Wissen2020-09-07T18:42:40+02:00
Trinidad Ashram am 31. März 2004

Rede Sri Swamijis im Trinidad Ashram am 31. März 2

Viele Leute meinen, sie seien sehr wichtig. Es ist eine Schande. Viele Europäer, welche nach Mysore für Navaratri kommen, sitzen während 8 bis 12 Stunden, um der Puja beizuwohnen. Hindus müssen sich schämen. Sie als Christen zeigen so viel Interesse. Kommt und seht dies in Südindien. Die Diskrimination, welche während Jahrhunderten herrschte, ist zu Ende gebracht worden. Immer herumreiten auf der Wichtigkeit der Brahmanen. Das ist reine Dummheit. So etwas zu betonen ist nur gut in euerm Haus, nicht in der Öffentlichkeit. Wer ist ein Brahmane? Jedermann, der kein Fleisch isst und keinen Alkohol trinkt, der Disziplin im Leben beachtet, ist ein Brahmane. Es ist sehr schwierig, einen echten Brahmanen heutzutage zu finden.
Ein Brahmane ist einer, der über Brahma nachdenkt, einer, der Liebe und Zuneigung zu allen praktiziert. Valmiki, Rama, Krishna waren keine Brahmanen von Geburt. Aber sie wurden die besten Brahmanen. Wir erweisen der Tradition jener Ehrfurcht, welche Gayatri Mantras singen. Ein echter Brahmane muss eine Disziplin wie ein Sanyasi (totale äussere Entsagung) haben. Einzig die Dekoration mit Vibhuti, das Tragen einer heiligen Schnur wird nie einen Brahmanen ausmachen. Wir halten Ramayana in unsern Köpfen, als ob es der heiligste der Texte sei. Valmiki war kein Brahmane von Geburt. Rama war ein Kshatriya. Aber wir bitten und beten täglich zu Rama. Die heutigen Brahmanen sind ein verkommener Haufen. Sie essen Eier, sie kauen Tabak. Sie rauchen und trinken. Seht, ich habe die Söhne von Mukunda trainiert. Sie sind fähig, Homa durchzuführen. Viele stellen ihre Geburt als Brahmanen in Frage. Ich erkläre sie als Brahmanen. Ich habe sie durch Ausbildung zu Brahmanen gemacht. Ich habe ihnen die Energie weitergegeben. (Donnernder Applaus der Zuhörer). Ihr alle seid Brahmanen, weil ihr Ramayana singt, ihr alle glaubt an Gott, ihr alle folgt Swamiji. Zuerst und am wichtigsten, seid ein gutes menschliches Wesen. Dieser Ashram ist mein Königtum. Wenn ihr an meine jetzige Rede glaubt, folgt mir. Sonst verlasst mich. Es ist mir gleichgültig, wer immer ihr seid. Selbst in Tirupati werden die Arbeiten gleichmässig auf alle Schichten der Gesellschaft verteilt. Die Personen, welche das Idol von Balaji reinigen, sind Schuster. Wir benötigen Hilfe von jedermann in der Welt. Sprecht keinen Unsinn im Ashram. Ich habe viele chelas (?) Manchmal sende ich Manasa Datta. Ich schicke Prasad, um mich zu vertreten. Aber sie können nicht Swamiji werden. Ihr respektiert, was sie sagen. Respektiert Leute, welche um Swamiji herum sind, nicht zu sehr. Es hat nur eine Mutter-Wurzel. Das ist Swamiji. Verwirrt euch nicht mit Swamiji's chelas? Ihr müsst Brahmanen durch eure Tugenden werden, nicht von Geburt. Ich erkläre es heute und ich erkläre es für immer. Am Ende der Tage ist alles, was zählt, ob ihr eine gute Person seid, ob ihr anderen helft und ob ihr ein erfüllendes Leben führt. Das ist alles, was zählt. Eure Kaste und euer Geschlecht sollte einzig auf euern Pujaraum in euerm Haus beschränkt sein. Sobald ihr aus diesem Raum herauskommt, seid ihr ein Mensch. Das ist alles. Ich habe nehme keinerlei Rücksicht auf das Kastensystem. Ich kümmere mich auch nicht darum. Ich hasse die Idee des Kastensystems. In Indien gibt es viele Änderungen in den Haltungen der Menschen. Ich bin schockiert, dass ihr alle auf dieser kleinen Insel Trinidad noch diese Diskrimination habt. Ich bin sehr traurig und bekümmert. Es gibt nur einen Führer in dieser Organisation.
Jaya Guru Datta

Übersetzt durch Egon und Trudi Hürlimann

 

 

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