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Sri Swamijis Rede über die Vögel 24. 2. 2013

Sri Swamijis Rede über die Vögel 24. 2. 2013

im Ashram von Bangalore

Der Papagei, den die Göttin Meenakshi in ihrer Hand hält, ist eine der Inkarnationen (Avatar) Lord Shivas. Weiterhin trägt er einen bedeutenden Aspekt Lord Vishnus in sich (amsha). Auf Telugu heißt der Papagei „Rama chiluka". Das Wort „Rama" wurde bei diesem Papagei vorangestellt, weil er den Namen „Rama" ewig rezitiert. Darüber hinaus spricht er diesen Namen „Rama" sehr deutlich aus. Der Papagei ist das einzige Lebewesen, das den Ton aus seinem Bauchraum herausholt. Wir alle sprechen aus der Kehle heraus. Wir alle sollten danach streben, die Sprache der Papageien zu verstehen, obwohl sie sehr hart ist. Es scheint so, als würde er nur schrecklich schreien und kreischen.


In einer Seiner Inkarnationen hat Anjaneya Swamy (Hanuman) die Form eines Garuda Vogels angenommen. (Anmerkung: Garuda ist der Name des Königs der Vögel. Er ist das Reittier Vishnus und wird mit Kopf, Schwanz und Flügeln eines Adlers und Leib und Beinen eines Menschen dargestellt. Sein Gesicht ist weiß, seine Flügel sind rot und sein Körper ist golden.) Sogar bis zum heutigen Tag kommen Geier und Adler ausnahmslos jeden Tag zu dem Ort Pakshi-Teertha (das liegt in Tamil Nadu) und tragen die dort gemachten Opfergaben zu den Ahnen (Pitr Devata). Diejenigen, die diesen heiligen Ort Pakshi-Teertha besucht haben, werden das kennen.


Allgemein gilt die Krähe als extrem Unheil bringend. Alles, was durch eine Krähe berührt wird, gilt als schlecht. Solch eine Denkweise ist total falsch. Tatsächlich kann die Melodie, die in der Stimme einer Krähe fast unmerklich existiert, nirgendwo anders gefunden werden. Wir werden durch ihr raues Krächzen abgeschreckt. Aber tief hier drin liegt ihre melodische Stimme. Unter den Vögeln sind die Krähen wunderbarerweise die intelligentesten (buddhi). An zweiter Stelle kommt der Papagei.


Offen gestanden geht der erste Platz in puncto Intelligenz (buddhi) nicht an die Krähe, sondern an den besonderen Garuda Vogel. Dieser Garuda kann in treffender Weise als „Inkarnation der Weisheit" (buddhi avatara) betitelt werden. Dieser besondere Vogel unterlässt es, Fleisch zu essen. Man kann diesen Vogel auch nicht so leicht erkennen. Er macht sich selbst nur in Zeiten des Kumbhabhishekam sichtbar.


Lord Indra hat einen Papageien als Reittier. (Anmerkung: der Name einer Gottheit. In den Veden ist Er der König der Götter, „Deva". Er ist ein starker Held, der mit Seinem Donnerkeil „vajra" alles Böse vernichtet. Er ist der Freund der Menschen, ihr Gefährte und Bruder, und vertreibt die Dunkelheit, die das Licht verschlossen hat.) Lord Manmatha hat einen Papageien als Gefährt. (Anmerkung: ein anderer Name für Kama. Er ist der Herr über den ungezügelten Wunsch nach den Dingen der sinnlichen Welt. Das Verlangen beruht auf einem begrenzten Verständnis der Liebe, die durch Bindung an ein bestimmtes Individuum beschränkt ist.) Zwei Vögel waren die Grundursache für die Entstehung des Epos Ramayana. Als Valmiki Maharishi den Jäger sah, wie er gnadenlos den männlichen Vogel tötete, entsann Er sich der Geschichte des Ramayana. Er begriff nun, was Trennungsschmerz bedeutet und den darauf folgenden Kummer, den er verursacht.


Das Srimad Bhāgavatam wurde durch einen Papageien ins Leben gerufen. (Anmerkung: Das Śrīmad-Bhāgavatam ist ein episch - philosophischer und literarischer Klassiker und nimmt in Indien schriftlicher, niedergelegter Weisheit eine bedeutende Stellung ein. Die zeitlose Weisheit Indiens findet ihren Ausdruck in den Veden, uralten Sanskrit-Texten, die alle Bereiche menschlichen Wissens berühren. Srila Vyasadeva, der die ursprünglich mündlich überlieferten Veden zum ersten Mal schriftlich zusammengestellt hatte, wurde von seinem spirituellen Meister angeregt, ihre tiefgründige Essenz in Form des Srimad Bhāgavatam vorzulegen. Es bietet all jenen, die nach spiritueller Erkenntnis streben, eine einfache und praktische Anleitung, wie man das höchste Verständnis vom Selbst und von der Absoluten Wahrheit erreichen kann.)

