Ausschnitt aus Sri Swamijis Rede am 27.12.2022 in Surat

 

Die Hymne von Dattatreya Bhagavan sagt „Dattatreya Hare Krishna“: Er ist eine Inkarnation Krishnas. Brahma, Vishnu und Shiva manifestierten sich als Datta. Sie wurden der Mutter Anasuya geboren. Anasuya bedeutet „ohne Eifersucht“.

Wir sind alle eifersüchtig. Wir essen, schlafen, leben und wachen auf mit Eifersucht. Und wir sind wütend auf Gott, die Welt, die Schöpfung, die Eltern und uns selbst. Das ist nicht gut. So viel Unzufriedenheit. Kein Glücklichsein. Ihr wollt immer mehr, ihr wollt mehr tun, ihr denkt die Eltern haben nichts für euch getan, der Guru tut nichts für euch, das ist euer Schicksal. Wer solch einen unruhigen Geist hat, möchte am liebsten sterben. Ihr beklagt euch über eure Geburt. Wer seid ihr, dass ihr eine Meinung über eure Geburt haben könnt? Wir sind Marionetten in Gottes Hand und wir sind so, wie er es wünscht. Wir sind alle die Söhne und Töchter Gottes. Wenn Gott will, dass wir traurig sind, sind wir traurig. Gott ist unsere Familie, Bruder Schwester, Verwandter und so weiter.

Die Eltern haben uns diesen Körper gegeben. Wir sind dankbar dafür. Wir haben diesen Körper mit viel Schwierigkeiten angenommen. Gott gab uns diesen Körper aus einem bestimmten Grund. Wir müssen den Sinn dieses Lebens erfüllen. Denke darüber nach. Erfülle den Sinn. Arbeite dafür, Befreiung zu erreichen. Übe dich in einer spirituellen Praxis. Hilf den Bedürftigen. Tue etwas. Seid nicht einfach faul, beschimpft andere Leute und vergrössert eure Verwirrung. Ihr schlaft und esst, aber ihr seid nicht glücklich. Ihr habt Sorgen. Ihr wollt immer mehr und ihr verlasst diesen Planeten mit diesem Verlangen.

Dieses Leben ist sehr kurz, weniger als 100 oder sogar 80 Jahre. Ihr müsst mit der Zahl der Jahre, die Gott für euch vorgesehen hat, zufrieden sein. Die Sorgen sind Teil des Körpers, sie gehören uns nicht. Dieses weltliche Leben gehört uns nicht. Wir sind die Marionetten, und Gott ist der Kopf. Nach dem Marionettentheater packt der Marionettenmeister alles ein und geht. Karnataka und Andhra haben noch viele Marionettentheater. Letzten Monat hatten wir auch eine Vorführung im Ashram. Der Sinn des Lebens ist in dem Marionettentheater zu erkennen. Nach der Vorstellung verpackt der Meister alles in Schachteln und geht. Wir sind Marionetten in seiner Hand und eines Tages gehen wir auch. Wir werden auch verpackt und wir kehren zurück zu Gott.

Die Erde gehört uns nicht. Wir müssen für dieses Miethaus Miete bezahlen. Und eines Tages müssen wir das Haus verlassen, und andere Leute gehen hinein. Unsere Eltern und Grosseltern haben das Haus – ihren Körper – verlassen und deshalb sind wir heute hier. Denkt auf diese Art darüber nach. Dann habt ihr keine Angst. Dieses Haus gehört euch nicht. Dessen (Geburts-)Urkunde mag in eurem Namen sein, doch es gehört euch nicht. Wenn der Körper gegangen ist, könnt ihr nichts mehr tun. Keine Urkunde, kein Urteil, gar nichts. Grosse Leute denken so und üben sich in spiritueller Praxis. Sie denken: Mein Haus ist dort, dieses Haus ist nicht immerwährend. Ich muss Gutes tun, damit ich meine wahre Wohnstatt erreiche. Wenn ich keine guten Taten vollbringe, bekomme ich erneut eine Wohnstatt voller Sorgen – eine weitere Geburt. Ich werde vielleicht in Kolkotta geboren. Oder als ein Tier. Ich drehe endlos in dem Kreislauf von Geburt und Tod. Nach 90-100 Jahren in diesem Leben kehre ich zurück in den Kreislauf von Geburt und Tod. Wir müssen deshalb gute Taten tun. Unsere Zeit geht dem Ende zu. Gestern ist vorbei und kommt heute nicht mehr. Heute ist morgen vorbei. Das Datum hat gewechselt. Ihr müsst an diesem Datum gute Taten tun. Chitragupta (der Kontoführer von Yama, des Herrn des Todes) macht von all unseren Taten Notizen. Am Ende, in der Wohnstatt von Yama, errechnet er unsere Verdienste und unsere Sünden.

Deshalb hat uns Gott das Ramayana und das Mahabharata und weitere (Geschichten) gegeben, damit wir immer über Gott nachdenken können. Damit wir gute Taten tun. Aber viele kümmern sich nicht darum. Sie sind damit beschäftigt, eigennützig Reichtum anzusammeln, die Kinder zu verheiraten. Viele sind so beschäftigt in diesem Leben, dass sie keine Zeit haben an Swamiji zu denken. Sie schicken ihre Kinder ins Ausland/nach Amerika und sind mit Gerichtsverhandlungen beschäftigt. Sie sind mit nutzlosen Dingen beschäftigt.
Nur wenige können sagen, ich habe heute an meinen Guru gedacht, ich habe auf den Guru meditiert, ich habe Seine Worte befolgt. 99% sind damit beschäftigt, Geld zu verdienen und anzuhäufen, um des Geldes willen zu lügen und so weiter. Was wollt ihr mit diesem Geld tun? Ist das euer Geld? Nehmt ihr es mit, wenn ihr diese Welt verlasst? Nicht einmal eure Kleider gehen mit euch mit. Ihr werdet so nackt gehen wie ihr auf diesen Planeten gekommen seid.

Während der Pandemie erlaubte die Regierung den Leuten nicht einmal, die Körper der Verstorbenen anzuschauen oder gar zu berühren. Nach einem verdienstvollen Leben erlitten sie den Tod eines Hundes. So viele Leute sind in Karnataka gestorben, sie fanden keinen Arzt und keinen Sauerstoff. Alle haben die Regierung beschuldigt, was kann die Regierung tun? Wir müssen vorsichtig sein. Wir müssen unsere Sinnesorgane in Schach halten. Seid bewusst, schlaft nicht! Damit ist nicht Schlaf gemeint, sondern die dumpfe, dunkle, schwere Seite in uns.

Ihr habt Magenschmerzen und macht ein Homa oder eine Puja, um euch zu erleichtern. Ihr erwartet sofortige Erleichterung. Aber der Schmerz ist euer Karma. Die Puja oder Homa nimmt nicht den Schmerz weg, sie gibt Mut, ihn zu ertragen. Sadgurus Segen macht es euch leicht zu kämpfen, er zeigt den tugendhaften Pfad, auf dem es einfach ist, zu kämpfen. Deshalb müsst ihr den Guru als euer Familienmitglied betrachten.

Übersetzung ins Deutsche von Sri Devi, basierend auf der Übersetzung Archanas, die Sri Swamijis Reden jeweils während den Live-Übertragungen im Kommentar simultan ins Englische übersetzt.
Die Worte in Klammern wurden bei der Übersetzung ins Deutsche hinzugefügt.