Wissen2020-09-07T18:42:40+02:00
Reden an Shivaratri 18-02-2023

Botschaft und Rede an Shivaratri 18-02-2023

Ausschnitt aus Sri Swamijis Botschaft am Morgen vor Shivaratri, 18.02.2023

Ein Shivaratri im Leben ist genug, weil die Energie an diesem Tag ausreicht, um auf Shiva zu meditieren und über Ihn nachzudenken, währenddessen zu fasten und die Nacht über wach zu bleiben. Fasten und wach bleiben bringen die Sinne unter Kontrolle. Die fünf Sinnesorgane entsprechen den fünf Elementen. Wenn wir Shiva verehren, erlangen wir Weisheit. Ein Shivaratri reicht aus, um Befreiung zu erlangen. Der Tag, an dem wir Befreiung erlangen, ist Shivaratri. Wer über Shiva nachdenkt und Ihn versteht, erreicht die Wohnstatt Shivas.

Shiva ist mit und ohne Form und erscheint in der Form des Bindu (Punkt). Heute feiern wir Shivaratri, weil an diesem Tag Vishnu und Brahma eine Auseinandersetzung hatten, wie weit sich Shiva (in der Form des Linga) wohl ausdehnt. Vishnu ging nach unten, um den Anblick der Füße zu haben und Brahma ging nach oben, um den Anblick des Kopfes zu haben.
Nach vielen Zeitaltern der Suche gab Vishnu auf und sagte: Ich bin ein bisschen weiser geworden. Ich kann Shivas Füße nicht finden. Ich weiß gar nichts. Shiva ist allumfassend. Brahma gibt auch enttäuscht auf. Er schaut nach oben, und da fallen die Blütenblätter der Ketaki Blume nach unten. Er fragt die Blütenblätter, woher sie kommen. Die welken Blütenblätter sagen, daß sie seit langer Zeit schon von dem Kopf Shivas hinunterfallen. Brahma sieht eine Kuh aus dieser Richtung kommen. Da Brahma nicht nach oben gehen kann, bittet er die Blütenblätter und die Kuh, seine Zeugen zu sein und zu bestätigen, daß er den Kopf von Shiva gesehen habe.

Vishnu kam zurück und sagte: Shiva umfasst den gesamten Kosmos und ist in der Form eines Bindu. Ich konnte seine Füße nicht sehen. Die Kuh und die Blütenblätter machten die falsche Zeugenaussage. Da manifestierte sich Shiva in einer ganz kleinen Form und sagte zu der Kuh: Da du mit dem Kopf genickt und gelogen hast, wird nur dein Hinterteil verehrt und nicht dein Gesicht. Als die Kuh protestierte, erklärte Shiva den wahren Segen. Der Himmel ist in deinem Bauch, viele Kräuterrezepte werden von den Zutaten aus deinem Bauch und Hinterteil zubereitet werden.
Und zur Blume sagte Er, dass sie nicht für die Puja verwendet werden könnte.

Die Möglichkeiten, Abhishekham für Shiva zu machen sind endlos, ebenso wie die Bhajans, die zum Lob des Herrn gesungen werden können und die Pujas, die ausgeführt werden können.
Es bringt Weisheit, 24 Stunden auf die allumfassende Form Shivas, in der Form eines Shivalingas, zu meditieren. Die Puja um Mitternacht ist besonders kraftvoll. Beteiligt euch an all diesen Seva-Möglichkeiten. Es ist so viel Energie in der heiligen Asche und den Gomutra-Produkten (Produkte, die speziell verarbeiteten Urin der Kuh enthalten und im Ashram hergestellt werden). Nehmt Räucherstäbchen, Gomutra-Produkte und Vibhuti mit nach Hause.

Früher mochte ich Facebook nicht. Aber als ich in Internet und Facebook aktiv wurde, wurde Puttugam geboren. Deshalb feiern wir an Maha Shivaratri den Geburtstag von Puttugam.
Die ursprüngliche Form von Puttugam ist in der Ukraine entstanden. Heute ist das Land durch den Krieg verwüstet. Ich bete, daß die Leute dort Frieden finden.


Ausschnitt aus Sri Swamijis Rede am 18.2.2023 zu Shivaratri

Diese Welt und dieser Körper bestehen aus den fünf grobstofflichen Elementen. Das ist die Form Shivas, die uns alle beschützt.

