Warum braucht ein Guru eine Geburtstagsfeier? Die Feier erinnert uns an die Jahre, die seit unserer Geburt vergangen sind. Ansonsten ist nichts Besonderes daran. Einige Sadhakas (Verehrer) finden es schade, dass sie noch einmal geboren wurden und feiern deshalb ihren Geburtstag nicht. Andere fühlen sich glücklich, dass sie in diesem Kali Yuga die grossartige Gelegenheit erhielten, die Namen Gottes zu singen (Nama Sankeertana). Beide Verhaltensweisen sind gut.
Des Gurus Geburtstag zu feiern ist eine Tradition, welche von Devotees mit äusserster Hingabe (bhakti) befolgt wird. Es ist weder etwas Grossartiges noch eine Show. In Wirklichkeit wurde der Guru nie geboren, noch kann Er sterben. Er kam zu Besuch auf diese Erde für eine gewisse Periode, nach welcher Er wieder zu einer anderen Welt (loka) gehen wird. Er kann wählen und zu irgendeiner Welt gehen. Er ist durch diesen Zyklus von Geburt und Tod nicht gebunden. Aber Er gibt vor, eine Geburt und einen Tod zu haben wie wir.

Es gibt einen Unterschied zwischen dem weltlichen und dem spirituellen Guru. Der spirituelle Guru strebt immer danach, einen Schüler nach Seinem Ebenbild zu formen. Dafür bietet Er verschiedene Wege an. Je nach dem Weg, den der Schüler gewaehlt hat, arbeitet der Guru mit ihm  und führt ihn, bis dieser seinen Grad erreicht hat.

Brahma schuf dieses Universum auf eine Weise, dass es ein Teil von Ihm ist. Aber aufgrund eurer Karmas (Taten) habt ihr das Szenarium verändert. Es war nicht Brahmas Fehler. Ihr habt die Veränderungen durch eure Karmas verursacht. Darum müsst ihr euch anstrengen, um euch wieder mit Ihm zu vereinen.

Ihr macht Gott für unsere Sorgen verantwortlich. Aber in Wirklichkeit spielt Er dabei keine Rolle. Ihr habt euer Leid durch eure Karmas bewirkt. Macht deshalb nicht Gott oder die Welt fuer eure Sorgen verantwortlich. Diese Schöpfung braucht weder euer Lob noch euren Fluch. Argumentiert nicht und werdet nicht aufgeregt. Lasst einfach die Geschehnisse vorbei gehen. Habt auch keine Angst. Aber stellt sicher, dass ihr eure Pflichten nicht aufgebt.

Solange der physische Körper existiert, sind Guru-Darshan (der Anblick des Gurus), -Sparsha (Beruehrung) und -Bhasha (Gebet) nötig. In diesem Kali Yuga dauert das Leben solange, wie der Atem da ist. In früheren Yugas war der Atem so lange im Körper wie die Knochen, die Haut und die Muskeln existierten. Darum konnten die Menschen Tausende von Jahren leben. Aber selbst nach einem so langen Leben war der Tod unvermeidlich. Nichts ist dauerhaft. Selbst in dieser begrenzten Zeit solltet ihr bei euren Pflichten nicht nachlassen.

Ich liebe eure Geschenke, aber ich wünsche mir bessere Geschenke von euch. Gebt mir eure schlechten Gewohnheiten, wie Rauchen, Trinken, Spielen, Fleisch essen etc. etc. Schenkt mir euer Ego. Ich will es.

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Wenn wir Dharma schützen, wird Dharma uns beschützen.  

Aus Bhakti Mala April 2003