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Sri Swamiji's Rede über Bhakti

Sri Swamiji's Rede über Bhakti

am 11. 12. 2008 in der Gna Na Bha Yoga Konferenz

 

Das letzte Ziel aller spirituellen Praktiken ist die Erlösung. Es gibt aber verschiedene Wege, um dieses letzte Ziel zu erreichen. Unter den verschiedenen Wegen, die zur Befreiung führen, wurde Bhakti (Hingabe) ein sehr wichtiger Platz eingeräumt. Bhakti hat verschiedene Bedeutungen für verschiedene Menschen. In den Tempel gehen, göttliche Namen beten, Homa durchführen sind alles Beispiele von Bhakti. Manche fragen, warum so viele Programme? Geht es darum, Ruhm zu erlangen? Um die Antwort zu kennen, müssen wir verstehen, was Bhakti ist.

 Unter den vielen grossen Sehern, welche Bhakti definiert und erklärt haben, wird der Weise Narada als der bedeutendste betrachtet. Wer sonst als jemand, der dauernd den Namen von Lord Vishnu betet, ist fähig, Bhakti zu erklären? Seine Lehren werden Narada Bhakti Sutras genannt (Lehren über Hingabe von Narada). Während die Kenntnis der Shastras nur von Ausgebildeten verstanden wird, hängt die Erfahrung von Bhakti nicht von Schulbildung ab, und deshalb kann sie Jedermann erfahren. Es ist ein Weg der Erfahrung in Übereinstimmung mit den Lehren der Upanishaden. In der Gegenwart von Lord Datta werden wir heute in dieser Gna Na Bha Yoga Konferenz mehr über Bhakti lernen.

 Athato bhaktim vyakhyasyaamaha

Diese erste Feststellung schliesst die Qualitäten desjenigen ein, der dieses Wissen erhält. Es hält fest, dass ein reifer Geisteszustand vorausgesetzt wird. Dies legt nahe, dass wir bescheiden und nicht egoistisch sein müssen. Um ein Ziel zu erreichen, benötigen wir eine starke Überzeugung, Glauben, Hingabe und auch die richtigen Umstände. Eine wesentliche Qualifikation des Studenten hängt auch vom Thema ab. Wenn du z.B. Brahma Gnana willst (Wissen über das höchste Brahman), brauchst du vier Eigenschaften:

1)     Nitya Anita Vastu Viveka (Das Wissen, was ewig und was vergänglich ist)

2)     Verzicht: keine Früchte einer Tat erwarten

3)     Shamadi shatka sampatti: die sechs Verdienste wie sham, dam, uparati, titeeksha, shradda, samaadhana, was bedeutet Selbstkontrolle, Zurückhaltung, Geduld, Glaube und Ruhe.

4)     Mumukshutva: den starken Wunsch, Erlösung zu erlangen.

 

Diese alle werden Sadhana chatushtaya genannt (die vier Grundvoraussetzungen).

 Jaimini Maharishi beschrieb die Mimammsa Sutras. Gelehrte meinen, dass man die Veden im Detail studiert haben muss, um diesen Text zu verstehen. Um die Veden zu studieren, sind einige Disziplinen wie Upanayana, das Lernen vom Guru, als wesentlich beschrieben worden. Ähnlich braucht es für jede Shastra eine grundlegende Befähigung. Das gilt auch für das moderne Erziehungssystem.

 Hingegen sind die wesentlichen Befähigungen für den Weg der Hingabe nicht so streng wie für den Weg des Wissens. Jedermann kann für diesen Weg ausgewählt werden. Niemandem ist dieser Weg verboten. Die wesentlichen Grundlagen für diesen Weg sind eine unverdorbene Hingabe, nicht schwankender Glaube, dass ihm/ihr dieser Weg erlauben wird, den Ozean des Lebens zu überqueren. Es ist nicht nötig, dass man ein Gelehrter ist. Selbst ein Analphabet hat die Freiheit und Fähigkeit, ein Devotee zu werden. Unabhängig vom vergangenen Karma ist es möglich, dass ein Funke von Göttlichkeit in seinem/ihremHerzen leuchten kann, der ihn/sie vollständig verwandelt. Ein Sünder kann mit dem Erwachen der Hingabe in eine edle Seele verwandelt werden. Er wird Friede, Ruhe und die Erlösung von den Taten der Vergangenheit erreichen. Was, wenn eine Person eine Sünde begeht, wissend, dass es eine Sünde ist? Was wird sein Schicksal sein? Um dies zu verstehen, müssen wir zuerst untersuchen, was macht aus einer Person einen Sünder? ? Familie, Umgebung, Handlungen der Vergangenheit (Samskara) und schlechte Freundschaften.