Einmal initiierte Lord Shiva Parvati Devi in der Höchsten Essenz (Auszug aus dem Srimad Bhāgavatam: Ihr Geist befasste sich nur noch mit dem Höchsten Herrn und sie erkannte von selbst das Wissen vom unpersönlichen Brahman. Als Brahman verwirklichte Seele war sie von den Bezeichnungen der materialistischen Lebensauffassungen befreit. So verschwanden alle materiellen Qualen und sie erlangte transzendentale Glückseligkeit.) Zu diesem Zeitpunkt wurde zufälligerweise ein Ei in ihrer Nähe durch des Papagaien Mutter und Vater fallen gelassen, die verschreckt von dort weg flogen. Der Papagei in dem Ei bekam die ganze Essenz mit, die gepredigt wurde. Lord Shiva wurde sehr ärgerlich, als er merkte, dass der Vogel die ganze Initiation, die nur für Parvati Devi bestimmt war, mitbekommen hatte. Er wollte den Vogel zerstören. Der Vogel floh und tauchte später in menschlicher Form auf, aus dem Feuer, das Vyasa kreierte. Er verwandelte sich durch den göttlichen Segen in Suka Brahma mit dem Kopf eines Papageien. Er überbrachte der ganzen Welt die gesamte Essenz der Konversation zwischen Lord Shiva und Parvati Devi, die er, während er im Mutterleib (Ei) war, gehört hatte. Diese Essenz ist das Baghavatam.


Man sagt, dass der Eisvogel (Lakumika Pakshi) das Wissen gegenwärtiger Astrologie sowie gegenwärtiger Geschehnisse in sich trägt. Ebenso enthalten die Taitareeya Upanishaden Hinweise auf die Taitareeya Vögel (pakshi). Diese Taitareeya pakshi haben uns die Upanishaden überbracht! Sie haben uns „Sprache" durch das Medium der Upanishaden (Weisheitstexte) gelehrt. Es gibt viele Vögel unter ihnen, die eine Verbindung zu Musik haben (Nada).


Eure nächste Frage könnte lauten, warum Sri Swamiji, der soviel Wissen über Vögel hat, entschieden hat, so lange damit hinterm Berg zu halten. Lasst mich an dieser Stelle betonen, dass ich niemals damit hinterm Berg gehalten habe. Wo auch immer ich hingehe, immer sitzt ein Vogel an meinem Fenster. Niemand hat jemals auf diese Tatsache acht gegeben. Wann immer ich bei jemandem über Nacht bleiben muss, immer kommt ein Vogel mich besuchen. Auf den Westindischen Inseln wartet immer ein Garuda auf meine Ankunft und legt danach ein Ei. Nach 14 Tagen fliegt er zusammen mit seinem Jungen fort. Ich füttere den kleinen Garuda. Sogar im Ashram wird gegenwärtig ein kleiner Garuda groß gezogen. Man findet diesen Vogel nur sehr selten. Er ähnelt einem Papagei.


Um Informationen zu erhalten für das Buch, das Sri Swamiji über Vögel im Begriff ist zusammen zu stellen, hat Sri Swamiji nahezu alle Personen in Indien angesprochen, die Vögel aufziehen bzw. als Haustiere verkaufen. Ich habe viele solcher Menschen sogar innerhalb dieser Stadt gefunden. Viele unter ihnen sind Muslime. Nachdem Sri Swamiji alle Informationen beschafft hatte, begann er dieses kleine Projekt. Als Teil dessen wurden viele Vögel zum Ashram gebracht. Dieses kleine Projekt selbst kostet Hunderttausende von Rupien. Es gibt viele Hauptgeldgeber für dieses Projekt.


Als Sri Swamiji das Computerprojekt übernommen hatte, mussten so viele Computer gekauft werden. Heute ist das Projekt sehr erfolgreich und läuft sehr gut. Jeden Tag wird eine MMS versendet. Nachrichten aus dem Ashram werden von Hunderten und Tausenden von Menschen rund um den Erdball geschaut und mitverfolgt. Eigens für dieses Projekt wurde ein Team von circa 30 bis 40 Leuten aufgestellt. Selbst wenn mal 2 bis 3 Leute fehlen, egal zu welchem Zeitpunkt, läuft die Arbeit reibungslos weiter.


