Wissen2020-09-07T18:42:40+02:00
Rede Sri Swamijis vor Mauna-Seminar 15.8. 2013

Rede Sri Swamijis in Flüeli Ranft, 15.8. 2013

Bis morgen nachmittag wollen wir achtzehn Stunden in Stille verbringen. Stille ist sehr wertvoll, eine sehr wichtige Busse. Rig Veda, Yajur Veda, Sama Veda und am Anfang der Welt, der Schöpfung, am Anfang von Brahma und allen Gottheiten, gab es keine Kommunikation, kein Reden, es gab keine Töne, nur kosmische Töne – zzzzzzz, langsam wechselte der Ton in zzz…ooo..om, aaaa… ooo-om.

Wann begann der Buchstabe in dieser Schöpfung, in den vier Yugas? Der erste Führer ist Maha Vishnu, dann Brahma, hinter diesen Lord Shiva; als Schutz ist Mutter Göttin da. Das ist ein System – Omkara. In Vedanta sagen sie auch – Maunam Kalaham Naastai. Wir haben Mauna, Stille beachtet, mit Gedanken. Das ist kein Schlafzustand. Schlafzustand ist anders. Wenn ihr schlaft, vergesst ihr eure Sinnesorgane, Körper und Geist. Das ist eine Art von Stille – Unbewusstheit. Tiefschlaf, ohne Träume, ist auch eine Art von Mauna.

Heutzutage sprechen die Sinnesorgane (indriyas) selbst. Sinnesorgane halten keinen Moment inne, an keinem Ort. Sie sind sehr unbeständig. In einer Sekunde, oder in ein paar Sekunden, vibriert es 10000-mal in unserem Körper. Die Geschwindigkeit ist sehr hoch, wir verstehen das nicht. Es ist wie Elektrizität. Selbst um das Phänomen zu verstehen werden wir auch nicht in der Lage sein, es zu registrieren. Unser Geist ist dauernd am Rennen. Wenn er ein bisschen ruhig wird, ist es Stille.

Stille ist sehr wichtig für unseren Körper und unsere Gesundheit. Stille ist wichtig in unserem schnellen Leben, im gestrigen Leben, für das heutige Leben und für das morgige Leben.

Gestern, Heute und Morgen (Bhoota, Varthamana und Bhavishya) sind die drei Kaalas, Zeiträume. Das vorherige Leben, dieses Leben und das nächste Leben werden sich verbessern durch unsere Gebete in Stille. Wir wollen dieses Leben verbessern. Wir wollen nicht über das Leben von gestern nachdenken. Wir wollen auch nicht über das Leben von morgen nachdenken. Wir werden über dieses Leben nachdenken, d.h. wie unsere Sinnesorgane kontrollieren, wie unseren Geist kontrollieren, die Vibrationen, d.h. Wellen oder tarangas. Innerhalb einer Sekunde entstehen tausend Wellen. Das ist spandana (Vibrationen, Reaktion, Antwort), Vibrationen, welche wir nicht kontrollieren können. Darum, langsam langsam, praktizieren die Menschen Nada. Ihr müsst euren eigenen Nada durch Nada kontrollieren, durch Instrumente wie Tanz, Lieder und viele andere Dinge, um diesen Geist (mind) zu kontrollieren. Oder ihr könnt Omkara singen. Oder ihr könnt die Bhajans singen, die beruhigenden Bhajans, Raga, Melodie. Das wird helfen, Stille zu erreichen.

Maunam Sakalam Siddhi ist das nächste Sutra.
Stille führt zu jnana, Wissen. Alle Arten von Segen, alle Arten von Wünschen, alle Arten von dummen Wünschen, werden unmittelbar erfüllt werden, vor der nächsten Geburt.
Maunam Sakalam Siddhi - Maunam Kalaham Naasti,
das bedeutet, es besteht kein Streit zwischen Geist, Seele und Körper.

Jedes Mal, wenn es Streit gibt zwischen diesen drei, ist kein Gleichgewicht. Der Geist sagt etwas, unsere Sinnesorgane sagen etwas. Die Sinnesorgane sagen etwas, aber unsere Seele darf all diese Dinge nicht tun. Wir sind die Zeugen unserer Seele (des Jeevatma). Paramaatma (die Höchste Seele) ist nur Zeuge.