 Einige Menschen werden in sündhaften Familien geboren. Einige andere befolgen nicht die vorgeschriebenen Rituale, praktizieren nicht die Einfachheit und die täglich empfohlenen spirituellen Praktiken, folgen nicht den Lehren des Gurus, lesen keine Schriften etc. Beide dieser Kategorien können durch Hingabe zum Allmächtigen verwandelt werden. Wenn ihr die Geschichten grosser Devotees seht, werdet ihr viele solche Beispiele und Verwandlungen sehen. Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Wahrheit und Hingabe sind nicht irgendjemandes einziger Besitz. Jedermann hat Anrecht darauf. Das wird immer wieder wiederholt von Suka Maharshi in der Bhagavata. Hingabe ist jenseits der Barrieren von Kaste, Glaube, Farbe, Geschlecht und Religion. Einige sind geborene Devotees, während andere anfänglich sehr sündhafte Menschen sind, welche gänzlich verwandelt werden. Das beste Beispiel ist Ratnakara, der Valmiki wurde. Andere sind Ajamila, Tondarappodi Alvar, Narayana Bhat etc. Kabir und Nanak waren nicht formell erzogen. Ihre literarischen Werke sind erstaunlich. Alles ist das Resultat von Hingabe.

 Wenn hingegen Hingabe ergänzt wird durch Eigenschaften wie Wissen, Charakter und Yoga ist es ein doppelter Segen. Dann ist es noch verdienstvoller. Die Geschichte von Dhruva erzählt uns davon.

 Atha atah bhaktim vyakhyaasyaamaha

 Das zweite Wort in diesem Zitat ist atah. Es bedeutet ?deshalb". Warum hat Narada über Hingabe geschrieben, wenn Er über Jnanayoga oder Karma Yoga hätte schreiben können? Das wird durch diesen Ausdruck erklärt. Der Weg der Hingabe ist der leichtere Weg für den einfachen Menschen als die zwei anderen Wege, die oben erwähnt wurden. Das ist ein Weg, der Allen zugänglich ist, und er führt auch zum Weg von Jnana (des Wissens). Selbst Adi Shankara, der Kommentare zu grossen spirituellen Texten geschrieben hat, sagte Bhaja Govindam (singt von der Herrlichkeit des Herrn) und komponierte viele hingebungsvolle Verse.

 Die letzten Worte im obigen Zitat beschreiben Bhakti. Narada hat darin Seine Erfahrung mit Bhakti wiedergegeben. Deshalb wurde es ein wegweisender Text für die zukünftigen Generationen.

 Im zweiten Satz sagt Er, dass wahre Hingabe nichts zurück erwartet. Es ist eine unermessliche Liebe zum Göttlichen. Bheeshma, Prahlada, Uddhava und Narada zeigten ihre Hingabe auf diese Art.

 Das Übergeben all deiner Sinne an den Dienst an Gott ohne etwas dafür zurück zu erwarten, ist Hingabe. Bhakti bedeutet Dienst. Bhakti ist die innige Ergebenheit deines Geistes an das höchste Prinzip. Bhakti ist das Schenken deines Herzens an den Allmächtigen. Das Nachdenken über das innere Selbst, Ich, ist Bhakti. Bhakti ist verschieden von weltlicher Liebe. Es ist eine glückselige Vereinigung mit dem Höchsten. Es ist jenseits der Sinne. Da ist kein Platz für Ego. Da gibt es absolut keine Chance für Hass in ihm. Es ist auch nicht emotionell. Es ist die göttliche Verbindung, welche dazu führt, dass du dich selbst vergisst.

 Jaya Guru Datta

 

 

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