Sri Swamiji erinnert uns daran, wach zu bleiben. Er empfiehlt uns, heute Om namah Shivaya zu sagen, bevor wir sprechen, so wie wir es sonst mit Jaya Guru Datta tun.

Oh Shiva, Du bist der Mond, die Sonne, die Erde, das Feuer, das Wasser, der Wind, der Raum, der Atman (absolutes Bewusstsein). Das sind alles Deine Formen. Das Ritual, der Durchführende des Rituals, der Zeuge des Rituals sind auch alles Deine Formen. Unendliche Verbeugungen vor Dir.

Oh Shiva, das ist der Tag, an dem Du erschienst, Brahma und Vishnu hatten Deinen Anblick. Deshalb bist Du Vishwanatha, der Herr des Universums.
Heute ist der Herr bereit, diese Schöpfung zu segnen. Er ist bereit, die Sünden aller Wesen auszulöschen. Deshalb ist Shivaratri sehr wichtig für uns. Es bringt viel Glück, sagen die heiligen Texte.

Das Skanda Purana spricht von den Verhaltensregeln für heute. Fasten, Nachtwache, Shivas Anblick und eine Puja mit Bilva Blättern sind wunderbar und geben reiche Früchte.
Shiva mit Hingabe verehren, bringt grossen Verdienst. Verehrt Shiva mit oder ohne Absicht. Oder sagt einfach Shiva oder Hey Shiva. Er macht sich nichts daraus, wenn ihr Ihn informell ansprecht. Ihr könnt euer Haustier Shiva nennen, Er hat kein Problem damit. Heute sollten wir Shiva wenigstens ein bisschen verehren. Selbst das kann Shiva gefallen, wird als gutes Karma erachtet und bringt Shivas Gnade und Befreiung.

Es ist ein großes Glück, heute zu fasten und nicht zu schlafen, umso mehr in der Gegenwart des Gurus. Der Anblick, die Berührung und das Abishekam (den Lingam mit heiligen Wassern begießen) zum Shivalingam sind heute sehr verdienstvoll. Das ist nur nach 30 Millionen Geburten möglich. Es sind so viele Menschen auf der Welt, wer macht schon diese Puja? In manchen Tempeln machen die Leute es mit oder ohne Hingabe. Heute Shiva mit Bilva Blättern zu verehren, bringt den Verdienst, 10.000 Jahre im Ganges zu baden.
Mit der heutigen Shiva Puja, bekommen wir unvorstellbaren Verdienst. Deshalb loben alle Götter Shivaratri.

Jeden Tag spielt Maha Vishnu die Flöte in Shivatempeln, und Shiva lehrt die Veden in Vishnu Tempeln. Die beiden können nicht getrennt betrachtet werden.
Wer heute fastet, bekommt den Verdienst, 1000 yajnas (Rituale) zu tun. Wer heute wach bleibt, bekommt einen größeren Verdienst, als wenn er während 10 Millionen Zeitaltern Buße tun würde. Wer heute Shiva mit nur einem Bilva Blatt verehrt, ist in allen Welten unübertroffen. Jede Sekunde heute ist höchst wertvoll und wir sollten nur an Shiva denken, von Ihm sprechen, Ihn verehren und Seinen Lobpreis singen. Seht Shiva überall und in jedem Wesen.

Es heißt, wir sollten nicht essen, ohne Shivas Namen zu rezitieren und dadurch gute Gesundheit und Ausstrahlung erlangen. Sein Segen bringt uns hier viele Annehmlichkeiten und später die höchste Frucht der Befreiung. Das ist ohne Seine Gnade nicht möglich. Ob ein Verehrer Vishnus, der Mutter Gottes oder Shivas, ohne Shivas Gnade ist der Zutritt zu Vaikuntha (der Himmel Vishnus) unmöglich. Der Devotee wird anstatt Vaikuntha nur einen Stein sehen, wenn die Gnade Shivas fehlt. Hara (Shiva) zerstört alle Sünden, deshalb singt immer mit tiefer Hingabe "Hara Hara", "Hara Hara Namah Shivaya"! Stellt euch vor, ihr gießt Gangeswasser auf den Lingam und singt. Auch wenn ihr das im Geist tut, sind all eure Sünden ausgelöscht. Wenn ihr Sorgen habt, denkt an Shiva. Die Sorgen verwandeln sich dann in Shiva und nur Shiva bleibt zurück.