Du willst streiten?
OK streite, ich erlaube es.
Du willst in Stille sitzen?
OK, ich werde es erlauben, sitz in Stille.
Du möchtest etwas trinken?
OK, geh und trink etwas.
Du willst Sex? Mach Sex.
Du willst etwas machen, schlechte Gewohnheiten ausüben?
Übe schlechte Gewohnheiten aus.
Du willst gute Gewohnheiten ausüben, dem Sadguru folgen?
Ja, tu es, folge dem Sadguru.
Du willst in Stille sitzen?
Sitz in Stille.
Du willst von heute an gute Praxis ausüben?
Mach es, Ich gebe dir die Erlaubnis.

Aber ihr müsst um Erlaubnis fragen. Jeevatma (unsere individuelle Seele) ist sehr mächtig. Jeevatma ist befreundet mit Antaraatma oder Paramaatma (der höchsten Seele). So sind Jeevatma und Paramaatma sehr nahe beieinander. Was ich sage, ist alles in den Upanishaden (einem heiligen Hindu-Text). Es ist eine sehr einfache Methode. Wenn ihr durch die Upanishaden oder die Yoga Sutras geht, werdet ihr es ein bisschen schwierig finden. Darum gebrauche ich einfache Worte, Kaliyuga-Worte. Es ist wie eine Geschichte – wie Sinnesorgane, Seele, Jeevatma, Taten – gute und schlechte. Ich spreche über all diese Dinge.

Den Rest werde ich morgen erklären. Erinnert euch, um Stille zu üben, müsst ihr still sein. Morgen, wird Swamiji nur sprechen, wenn Er will, sonst wird Er auch still sein.

Was ist der Zweck von Stille? Um sich auf Nama (heilige Namen des Herrn) zu konzentrieren, oder sich auf irgendetwas zu konzentrieren, sich auf Licht zu konzentrieren, sich auf die Stirn zu konzentrieren, welche Konzentration? Nichts, keine Konzentration.

Aber, wie können wir Stille beachten? Stille ist Om (Sri Swamiji singt Om).

Nur kleine Bewegung der Lippen beim Ein- und Ausatmen. Wenn ihr mit Omkara aufhört, schlaft ihr. Ich will nicht schlafen. Das ist kein Konzert, um zu schlafen. Das ist eine Busse. Ihr müsst wach sein. Es ist eine grosse Sache. Geht nach Hause, esst und ruht euch aus. Sprecht nicht um 11 oder 12 h nachts. Schlaft willentlich. Ich kenne viele Leute, die sagen, 4 oder 5 Stunden Schlaf sind genug. Danach, wenn sie im Seminarraum sitzen, dösen sie weg. Dann hat der Yoga-Kurs, der Mauna-Kurs keinen Sinn. Ihr müsst mindestens 4 bis 7 Stunden ausruhen.

Geht, esst und schlaft. Am frühen Morgen, nehmt ein Bad in lauwarmem Wasser. Wenn ihr gewohnt seid, in kaltem Wasser zu baden, ist es Okay, ihr könnt auch kaltes Wasser nehmen. Aber nehmt kein heisses Wasser. Nehmt lauwarmes Wasser. Morgen sollte euer Frühstück nicht schwer sein. Esst wenig. Macht die Morgentoilette vor dem Essen. Nachher, könnt ihr irgendetwas nehmen, wie heissen Tee, etc. dann kommt, sitzt und hört auf Appajis Botschaft. Ihr müsst nur hören, keine Fragen, kein schreiben, keine Bücher, nichts. Sitzt einfach da. Ihr könnt bequem sitzen, wie ihr wollt – in Padmasana oder in irgendeiner angebrachten Asana/Stellung oder einen Stuhl nehmen oder ein kleines Kissen, aber, schlaft nicht ein. Es ist nicht erlaubt, zu schlafen. Sitzt mit Swamiji. Morgen werden wir sehen, was passiert.

So, ich bin sehr glücklich über das heutige Programm. Ich weiss nicht, warum es für einen Tag oder anderthalb Tage geplant wurde. Das reicht nicht. Es ist ein Drei-Tage-Kurs. Aber irgendwie, wir werden dieses Jahr anfangen. Vom nächsten Jahr an werden wir sehen, wie zu planen ist, später. Weil an jedem Tag ein Sinnesorgan behandelt wird: Am ersten Tag Aatman, Am zweiten Tag das nächste Sinnesorgan, der Intellekt (buddhi). So wird es eine Erläuterung über den Intellekt, eine Erläuterung über unserer Seele, Jeevaatma und über Paramaatma geben. Ich weiss nicht warum, aufgrund von Swamijis Stimmung an jenem Tag, gab er nur einen Tag oder anderthalb Tage für diesen Kurs. Auf jeden Fall ist es nur ein Einführungskurs. Es ist sehr schön. Es ist eine alte Technik. Viele Menschen sagen, es sei Swamijis Schöpfung. Nein, es ist Brahmas Schöpfung. Noch einmal, wir reflektieren über Brahmas Schöpfung.

