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Der harte Knoten des Handelns

Sookti Manjari: Der harte Knoten des Handelns

aus Bhakti Mala Januar 2008

Yadi mosksha puree yaanaa-

Yechchaa manasi vartate

Vimochaya mano naavam

Vishayaalaana bandhanaat

(Wenn du den Wunsch hast, zum Königreich der Befreiung zu gelangen, solltest du zuerst das Boot mit dem Namen Geist von den Seilen genannt weltliche Freuden loslösen.)

Reicher Mann: Herr, ich werde alt. Bitte zeige mir einen Weg, wie ich mich einfach erlösen kann ohne große Mühe.

Yogi: Dir geht es ganz gut. Warum bringst du dieses Thema jetzt auf?

R M: Mir geht es wirklich gut, aber das Alter holt schnell auf. Ich bin nicht mehr so aktiv, wie ich früher war, und deshalb übergebe ich meine Geschäfte schrittweise an meine Kinder. Als Folge finde ich mehr Freizeit. Ich beginne zu verstehen, was heilige Männer wie du immer gesagt haben ? dass man beginnen sollte, über sein nächstes Leben hier und jetzt nachzudenken.

Yogi: Also, deiner Meinung nach gehört Erlösen zur nächsten Geburt? Wenn es nur um  die nächste Geburt geht, brauchst du dich nicht zu sorgen. Du hast so viele wohltätige Aktivitäten in diesem Leben vollbracht. Deshalb bist du sicher, dass du im nächsten Leben auch ein reicher Mann sein wirst.

R M: Herr, du willst damit sagen, dass ich nicht dazu qualifiziert bin, als ein Yogi geboren zu werden ? wie du?

Yogi: Du bist ein großer Philanthrop. Wir sind schließlich Bettler. Warum solltest du wie wir geboren werden?

R M: Herr, sag das nicht. Du bist ein Weiser, der alle Arten von Beziehungen und Anhänglichkeiten aufgegeben hat. Du hast keine Art von Wünschen. Es ist unser großes Glück, dass du deinen Ashram in unserer Stadt errichtet hast. Um Tausenden von Devotees, welche kommen, um deinen Segen zu erlangen,  die grundlegenden Annehmlichkeiten zu geben, warst du einverstanden, hier einige Gebäude zu bauen und hast von uns Spenden akzeptiert ? das auch nur nach viel Überredung. Wie kann irgendjemand sagen, du seiest ein Bettler? Schließlich hast du dieses Geld nie für deine persönlichen Bedürfnisse gebraucht. Tausende von Devotees, welche hierher kommen, erhalten regelmässig geschmackvolle Nahrung. Und Du? Du isst mildes Essen, trägst einige ockerfarbige Kleider und schläfst auf dem Boden. Du benützest nicht einmal warmes Wasser zum Baden. Wie kannst du dich einen Bettler nennen? Du hast nie um etwas für deinen persönlichen Gebrauch gebeten.

Yogi: OK. Sprechen wir nicht über mich. Aber du bist ein Menschenfreund,  oder nicht? Worin besteht das Problem, wieder als solcher geboren zu werden?

R M: Was für eine Menschenfreund, Swamiji? Ich und Wohltätigkeit?

Yogi: Warum sagst du das?

R M: Swamiji, wenn Leute wie wir etwas Wohltätigkeit üben, glaubst du, wir machen es ohne Zweck? Unsere Wohltätigkeitstaten üben wir auch wie ein Geschäft aus. Einige sind wegen Namen und Ruhm, andere, um Steuern zu sparen, wieder andere, um mit jemand anderem zu konkurrieren, andere, um unsere Sünden wegzuwaschen und wieder andere wegen unseren zukünftigen Leben. Es hat so viele Motive hinter unsere wohltätigen Taten.

Yogi: Da ist nichts Falsches daran. Sie sind alle gut.

R M: Sie sind alle gut. Wie sind auch gut. Aber es ist unser Gesicht, das hässlich ist. Schau auf mein Gesicht. Es ist immer mürrisch. Da ist nicht einmal ein Pünktchen Friede dran. Da ist überall Erregung und Unruhe ? ob es zu Hause oder im Geschäft ist.

