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Parama Pujya Sri Swamijis Dattatreya Jayanti Rede

Parama Pujya Sri Swamijis Dattatreya Jayanti Rede

Übersetzung der Rede am 8. Dezember 2003

Heute wird das Datta Jayanti mit Datta Upasana nicht nur in Indien, sondern auch an vielen Orten auf der Welt gefeiert. Datta’s Lehren sind tiefgründig und werden in der Atma Vilasa und der Tripura Rahasya verbreitet. Das „Guru Brahma Guru Vishnu Guru Devo Maheshvaraha - Guru Sakshaat Param Brahma Tasmai Sri Gurave Namaha“ berichtet uns von der Wichtigkeit des Guru. Guru ist der Brahma, der Vishnu and Shiva selbst. Als Brahma verursacht Er, dass gute und noble Gedanken zu euch kommen. Sie werden in euch erzeugt. Das ist der schöpferische Brahma Aspekt. Alle diese Gedanken werden durch das Vishnu-Prinzip des Guru geschützt. Die Verwirrungen, die auftauchen, werden durch das Shiva-Prinzip entfernt. Datta bedeutet, sich selbst zu schenken, sich zu unterwerfen, zu opfern. Datta sagt, dass Er Sich selbst den Devotees schenkt. Atri und Anasuya waren die Eltern von Datta. Atri bedeutet: derjenige, der die „Tri Gunas“ von Sattva, Rajas und Tamas bezwungen hat. Anasuya bedeutet: diejenige, welche keine Eifersucht hat. Als das Paar von Gott gefragt wurde, welches Geschenk sie wollten, wünschten sie sich, dass Er zu ihnen in der Form eines Kindes komme.

Die Analogie der Schöpfung wird oft wie folgt erklärt: Zu Beginn der Schöpfung verursachte der Para Brahma, dass die Millionen von Lebensformen wie Gottes-Staub auf einem Wachsball glänzten. Da Er wollte, dass diese Lebensformen, welche an den Wachsball gebunden waren, befreit werden sollten, entschied Er, ihnen Mobilität und Lebenskraft zu geben. Seine Hauptsorge war es, dass, wenn ihnen Lebenskraft mit Wünschen und Schicksalen gegeben werde, Seine Kinder immer im Kaama und Karma schmachten und nie nach Hause (ins Brahma Loka) zurückkehren würden. Um sie von diesem zukünftigen potentiellen Problem zu erlösen, veranlasste Er, dass das Guru Tattva (das Guru-Prinzip) auf diese Welt in der Form von Dattatreya komme.

Für alles, was wir im Leben lernen sollen, brauchen wir einen Guru. Er ist die führende Kraft. Der Guru verlangt totale Achtung. So wie wir unseren eigenen Atem achten, so haben wir den Guru zu respektieren. Die Anforderung während unseres ganzen Lebens ist es, zu der Brahma Loka (der Brahma Welt) zurückzukehren. So sagte es der berühmte Purandara Dasa: „Ich bin hier, aber mein wirkliches zuhause ist die Vaikuntha (Vishnu Loka)“.
„Wir sind in diesem Haus (Körper) als Mieter“. So sollten wir es verstehen.
Einige mögen fragen: „ Was passiert mit denen, die keinen Guru haben?“ Sie können sich sicher selber helfen. Es würde nur ein wenig länger dauern. Jedermann muss am Ende den Schöpfer erreichen. Diejenigen, die es sich leisten können, gehen mit dem Flugzeug. Einige gehen mit dem Bus. Einige gehen zu Fuss und einige sitzen und meditieren über diesen Ort. Zuerst müsst ihr verstehen, dass Arbeit Gottesdienst ist. Zufrieden zu sein mit dem was ihr habt, ist wie einen Guru zu haben.

In der berühmten Shloka in der Avadhuta Gheeta wird gesagt: Wir suchen Zuflucht in der gütigen Form von Lord Dattatreya, der strahlend in unserem Herzen wohnt. Unsere Konzentration auf Ihn muss wie ein beharrliches Licht sein, erleuchtend, standhaft und dauerhaft.

Jede Gottheit hat einen Keimbuchstaben). Es ist wie ein Code-Wort. Dattatreya hat das Wort DRAAM als Keimbuchstaben. Dattatreya hat ein wunderbares Lächeln auf Seinen Lippen, Er ist strahlend. Er beseitigt Armut. Er erleuchtet unser Herz. Die Sattva Guna (Klarheit, Ausgewogenheit als Eigenschaft) wohnt in Ihm. Er ist so schön, wie wenn man eine blühende Lotusblume betrachtete. Ich bete zu diesem Dattatreya! Nur durch die Berührung der Padukas von Dattatreya gibt Er dieser Person unerreichtes Wissen. Lasst uns über diesen Wissens-gebenden Datta in unseren Herzen meditieren.

