauerstoff, wir geben ihm Elektroschock, um ihn wieder zu beleben. Viele Menschen haben das Gefühl, dass der Besuch eines Tempels, Gottes oder eines Sadgurus der letzte Ausweg sein sollte, wenn alles andere nicht funktioniert hat. Wir denken, wir seien zu beschäftigt für irgendwelche spirituellen Praktiken im Leben. Spirituell oder religiös zu werden in den letzten Lebenstagen ist nutzlos. Es ist wie wenn man einen absterbenden Docht in eine Öllampe steckt, um den letzten Tropfen Öl, der noch drinsteckt, herauszupressen. Viele meinen, sie seien sehr gut zur Gesellschaft, und dass ihre Vorfahren einen Tempel gebaut haben, was den kommenden Generationen helfen werde. Einige bekommen auch Ego, indem sie einige Bücher studieren. Ego ist das grösste Hindernis. Die Ursache von Ego könnte Erziehung, Hochmut oder falscher Stolz sein. Der Sadguru führt euch nie irre. Er wird euch nur bitten, die guten Lebensgrundsätze zu beachten, wie Wahrhaftigkeit, gut zu anderen zu sein usw. Ausserdem gibt es etwas sehr Wichtiges. Obwohl man alles im Leben hat, fühlt man sich manchmal leer. Dieses Leeregefühl kann ganz schön bohrend sein. Es kann psychologisch schädlich sein. Unglücklicherweise haben die meisten Leute noch ein anderes Problem. Sie wollen immer mehr. Wenn ihr Geld habt, wollt ihr immer mehr. Wenn ihr eine Familie habt, die sich behauptet, wollt ihr mehr Glück. Zweifel bleiben über den Guru, Vedanta und Spiritualität. Aber ihr zeigt die Haltung, dass ihr keine Zweifel habt. Aber wenn ihr allein seid, wird der Geist müde von dieser bohrenden Leere. All diese Leere ist da, weil ihr keine Geduld habt, um irgendeine spirituelle Praxis mit dem dazugehörenden Glauben und Wahrhaftigkeit auszuüben.

Wir sind auch ruhelos. Wir werden ruhelos, wenn es keine interessanten Neuigkeiten im Fernsehen gibt. Das ist gar nicht gut für die Gesundheit. Ihr solltet keine schrecklichen Neuigkeiten suchen. In Europa ist der Abfallkübel ganz schön geschmückt und getarnt. Die Leute werden aufgefordert, ihn zu benützen. Aber wir haben überquellende Abfallkübel, welche schlechten Geruch überall verbreiten. Wer geht, um ihn zu benützen? Niemand. Der ganze Zweck ist verloren. Wie ihr eure Zähne täglich putzt, solltet ihr auch eure Schuhe, den Abfallkübel etc. täglich putzen. Reinigt ihr nicht eure Zähne am Morgen nachdem ihr Tirupati Laddus am Vorabend gegessen habt? Habt ihr Angst, dass der gute Segen, den sie euch gebracht haben, weggewaschen wird? Nein.

Stellt euch vor, ihr habt eine Kuh. Ihr putzt die Kuh jeden Tag. Ihr melkt die Kuh. Der Kessel gehört euch. Reinigt ihr den Kessel nicht täglich? Obwohl ihr der Eigentümer der Kuh, des Kessels usw. seid, wascht ihr den Kessel, um sicher zu sein, dass die Milch nicht sauer wird. Ähnlich ist es: obwohl ihr euern eigenen Geist habt, solltet ihr ihn doch täglich reinigen. Dafür solltet ihr die Dattatreya-Geschichte täglich lesen. Er lernte von allen Sorten von Gurus: von Schlangen, Frauen, Bienen etc. Es ist keine Geschichte. Es ist ein Führer fürs tägliche Leben. Weil Er uns mit dieser Information segnete, ist Er der Guru für Devathas, Manavaas. Datta Jayanti ist jeden Tag. Selbst wenn ihr sehr gut ausgebildet seid, müsst ihr euch immer daran erinnern, dass da eine unsichtbare Energie ist, welche euch hilft. Wir folgen dem Sadguru, damit Er uns hilft, diese unsichtbare Energie zu verstehen. Wenn ihr einmal verstanden habt, werdet ihr voll von Glückseligkeit sein. Ich sage nicht, ihr sollt nie Zweifel haben. Alles, was ich sage, ist, dass ihr nicht nach Zweifeln suchen sollt. Alles, was es von euch braucht, ist ein bisschen Geduld. Ihr hättet keinen Zweifel, wenn es darauf keine Antwort gäbe. Er ist gekommen, weil es eine Antwort darauf gibt. Alles ist durch diese unsichtbare Energie geplant. Wenn wir dankbar bescheiden und wahrhaftig anerkennen, dass wir unsere Existenz dieser Energie verdanken, werden wir Sieger sein. Wir alle sind Puppen in den Händen dieser Energie.

Ihr mögt es glauben oder nicht. Ihr mögt es bezweifeln oder nicht. Aber glaubt mir: DATTATREYA ist DER GRÖSSTE.

Dattatreya ist nicht eine Geschichte. Dattatreya entdeckt euer Selbst. Dattatreya ist Selbst-Aufgabe. Dattatreya ist nicht Panchamrita Abhisheka. Wir machen es, um Konzentration zu erreichen. Puja ist Stufe eins. Es ist wie das Fundament für ein Haus. Wir machen es täglich bis zum Tod, um sicherzustellen, dass der ?monkey mind" (der unruhige Geist) euch nicht verwirrt.

Schaut auf einen Mann mit Pferd und Wagen in Mysore City. Er hat ein bescheidenes und schwaches Pferd und nimmt Leute in seinem Wagen durch die Stadt. Er hat eine Peitsche in seiner rechten Hand und hält die Zügel in der linken Hand, und er macht eigenartige grunzende Laute aus seinem Magen. Er und sein Pferd verstehen diese Kommunikation. Ich will, dass ihr alle ein Essay schreibt, in dem ihr erklärt, was es bedeutet. Tut es.

Sri Guru Datta


Übersetzt durch Nahusha und Vimala