Das Skanda Purana sagt, daß ein bösartiger König, Indrasena, dem Gefolge Shivas angehörte, weil er ohne Absicht Shivas Namen gesungen hatte. Das Gefolge von Shiva ist sehr sonderbar, es ist manchmal sogar abstoßend, aber verehrt nur Shiva. In der Vergangenheit regierte dieser König ein Königreich namens Pratishtanapura. Er war ein Sünder und voller Übel und er sagte und tat alles, was verboten war. Er jagte und tötete zahme Tiere, unter dem Vorwand, wilde Tiere zu töten. Eines Tages starb er. Egal, ob es ein Yogi ist, eine weltliche Person oder ein Kranker, eines Tages geben sie alle den Körper auf. Während wir am Leben sind, sollten wir Verdienst ansammeln. Im Moment des Todes, erleben wir viel Angst. Wir wissen nicht, durch welche Öffnung die Seele den Körper verlässt. Die Individualseele kann auch den Schädel aufbrechen und durch ihn verschwinden. Der Körper ist wie ein Stück Holz. Wir können ihn nicht aufbewahren oder ausstellen, wir können ihn nicht zu Hause behalten, weil wir die Person sehr gerne hatten. Wozu nützt all das Geld, die Schönheit und die Jugend? Deshalb müssen wir die Laster bändigen und den Körper kontrollieren.

Die Anhänger von Yama (Herr des Todes) kamen und nahmen Indrasena mit zu Yamas Versammlung. Yama sass auf einem Thron, zitterte und schaute nach dem Eingang. Der Devotee von Shiva, Indrasena, wurde hereingebracht. Yama kannte seine Verdienste. Er stand sofort auf, um den König zu begrüßen. Er schimpfte mit seinen Anhänger, weil sie den König in Stricke gebunden hatten. Er ordnete an, daß er befreit wird und daß sie zu seinen Füssen fallen und um Vergebung bitten. Er sagte zu dem König: Oh König, bitte entschuldige den Fehler. Solange die fünf Elemente existieren, kannst zu glücklich im Himmel bleiben. Der König war überrascht und glücklich. Oh Yama, ich habe viele Sünden begangen. Zu dem Zeitpunkt war der König ein wenig weise geworden. All die Sünden seines Karma-Körpers kamen ihm in den Sinn. Er sah den Körper, den er auf der Erde gelassen hatte, weil er anfing, die Schmerzen seiner Sünden zu spüren. Der Sünder wird auf einer heißen Pfanne gebraten und geht durch weitere Qualen. Der subtile, feinstoffliche Körper und der kausale Körper (die Ursache für den grob- und feinstofflichen Körper) existieren zu dem Zeitpunkt.
Der König fragte: warum verehrst du mich anstatt mich für mein sündenvolles Leben zu bestrafen?
Yama sagte: Du bist ein Devotee von Shiva, du hast immer Shivas Namen gesungen. Shiva ist bei dir. Der überraschte König sagte: Die Wahrheit ist, daß ich Shiva nicht kenne. Ich habe nie seinen Namen gehört oder gesungen, und niemand hat mir von ihm erzählt. Ich liebte nur die Jagd und habe viele zahme Tiere und auch Menschen getötet. Ich war ein Sadist geworden. Es machte mir Freude, andere leiden zu sehen. Warum komme ich dann in den Himmel? Wie habe ich Shivas Namen gesungen? Ich bin verwirrt, bitte kläre mich auf.
Yama antwortete: Oh Verdienstvoller, sei nicht beunruhigt. Während deiner Jagdausflüge hast du jeweils ‘Aahara' - vernichte dieses Wesen - und ‘Prahara' - töte - gerufen. Aber Shiva hat deinen Worten nicht dieselbe Bedeutung gegeben wie du, er hörte nur Hara und war sehr erfreut.

(Sri Swamiji nennt ein anderes Beispiel): Der Hirte rief immer "Ay Ay Ay" während er die Schafe hütete und erlangte dadurch die Gnade der Mutter Gottes (Aim ist die Keimsilbe der Göttin Sarasvati).

