Weg der Hingabe ohne Wünsche im Kaliyuga, Vorbild für die Kinder

Ausschnitt aus Sri Swamijis Rede am 18.7.2023 in Chicago

Bhajans (hingebungsvolle Lieder) heilen den Geist. Bhojan (Essen) heilt den Körper. Ich bin heute sehr glücklich, dieser Ort hat das große Glück, die Sri Chakra Puja (Ritual für die Muttergottes) sehen zu dürfen. Ihr habt Verse aus den Veden und die 1000 Namen Vishnus (der erhaltende Aspekt der Dreieinigkeit) während der Puja gehört. Ihr alle kennt Swamiji, es braucht keine weitere Erklärung.

In unserem Zeitalter ist Hingabe der Schlüssel. In jedem Zeitalter ist der Weg verschieden. Im ersten Zeitalter war es Buße, im zweiten Meditation, im dritten selbstloses Tun und in unserem Zeitalter ist es Hingabe. Der Heilige Narada hat in seinem Text "Bhakti Sutras" versucht, den Weg der Hingabe zu verbreiten.

Am Anfang denkt ihr, Hingabe bedeutet Angst vor Gott. Es gibt keinen Grund, Angst zu haben. Dann habt ihr Wünsche. Es ist nicht Hingabe, wenn ihr für die Erfüllung eurer Wünsche betet. Die Leuten beten darum, Geld zu bekommen, eine erfolgreiche Familie zu haben und so weiter. Sie wollen immer etwas. Sie bitten Gott immer um etwas. Das ist nicht Hingabe. Was ist dann Hingabe? Tempel bauen oder Essen spenden? Das ist auch nicht Hingabe. Was ist dann Hingabe? Hingabe ist Parama Prema - höchste Liebe. Liebe reicht nicht aus, es ist göttliche Liebe. Es sollte keinen Unterschied geben zwischen du und ich. Wir sollten bereit sein, den Körper aufzugeben. Das ist in unserem Zeitalter sehr schwierig. Es gibt keine großen Heiligen, die das tun. Wir haben Familien und viele Wünsche und viel Ärger. Wir müssen  unser Karma (wir ernten, was wir gesät haben) erfahren. Wir müssen unseren Kindern und denen, die zu uns aufschauen und denen, die von uns abhängig sind, den Weg zeigen. Wir müssen diesen Kampf des Lebens führen. Wir müssen immer unsere Pflicht tun.
Dieser Planet ist unser Ort, um das Karma zu erfahren - Karma bhumi. Ohne Karma gibt es kein Wissen. Jeder muss sein Karma erfahren. Egal ob wir ein Yogi oder ein Weltenmensch sind oder ob wir Verzicht üben. Ihr verzichtet nicht auf die Welt, indem ihr eure Arbeit aufgebt und zu Gott betet. Ihr müsst das Notwendige tun, damit eure Kinder sich niederlassen können. Dann ist euer Geist in Frieden. Wenn sie eigenständig sind, konzentriert  euch auf euch selbst und macht euch keine Sorgen um sie. In unserem Zeitalter ist es sehr schwierig, Frieden zu finden. Es ist sehr schwierig, den Kindern die Freiheit zu geben, ihren eigenen Weg zu finden. Die meisten kümmern sich auch um ihre erwachsenen Kinder und deren Leben.

Das Alter ist für alle sehr schwierig. Es ist nicht einfach, im Alter glücklich zu sein. Wenn ihr glücklich sein wollt, dann müsst ihr dem Guru folgen, spirituelle Übungen durchführen und Disziplin üben. Dann entwickeln sich Wohltätigkeit, Verzicht und Wahrheit in euch. Eure Kinder werden das auch lernen. Die weltliche Bildung und die Wissenschaft kommen durch die Schule automatisch zu den Kindern. Aber im Alter werdet ihr euch fragen, ob ihr euren Kindern nach all der weltlichen Erziehung, auch eine spirituelle Erziehung gegeben habt. Ihr habt keine spirituelle Praxis, dann haben die Kinder auch keine spirituelle Praxis. Wenn ihr dem spirituellen Weg folgt, dann folgen die Kinder auch. Nur dann könnt ihr den Einfluss dieses Zeitalters abschwächen. Sonst seit ihr diesem Einfluss unterlegen.

