Feste und Feierlichkeiten im Ashram
BesucherInnen, die noch nie im Ashram waren, ist zu empfehlen, die Reise so zu planen, dass sie mit einem der großen Festanlässe zusammenfällt. Diese Feiern sind sehr speziell in ihrer Art und Durchführung und können weder in Indien noch anderswo auf der Welt in ähnlicher Weise erlebt werden. Sie stellen eine einzigartige Kombination von traditionellen Ritualen, von klassischer Musik und anderen Kunstdisziplinen dar. Sie finden gemäß dem sogenannten Mond-Kalender statt, und ihr Datum kann von einem Jahr zum nächsten um mehr als vierzehn Tage verschoben sein. Die Daten sind jeweils im Vorjahr bekannt.
Die erste Feier im Jahr zu Ehren Shivas, Shivaratri – ist im Februar oder März. Sie dauert einen Tag und eine Nacht, es wird gefastet und die Nacht wach geblieben (interessanterweise fällt sie terminlich in die Zeit unserer Fast-Nacht).
Ihr folgt im Juni Sri Swamijis Geburtstagsfeier, die jeweils eine Woche dauert und insbesondere von Aktivitäten mit Bildungscharakter begleitet ist, wie Veda-Examen, Bhajan-Wettbewerb, Jnana Bodha Sabha-Konferenz, etc.
Der dritte feierliche Anlass ist Navaratri Ende September oder im Oktober. Während 10 Tagen wird die Göttliche Mutter verehrt, die das nährende Prinzip symbolisiert. Die ausführlichen Rituale dienen der Erhaltung von Schöpfung und Leben.
Dattajayanti findet um den Vollmondtag im Dezember statt. Während drei Tagen wird der Geburtstag von Dattatreya, der Hauptgottheit des Ashrams, gefeiert. Der dritte Tag ist zugleich der Vollmondtag. Es kann vorkommen, dass er mit der Weihnacht zusammenfällt.
Dazwischen werden weitere Feiern zelebriert, die zum lebendigen Alltag des heutigen Indiens gehören wie Ganapati-Chaturdi, Krishna-Jayanti, etc. Die verschiedenen Aspekte Gottes werden der Tradition gemäß verehrt. Auch Feiertage anderer Weltreligionen werden berücksichtigt, wie z.B. Weihnachten.
Die Verehrung all dieser verschiedenen Gottheiten in Indien mag für viele von uns befremdend wirken. Sri Swamiji hat u.a. die folgende anschauliche Erklärung anhand einer Kokosnuss gegeben: “Eine Kokosnuss besteht aus groben Fasern, aus einer harten Schale, die die weiße Frucht umschliesst, die ihrerseits die Milch enthält. Stellt euch vor, die Fasern seien Ganapati, die harte Schale sei Dattatreya, die Frucht sei Devi (Göttin), die Milch sei Shiva. Sie sind alle verschiedene Teile ein und derselben Kokosnuss, ein und desselben Gottes.”