Yogi: Warum? Was ist passiert? Hast du große Verluste erlitten?

R M: Nein Swamiji. Durch deine Gnade wächst mein Geschäft von Jahr zu Jahr. Aber so wächst auch meine Unruhe.

Yogi: Ist meine Gnade auch für das verantwortlich?

R M: Oh nein. Das war es nicht, was ich meinte. Du siehst so frisch und friedlich aus, selbst ohne irgendetwas. Ich auf der anderen Seite leide, obwohl ich alles im Leben besitze. Ich frage mich, was mein Karma ist. Ich strenge mich an, um Frieden zu finden.

Yogi: empfindest du Frieden, wenn du hierher kommst?

R M: Ich pflegte am Anfang Frieden zu empfinden. Ermutigt und erregt durch dieses Gefühl begann ich, freiwillig diesen oder jenen Dienst zu erbringen. Deinen Rat nicht befolgend machte ich weiter und ließ so viele Gebäude hier errichten. Ich entwarf verschiedene Pläne, um sicherzustellen, dass mehr und mehr Devotees den Ashram besuchten. Die Zahl von Anhängern stieg. Spender, reicher als ich, begannen auch zu kommen. Aber das hat meine Wichtigkeit nicht verringert. Tatsächlich wurde ich irgendwie ein Leader hier. Die Leute begannen, sich an mich um Rat und Führung zu wenden. Schrittweise entwickelte ich die Tendenz meine Macht auszuüben. Es machte mich erregter und ruheloser, selbst wenn ich im Ashram war. Ich beobachtete etwas. Selbst du beschimpfst Leute, selbst du schiltst und bestrafst die Sünder. Aber deine Emotionen sind momentan. Du kommst sehr rasch über sie hinweg. Selbst wenn du von Tausenden von Menschen umgeben bist, berührt dich nichts. Du bist glücklich engagiert entweder mit Bhajan-singen oder bei einer Puja oder in Meditation. Du hörst den Problemen der Leute geduldig zu. Du löst ihre Probleme. Wenn wir auf dein Gesicht schauen, können wir leicht sehen, dass du in Glückseligkeit schwimmst. Es ist mir nicht möglich zu verstehen, warum wir nicht so sein können.

Yogi: Du sagst, dass nichts mich je berührt. Möchtest du damit sagen, dass ich verantwortungslos bin?

R M: du übernimmst die Verantwortung für jede einzelne Person, die zu dir kommt. Durch deine Taten gibst du ihr den Hinweis: Ich beobachte dich immer. Wie kann irgendjemand sagen, dass dir Verantwortung fehlt?

Yogi: Wenn ich mich so verantwortungsvoll benehme, wie kommt es dann, dass du sagtest, ich es erlaube, dass mich nichts berühre?

R M: Das ist eine schwierige Frage für mich. Ganz plötzlich beginnst du mit einem Projekt. Sicher, da werden verschiedene Probleme auftauchen bei der Ausführung. Mit einem Lächeln wirst du Hinweise geben, wie sie gelöst werden können. Im nächsten Moment bist du in tiefer Meditation versunken. Es werden hektische Aktivitäten und Durcheinander um dich herum sein. Aber du öffnest nie die Augen. Du greifst nicht ein. Wir strengen uns inmitten des Chaos an. Plötzlich erscheint jemand auf der Szene von der unerwartetsten Richtung und löst unser Problem. Nachdem das ganze Durcheinander sich abgekühlt hat, öffnest du die Augen. Wir sind begierig, dich darüber aufzuklären, was passiert ist. Aber du bist nicht im Geringsten daran interessiert. Aber die Person, die aus dem Nichts auftauchte und uns half, erfährt ein Gefühl von begnadet sein. Du reagierst auch darauf nicht. Ich kann nie voraussagen, was dein nächster Schritt sein wird ? was dein nächstes Projekt sein wird. Indem ich dich über die Jahre genau beobachtete, kam ich zu einer Schlussfolgerung ? Dass du in Wirklichkeit nicht erlaubst, dass dich irgendetwas berührt.

Yogi: Aber du sagtest, dass ich mich auch in schimpfen und strafen engagiere?

