Sri Swamiji spricht über Sinnesorgane, Karma und Paramatman

Ausschnitt aus Sri Swamijis Rede am 5.9.2023 in Hyderabad, Willkommensabend

Morgen ist Krishnas Geburtstag. Wir haben Seine Statue mitgebracht, damit ihr alle Seinen Anblick haben könnt. Jagadguru ist ein Krishna, Shiva ist ein Krishna. Das Bhagavatam und all die Puranas wurden von Shiva für uns zugänglich gemacht. Vishnu hat uns die Einweihung über das Wissen der Seele gegeben.
Die Bhagavad Gita ist für alle leicht zugänglich. Sie wird auch Manava (auf die Menschen bezogene) Gita genannt. Sie beschreibt das Karma, das wir Menschen erfahren müssen. Der Ruhm der Bhagavad Gita hat sich in der ganzen Welt verbreitet. Die außerordentliche Bedeutung dieser Lehre wurde erkannt, und jetzt wird sie mit großem Interesse studiert. Devotees lernen sie auswendig oder auch fließend lesen. Das ist eine gute Sache.

Im Bhagavatam ist alles enthalten, angefangen bei der Geburt Krishnas bis hin zu Arjunas Einweihung durch die Bhagavad Gita. Das sind nicht nur Geschichten. Es ist das Tagebuch des Herrn. Es sind Seine Gedanken. Krishna ist Bhagavatam und umgekehrt. Rama ist Dharma und umgekehrt.

Die Bhagavad Gita ist ein großer Ozean. Yoga ist darin enthalten. Deshalb ist jedes Kapitel ein Yoga. Yoga ist unser adrushta - der unsichtbare, unbemerkte Nutzen für uns. Das ist der Weg, uns selbst zu kennen, d.h. den Herrn zu kennen. Wir kommen von einem Ort, und an diesen Ort müssen wir zurückgehen. Das ist unser Schicksal. Der Herr lehrt uns, was wir tun müssen, um das zu erreichen. Wie sollen wir üben? Wie können wir unseren Weg erkennen? Der Herr hat den Geschmack für spirituelle Übungen in unsere Sinnesorgane und Organe eingeflößt. Wenn wir diesen Weg gehen, dann müssen wir unsere Sinnesorgane benutzen. Heilige haben das in ihren Kompositionen ausgedrückt. Zum Beispiel ist die Zunge vorgesehen, um den Namen Gottes zu singen, und nicht um verschiedene Geschmacksrichtungen zu genießen. Wenn wir zu sehr in dem Genießen von Geschmack engagiert sind, führt das zum Untergang anstatt zur Befreiung. Deshalb müssen wir als erstes die Zunge kontrollieren. Der Herr spricht immer wieder von der Sinneskontrolle, sei es direkt oder indirekt. Kontrolliert zuerst die Zunge, sie gehorcht euch, sie hat keine Knochen. Sprecht nur, was notwendig ist. Sie ist eine scharfe, gefährliche Waffe, deshalb seid vorsichtig. Habt das Unterscheidungsvermögen, wann sie nützlich ist.

Aber jedes Sinnesorgan hält sich für das Wichtigste. Das Auge meint am wichtigsten zu sein, und genauso das Ohr. Jedes der fünf Sinnesorgane hält sich für das beste. Aber diese Maschine, unser Körper, funktioniert nur, wenn die Sinne zusammenarbeiten. Die Sinnesorgane denken, sie bewegen sich aus eigenem Antrieb. Aber das ist nicht so. Erkennt die Kraft hinter ihnen, die alles in Bewegung hält. Sie denken, wenn sie nicht arbeiten, dann passiert nichts. Aber all ihre Kraft erhalten sie von Prana Devata, dem Gott der Lebenskraft. Er hat keine Bevorzugung. Er sagt ihnen: Ich bin es, der euch Kraft gibt, warum streitet ihr untereinander? Ich bin in der Form des Auges, des Ohrs und so weiter verkörpert. Das sagt Prana Devata oder Vayu Devata. Wenn wir diesen Prana Gott gut nutzen, haben wir ein gutes Schicksal. Wenn wir seine Wichtigkeit erst erkennen, wenn unsere Sinne nicht mehr funktionieren, ist es sinnlos. Lieber spät als gar nicht. Beginnt, wenn die Sinnesorgane noch gut funktionieren. Wenn eine Person zu Swamiji kommt und Ihm sagt, daß sie den spirituelle Weg einschlagen wolle, sobald sie pensioniert sei, bin ich so voller Freude, daß ich sie umarmen könnte. Manche wollen nach der Pensionierung eine private Arbeit anfangen. Die meisten leiden unter Unzufriedenheit. Warum? Habt ihr nicht genug getan? Wann bekommt ihr spirituellen Durst? Der Herr hat uns Gesundheit und eine Lebensspanne gegeben. Wacht wenigstens jetzt auf! Ihr seid so von Tamas überwältigt, daß ihr selbst im Wachzustand benommen seid. Es gibt viele noble Seelen, die euch aus dieser Benommenheit heraus in den Wachzustand schleudern. Deshalb ist Satsanga, heiliges Zusammensein, so wichtig.

