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Zeitungsartikel

Ein Artikel in der Sonntagsausgabe der indischen Zeitung 'The Hindu' vom 18. Oktober 2004

Sri Ganapati Sachchidananda Swami hat die lindernden Eigenschaften von Ragas wirksam erschlossen. Wie macht er das? LAKSHMI DEVNATH erklärt:

Sri Ganapati Sachchidananda Swami segnet die Devotees.

"Musiknoten haben ihre Wirkungen auf unseren Körper. Warum? Weil die Melodien unseren Nerven entsprechen. Die Kenntnis darüber wird Ragini Vidya oder Siddhi Vidya genannt. Wenn jemand die richtige Art von Musik hört, ist die Wirkung auf unseren Körper heilend. Die Nerven können mit der Hilfe von Musik berührt werden. Tatsächlich ist das Resultat so lindernd, als ob die Nerven eine Massage erhielten." Wenn Sri Ganapati Sachchidananda Swamiji aus Mysore spricht, haben seine sanften Worte, verbunden mit einer Aura von Frieden und Liebe, die er ausstrahlt, einen beruhigenden Effekt auf den Zuhörer.
Swamiji ist leidenschaftlich in bezug auf Musik. Er ist nicht nur ein Kenner. Er spricht von Texten über Musik, welche sich auf die heilenden Eigenschaften konzentrieren, und doch ist er nicht nur ein Theoretiker. Er ist ein produktiver Komponist.

Er ist ein vorzüglicher Musiker und ein produktiver Komponist mit mehr als 5000 Kompositionen, in verschiedenen indischen Sprachen. Er hat einen einzigartigen Zweck für seine Musik nachgewiesen ? den des Heilens.
An einem Konzert in der Schweiz im Jahr 1992 sagte er: ? Es gibt bestimmte Melodien, bestimmte Ragas und auch bestimmte Instrumente. Wenn man die Instrumente kombiniert, was heute ein Orchester genannt wird, erhält man eine bestimmte Klangfarbe. Ihr könnt jedes Instrument mit einem Arzt vergleichen, einem Spezialisten, der eine spezifische Krankheit behandelt. ?

Die Suche beginnt.

Aber lasst uns diese Geschichte bis zum Anfang zurückverfolgen. Swamiji's Suche begann, als er ein Kind von 8 Jahren war. Am 26. Mai 1942 wurden Jayalakshmi und Narasimha Sastri im kleinen Weiler Mekedatu mit einem Jungen gesegnet. Sie nannten ihn Satyanarayana. Seine Eltern pflegten in hohem Masse spirituelle Praktiken und Satyanarayana wuchs in dieser Atmosphäre auf. Schon als kleiner Junge zeigte er eine natürliche Neigung zu klassischer Musik und Spiritualität.
Ganapati Sachchidananda Swami sagt: ? Ich war 8 Jahre alt, als ich zum ersten Mal in den Sastras vom heilenden Effekt von Musik las. Ich war durch die Gnade Gottes auch in dieser Kunst begabt. Ohne formelle Ausbildung konnte ich verschiedene Instrumente spielen, wie die Zither, Veena und so weiter. Ich dachte, dass meine Musik einem guten Zweck dienen würde, wenn sie der Menschheit Nutzen bringen würde. Ich führte kleine Experimente durch und sie erwiesen sich als erfolgreich. Das ermutigte mich, tiefer in die Materie einzudringen."


Nadopasana

Satyanarayana wurde Sri Ganapati Sachchidananda Swamiji im Alter von 22 Jahren. Sein Mantra war Nadopasana (Verehrung durch Musik). Swamiji führt aus: ? Der Körper hat eine Anzahl von Energiezentren, genannt Chakras, und 72 metaphysische Energiekanäle, genannt Nadis. Jeder von diesen hat seine eigene elementare Basis, wie Erde, Wasser, Feuer etc. Jedes Raga bringt Tonwellen hervor, welche zu einem bestimmten Element zugehören, und deshalb zu einem spezifischen Chakra und einer Gruppe damit verbundener Organa."
Wie wendet der Swamiji also diese Therapie an? Er erklärt:" Ich verlasse mich vor allem auf meine Intuition, wenn es darum geht, die richtige Art von Musik für einen Patienten zu verschreiben. Wenn ich eine kranke Person sehe, kann ich intuitiv die Art von Musik bestimmen, welche ihm gut tut. Während gewisse Ragas wie Nilambari, Charukesi und so weiter spezielle therapeutische Eigenschaften haben, kreiere ich auch meine eigenen Kombinationen von Noten in spezifizierten Tonfrequenzen. Ich nenne diesen Prozess ?probieren". Als ersten Schritt in dieser Methode fordert Swamiji verschiedene Musiker auf, verschiedene Noten, die er vorschreibt, auf ihren entsprechenden Instrumenten zu spielen. Interessanterweise schliesst dieses Experiment auch Musikinstrumente anderer Länder ein.
Wenn Swamiji einmal von den richtigen Noten und der richtigen Tonfrequenz überzeugt ist, gibt er sie in den Synthesizer ein, den er als eine moderne Veena bezeichnet. Das Endprodukt ist eine einzigartige Komposition, durch Swamiji kreiert, welche eine primäre und zusätzliche Heilung von Krankheiten sicherstellt.
Der Swamiji hat auch die grundlegende melodiöse Struktur einiger ausgewählter kritis vom heiligen Tyagaraja angewandt, wie Mokshamu Galada (Samarati), Shobillu Saptaswara (Jaganmohini), Samaja vara gamana (Hindolam) und so weiter.


Namasankirtana

Aber wie steht es mit der Gesangsmusik? Sri Ganapati Sachchidananda Swamiji ist ein glühender Verfechter von Namasankirtana. Er hat selbst verschiedene Bhajans komponiert, von denen man sagt, dass sie voll von Heilkräften sind. Denn er sagt": die Lyrik meiner Bhajans beinhalten mehrere Grundsilben (Beejaksharas)."
Der Swamiji basiert seine Kompositionen vor allem auf den Ragas der Musik aus Karnataka ? ihren 72 Hauptragas (melas) und ihren unzähligen Abkömmlingen. ?Beiläufig, sagt Swamiji, stamme ich vom Vater des Melekartha-Schemas ab ? Venkatamathi, wenn ich auch nicht ein direkter Nachkomme bin."
Alle führenden Künstler von Karnataka-Musik betrachten es als eine Ehre, Swamiji in seinen Konzerten begleiten zu dürfen. Sie sind auch seine glühenden Devotees. Der Violin-Meister Chodiah war der erste, der Swamiji in seinen Bhajan-Vorführungen begleitete.
Viele dieser Konzerte wurden aufgezeichnet und sind Teil der Serien des Ashrams
?Music for meditation and healing". Swamiji empfiehlt immer, dass seine Musik zusätzlich zur normalen Behandlung verwendet wird, da sie den Heilungsprozess beschleunigt. Die Literatur des Ashrams enthält Studien über verschiedene Patienten und ihr positives Ansprechen auf die Musiktherapie.

Übersetzt durch Nahusha und Vimala

 

 

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