R M: Selbst wenn du das tust, gibt es mir den Eindruck, dass du nicht wirklich hineingezogen bist. Es ist etwas wie das folgende: nehmen wir an, dass ich eine wichtige Angelegenheit diskutiere. Ein Moskito sitzt auf meinem Rücken und sticht mich. Es irritiert mich und ich fluche. Ich strecke meine Hand nach ihm aus. Sie fliegt weg. Im nächsten Moment bin ich wieder tief in die Diskussion versunken. Kümmern wir uns je wieder um das Moskito? Nein. Das ist genau dein Verhalten, wenn es um Ashram-Angelegenheiten geht.

Yogi: Du sagtest, dass du dich nicht wegen des Moskitos aufregen würdest. Was ist der Grund dahinter?

R M: Die Diskussion ist wichtiger als das unbedeutende Moskito.

Yogi: richtig. Die Diskussion war für dich wichtiger als der Moskito. Sage mir, was sollte für mich wichtig sein?

R M: Swamiji, nur du kannst das sagen.

Yogi: Lass uns darüber später diskutieren. Lass uns über dich diskutieren. Da muss etwas sein, das du als sehr wichtig erachtest ? etwas jenseits dieses Ashrams, dieser Devotees und der Erfahrung, die sie von mir haben. Beim Beispiel des Moskitos, das deine Diskussion störte, konntest du es leicht auf die Seite schieben, weil die Diskussion wichtiger war. Aber wenn es zu den Angelegenheiten des Ashrams kommt, bist du nicht in der Lage, über dein Engagement die Achsel zu zucken.

R M: das ist genau mein Problem.

Yogi: Lassen wir das auf der Seite. Sag mir, warum kamst du überhaupt in diesen Ashram?

R M: Um Frieden zu finden. Ich fand ihn hier. Darum bleibe ich auch.

Yogi: Erinnere dich an die Tage, als du Frieden im Geist hier gefunden hast. In jenen Tagen, hast du dich um Ashram-Angelegenheiten gekümmert?

R M: Nein.

Yogi: Aber bald wurdest du involviert. Und der Friede ist dir seither ausgewichen. Was schließt du daraus?

R M: Was schlägst du vor? Dass ich mein Engagement in Fragen des Ashrams aufgebe? Wenn ich das tue, habe ich dann garantiert Frieden?

Yogi: Erinnere dich an die Tage, als du begonnen hast, dich um Ashram-Angelegenheiten zu kümmern. Tatest du das, weil ich es dir befohlen habe?

R M: Ehrlich gesagt, nein. Ich involvierte mich obwohl du mich gewarnt hast, es zu tun.

Yogi: Und wie ist es jetzt? Wirst du dein Engagement in den Angelegenheiten des Ashrams aufgeben, nur weil ich es dir sage? Du magst entscheiden, dich loszulösen. Du magst sogar das Gefühl haben, dass du dich vollständig aus den Ashram-Angelegenheiten zurückgezogen hast. Aber du wirst dazu nie in der Lage sein. Warum? Weil es deine Natur ist, dich in Angelegenheiten zu engagieren. Du bist grundsätzlich ein Geschäftstyp. Lass die Frage der Ashram-Angelegenheiten auf der Seite. Schau auf deine eigenen Geschäftsaktivitäten ? wer hat dich gezwungen, dein Geschäft so stark wachsen zu lassen. Tatsächlich hat dich deine Frau dauernd gebeten ? werde langsamer, du verdirbst deine Gesundheit. Aber, hast du darauf gehört? Dein Tempo wurde nicht geringer bis zum Zeitpunkt, als deine Energie begann nachzulassen. Du wirst in Geschäfte verwickelt, ob es sich um dein Geschäft oder in deinem Haus oder sogar in diesem Ashram handelt. Du wirst auf niemanden hören, nicht einmal auf mich! Das ist deine Natur. Das ist dein angeborener Charakter.

R M: Was ist dann mein Schicksal?

Yogi: Schicksal? Das Schicksal ist das gleiche für dich und mich. Dieser Ashram ist um mich herum gewachsen. Wie ist das geschehen? Ist es  nicht deswegen, weil irgendeine leise Ahnung von weltlichen Geschäften in meiner Natur war, welche erlaubte, dass es geschah? War es mir möglich, dies alles zu liquidieren und in die Himalajas zu gehen? Nein. Meine Natur hält mich zurück und bindet mich an diesen Ort.