Prasad sagte, der Ashram, seine Gebäude werden einer kompletten Veränderung unterzogen werden. Gebäude ändern sich immer. Im Ashram singt jedes Haus Datta, Rama, Namah Shivaya. Sri Swamiji hat jedem Haus einen Vogel gegeben. Die Menschen im Haus müssen den Vogel während sechs Monaten trainieren und ihn dann an Swamiji zurückgeben. Danach wird Swamiji einen anderen Vogel geben. So entwickelt sich Menschlichkeit und Freundschaft zwischen Vogel und Menschen. Die Menschen lernen auch, wie mit Vögeln/Tieren  zu kommunizieren. Es hat viele verletzte Vögel. Ich schütze auch die verletzten Vögel. Wir haben bereits 300 Vögel gesammelt. Viele Leute haben für Vögel im Shuka Vana, dem Papageien-Garten gespendet. Wir wollen 500 Mitglieder, um das Projekt abzuschliessen. 1500 Menschen sind bereits Mitglied.

Besucht sgsbirds.com.

Vögel lernen auch Stille. Wir planen, den Vögeln innerhalb von 8 Tagen Stille beizubringen. Wir alle wundern uns. Jemand sitzt da und macht ein Geräusch, danach beachtet er Stille. Das sind grosse Lektionen. Vögel und menschliche Wesen sind sich sehr nahe. Geht und lest das Buch „My Parrots", dann werdet ihr verstehen. All die Jahre waren wir uns nicht bewusst. „Oh farbenprächtige Vögel, schön, lasst uns ein Foto machen", das ist alles.

Was ist die Verbindung mit den Vögeln? Die Vögel sprechen verschiedene Sprachen. Wenn ihr Menschen beobachtet, sprechen sie etwas zu einem anderen Menschen. Jeder Vogel spricht zu einem anderen über Menschen, so wie sie jetzt über Shabari sprechen, über dich, über Krishna Gauda. Vögel können spüren. Sie sprechen über Krishna Gauda, die letzten 5 Jahre von Krishna Gauda, die letzten 15 Jahre von Krishna Gauda, die letzten 20 Jahre von Krishna Gauda, in ihrem eigenen Musikstil. Wir wissen nicht, die Vögel werden sprechen. „Kich kich kich, koi koi koi." Die Töne jedes Vogels sind verschieden. Diese Worte sind Code—Wörter. Es ist wie ein Post-Code-Wort (Morsen) „tik tik tik". Ich habe ein Jahr auf der Post gearbeitet, mit Code-Wörtern. Es war meine Aufgabe, Telegramme an andere Menschen zu schicken. Heutzutage, die Zeiten haben sich geändert, es wird kein „tik tik tik" mehr gebraucht. Aber im Militär gebrauchen sie immer noch Code-Wörter. Verschiedene Buchstaben haben verschiedene Töne und werden verschiedene Worte daraus bilden. Wie, „und" schreiben „tuk tuk tuk" oder „wie geht es dir" schreiben „tuk tuk tuk tuk tuk" usw. All das über meine Zeiten bei der Post.

Die gleiche Technik gebrauchen die Vögel. Wir denken, der Ton ist sehr schön, manchmal ist er harsch und wir können nicht schlafen. All dies sind  verschiedene Worte. Gemäss meiner Forschung weinen die Vögel nie. Die Vögel lachen, aber weinen nie. In unserer Sprache scheint es, dass der Vogel weint. Selbst wenn ihnen ein Bein abgeschnitten wird, weinen sie nicht. Vor diesem Leben, im früheren Leben wurden wir als Vögel geboren. Jetzt sind wir Menschen. Das ist unsere Beziehung zu den Vögeln. Viele Menschen fragen, warum Swamiji über Vögel forscht? Die Geburt von Ramayana erfolgte wegen Vögeln, die Geburt von Mahabharata erfolgte wegen Vögeln, die Geburt von Bhagavatam erfolgte wegen Vögeln. Geht hin und lest Sri Swamijis Bücher, dann werdet ihr verstehen. Jemand wird es auch auf Deutsch übersetzen. Schrittweise werden wir es drucken.

Jai Guru Datta

Übersetzt aufgrund der Notizen von Swarnaprabha Y. S.

 

 

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