Shiva fühlte, daß der König nach ihm rief und zu ihm betete. Deshalb segnete er ihn über alle Maßen. So wurde der König ein Anhänger (Gana) von Shiva. Diese Ganas sind alle verrückt, sie kennen weder Hunger noch Schlaf. Solange der Mond und die Sonne existieren, singen sie immer nur Shivas Namen. Die weiblichen Ganas öffnen nicht einmal die Augen, sie sitzen nicht, sie nehmen kein Bad, sie essen nicht, sie singen nur Shivas Namen. Alle Anhänger von Shiva sehen aus wie Shiva. Der König wurde von den Anhängern Yamas zu den Anhängern Shivas gebracht. Shiva nahm ihn voller Freude auf.
Deshalb erinnere ich euch immer wieder daran, Shivas Namen zu singen und einen Becher Wasser über den Shivalingam zu gießen.
Dann ließ Shiva den König neben sich setzen und war bereit, ihm eine Gunst zu erweisen. Der König hatte Tränen in den Augen, als er das Mitgefühl Shivas sah. Shiva sprach: Von jetzt an heißt du Chanda und wirst mit meinem Anhänger Munda befreundet sein. Der König hatte ohne Absicht Shivas Namen gesungen und wurde würdig, verehrt zu werden. Wenn das absichtslose Singen so viel Verdienst bringt, bringt das absichtsvolle Singen unbeschreibbaren Verdienst.
Die Devotees Shivas, die in der Hölle gelandet waren, wurden ebenfalls von Shiva gerettet. Verankert Shiva tief in euren Herzen. Habt einen Shivalingam zu Hause und verehrt gleichzeitig Vishnu, um die Gnade Vishnus zu erlangen. Mögen sich die Schwierigkeiten in der ganzen Welt verringern. Mögen alle, nicht nur die Anwesenden, die Gnade Shivas erfahren.

Dieser Körper gehört nicht uns. Er wurde von der Erde gegeben und geht zurück zur Erde. Im Leben nach dem Tod nehmen wir einen neuen Körper an, der aussieht wie unser grobstofflicher Körper, um für die Sünden, die wir mit dem physischen Körper begangen haben, zu bezahlen.

(Sri Swamiji singt den Bhajan "Harir Iti Koyam - Hara Iti Koyam" und erklärt:)
Wer ist Hari? Wer ist Hara? Beide zerstören Sünden.
In der Dämmerung spielt Hari (Vishnu) die Flöte in den Shivatempeln. Wenn ihr die Augen schließt und konzentriert zuhört, könnt ihr sie hören. Am Morgen rezitiert Hara (Shiva) in Vishnutempeln die Veden.
Hari und Hara sind derselbe, deshalb sagt Swamiji euch, Hari Hara zu singen. Genauso wie bei dem göttlichen Paar (Shiva und Parvati), ist Shiva die Hälfte von Vishnu und Vishnu ist die Hälfte von Shiva.
Wenn verrückte Vishnudevotees sich Shiva widersetzen, dann singt einfach den Refrain von diesem Bhajan, der Refrain genügt. Vishnudevotees haben senkrechte Zeichen auf der Stirn, Shivadevotees haben waagrechte Zeichen auf der Stirn. Das hat keine Bedeutung.

(Es folgt ein Tattva Bhajan "Nannu Viduvaku Isha".)
Stellt euch vor, ihr singt dieses Lied für den Herrn. Wir haben die 6 Laster (Kama - Lust, krodha - Wut, lobha - Gier , moha - Täuschung, mada - Stolz, matsarya - Eifersucht), die manchmal schwer zu kontrollieren sind. Wir machen verschiedene Dinge mit oder ohne Absicht. Unser Ego bestimmt, daß unser Wort allein gewinnen soll.

Wir hatten ein wunderschönes Shivaratri. Wir waren kürzlich in Srisailam. Dann kamt ihr alle zum Sahasracandra Darshan (Anblick von tausend Vollmonden) eures Sadgurus angerannt.
Shiva, der die Dunkelheit vertreibt, mag diesen Tag sehr. Shiva bedeutet Gunst. Ratri bedeutet Nacht und steht auch für Unwissenheit. Wir haben ein weiteres Shivaratri in dieser Geburt erlebt, das ist wunderbar. Beachtet Shivaratri, egal wie schwierig es ist. Wir sollten Shivaratri in der Gegenwart des Gurus verbringen.


Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas, die jeweils bei den Live-Übertragungen im Kommentar simultan ins Englische übersetzt.


 

 

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