Gott ist überall. Er ist auch in einem Stein. Deshalb kam Er aus einer Steinsäule hervor, um Prahlada zu beschützen. Niemand hat diese Form, halb Mensch/halb Löwe, vorausgesehen. Nicht einmal Brahma hatte daran gedacht. Sie ist spontan entstanden. Der Herr lehrt uns, daß der Dienst für ein anderes Wesen, Dienst an Gott ist. Wenn wir einem anderen Wesen Gutes tun, tun wir Gutes für Gott. Der Herr ist in allen Wesen. Wenn wir ein anderes Wesen zufrieden stellen, dann ist Gott zufrieden. Ihr seid auch ein Wesen.

Die Zeit während des Covid war sehr schwierig. Niemand wußte, wer stirbt. Die Familien konnten nicht einmal die toten Körper ihrer Angehörigen sehen, ganz zu schweigen davon, die Totesrituale  zu vollführen. Viele sind wie Waisenkinder gestorben, niemand war da, um den Körper zu begraben oder zu verbrennen.

Wenn ihr ein gutes Leben wollt, dann müsst ihr euren Kindern den spirituellen Weg schon im Mutterleib zeigen. Prahlada hörte das Narayana Mantra von dem Heiligen Narada als er im Mutterleib war. Wenn das Kind im Mutterleib ist, muß "garbha samskara" (Vorbereitungen zum Wohle des Kindes während der Schwangerschaft) durchgeführt werden, damit es gesund und spirituell wird.

Warum führen wir verehrungsvolle Rituale durch? Müssen wir Blumen und Essen darbringen? Gott, der uns alle ernährt, braucht Er das Essen? Wir tun das, um den Geist in Konzentration zu üben. Wenn wir ein Ritual ausführen oder Mantras rezitieren, sind wir vielleicht für 10 Minuten konzentriert. Dieses Ritual ist nicht ein Scherz oder ein Kinderspiel. Wir tun es, um uns in Konzentration zu üben. Es ist auch ein Satsang, eine heilige Zusammenkunft. Wenn wir zu einer Hochzeit gehen, essen wir und gehen wieder. Aber das ist Satsang. Mehrere Familien können zusammen kommen zu einem Satsang. Das tut euch und euren Vorfahren gut. 4-5 Familien können sich treffen und zusätzlich zu ihrem geselligen Zusammenkommen, auch einen Satsang abhalten.

Ich mag Essen ebenso gerne wie Bhajans. Es gibt geheiligtes Essen (Prasadam) für alle. Ich werde euch morgen im Tempel sehen. Die Einweihung der kleinen Tempel ist sehr speziell. Ihr könnt alle kommen. Wo immer Swamiji hingeht, entwickelt sich der Ort. Ich bin wie Vamana (die Inkarnation Vishnus als Zwerg), ein kleiner Schritt nach dem anderen, damit der Ort wächst.

Möge Datta all eure geistigen Krankheiten beseitigen. Wünsche sind die geistigen Krankheiten. Heute habt ihr einen Wunsch und morgen habt ihr ihn vergessen. Aber der Herr erinnert sich an jeden einzelnen eurer Wünsche und Er erfüllt sie. Deshalb braucht ihr noch viele Geburten, um die Erfüllung eurer Wünsche zu erfahren. Deshalb - seid wunschlos! Betet nur um die Kraft, alles was Gott euch gibt, zu ertragen. Heute habt ihr einen Wunsch und morgen präsentiert ihr denselben Wunsch in einer anderen Form. Gott erfüllt all die verschiedenen Präsentationen. Sehr gefährlich. Seid vorsichtig. Habt keine Wünsche. Betet einfach zu Gott, daß Er euch geben möge, was Er will. Macht euch keine Sorgen.

Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas die jeweils bei den Live-Übertragungen im Kommentar simultan ins Englische übersetzt.