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Mysore, 15.11.04

Mysore, 15.11.04

Rede Sri Swamiji's am Kartika Somavara (Montag) des 15. November 2004 in Mysore

Es hat viele Atom-ähnliche Teilchen im Planeten Erde (Bhu Mandala), der Gottes Schöpfung ist. Der Geist Shiva's durchdringt den gesamten Globus, die Galaxien und das Universum. Shiva ist Wahrheit. Shiva ist das Mangalamurti, das euch Freude und Glückseligkeit gibt. Er ist formlos und ist in der Form von nur einem Bindu (eines Punktes), aber wir haben Ihm diese Form gegeben. Wenn wir über Shiva meditieren, verbinden wir uns mit Ihm und werden Eins. Was ist dann Shiva Tattva (das Wesen Shiva's)? Die reine Wahrheit, welche alles durchdringt, wo Glückseligkeit herrscht, ist die Lehre von Shiva. So ist Shiva also Wahrheit (Satyam) und Shivam Sundaram (schön, wie im Zustand der Glückseligkeit und nicht in körperlicher Hinsicht, obwohl Shiva selbst körperlich schön ist). Wahrheit ist ewig und auch die Allseele (Atma) ist ewig. Sie hat kein Geschlecht, keinen Namen, und doch ist Er die dauernde Wahrheit. Die Allseele ist eine und unteilbar. Es gibt nicht 3 oder 4 Atmas oder sogar viele, es gibt nur eine Allseele (Atma). Es gibt keinen wirklichen Unterschied zwischen euch und mir, da wir alle eine Allseele sind und die Allseele alles durchdringt. Warum denn fühlen wir den Unterschied zwischen dem einen und andern? Der Intellekt (Buddhi) ruft diese Unterschiede hervor und er unterscheidet den Einen vom Andern.

Wozu braucht es dann diese Pujas, Alankaras (Dekorationen) und Abhishekas, wenn die Allseele Eins ist? Ja, die Allseele ist Eins, aber die grobstofflichen Körper sind viele. Es braucht für diesen grobstofflichen Körper, der durch die Sinnesorgane wahrnimmt, solch äusserliche körperliche Offenbarungen, wie ein Idol, und die Verehrung dieses Idols wird unsere eigene Erfüllung dieses Bedürfnisses, das dieses Idol geschaffen hat.
Dieser physische Körper mit seiner karmischen Natur braucht die Disziplin. Gott ist unsere Familie und ist mit uns verwandt. Er ist dies und das und Er ist alles. Gott ist eure eigene Meinung und ihr habt Ihn geschaffen. Selbst wenn ihr sagt, er sei nicht da, selbst das ist OK. Der grosse Heilige Shankaracharya hat sogar erklärt, dass alles eine Null sei. Selbst das ist ein Lehrsatz.

Der Himmel steht für sich allein. Das ist reine Wahrheit. Das ist auch Gott. Warum also dieses kindische Spiel von Pujas, Abhishekas und Alankaras? Es ist dafür da, um genau diesem Kind in euch zu gefallen. Ihr seid Kinder und ihr müsst den Regeln folgen. Euer Geist hat unsaubere Gedanken und ihr müsst den Geist reinigen und eure Verwirrung klären. Eine Stunde im Tempel mit euerm Sadguru und ihr werdet jene Konzentration und Reinheit erlangen, welche es braucht, um die Wahrheit zu erreichen. Den sechs Sinnen muss gelehrt werden, die echte Wahrheit wahrzunehmen, genau so wie sie die unbeständigen Wahrheiten wahrnehmen. Der Körper fühlt kalt, fühlt die Hitze und die Wärme, wie wahr. Aber weiss er, dass dies nur Sinneswahrnehmungen sind? Um das Argument zu übertreiben, selbst Pooja ist unbeständig. Das Glück, das uns die Sinnesorgane verleihen, ist unbeständig. Wenn daher Wahrheit beständig ist, was ist es, das wir suchen? Reines Glücksgefühl wird einzig durch spirituelle Erkenntnis erreicht. Eure Worte sind leer, eure Freude, eure Tränen sind alle wertlos. Mit dem Gebrauch von wertlosen Objekten erreicht ihr einen gewissen Grad von Freude. Wenn ihr euch irrt, was eure Sinne als die reine Wahrheit wahrnehmen, seid ihr in Schwierigkeiten. Ihr habt keine Erfahrung mit der anderen Art von Dauerhaftigkeit und daher denkt ihr, dass es die reine Wahrheit sei. Ihr müsst eine Anstrengung machen, die reine Wahrheit zu erfahren, indem ihr über die Wahrnehmungen der Sinnesorgane hinausgeht. Puja und Verehrung sind ausgezeichnete Hilfen dafür. Eure dauernde Aufmerksamkeit auf unbeständiges Glücksgefühl durch Objekte ist so ein Hindernis für euer Wachstum. Eure Missverständnisse müssen aufgeklärt werden. Der Morgentau zum Beispiel ist so schön, so verführerisch auf diesem saftigen grünen Rasen, aber könnt ihr ihn als Wasser gebrauchen? Tautropfen sind Wasser, aber sie können nicht eingesammelt werden. Regenwasser kann eingesammelt, gespeichert und gebraucht werden. Es ist nützlich und wirklich. Gott gibt uns deshalb das, was nützlich ist, durch Puja, was uns vom Unbeständigen zum Beständigen führen wird.

Diese Puja am ersten Montag des Kartika Monats ist wie ein zweites Shivaratri, als wir eine Nachtwache (Jagarana) zu halten pflegten, welche dafür da ist, uns aufmerksamer zu machen und unsere Sinne lebendig zu halten. Abishekam oder das Bad ist Jala Tattvam (das Wesen des Wassers), was Shiva teuer ist. Zwischen Seinen Augenbrauen ist Agni (Feuer), und Jala oder Wasser, welches das andere Element ist, da schliesslich Shiva der PANCHABHUTA (FÜNF ELEMENTE) ist. Er ist Pakriti und indem wir so Shiva verehren, verehren wir die Natur.

Dieser Lingam von Sachchidanandeshwara ist Swamiji sehr teuer. Swamiji segnet euch ? O möge die Dunkelheit euch alle verlassen und das Licht von Gnana (Wissen) in euer Leben kommen.


Jaya Guru Datta


Übersetzt durch Nahusha und Vimala

 

 

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