Paramatman ist dafür verantwortlich, daß die Sinnesorgane tätig sind, und Er gibt uns die Gelegenheit, Sadhana, spirituelle Übungen zu praktizieren, damit wir Ihn erreichen. Er arbeitet für uns, damit wir mit Ihm verschmelzen. Warum soviel Aufwand? Warum können wir nicht einfach mit Ihm verschmelzen? Das passiert erst, wenn wir unser Karmabündel abgetragen haben. Er veranlasst, daß wir durch unsere Handlungen unser Karma befrieden oder reinigen. Ihr müsst eure Fehler erkennen, ihr müsst die Mächtigkeit eures Fehlverhaltens sehen und dann freudig und ohne Widerstand euer Karma erfahren. Wenn ihr in Schwierigkeiten seid, klagt niemanden an, weder die Familie noch Gott. All diese Leute helfen euch, euer Karma aufzubrauchen. Gerade so, wie ein Stein, Seife und Wasser helfen, Kleider zu waschen und zu reinigen. Nur wenn all diese Teile zusammenarbeiten, sind unsere Kleider rein. Wir können den Herrn nicht mit unreinen Materialien schmücken. Wir können dem Herrn nicht verdorbene Geschenke darbringen. Genauso, wie wir die schmutzigen Artikel reinigen, bevor wir sie offerieren, ebenso müssen wir uns selbst reinigen. Auch anderen Lebewesen dürfen wir kein unreines Essen anbieten. Wir haben dieses Karma durch die Aktivitäten unserer Sinnesorgane verdient. Wenn wir denselben Sinnesorganen Schwierigkeiten bereiten, wird unser Karma annulliert. Surdas hat das sehr schön in seinen Kompositionen beschrieben. Er erlangte sein Augenlicht wieder und fühlte sich dann durch unangenehme Anblicke gestört und durch angenehme wie den Anblick einer weiblichen Brust entzückt. Er erkannte, daß sich durch die Augen wieder Karma an ihn anhaftete, und so wollte er keine Augen mehr. Die Sinnesorgane machen schreckliche Sachen und sammeln eifrig Karma an. Die Augen, die den Herrn sehen und die Ohren, die den heiligen Namen des Herrn hören, löschen das Karma aus, das durch das Sehen und Hören sündiger Aktivitäten entstanden ist. Wir sitzen für eine lange Zeit hier und bereiten den Sinnesorganen und dem Körper Schwierigkeiten. So reinigen wir unser Karma. Das ist Karma Yoga. Wir reinigen unsere Sinnesorgane und Glieder, indem wir sie einschränken.

Wenn wir aufwachen, sollen wir dem Herrn als erstes unseren Dank ausdrücken: Du hast mir ein weiteres Leben gegeben, ich bin Dir dankbar. Und wenn wir schlafen gehen, sollen wir Ihn bitten, uns im Schlaf zu beschützen und Ihm für das Beschützen unseres Schlafes danken. In derselben Weise sollen wir Ihm vor dem Essen für die Nahrung danken.