Datta Stava ist sehr populär und wichtig. Sri Vasudevananda Saraswati war sehr behilflich bei der Verbreitung dieses grossartigen Mantras. Darin wird gesagt, dass Datta einzig dadurch, dass man sich an Ihn erinnert, vergegenwärtigt werden kann. Es braucht kein Abhisheka, Alankara (Schmücken?) etc. wie es für andere Gottheiten nötig ist. Datta kann so leicht vergegenwärtigt werden. Die Ashta Siddhis (die acht Vollendungen, Vollkommenheiten) sind die Kinder von Dattatreya. Anagha Vrata (das Schuldlos-Gelübde) ist eine grossartige Art, Datta zu erreichen. Jedermann kann diese Vrata ausführen. Es hat keine Hindernisse, um es auszuführen, wie es sie bei anderen Gelübden gibt. Es dient uns zur spirituellen Hilfe. Es ist für unser Wissen. Ich dränge euch alle, Anagha Vrata auszuführen.

Dattatreya war der Guru von Devathas (Göttinnen), Rakshashas (Dämonen) und von Menschen. Datta war hier seit der Zeit der Schöpfung. Datta hat keine Hinneigung zu irgend einem speziellen Typ von Menschen. Datta’s Gefährtin ist Anagha Devi, die dreieinige Kraftquelle von Maha Kali, Maha Lakshmi und Maha Saraswati. Sie gibt Wissen und Wohlstand. Sie ist mit Dattatreya.

An diesem wichtigen Tag erinnern wir uns alle an den Ruhm von Dattatreya. Er hat eine grosse Liebe zu seinen Devotees; Seine Grösse ist unmessbar. Er beseitigt die Sorgen Seiner Devotees. Er ist wie ein Verwandter für einen Hilflosen. In der modernen Zeit fehlen uns diejenigen, welche geduldig unseren Problemen und Sorgen zuhören. Jedermann ist selbst so voll von Sorgen, dass, wenn ihr ihm eure Probleme sagt, er auch seine Probleme über euch ausschütten will.

Wenn ihr eure Hände faltet und NAMASTE (ich verbeuge mich vor dir?) sagt, sucht ihr tatsächlich die verborgene Bedeutung des Prinzips von Jeevatma (individuelle Seele) und Paramatma (Weltseele) und ihr beugt euern Kopf. Wenn ihr euern Kopf beugt, zeigt der Guru seine rechte Hand, was bedeutet, dass ihr WARTEN sollt. Geduld ist die grösste Busse. Das ist die Zusicherung, die Er gibt. Aber wenn ihr Namaste zu euerm Freund sagt, faltet auch er seine Hände, was bedeutet „auch ich weiss nicht“. Das ist ein Teil des grossen symbolischen Verhaltenskodex und die Indische Tradition ist sehr reich in dieser Hinsicht.

In diesen Zeiten der Jagd nach Wohlstand und Erfolg fühlt jeder zu irgendeinem Zeitpunkt, dass da für diese Existenz ein höherer Sinn sein muss und dass eine grössere Kraft sie durchs Leben führt. Selbst ein hartgekochter Nicht-glaubender würde auf diesen Gedanken kommen. Wir müssen verstehen, dass unser Körper der Tempel ist, in dem der grossartige Gott wohnt. Darum wollen wir, dass unser Körper rein und sauber ist, sodass er ein geeigneter Ort ist, an dem Er wohnen kann.
Viele nennen den Körper Shiva (Energie), aber wenn Shiva den Körper verlässt, bleibt nichts übrig als Shava (ein toter Körper). Darum tut etwas Gutes in der kurzen Zeit, die ihr auf Erden habt. Helft den Armen und Bedürftigen. Das ist das Tattva (fundamentale kosmische Prinzip) von Lord Dattatreya. Puja ist eine Art von Yoga. Es ist eine Wissenschaft, unser Chitta (unser Denken) zu reinigen. Nach der Reinigung kommt das Wissen automatisch. Wir machen Abhisheka, als ob wir unser eigenes Gewissen reinigen wollten. Wir versuchen, unseren Sinnesorganen mit Puja eine Lehre zu erteilen. Es ist eine grosse Wissenschaft. Es ist ein Kriya Yoga.