Unter keinen Umständen kommt Sri Swamijis Arbeit bzw. Seine Aufgabe jemals zu einem Stillstand. Nie und nimmer dürft Ihr den Eindruck haben, dass Ihr die grundlegende Stütze für jegliche Arbeiten seid, die Sri Swamiji unternimmt. Glaubt niemals, dass Ihr das Schlüsselmitglied seid. Wenn ich meine Arbeit nicht antrete, kommt es zu einem Stillstand. Wenn Ihr nicht abkömmlich seid, bekommt jemand anderes diese Gelegenheit. Denkt daran, dass Ihr die Verlierer seid, wenn Ihr die Gelegenheit versäumt, Dienst zu tun. Ihr solltet hervortreten und die Gelegenheit wahrnehmen, Dienst zu tun. Wartet nicht auf eine formelle Einladung. Wenn Ihr wollt, dass Sri Swamiji Euch Bedeutung beimisst, wenn Ihr auf Anerkennung durch Sri Swamiji aus seid, dann ist das Euer Ende. Sri Swamiji wird Euch keinen Dienst geben.


Egal zu welcher Zeit, es gibt immer viele Menschen, die begierig auf die Möglichkeit warten, ihre Dienste anzubieten. Die Anzahl derer, die für Seva (Anmerkung: selbstloser Dienst, Gottesdienst, Hingabe, Anziehung; ein Dienst, der für andere ausgeführt wird, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Er dient einzig und allein zur Verherrlichung des Höchsten.) zur Verfügung stehen, überschreitet immer die Nachfrage. Warum sollte Sri Swamiji Euch dann antreiben, dass die Arbeit fertig wird? Lässt jemand das Essen sausen, das bereits auf einem Teller angerichtet und gereicht wurde, um stattdessen in einer langen Schlange für eine kleine Schüssel Essen anzustehen? Eure Forderungen stimmen mit dem vorherigen Beispiel überein. Ihr wollt, dass Sri Swamiji Seine Sevas, die Er für Euch schon vorbereitet hat, aufgibt und Euch durch die Arbeit jagt! Ihr kommt und stellt Euch für Seva in die Schlange. Ich werde auf niemanden warten.


Der Hanuman Tempel in Mysore kostet fast 20 Millionen. Das Geld ist von alleine geflossen. Ihr wundert Euch vielleicht, warum Sri Swamiji sagt, dass solch eine große Summe von alleine geflossen ist. Das ist um festzustellen, dass die Devotees selbst all das geschafft haben, ohne jegliches Zutun meinerseits. Genauso sollten die Leute selbstständig an diesem Vogelprojekt teilnehmen. Shuka Vana (Vogelhaus) ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Es ist nur für Mitglieder.


Den Vögeln in diesem Vogelhaus wird beigebracht, mehrere Sprachen zu sprechen als Teil der Integration. Wenn eine Frage in der Sprache Kannada gestellt wird, wird der Vogel dahingehend trainiert, sie auf Tamil zu beantworten, und umgekehrt. Das wird im Moment experimentiert. Man bringt den Vögeln bei, Bhajans zu singen. Es braucht ungeheure Geduld, diesen Vögeln das Singen beizubringen. Viele Devotees kommen mit Begeisterung eigens dafür her, sie zu trainieren. Am Ende ist alles, was sie dann erreicht haben, ein gutes Essen im Ashram einzunehmen und wieder nach Hause zu gehen.


Es ist nicht so einfach, sie das Sprechen und Singen zu lehren. In einer Sitzung sollte man 4 bis 5 Stunden mit dem Vogel verbringen. Um sie dazu zu bringen, die ersten beiden Wörter „Paahi paahi" aus dem Bhajan „Paahi paahi gajanana" melodisch zu singen, braucht es zwei Monate. Beherrscht der Vogel sie, wird er das nächste Wort sehr schnell aufnehmen. (Sri Swamiji zeigt das Video, auf dem ein Papagei „paahi paahi" sehr melodisch singt.) Ich sollte das Video nicht zeigen, bevor der Lernprozess abgeschlossen ist, aber dann habe ich es doch gemacht. Ihr habt bestimmt gemerkt, dass seine Stimme so melodisch, so süß ist. Er singt so melodisch. Seine Stimme ist wie die eines kleinen Babys. Wir sind so faul, dass wir uns nicht einmal darum bemühen, unseren Kindern dieses „paahi paahi" beizubringen. Dieser besondere Vogel, der trainiert wird zu singen, ist von Natur aus nicht sanftmütig. Er ist grausam. Dennoch übermittelt die Dame ihm mit viel Geduld das Training.

Die Vögel sollten sehr vorsichtig behandelt werden. Jedes Mal und zu jeder Zeit, bevor der Vogel berührt wird, sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Macht man das nicht, werden Infektionen automatisch von uns auf die Vögel übertragen, und umgekehrt.

Deutsche Übersetzung aus dem Englischen und Ergänzung: Nicole Müller und Shri Valerie

Übersetzung ins Englische: Parimala Eshwarla

 

 

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