Wissen2020-09-07T18:42:40+02:00
Sri Swamijis Rede am Satsang im Hindu College Mach

Sri Swamijis Rede am Satsang im Hindu College Mach

Übersetzt durch Egon und Trudi Hürlimann

Wir können Manaasa Puja (in Gedanken?) machen. Es ist die beste aller Arten von Puja (Verehrung). Sie ist nur unter gewissen unvermeidbaren Umständen gestattet, welche euch daran hindern, physische Puja zu machen. Warum sollten wir physische Puja machen? Weil wir einen physischen Körper besitzen, weil wir mit unserem physischen Körper sündigen oder Gutes tun. Weil uns unsere physischen fünf Sinnesorgane die Welt fühlen lassen, müssen wir physische Puja ausführen, also machen wir Vigraha Puja ( um Nigraha (Kontrolle) zu erreichen. Wir erhalten, wenn wir beten. Wir erhalten das, was die Person, zu der wir beten, besitzt. Wenn wir zu einem Gelehrten beten, gibt er uns Wissen. Ähnlich gibt uns der Sadguru echtes Glück (Ananda), wenn wir zu Ihm beten. Nigraha ist die letzte Vollendung einer physischen Puja. Es lehrt uns Geduld und Disziplin.

Viele fragen, ob Gott in Steinen ist, in Planeten, in Flüssen, in Bergen und Hügeln, in Schlangengruben, in Kühen und Affen? Das ist eine übliche Frage, mit der sich Hindus herumschlagen. Wir tun es um diese natürlichen Wesenheiten, welche unser Lebenssystem bereichert haben, anzuerkennen und ihnen unsere Wertschätzung zu vermitteln. Sie alle sind wichtig in Gottes Schöpfung. Wir zeigen ihnen unsern Respekt. Ein Baum sollte nicht gefällt werden, ein Fluss nicht verseucht. Aber unsere heutigen Fabriken sind stolz auf die Menge von Abwässern, die sie in die Flüsse einleiten und sie damit verseuchen.

Ihr geht in die Dörfer und freut euch an der dortigen Umgebung. Das städtische Leben hat seinen Höhepunkt erreicht und zerfällt langsam. Dorfleben ist die beste Lebensform. Wenn wir diesen natürlichen Wesenheiten unsere Ehrerbietung zeigen, wächst unsere Wertschätzung und wir nehmen auf sie Rücksicht. Wir anerkennen die Tatsache, dass beide, der Schöpfer und Seine Schöpfung, geehrt werden sollen. Wir anerkennen ebenfalls, dass die Höchste Wesenheit, Gott, alles durchdringt. Die heiligen Purandara und Kanaka verfassten glühende Lobreden in ihren Liedern auf die Natur. Das tägliche Gebet in Sri Swamiji’s Ashram enthält die Linie „Nadi Thate Vaasa...“. Das zeigt Swamiji's Liebe zur Natur.

Wenn wir zum Elefanten, Ganapati, dem Herrn des Muladhara Chakra, beten, der Verkörperung des Tones OM, der durch seinen Rüssel dargestellt ist, wenn wir zum Sonnengott beten, dem der Leben auf diesem Planeten gibt, wenn wir zu Subrahmanya Swamy beten, zeigen wir unsere Ehrerbietung der Ruhmeshalle der Götter: Shiva, Ganapati, Skanda, Devi und Vishnu. Das heisst Panchaayatana. Diese Fünfergruppe verkörpert auch die Pancha Bhuta, d.h. Äther, Erde, Wasser, Feuer und Wind.

Auf wessen Befehl scheint die Sonne? Wer füttert den Frosch unter dem Fels? Wer füttert den Moskito, der in diesem Feld dahinten fliegt? Wer füttert die Trillionen von Lebewesen auf diesem Planeten? Welche Regierung oder welche Organisation? Der Lions Club? Wer füttert sie? Welches Hotel füttert sie? Der grossartige Gott hat das wunderbarste Lebenssystem auf diesem Planeten geschaffen. Das Meer ist voll von erstaunlichen Geschöpfen in allen Grössen, Formen und Farben. Die anderen Lebewesen übertreffen die Menschen an Anzahl bei weitem. Wir fühlen uns grossartig, wenn wir einen Hund zu Hause füttern. Wir fühlen, dass wir für etwas sorgen, so als ob wir Barmherzigkeit üben würden. Wie finden die anderen Trillionen von Lebewesen ihre Nahrung?