Nach der Reinigung des Denkens (Chitta) werden die Lehren des Sadguru nur noch klarer und einleuchtender. Warum gehen wir dann in den Tempel? Können wir nicht hier beten? Nein. Es ist, um diese Gewohnheit der spirituellen Disziplin kräftig zu kultivieren. Es ist wie wenn man eine Uniform trägt. Ihr arbeitet ehrlicher, wenn ihr eine Uniform anzieht.

Warum läutet die Glocke so oft in einem Tempel? Ist Gott taub? Nein, ihr seid taub. Darum läuten wir die Glocke, damit euer immer-fauler Geist quasi an die Gottheit angehängt werden kann. Um Konzentration und Disziplin zu erhöhen, machen wir Puja. Puja verstärkt euern Glauben in das System.

Wenn ihr euch überlegt, wer diesen Frosch füttert, der unter dem Stein liegt, wer diese Ameisen? Wir machen uns Sorgen um die paar um uns herum. Aber Gott stellt sicher, dass denjenigen, welche helfen, geholfen wird. Datta schützt uns zu allen Zeiten. Erinnert euch an die, welche euch geholfen haben. Genau dieser Akt wird für euch wohltuend sein. Das ist die erste Lektion.

Datta sehnt sich danach, denen zu helfen, denen nicht geholfen wird und die in Schwierigkeiten sind. Er beseitigt alle Gefahren und Schwierigkeiten. Er schützt euch, wo immer ihr auch seid, sei es in einem Wald, auf einem Berg oder in einem Fluss. Er wohnt in der Kirche, im Mandir und Masjid. Ob ihr betet oder Namaaz oder Puja macht, Er ist immer der gleiche. Er ist im Koran, Er ist in der Bibel. Er ist in den Puranas. Zu diesem Gott beten wir. Er ist Vishva Rupi (der universelle Gott)

Puja ist nichts anderes als unschuldig zu euch und zu anderen zu sein. Er kennt die Geheimnisse der Dharma Shaastras (eine der heiligen Schriften). Er gibt den Bedürftigen Schutz. Er beseitigt die Leidenschaften und Fesseln, in denen Familien gefangen sind. Er ist die Quelle von wirklichem Ananda (Glückseligkeit). Wir müssen uns daran erinnern, dass wir zu dieser wirklichen Glückseligkeit zurückgehen müssen. Datta gibt den Gestressten den Frieden des Geistes. Seit undenklichen Zeiten ist Datta verehrt worden.

Die letzte Strophe des Datta Stava spricht über das Verdienst, Datta Stava zu singen (Jaya labha yashah kaama...) Es bedeutet, dass man durch das Singen von Datta Stava Sieg, Gewinn, Erfolg, Namen und Ruhm und die Erfüllung von Wünschen erlangt.
Heute ist das Jahr des Silberjubiläums des Datta Tempels im Ashram hier. Es war 1978 als der Datta Tempel eingeweiht wurde.

Swamiji hat viele solche Tempel in der ganzen Welt errichtet. Wichtige sind in Mekedatu und in Maninapuddi. Mekedatu ist der Ort, wo die Sahyadri Hügel beginnen. Es gibt Tempel in Kanada, Malaysia, USA, in der Karibik und in Europa.

Wir alle durchlaufen jeden Tag vier Arten von Karma: Dharma, Artha, Kaama und Moksha. Dharma schliesst alle Tätigkeiten ein, die wir nach dem Aufwachen ausführen. Wir beten zu Gott, meditieren und tragen ein „Bindi“ auf der Stirn. Dann beginnt die Artha-Aktivität, welche die Arbeit, Geld zu verdienen, umfasst. Kaama beginnt, wenn ihr heimkommt und euch der Familie widmet. Wenn ihr schlaft, seid ihr wie Moksha. So führen wir dieses Quartett von Tätigkeiten jeden Tag aus. Denkt nicht, dass diejenigen, welche keinen Guru wollen, keine Befreiung erlangen können. Wenn ihr selbstlos arbeitet, ist das in sich Selbst ein Guru. Eure Pflichten ohne Selbst-Interesse zu erfüllen, ist in sich Selbst ein Guru.

Jedermann hat das Recht, den Gott auf seine eigene Art zu verehren. Ich bete, dass wir den Eid des Friedens befolgen. Lasst uns nicht unsere Prinzipien irgendjemand anderem aufzwingen. Lasst uns unser Boot im Gleichgewicht halten und nicht versuchen, andere Boote aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Das ist die Lehre von Guru Tattva.

Jedermann soll sagen:
JAI GURU DATTA
SRI GURU DATTA.


Übersetzt durch Egon und Trudi Hürlimann


 

 

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