R M: Aber du bist immer friedlich.

Yogi: den Grund dafür hast du sehr gut benannt ? dass ich nichts hinter mir herschleppe. Ich halte mich zurück, mich an die alltäglichen Dinge zu heften.

R M: Auf der einen Seite sagst du, dass ein Element von weltlichen Geschäften in deiner Natur sei. Wenn das wirklich so ist, wie kannst dich von ihnen zurückhalten?

Yogi: Durch die Gnade meines Guru verstand ich klar, was meine Natur ist und was meine Bestimmung ist. Meine Natur war am östlichen Ufer des Ganges ? mein Ziel war am westlichen Ufer ? wie der heilige Ort von Kashi! Was waren meine Optionen? Die einzige Möglichkeit für mich war es, hinüberzuschwimmen und die andere Seite des Flusses zu erreichen. Wer sollte schwimmen? Nicht mein Körper, sondern mein Geist. 

Leider! Mein Geist war fest am Ostufer verankert, verwickelt in weltliche Angelegenheiten. Es war an dieser kritischen Kreuzung, als mir mein Guru das folgende Sookti predigte:

 

Yadi moksha puree yaanaa-

Yechchaa manasi vartate

Vimochaya mano naavam

Vishayaalaana bandhanaat

 

(wenn du den Wunsch hast, zum Königreich der Befreiung zu reisen, solltest du zuerst das Boot genannt Geist von den Seilen genannt weltliche Freuden loslösen.)

 

Den ?Frieden", den du suchst und das Königreich Befreiung (Moksha), das in diesem Sookti erwähnt wird, sind ein und dasselbe. Die ?weltlichen Angelegenheiten", über die wir diskutiert haben und die ?weltlichen Freuden", welche in diesem Sookti genannt werden, sind mehr oder weniger das Gleiche.

 

R M: Das Sookti, das du zitierst hast, legt nahe, dass ich meinen Geist veranlasst habe, sich in weltliche Geschäfte zu verwickeln. Selbst du bist in weltlichen Geschäften involviert. Wie kommt es, dass du nicht verwickelt bist?

Habe ich mich mit einem speziellen Seil angekoppelt? Was ist dieses spezielle Seil?

 

Yogi: Dieses spezielle Seil ist ?der Wunsch nach Erfolg". Es ist ein sehr langes Seil. Es ist ein Seil, das durch die Fasern genannt Zuneigung und Abneigung (Raga und Dvesha) verstärkt wird. Was immer deine Tätigkeit sein wird, du machst sie mit einem starken ?Wunsch nach Erfolg". Jene, von denen du glaubst, dass sie für dein Unternehmen hilfreich sind, werden dir automatisch teuer. Jene, welche nicht hilfreich sind, jene, welche gegen dich sind, werden automatisch deinen Zorn auf sich ziehen. Eine solche Haltung wird einen harten Knoten um deinen Geist machen. Wenn du aus irgendeinem Grund versagst, kannst du das nicht ertragen. Du versuchst, deinen Ärger an jemandem auszulassen. Dein Ärger wird die Form von Hass annehmen. Wenn andererseits ein Geschäft, das nahe am Misserfolg war, sich wendet und erfolgreich ist, wegen irgendeiner göttlichen Intervention, versuchst du, das Verdienst dir zuzuschreiben. Du glaubst tatsächlich, dass es deine große Anstrengung war, welche den Erfolg brachte und wirst mit dir zufrieden. Mit anderen Worten: der Erfolg webt um deinen Geist das Netz des Machers, der sich darüber freut. Wenn du in deinen Unternehmungen Erfolg hast, wirst du mit neuer Kraft aufgeladen. Du wirst ermutigt, neue Projekte anzufassen, neue Geschäfte, neue Handlungen. Andererseits, wenn du versagst, findest du es schwierig, es zu verdauen. Du wirst neue Unternehmungen vermeiden und zu deinen über die Zeit geprüften Geschäften zurückkehren. So wird dein Geist verwickelt, ob du erfolgreich bist oder versagst.