Die Menschen auf der Erde beklagen, dass es nicht genug Nahrung gibt. Wir klagen über zu wenig Regen oder Flusswasser für das wachsende Getreide. Wir beklagen die Hungersnot. Wir klagen, dass die Armen ärmer und die Reichen reicher werden. Wir jammern über das Ungleichgewicht. Wenn einer mit der Gelegenheit gesegnet ist, eine Frucht zu essen, schaut der Arme auf die Fruchtschale, die derjenige weggeworfen hat, der die Frucht ass. Was für ein Zustand. Wir trachten nach immer mehr Gängen. Wir wollen verschiedene Typen und Geschmäcker. Wir wissen nicht, wie wir glücklich und zufrieden mit dem leben sollen, was wir haben. Wenn die anderen Lebewesen es fertig bringen, untereinander zu leben, warum können wir es nicht? Ich gebe zu, dass ein Tiger ein Reh jagt und frisst. Gott hat das Reh dazu bestimmt, auf diese Weise zu enden. Seid nicht unnötigerweise mitleidig. Es ist eine mystische Maya, von Gott geschaffen. Schaut die Vögel. Ein Vogel bringt einen Fisch aus dem See zu seiner Brut. Der Fisch hätte Insekten im Fluss gefressen. Wir sehen all das und fühlen uns verwirrt. Aber die grosse Sorge in unserem Geist dreht sich ums Geld; Geld, zur Freude für die kommende Generation. Ihr gebt es nicht aus. Aber die zukünftigen Generationen werden alles vergeuden. Sie werden nicht einmal an euch denken. Wir teilen unser Leben nicht ein. Das ist das Problem. Wir tun es nicht. Wir sitzen bequem in unseren gekühlten Räumen und planen, wie wir unser Leben führen sollen. Aber ihr teilt eure Zeit und eure Mittel nicht ein.

Ihr gebt die beschränkten Mittel, die ihr habt, dafür aus, euern Feind zu besiegen. Das ist das Problem mit allen Schülern aller Sadgurus. Sie wenden die Prinzipien, welche ihnen die Gurus lehren, nicht im Leben an. Sie werden nie ausgeführt.

Gott sei Dank kontrollieren Regierungen die Natur nicht. Hätten sie die Macht, die Sonne, das Licht und die Luft zu kontrollieren, hätten wir jeden Monat saftige Rechnungen zu bezahlen. Gott sei Dank müssen wir keine Steuern bezahlen, dass wir unsern Rücken kratzen, gähnen oder schlafen können. Gott sei Dank ist die Sonne nicht in den Händen irgendeiner Gesellschaft.
Das Gebet geht weiter: auf wessen Befehl brennt das Feuer? Das Feuer im Magen, dem aufgetragen ist das zu verdauen, was die Menschen essen. Armes Ding, das Feuer im Magen. Gott hat sich gar nicht vorgestellt, dass die erfinderischen Menschen so viele verschiedene Arten von Nahrung essen würden: scharfe Gewürze, Tiere, Kaffees; wir stopfen und stopfen in uns hinein. Was gibt es sonst noch zu essen? Viele behaupten, dass sie sterben, wenn sie nicht jeden Morgen einen Kaffee trinken können. Wen kümmert das? Viele, die zu mir kommen, beklagen sich, dass sie sich bei der Meditation nicht konzentrieren können. Wie können sie, wenn sie den Magen so voll stopfen? Der Körper rächt sich in Form von Nicht-Konzentration, Dummheit, Krankheit, Unwohlsein etc.

Der Wind bläst auf Seinen Wunsch. Ich verneige mich vor dieser einzigen Gottheit. Wir haben Hungersnot, weil die Menschheit ihre Grosszügigkeit verloren hat, weil die Menschen versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Gott gibt uns solche Strafen, damit wir unsere Verrücktheit erkennen. Hungersnöte kamen sogar in den Zeiten von Dasharatha (Lord Rama’s Vater) vor. Gott ist in der Form von Wasser. Wasser ist eine der grössten Schöpfungen. Es nimmt die Form an, in die es gegossen wird. Wer hat diese grossartige Schöpfung geschaffen? Wissenschafter aus Machilipatnam? Die menschliche Existenz ist so verbunden mit allen anderen Geschöpfen, aber wir sind so schlapp. Wir kümmern uns nur, wenn wir bestraft werden.


Jaya Guru Datta



 

 

Nach oben