Wissen2020-09-07T18:42:40+02:00
Sri Swamijis Rede am 18. 2. 2003 während des Satsa

Sri Swamijis Rede am 18. 2. 2003 während des Satsa

Übersetzt durch Egon und Trudi Hürlimann

Viele unserer Götter haben mehr als einen Kopf, mehr als zwei Hände und sie haben viele Tiere als Fahrzeuge. Diese reichen von der Maus bis zum Adler. Warum diese Verwirrung? Warum haben wir Götter wie Fische, Schildkröten, mit dem Kopf eines Pferdes, dem Gesicht eines Affen? Wir sind überrascht. Einige, die den inneren Sinn nicht verstehen, sind verwirrt, wenn ihnen solche Fragen gestellt werden. Einige versuchen, diese Fragen nach ihrem besten Wissen zu beantworten. Mein Rat wäre: lest das Bhakti Mala des Ashrams. Hier bleibt der Geist nie an einem Ort. Er ist das erstaunlichste komplexe Ding. Er kann von euerm Bankkonto zur Ferienreise fliegen. Er braucht keinen Pass noch ein Visum. Er macht den Menschen von komisch bis ernst. Er lässt euch auf eine Person schauen, welche die Bhajans mittendrin verlässt bis zu einer Person, welche etwas aus ihrer Tasche holt. Darum muss man bei der Meditation die Augen schliessen.
Darum schauen in den Tempeln die Tiere des betreffenden Gottes auf das Hauptidol. Sie verrichten DRUSHYA SAMAADHI. Das ist ganz leicht, weil ihr die Augen schliessen könnt. Aber SHABDA SAMAADHI ist schwierig. Das Klingeln des Telefons, die Unterhaltung der Nachbarn, jedes so kleine Geräusch kann euern Geist auf das richten. Viele haben den schrecklichen Verdacht, dass Andere immer über sie sprechen, als ob sie die Schönheitskönigin dieser Welt wären. Das verlangt die Meisterschaft von SHABDA SAMAADHI. Viele singen Mantras und können dabei sogar am Telefon sprechen. Ihr müsst die anschauen, welche versuchen, MAUNA VRATA (Stillegelübde) zu erfüllen. Sie gestikulieren in einer wilden und komischen Art, um irgendetwas mitzuteilen. Warum diese Verwirrung? Dieses MAUNA VRATA kann auch aufgegeben werden. Das Stillegelübde bedeutet, eure Gedanken und Handlungen zur Ruhe zu bringen. Es gibt Leute, die machen am Shivaratri Fest JAGARANA (ganze Nacht wachsein). Sie schlafen mit offenen Augen. Es ist so komisch, sie zu beobachten. Sie schlafen und haben das Gefühl in Shiva’s Welt zu sein. Andere wiederum führen diese Nachtwache an Shivaratri durch, indem sie in die Nachtkinos gehen oder Karten spielen und ähnliches. Warum diese Aktivitäten? Bekommt ihr dadurch Punya (Verdienst)? Nein.
Dieser physische Körper ist ein Schiff. Er segelt auf dem Meer mit dem Namen SAMSARA. Das ist Maaya SAMSARA. Um dieses Schiff zu lenken, müsst ihr SHABDA SAMAADHI und DRUSHYA SAMAADHI beherrschen. SHABDA SAMAADHI bedeutet, eure Ohren ohne irgendein Hilfsmittel, wie Watte, vor unerwünschten Geräuschen zu schliessen, sie zu filtern. Ihr müsst die Indriyas (Sinnesorgane) gebrauchen und üben. Um euch zu sagen, dass ihr das tun sollt, findet ihr Tierstatuen in den Tempeln, z.b. eine Stierstatue in einem Shiva-Tempel (Nandi). Sie erinnert euch daran, euch auf den Shiva Lingam zu konzentrieren wie Nandi das tut,. Viele Photos von Göttern und ihre Bilder haben grosse innere und wissenschaftliche Bedeutung. Wenn ihr diesen betreffenden Gott sehr stark verehrt (Upasaana), dann werdet ihr seine innere Bedeutung verstehen. Z.B. Narasimha ist ganz furchtbar. Das ist passiert, weil der Dämon Hiranya Kashipu ein so seltsames Geschenk verlangte, dass Lord Vishnu diese spezielle Form annehmen musste, um dieses Geschenk abzuwenden. Hayagreeva’s Ort ist Chandra Mandala.
Sri Swamiji singt: Adhaaram Tvam Vidyanaam Hayagreevasamupaasmahe

Hayagreeva gibt letztes Wissen. Viele missbrauchen ihre Fähigkeiten. Hayagreeva gibt uns dieses gute Wissen. Früher einmal schmückte sich Lakshmi vor einem Spiegel. Vishnu bemerkte sarkastisch, dass sich ihr Gesicht durch das länger in den Spiegel- schauen nicht verändere. Die verärgerte Lakshmi sagte, dass sich Vishnu’s Gesicht verändere und das ihre nicht. Armer Vishnu. Er musste so viele Gesichter annehmen. Er wurde ein Fisch, ein Pferd und viele solche Gesichter. Aber Vishnu machte aus diesem Fluch etwas Gutes für die Besserung der Welt. Der unbezähmbare Hayagreevaasura (ein Dämon) verlangte ein spezielles Geschenk von Brahma, nämlich dass nur eine genaue Kopie von ihm ihn töten könnte. Daraufhin musste Vishnu den Kopf eines Pferdes annehmen um den Dämon zu besiegen.

Singt dieses Mantra:

Jnaanaananda Pradam Devam
Nirmala Sphatikaakrutim
Aadhaaram Sarva Vidyaanaam
Hayagreeva Mupaasmahe

Das Geheimnis dieses Mantra ist, dass das kleine Böse in uns stirbt. Es wird beseitigt. Selbst Lord Rama stellten sich so viele Hürden in den Weg, bis er Raavana töten und der Welt helfen konnte. Stellt euch die Geschichte von Vishnu’s Menschwerdung vor. Jede Menschwerdung hat eine besondere Bedeutung. Upanishads, Puranas, Ramayana, Maha Bharatha sind sehr besondere Bücher. Behaltet sie zu Hause und gebt sie euern Kindern und ermuntert sie, diese Bücher zu lesen. Ramayana ist in vielen Ländern Südostasiens sehr in Mode.

Es ist wichtig, dass ihr die Geschichte der Tempel lernt, die ihr besucht. Geht nicht direkt zum Altar, zahlt Geld, führt Puja durch und kommt mit der Befriedigung heraus, dass ihr euch angestrengt habt, um Verdienst zu erlangen. Es ist genau so wichtig, mehr über die Geschichte des Tempels zu lernen. Hingabe, vermischt mit Wissen, gibt grosse Geschenke. Wenn ihr anfangt, so zu handeln, stellt euer Geist automatisch die Frage: Wer bin ich? Das wird euch dazu bringen, Vedanta zu lernen. Bhakti (Hingabe) sollte zu Jnana (Wissen) führen. Wissen seinerseits führt euch zu Vairaagya. Wie Ramana Maharshi sagte: Indriya Nigraha (Kontrolle der Sinnesorgane) heisst, ein Zuckerstückchen auf eurer ausgestreckten Zunge zu halten, ohne dass Speichel fliesst. Das ist Vairaagya, nicht nur das Einreiben eures Körpers mit heiliger Asche.


Jaya Guru Datta




 

 

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