Durch unseren Atem erfahren wir Ihn in jedem Moment. Wir müssen unseren Atem kontrollieren, damit der Geist sich beruhigt. Wenn er zu turbulent ist, wird er immer schwächer. Wir bringen ihn zurück und verankern ihn fest in dem Herrn. Er wird wieder weglaufen, aber wir bringen ihn wieder zurück - das ist spirituelle Praxis, Sadhana. Während der ganzen Zeit der Meditation versucht der Geist zu entweichen. Wir müssen versuchen, ihn zum Stillstand zu bringen. Die geistige Stille wird Mauna genannt. Wir müssen den Atem kontrollieren und einige Asanas üben. Wenn der Atem kontrolliert ist, festigt sich der Geist und der Herr erscheint in dem stillen Geist. Das ist Buße, das ist Sadhana.

Ich bin glücklich, daß ihr das alle praktiziert. Ihr kommt hierher, egal ob Regen oder Sonne, egal ob ihr ein Transportmittel habt oder nicht. Wir müssen die Goldstücke des Satsangs auflesen und dürfen sie nie missachten. Sie können uns zu einem späteren Zeitpunkt sehr nützlich sein. Diese Edelsteine werden uns in Momenten der Lebensgefahr oder wenn unsere Ehre auf dem Spiel steht, retten. Bewahrt sie in einem Tresor auf - sie kamen durch die Gnade des Herrn zu euch. Bewahrt sie sicher auf und benutzt sie in schwierigen Zeiten. Wir müssen alle unseren Kopf schützen, denn diese Edelsteine sind im Gehirn, im Kopf aufbewahrt. Er ist wie ein Kassettenrekorder. Die Erfahrungen von vielen vielen Leben sind darin aufbewahrt. Wir müssen einen Helm tragen, um den Kopf zu beschützen, aber die Leute befolgen diese Regel nicht. Sämtliche Erinnerungen vergangener Leben sind im Kopf gespeichert. Von dem Zeitpunkt der niederen Geburten wie derjenigen von Insekten sind alle Karmas und Klänge im Kopf gespeichert und anwesend. Heutzutage versuchen Wissenschaftler diese Erinnerungen und Klänge offenzulegen.

Vyasa ist Krishna und Krishna ist Vyasa. Er hat uns alles gegeben, all die weltlichen Annehmlichkeiten wie Reichtum, Nahrung und so weiter. Und Er sagte: Ich begleite euch auf eurer Reise, den Hochs und Tiefs. Er hat uns den Weg des Wissens gegeben und darüber als Vyasa geschrieben. Er hat uns alles gegeben.

Dieser Ashram sieht sehr schön aus. Ich bin leicht zufrieden zu stellen. Nur eine Blume oder ein Reiskorn genügt. Ich sah diese Halle und war sehr glücklich. Selbst große Gebäude können mir nicht so gut gefallen. Alle Devotees und die Komitee-Mitglieder hier sind gute Devotees. Sie erfahren üppige Gnade und Gunst. Sie haben die Tugend des Opferns gelernt. Sie haben diese Qualität von mir aufgenommen. Wenn ihr den heiligen Namen ständig singt und den Herrn anschaut, dann entwickelt ihr diese Qualitäten. Wenn ihr den Herrn anschaut, dann wirft Er gelegentlich eine Tugend in eure Richtung. Ihr seid alle Hanumans Diener, gerade so wie die Armee der Vanaras die Diener von Rama waren. Wenn ihr die Mission Seiner Heiligkeit unterstützt, seid ihr alle glücklich. Wenn ihr alle arbeitet, kann Swamiji hier sitzen und alles überwachen und lenken, gerade so wie Krishna den Kampfwagen gelenkt hat. Da die Devotees hier entzückt sind, Swamiji hier sitzen zu sehen, und da sie mit innerer Beteiligung tätig sind, laufen alle Ereignisse wie eine gut geölte Maschine. Sonst muß ich alle Kleinigkeiten überprüfen. Aber ich kann hier sitzen und den Gesamtablauf bestimmen. Das macht mich glücklich.

Übersetzung ins Deutsche von Sridevi basierend auf der Übersetzung Archanas, die jeweils bei den Live-Übertragungen im Kommentar simultan ins Englische übersetzt.
Die Worte in Klammern wurden bei der deutschen Übersetzung hinzugefügt.