R M: Und wie ist es mit dir?

Yogi: Vergiss mich. Lass uns auf dich konzentrieren. Erinnere dich an das Moskito, das du weggewischt hast. Was war damals dein Gefühl? Fühltest du dich stolz, dass du einen Sieg errungen hast?

R M: Sieg! Ha ha ha! Nennst du das einen Sieg? Schließlich war es ein Moskito. Wie kannst du das vergleichen mit einer wichtigen Handlung, in die wir uns täglich engagieren?

Yogi: Ein Moskito mag deiner Ansicht nach dürftig sein. Für dich mögen die administrativen Geschäfte sehr groß und wichtig sein. Denk an einen Wissenschaftler, der über Moskitos forscht. Für ihn ist ein Moskito weit wichtiger als alles sonst. Daher, was wichtig ist und was dürftig hängt davon ab, wie wir es ansehen. Deiner Meinung nach sind administrative Geschäfte wichtig und groß. Jedenfalls machst du edle Arbeit. So kannst du sicher sein, dass du als reicher Mann in deinem nächsten Leben geboren wirst.

R M: und wie steht es mit Frieden im Geist?

Yogi: Jene, welche Handlungen mit Hingabe ausführen, werden Erfolg haben. Hingegen, damit eine Person den Geschmack des Erfolgs spüren kann, wird sein Leben gelegentlich von kleineren Misserfolgen besucht werden. Deshalb ist es nicht richtig, zu denken, dass Misserfolge schädlich oder wertlos seien.

R M: Willst du damit sagen, dass auch in meinen zukünftigen Leben ich keine Hoffnung habe, Friede zu erreichen?

Yogi: Das war genau die gleiche Frage, die ich meinem Guru gestellt hatte. Als ich ihm diese Frage stellte, predigte mir mein Guru das obige Sookti. Nachdem ich seiner Predigt zugehört hatte, gab es keine Fragen mehr in meinem Geist. Ich war in der Lage, sehr klar zu sehen, wo das Seil war und wo der harte Knoten. Das Streben nach Erfolg ist das Seil; Der Wert, den wir ihm beimessen, ist der Knoten. Ich brütete darüber nach. Ich wollte wissen, was wirklich wichtig war. Ich realisierte, dass der Allmächtige das wichtigste war. Als diese Anschauung in mir dämmerte und langsam immer klarer wurde, begann die Wichtigkeit, die ich weltlichen Geschäften einräumte, sich zu verringern. Mit der Zeit wurde die Länge des Seils ? des Strebens nach Erfolg ? von selbst immer kleiner.

R M: So wurde dein Geist von den weltlichen Geschäften losgelöst, er überquerte den Fluss und erreichte sein Ziel. Einverstanden. Aber wie konnte er sich dort festbinden? Es war kein Seil mehr übrig geblieben.

Yogi: Ich weiss es nicht. Ich begann, zum Allmächtigen hin Fortschritte zu machen. Kaum hatte ich vier Schritte zu Ihm hin gemacht, zog Er mich zu Ihm hin wie ein starker Magnet, der Eisen anzieht. Augenblicklich erfuhr ich unfassbaren Frieden. Ich fühlte nicht, dass ich ein Seil brauchte, um mich dort festzuhalten. Der Gedanke, dass mein Geist sich von diesem Zustand entfernen könnte, kam mir nie.

R M: Hat vielleicht deine Hingabe als ein Seil gewirkt?

Yogi: Hingabe ist eine Eigenschaft, die in mir wohnt, Anziehung ist die Eigenschaft, die in Ihm gegenwärtig ist. Von den zweien ist Seine Eigenschaft größer.

R M: Also selbst im Zusammenhang mit deiner Hingabe akzeptierst du nicht dein Tun.

Yogi: Genau. Um genauer zu sein, ich spiele keine Rolle in der Entwicklung von Hingabe (Bhakti) in mir. Alles, was ich tat, war zu Ihm zu beten: O Herr! Ich hänge mich immer noch an diese weltlichen Geschäfte, welche so unwichtig sind. Bitte hilf mir o Herr!" ? das war alles. Ich wusste nicht einmal, wer dieser Herr war und welche Form Er hatte. Aber der Allmächtige stellte sich als ein großer Magnet heraus. Er zog mich augenblicklich zu Ihm hin.

R M: Ich kann die Logik in dem was du sagst verstehen. Ich kann auch seinen tieferen Sinn sehen. Du meinst, dass Vergnügen und Befreiung nicht zusammen gehen. Aber es gibt viele Beispiele in unseren Schriften, welche sagen, dass der Allmächtige den Devotee mit Vergnügen und Glückseligkeit segnen werde. Was sagst du dazu?

Yogi: Was siehst du in mir? Vergnügen oder Befreiung?

R M: Ich sehe kein Iota von Vergnügen in dir. Du hast auf alle Freuden verzichtet.

Yogi: Was ist Freude? Ist es nicht die Erfahrung von Glück? Wenn es nicht in mir ist, wie konntest du Glückseligkeit in meinem Gesicht sehen? Warum hättest du eine Art von Eifersucht gespürt?

R M: Ich bin einverstanden. Ich zögere nicht zu sagen, dass die Glückseligkeit, die in deinem Gesicht erscheint, in jedermann Eifersucht hervorrufen kann.

Yogi: Also bist du einverstanden, dass sowohl Vergnügen als auch Befreiung beide in mir existieren?

R M: Ja, ich bin einverstanden.

Yogi: Das ist es, was die Schriften meinen, wenn sie sagen, dass der Allmächtige sowohl Vergnügen als auch Befreiung schenkt.

R M: Aber du sagst, dass man jene Aktivitäten aufgeben muss, welche Freude als ihre Frucht haben.

Yogi: wenn du an den weltlichen Geschäften festhältst, wirst du hundert Rupien gewinnen. Wenn du am Allmächtigen festhältst, wirst du eine Billion Rupien gewinnen. Wenn du eine Billion Rupien hast, meint es nicht automatisch, dass du hundert Rupien hast?

R M: wenn ich an den weltlichen Geschäften und am Allmächtigen festhalte, werde ich eine Billion und hundert Rupien haben!

Yogi: Salz verstärkt den Geschmack von Curry. Zucker verstärkt den Geschmack eines süßen Gerichts. Beide sind Geschmacksverstärker. Aber was wird passieren, wenn du Salz und Zucker mischst? Nicht nur das, da ist noch etwas anderes, an das du denken musst, wenn es um den Allmächtigen geht. Außer wenn du deinen Geist von den weltlichen Geschäften befreist, kann er nicht zum Allmächtigen hin reisen. Zweitens: göttliche Glückseligkeit ist unendlich, real und von der Natur des Wissens. Hast du nicht den vedischen Satz gehört: ?Satyam-jnaanam-anantam Brahma"? wenn du hundert zu unendlich addierst, macht es keinen Unterschied für unendlich. Solange du nach beiden strebst, ist alles, was du erhalten kannst,  die Freude am Erfolg. Am Tag, an dem du die Freude am Erfolg aufgibst, wirst du beides erhalten. Wie? Weil du auserwählt sein und göttliche Glückseligkeit erhalten wirst. Ich habe dies durch die Gnade meines Sadguru realisiert. Wenn du heute Glückseligkeit in meinem Gesicht siehst, ist es wegen dieser Erkenntnis, welche durch meinen Sadguru ausgelöst worden ist.

R M: Swamiji! My Sadguru!! Es gibt so viele Menschen, die nicht in der Lage waren, wenigstens die Glückseligkeit in deinem Gesicht zu sehen. Wenn ich in der Lage bin, dies zu sehen, ist es klar wegen deiner Gnade. Das habe ich jetzt erkannt. Ich gewinne auch das Vertrauen, dass ich mit deiner Gnade in der Lage sein werde, den harten Knoten zu lösen, der meinen Geist umgeben hat. Bitte segne mich.

Yogi: So sei es (Tathaastu) Möge Lord Dattatreya, der ursprüngliche Guru unsere Devotees mit dieser Erkenntnis segnen. Möge jedermann göttliche Glückseligkeit erfahren.

 

Jaya Guru Datta                                  

                                                                  Sri Swamiji

 

 

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